Toi toi toi!

Hallo Experten,

ich sitze gerade mit meiner neuseeländischen Freundin hier und wir stellen fest, dass man sich hier wie dort „toi, toi, toi“ wünscht, wenn man auf die Bühne geht. Habt ihr eine Ahnung, woher der Ausspurch kommt? Ich könnte mir vorstellen, dass es aus dem Griechischen stammt…

Wir sind schon sehr gespannt auf eure Antworten. Danke im Voraus.

Gruß Kerstin und Joanna.

Hallo Kerstin,

„toi, toi, toi“
Habt ihr eine Ahnung, woher der Ausspurch kommt?
Ich könnte mir vorstellen, dass es aus dem Griechischen stammt…

nein, der Auspruch ist volkskundlich eine abergläubige Teufelsbeschwörung, ein Kürzel von „Teufel, Teufel, Teufel“, mit dem man ein möglicherweise bestehendes Unglück bannen möchte, denn wenn man den Namen des Teufels ausspricht, ist er handlungsunfähig.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo !

Die Wendung Unberufen, toi-toi-toi! ist um 1930 durch einen Schlager verbreitet worden; sie steht jedoch mit einem alten Volksglauben in Zusammenhang; Lobende Äußerungen wurden allgemein gefürchtet, weil diese die bösen Geister aufmerksam und neidisch machen konnten. Um kommendes Unheil abzuwehren, mußte man deshalb dem Lob sofort ein ’ unberufen’ hinzufügen. Diese Schutzhandlung wurde noch durch dreimaliges Klopfen auf Holz und den Ausruf ‚toi-toi-toi!‘ verstärkt, der lautmalerisch für dreimaliges Ausspucken steht.
Der Speichel galt als unheilbannend. Das Ausspucken vor einem Menschen war also ursprünglich ein Abwehrzauber, kein Zeichen der Verachtung wie heute. Auch das zuerst eingenommene Geldstück, das noch mehr Reichtum bringen, der Spielwürfel, der Gewinn garantieren sollte, wurden bespuckt.
Auch in Frankreich, wo die Wendung unbekannt ist, wird dreimal auf Holz geklopft, um kommendes Unheil abzuwehren.
Es kommt als möglicher Ursprung des Ausrufs auch eine dreimalige, verkürzte Nennung des Teufels in Betracht. Das Schwäbische Wörterbuch II, S. 170 führt eine Redensart auf: 'No kommt mer in ‚s Teu- Teu-Teufelskuchen bey ihm‘.
Die Formel toi-toi-toi wird heute unabhängig von ‚unberufen‘ gebraucht, wenn man jemandem zu einer schwierigen Aufgabe, z.B. zu einer Prüfung, gutes Gelingen wünschen möchte.

PERKMANN: Artikel ‚berufen, beschreien‘, in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens I, Spalte 1096; H. KÜPPER: 99 uralte Regeln, das Glück zu mehren, dem Unglück zu wehren (München 2. Auflage 1952).

[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: toi-toi-toi, S. 1 ff.Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 6570 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 5, S. 1629 ff.) © Verlag Herder]

Gruß Max