Vergleich Lampen Halogen / LED Lumen / Watt

Hallo,

wenn man diverse LED-Leuchtmittel-Shops durchsieht dann gibt es da alle möglichen Angebote LED als Ersatz für
20W, 35W 50W Halogenbirnen.
Wenn ich mir dann anschaue wie viel Lumen diese LED"birnen" haben dann steht da z.B. Ersatz für 35W-Halogenbirne LED 4W GESAMT-Lichtstrom 358 Lumen.
(89 Lm/W)

Wenn man jetzt mal in einer Tabelle nachschaut
http://www.energie-bewusstsein.de/index.php?page=the…

Dann steht da 35W Niedervolthalogen
GESAMT-Lichtstrom 600 Lumen (17 Lm/W)

Die 4W-LED-Lampe hat also nur 40% des Lichtstroms einer 35W Halogenbirne.

Jetzt frage ich mich:
Werden bei der Messung der Halogenlampen die nicht sichtbaren Ultraviolett- und der Infrarotlicht-Anteile mitgemessen die aber nichts zur „Helligkeit“ beitragen? Soll heißen kommt der Unterschied von diesen nicht sichtbaren Lichtanteilen und die sichtbare Helligkeit ist tatsächlich vergleichbar?

Oder schummeln sich die LED-Verkäufer da was zurecht damit eine „gleichwertige“ LED-Birne billiger aussieht?
(Wer hat schon eine Messeinrichtung für Lumen oder auch nur für Lux im Haus?)
Grüße
phenomen

Hallo,

wenn man diverse LED-Leuchtmittel-Shops durchsieht dann gibt
es da alle möglichen Angebote LED als Ersatz für
20W, 35W 50W Halogenbirnen.

Ja, und ein großer Teil davon ist reiner Nepp, der von
Bauernfängern den Käufern unter dem Motto
„moderne Leuchtmittel“ aufgeschwatzt wird.

Wenn ich mir dann anschaue wie viel Lumen diese LED"birnen"
haben dann steht da z.B. Ersatz für 35W-Halogenbirne LED 4W
GESAMT-Lichtstrom 358 Lumen (89 Lm/W)
Wenn man jetzt mal in einer Tabelle nachschaut
http://www.energie-bewusstsein.de/index.php?page=the…
Dann steht da 35W Niedervolthalogen
GESAMT-Lichtstrom 600 Lumen (17 Lm/W)

Ja, das ist bekannt. Vor allem im Bereich des
Noname-Ramsch-Marktes tummeln sich eine große Zahl von
Anbietern, die einfach nur das blaue vom Himmel lügen
und sich einen Dreck um Ökologie oder Qualität scheren.

Die 4W-LED-Lampe hat also nur 40% des Lichtstroms
einer 35W Halogenbirne.

Da wird regelmäßig übertrieben. Schließlich will man
ja die LED-Lampen an möglichst viele (leichtgläubige)
Kunden bringen und die Angaben sind meist schwer
nachzuvollziehen. Oft ist sogar fraglich, ob die
LED tatsächlich die beworbene Helligkeit haben.
Schließlich darf es nix kosten und die wirklich
hellen LEd mit hoher Effizienz sind teuer als der
Abfall mit geringer Helligkeit.

Jetzt frage ich mich:
Werden bei der Messung der Halogenlampen die nicht sichtbaren
Ultraviolett- und der Infrarotlicht-Anteile mitgemessen die
aber nichts zur „Helligkeit“ beitragen? Soll heißen kommt der
Unterschied von diesen nicht sichtbaren Lichtanteilen und die
sichtbare Helligkeit ist tatsächlich vergleichbar?

Nein.

Oder schummeln sich die LED-Verkäufer da was zurecht damit
eine „gleichwertige“ LED-Birne billiger aussieht?

Das ist eher so. In der Vergangenheit wurde da teilweise
richtig schamlos gelogen (Falschangaben bis Faktor 10).
Außerdem kann man bei vielen LED-Lampen davon ausgehen,
dass sie konstruktionsbedingt wegen Überhitzung schnell
altern und/oder ein mieses blaustichiges Licht machen.
Einige Konstruktionen sind auch potentiell gefährlich,
weil man an leitende Leite greifen kann, die unter
gefährlicher Spannung stehen.

(Wer hat schon eine Messeinrichtung für Lumen oder
auch nur für Lux im Haus?)

Bei Markenware kann man sich gut auf die angegebenen
Werte verlassen. Bei den unzähligen Ebay-Ramsch-Angeboten
eher nicht.

Dazu noch ein paar Bemerkungen:

  1. LED-Leuchtmittel in der Form als Ersatz für
    Glühlampen sind eigentlich eine Krücke.
    LED-Lampen verlangen ein völlig anderes Design als
    Glühlampen. LED brauchen vor allem genug Kühlung,
    damit sie nicht vorzeitig altern.

  2. Viele LED-Lampen sind Strahler mit einem recht
    geringen Abstrahlwinkel. Diese taugen nicht als
    allg. Beleuchtung an der Decke und auch oft nicht als
    Arbeitstischlampe.

  3. Neben der angegebenen Helligkeit ist natürlich
    auch die Abstrahlcharakteristik von Bedeutung.
    Es ist ein Vorteil, aber auch ein Nachteil von LED,
    dass sie sowieso nur in einem begrenzten Raumwinkel
    abstrahlen. Die praktische Eignung einer Lampe hängt
    also von der Gesamtkonstruktion ab, nicht nur vom
    Leuchtmittel.

  4. Die Farbtemp. ist gerade bei LED ein wichtiger
    Parameter. Alle diese Dinger mit unendlich vielen
    5mm-LED sind nur mit heftigen Blaustich zu bekommen.
    Bei Markenware ist die Farbtemp. aber angegeben.
    Allerdings sind niedrige Farbtemp. unter 3000K mit
    etwas geringerer Effizienz verbunden.
    Die wirklich ganz hellen LED mit bis zu 150lm/W
    werden nur mit höherer Farbtemp. angeboten.

Gruß Uwi

Die 4W-LED-Lampe hat also nur 40% des Lichtstroms einer 35W
Halogenbirne.

Richtig!

Trotzdem kann sie als Ersatz geeignet sein, denn als Ersatz für Reflektorlampen strahlt eine LED das Licht ja schon in Nutzrichtung aus und wird nicht teilweise im Reflektor oder in den Innereien des Leuchtengehäuses verschluckt.

Wobei bei 60% niedrigerem Lichtstrom das eher nicht den Malus kompensieren wird.

Du vergleichtst aber auch hier Halogen (vermutlich 12V) gegen LED.

Das haben die Shop-Betreiber nicht so gerne, da 12V-Halogen ja gar nicht so ineffizient wie 230V "Normal"glühlampe ist.

Die rechnen statt dessen nach Opas Fausformel:
Glühlampe = 10lm/W. Das stimmt auch nur bei einer 40W Lampe.
Eine 75W Lampe hat schon 24% mehr Effizienz.

Ein weiterer Effekt ist der psychologische:
Licht wird bei kalter Lichtfrabe von vielen als heller wahr genommen, ohne heller zu sein.

Jetzt frage ich mich:
Werden bei der Messung der Halogenlampen die nicht sichtbaren
Ultraviolett- und der Infrarotlicht-Anteile mitgemessen die
aber nichts zur „Helligkeit“ beitragen?

NEIN. Der Lichtstromangabe in Lumen liegt die relative Lichtempfindlichkeit des menschlichen Auges zu Grunde. UV und IR werden da mit 0 gewichtet.

Oder schummeln sich die LED-Verkäufer da was zurecht damit
eine „gleichwertige“ LED-Birne billiger aussieht?

Genau das passiert extrem häufig und ist Schuld daran, dass ich, wenn ich Kunden auf (hochwertige, seriöse) LED-Lampen ansprechen immer öfter höre:

„So einen Schrott können Sie behalten, hab ich schon ausprobiert, taugt nix, viel zu dunkel.“

Ich überlege mir schon ernsthaft, ob ich mir nicht einen „Darkroom“ bauen soll. Lichtdichte Kammer mit einer Fassung in der Mitte, Wände und Decke weiß, Boden lichtgrau, dann kann sich der Kunde neutral ein Bild von den Lampen machen.