Studieren auf Lehramt

Bildung & Beruf Schule
#1

Hallo,
mich plagt schon seit Monaten ein mehr oder weniger großes Problem:
Ich habe keine Ahnung was ich mit meinem Leben anfangen soll…

Ich habe dieses Jahr mein Abi gemacht. 3,1 ist nicht wirklich berauschend, aber da bin ich selber Schuld. Hätte ich mal ein bisschen mehr gemacht!!! Ok, ist jetzt halt so…

Im Moment mache ich ein Föj und bin schlichtweg begeistert. Ich arbeite viel mit Kindern und bin viel in der Natur. Diese Kombination ist klasse!! Leider muss ich nächstes Jahr schon wieder gehen…
Und jetzt kommt der Knackepunkt!

Was kommt danach???
Mein urprünglicher Plan war es Biologie zu studieren. Eine Zusage in Beyreuth habe ich schon!!
Aber die Lage auf dem Arbeitsmarkt spricht eher gegen Bio.
Also habe ich mir jetzt überlegt Bio auf Lehramt zu studieren.
Reingekommen wäre ich dieses Jahr vermutlich schon, zumindest bei Bio.
Jetzt frage ich mich aber welche Fächerkombi sinnvoll wäre…

Mathe und Physik fällen weg, da habe ich schlechte Erinnerungen an die Oberstufe…
Chemie weiß ich nicht. Habe ich nach der 10. abgewählt.
Deutsch macht mir spaß, könnte aber recht anstrengend werden!

In Freiburg, meiner favorisierten Stadt (Freundin will da studieren), gibt es noch Erziehungswissenschaften. Hoch interessant, aber auch alltagstauglich?

Es wäre schön, wenn ihr mir einfach mal so eure Tipps/Erfahrungen etc. zum Thema Bio Studium und Fächerwahl mitteilen könntet.

Auch wenn ich eigentlich noch ein halbes Jahr Zeit hätte, liege ich nachts wach im Bett und habe keine Ahnung wie es nach dem FöJ weitergehen soll. Das ist ätzend…

Freundliche Grüße an alle!

#2

Hallo Horst,
als Lehrer - ich spreche für Lehramt an Gymnasien - ist nur ein Teil deiner Arbeitszeit die mit den Schülern. Der Rest ist Vorbereitung und viel viel Korrektur.An der frischen Luft bist du also beruflich praktisch nie…

Mathe und Physik fällen weg, da habe ich schlechte
Erinnerungen an die Oberstufe…

Das sind auch beides Fächer, für die man im Studium viel Durchhaltevermögen braucht. Easy going ist anders.

Chemie weiß ich nicht. Habe ich nach der 10. abgewählt.

Dito - und Chemie ist auch ein guter Teil Oberstufenmathematik!

Deutsch macht mir spaß, könnte aber recht anstrengend werden!

Na und? Anstrengend ist jedes Studium. Von welchem Fach stellst du dir denn vor, dass das Studium weniger anstrengend wäre?

In Freiburg, meiner favorisierten Stadt (Freundin will da
studieren), gibt es noch Erziehungswissenschaften. Hoch
interessant, aber auch alltagstauglich?

Erziehungswissenschaften als Unterrichtsfach? Oder mit welchem Berufsziel?

Es wäre schön, wenn ihr mir einfach mal so eure
Tipps/Erfahrungen etc. zum Thema Bio Studium und Fächerwahl
mitteilen könntet.

Studiere das, wofür du dich interessierst, für das du bereit bist, dir auch mal arbeitsmäßig den Popo aufzureißen und von dem du glaubst, dass du besser sein kannst als Andere. Informiere dich beim Berufsberater des Arbeitsamtes über mögliche Studiengänge. Besuche Tage der offenen Tür von Unis. Es gibt weit mehr Studiengänge als Schulfächer…
Gruß Orchidee

#3

Hallo Horst92,

ganz im Ernst: Kommt für dich nicht vielleicht auch eine Arbeit im Bereich Kleinkindbetreuung/-bildung in Betracht? Hier ist man direkt am Objekt und durchaus viel in der Natur. Und: Männliche Erzieher werden gerade immer und überall gesucht. Ansonsten ist es vielleicht auch überlegenswert Grundschullehramt zu studieren. Da ist auch die Fächerbreite größer.

Bitte kein weiterer zukünftiger Lehrer à la „Ich wusste halt nicht, was ich machen soll, da habe ich Lehrer gemacht“…

Grüße!

#4

Hallo,

Informiere dich beim Berufsberater des Arbeitsamtes über
mögliche Studiengänge.

Vorab kannst du dich hier durcharbeiten: http://www.abi.de/index.htm, dort Service, Orientierung

Besuche Tage der offenen Tür von Unis.
Es gibt weit mehr Studiengänge als Schulfächer…

Richtig, guck hier http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/

Gruß
Otto

#5

Arbeitsmarkt
Hallo Horst,

nach dem, was der Arbeitsmarkt verlangt, würde ich mich am wenigsten richten. In der Vergangenheit waren die Prognosen eh immer falsch und in Zukunft wird jeder, der etwas gelernt hat, auch Arbeit bekommen. Demographie!

Ich schließe mich an: studier/lern, was Dir Spaß macht. Wenn Du Probleme mit der Selbstdisziplin hast, ist eine Lehre und/oder eine FH/BA das Richtige.

Gruß
Andreas

#6

Hallo!

Das Problem ist halt auch, dass nicht in jedem Bundesland jede Fächerkombination erlaubt ist. Es kommt also drauf an, wo du Lehramt studieren und wo du später arbeiten möchtest. Und welches Lehramt überhaupt?

LG, Sarah

#7

Hallo,

danke schon mal für die vielen netten Antworten!

Bei einem Berufsberater war ich schon, er hat mich mehr oder weniger auf Bio „festgenagelt“, was ich an sich auch Ok finde. Aber durch mein FöJ habe ich im Moment mit reichlich vielen „gestrandeten“ Biologen die echt zu kämpfen haben/hatten zu tun. Das verunsichert halt schon ein bisschen!!!

Grundschullehramt habe ich mir auch schon überlegt, aber da gibt es halt die Gefahr, dass man in einer Hauptschule eingesetzt wird.
Auch wenn ich zum Teil schon echt liebe Hauptschulklassen kennengelernt habe, habe ich auch schon genau das gegenteil erlebt.
Und da sind wir zu viert! (Lehrer, Förster, Biologe und ich) nicht gegen angekommen…

Die Fächerkombis habe ich mir auch schon mal angesehen. Mit Bio als Hauptfach ist man da recht flexibel…

Mit der Disziplin habe ich eigentlich nur Probleme, wenn ich den Sinn in dem was ich tue nicht sehe. (Ich werde vermutlich nie wieder in meinem Leben ein Integral ausrechnen, zumindest nicht im Alltag!!!)

Ich glaube mein größtes Problem ist meine Unsicherheit á la „schaffe ich das Studium, was kommt danach?, tu ich das Richtige?“

Zum Thema Kindergärtner wurde ich auch schon mehrmals angesprochen, aber dann müsste ich eine Ausbildung machen, denn den Nc für ein Studium habe ich nicht!

Vielleicht muss ich echt noch mal ein paar Nächte/Wochen drüber schlafen…

Freundlichste grüße!!!

#8

Huhu!

Ich hab Deutsch und Bio studiert, Gymnasium/Gesamtschule.

Je nach Organisation hast du Erziehungswissenschaften automatisch drin - in meinem Studium war EW im Bachelor mein Nebenfach. Damit kann ich hinterher nicht Pädagogik unterrichten (das war bei uns ein eigenes Fach), sondern es galt „nur“ als pädagogischer/didaktischer Bereich in der Lehrerausbildung, der abzudecken war. Denn viele Kurse/Vorlesungen/Seminare in Deutsch sowie Bio waren nicht zwingend für die Schule ausgelegt sondern sehr allgemein.

Ich bin mit der Kombi sehr zufrieden (ich habe allerdings noch kein Ref angefangen, ich kann also auch arbeitsmarktmäßig damit auf den Mund fallen). Beide Fächer haben mir Spaß gemacht, Bio mehr als Deutsch, obwohl ich da wesentlich schlechter abgeschnitten habe. Lernfach vs. Talentfach im weiteren Sinne.

Ich stimme zu, mach, was dir liegt.

Liebe Grüße
Lockenlicht

#9

Der Sinn dahinter…
Hallo Horst,

das mit dem Sinn dahinter ist leider vielerorts im Studium auch nicht gegeben. Wenn man über die einführenden allgemeinen Vorlesungen hinaus ist, gibt es oft von Semester zu Semester verschiedene Seminare (grad, wenn du über ein geistes- oder gesellschaftswissenschaftliches zweites Fach nachdenkst) und wenn du dann z.B. in einem Seminar über Wortspiele in der französischen Werbung (ich studiere Lehramt Französisch) steckst, kanns auch passieren, du fragst dich, wer zum Teufel das braucht. Auch in Sachen Pädagogik und Didaktik könnte dir da so einiges an Theorie und Lehrmeinung begegnen, was sich mit deinen bis dato getätigten Erfahrungen mit Schülern überhaupt nicht deckt und was dir rundweg als Quatsch erscheint. Trotzdem musst du dann auch da durch, wenn du das Modul abschließen musst/willst. Ist also nicht immer alles hochinteressant und hochspannend :wink:

Gruß
Yvette

#10

Zum Thema Kindergärtner wurde ich auch schon mehrmals angesprochen, :aber dann müsste ich eine Ausbildung machen, denn den Nc für ein :Studium habe ich nicht!

und was spricht gegen eine Ausbildung? wenn du gerne mit Kindern und praktisch arbeitest??

ich hatte aus deiner beschreibung nicht den Eindruck, dass du für ein Studium ungeheuer motiviert bist, und ein Studium ist lang und anstrengend.

Gibt es mit Ausbildung keine Möglichkeiten später weiterzukommen? oder später noch zu studieren, wenn sich klarer abzeichnet, was du willst?

Ich habe bedauert, keine Ausbildung vor dem Studium gemacht zu haben, mit der man einen Beruf vorweisen kann!

#11

Hey,
ich weiß ehrlichgesagt so gar nicht wie meine Motivation ist…
Durchs Studium würde ich schon kommen, so ist das nicht.

Ich habe meinen Eltern das mit der Ausbildung erzählt und sie haben mich „ausgelacht“.
Ihrer Meinung nacht stimmt es nicht, dass man als Biologe keine guten Jobchancen hat. Die Leute die keinen Job bekommen, wären einfach zu faul gewesen…

Ich weiß mittlerweile echt nicht mehr was richtig ist…

Meine Mutter will mich ein zweites Mal zu einer Berufsberatung schicken, aber ich sehen da keinen Sinn drin.
Der Berufsberater kann mir auch nicht sagen: Mach das und das!

Eine verzwickte Situation…

Vielleicht sollte ich in meiner Urlaubszeit ein paar Praktika machen, oder so…