Übernimmt die Krankenkasse den Psychologen?

Hallo!
Wer bezahlt, wenn ich zu einem Psycholgen (oder Psychotherapeuten) gehe? Muss ich das selber zahlen, oder macht das die Krankenkasse? Wenn ja, wer ist dafür zuständig zu sagen, dass man psychologische Hilfe braucht. Der Hausarzt???
Danke für die Aufklärung!
Jonas

Hallo Jonas,

die Krankenkasse zahlt das.
Man kann jederzeit zu einem Psychologen gehen. Soweit ich weiß, ist aber nicht jder von der Krankenkasse anerkannt. Die Liste der anerkannten Psychologen, Psychotherapeuten, Neurologen und psychologisch ausgebildeten Medizinern erhältst Du von Deiner Sachbearbeiterin in der Krankenkasse.
Ein Besuch oder eine Überweisung des Hausarztes nicht notwendig.

Die ersten paar Therapiestunden dienen der „Erkundung“ (so ca. sechs, aber das sagt man Dir). Zur weiterlaufenden Behandlung musst Du für die Krankenkasse etwas unterschreiben.
Also vorher kannst Du beliebig Dir den passenden und stimmigen „Partner“, „Profi“, wie auch immer, aussuchen.

Viele Grüße, Ingo

Hallo Jonas,

zu allen zugelassenen Psychotherapeuten hat man seit dem 1.1.1999 ohne ärztliche Überweisung direkten Zugang mit der Chipkarte seiner Krankenkasse, die dann auch die Kosten für die Probesitzungen übernimmt.
Nach fünf bis acht Sitzungen muss man sich entscheiden, ob man die Therapie bei diesem Therapeuten fortführen möchten, da der Therapeut dann bei der Krankenkasse die Übernahme weiterer Kosten beantragen muss.

Psychotherapie bei niedergelassenen Psychotherapeuten wird wie andere Leistungen zur Krankenbehandlung in der Regel über die Krankenkasse abgerechnet. Die Krankenkassen haben Listen von Psychotherapeuten, die von der Kassenärztlichen Vereinigung anerkannt wurden und deren psychotherapeutische Leistungen sie bezahlen.

Man kann sich von der Krankenkasse eine Liste der in Frage kommenden Therapeuten zuschicken lassen, oder der Hausarzt, bzw. der überweisende Arzt, bei dem man im betreffenden Quartal die Praxisgebühr entrichtet hat, kann häufig auch einen guten, anerkannten Therapeuten empfehlen.

Anmerkung:
Sollte der ausgewählte Psychotherapeut keine Kassenzulassung haben, besteht die Möglichkeit, die psychotherapeutische Behandlung selbst zu bezahlen. In Einzelfällen gibt es auch dann noch die Möglichkeit, einen Antrag auf Kostenerstattung zu stellen. Auch darüber informiert die Krankenkasse. Gegen eine Ablehnung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse kann man Widerspruch einlegen.

Gruß, Renate

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Hallo nochmal,
hatte etwas vergessen:
Man ist selbst dafür zuständig zu entscheiden, ob man psychologische Hilfe haben möchte, sofern man natürlich zurechnungsfähig ist.

Ob man die Hilfe nicht notwendig hat, merkt man selber. Nämlich dann, wenn das Problem, die Probleme sich erledigt haben :smile:.

Es gibt zwei große Kategorien an Profis:
Die einen sind Mediziner und haben sich auf Psychologie spezialisiert. Sie können passende Medikamente verschreiben. Dort erhält man relativ schnell jemanden zur Beratung.
Die anderen sind Psychologen, die Psychologie studiert haben, also keine Medizin. Dort ist häufig die Wartezeit bis zu einem Platz recht lang.

Ich habe einen Forschungsbericht gelesen, nach dem es große Vorteile erziehlt hatte, beide „Profis“ zu kombinieren. Auch das geht ohne Probleme. Dabei wurden der Medikamnenten-Einsatz mit einer Gesprächstherapie kombiniert. Es ging, um Depressionen und sozialer Phobie und der Erfolg war sehr gut.
Falls Du mich etwas persönlich fragen möchtest, kannst Du mir gerne eine Mail schreiben.
Viele Grüße, Ingo

Ergänzend zu den vorherigen Antworten:
Eine Überweisung vom Hausarzt hilft nicht in allen Fällen gegen die Praxisgebühr. Es gibt ähnlich der Zahnärzteregelung eine Pflicht bei bestimmter psychotherapeutischer Behandlung eine zusätzliche Praxisgebührzu zahlen. Genaue Auskünfte beim Behandler und/oder der Krankenkasse.

ES gibt die Regelung, dass eine Therapie für Jugendliche - alle untr 27 kostenlos ist. Hilfe findest du z. B. bei Ev. od. Kath. Familienberatungsstellen (Diakonie, Cariatas, ASB, Baptisten …) oder anderen Hilfeeinrichtungen. Sie beraten bei Schwangerschaft, Familienstreitigkeiten, Depressionen, Selbstmord, Bourn out, …