Volt und Ampere. Was ist den nun gefährlich ?

Ich bin da etwas verwirrt !
Ich habe gelesen das 40mA schon tödlich sind. Auf meinem Notebook Netzteil steht 20V 3,24A und ein kleiner Kinderfinger könnte diesen kleinen Pin in dem runden Stecker wohl schon berühren.
Allerdingst habe ich noch nie gehört das jemand von seinem Notebook Netzteil erschlagen wurde……
Ist es den nun gefährlich oder nicht ? Oder hängt es noch mit der Volt zahl zusammen ?

Danke für eure Antworten.

Hallo !

Es hängt ja beides zusammen.
Ohne „Volt“ keine „Ampere“,aber nicht umgekehrt.

Der Strom ist die Folge einer Spannung.

Und ja,geringe Ströme (deutlich kleiner als 40 mA !) können bereits bemerkbar und auch lebensgefährlich werden,es hängt dann noch von der Zeitdauer ab,in der der Strom durch den Körper fließt.

Aber:

Es gibt Spannungen(alles kleiner gleich 24 V),die gelten als sicher,weil dabei kein gefährlicher Körperstrom fließen kann.

Die Stromangabe 20 V / 3,24 A sagt ja nicht,dieser Strom fließt,wenn man den Anschluss berührt ! Der fließt eigentlich überhaupt nicht,wenn nichts angeschlossen ist.

Das ist der max. Strom,den das Gerät verträgt,weniger immer, mehr kann es ohne Überhitzung und Schaden nicht liefern.

Aber die 20 V besagen,es ist gefahrlos !
Selbst beim direkten Berühren von beiden Adern mit zwei Fingern ist der Körperstrom gering,er ist nicht spürbar und unbedenklich.
Der Körperwiderstand ist so hoch,der begrenzt den Strom,selbst bei feuchten Händen .

MfG
duck313

Danke für Deine Antwort,
bedeutet das dass ich ein Netzteil mit z.B. 20V und 5A problemlos an ein Gerät anschließen könnte welches nur 15V und 3A benötigt aber keinesfalls umgekehrt.

Hallo !

NEIN !

Die Spannungen müssen übereinstimmen,sonst kann ein angeschlossenes Gerät Schaden nehmen.
Aber ein Gerät 20 V, 5 A kann natürlich ohne Bedenken ein Gerät versorgen,was bei 20 V nur einen Strombedarf von 1 A oder noch weniger hat.

Das ist allenfalls eine Frage der Energieverschwendung,weil das 5 A Gerät(wenn nicht vollelektronisch-Schaltnetzteil) sonst hohe Leerlaufverluste hat die unnötig wären.

So ganz blickst Du noch nicht durch ?

Die Angabe 20 V/5 A besagt eben nur,es kann max. 5 A abgeben. Ist nichts angeschlossen,dann fließt 0 A. Ist nur ein Lämpchen o.ä. dran,dann fließt vielleicht 0,1 A usw.

MfG
duck313

Danke nochmal,
ich glaub ich habe es jetzt kapiert :smile:, ich könnte also ein Gerät das einen Strombedarf von 20V und 2A an einem Netzteil betreiben das für 20V und 5A ausgelegt ist da die 5A die Maximalleistung des Netzteils sind aber in diesem Fall nur 2A vom Gerät selbst angefordert werden.
Mal von der Energieverschwendung abgesehen.
Ich hoffe ich bin mit meiner Erkentnis nicht ganz daneben.

mfg
Merinalo

Hallo Fragewurm,

bedeutet das dass ich ein Netzteil mit z.B. 20V und 5A
problemlos an ein Gerät anschließen könnte welches nur 15V und
3A benötigt aber keinesfalls umgekehrt.

Die Stromangabe ist wie die Spitzengeschwindigkeit beim Auto:
Auch ein Ferrari kann in der 30er-Zone die Geschwindigkeit einhalten.

Und das mit dem Wirkungsgrad funktioniert bei diesem Vergleich auch noch:
Wenn man immer nur innerorts fährt verbraucht der Ferrari einfach zu viel Sprit.

Die Spannungsangabe verhält sich mehr wie das Fundament für einen Fahnenmast.
Ist der Mast zu dick (Spannung am Netzgerät höher als fürs Gerät) passt er nur mit viel murksen und mindestens ein Teil geht dabei kaputt.
Wenn der Mast dünner als das Loch ist, funktioniert es auch nicht richtig.

MfG Peter(TOO)

Hallo Fragewurm,

Ich habe gelesen das 40mA schon tödlich sind. Auf meinem
Notebook Netzteil steht 20V 3,24A und ein kleiner Kinderfinger
könnte diesen kleinen Pin in dem runden Stecker wohl schon
berühren.

Strom, Spannung und Widerstand folgen einem einfachen Gesetz:

Strom = Spannung / Widerstand

Das hat der Herr Ohm mal herausgefunden.

Mdizinisch ist es etwas komplizierter und die 40mA sind nur ein Richtwert.
Es mach zunächst einen Unterschied ob Gleich- oder Wechselstrom, im allgemeinen ist Wechselstrom etwas gefährlicher.
Dann spielt es eine Rolle wo der Strom durchfliesst, Gehirn und Herz sind die kitischten Wege.
Das nächste ist die Dauer, für eine 1/1’000tel Sekunde verträgst du einen viel höheren Strom als für 2 Sekunden.
Dicke haben auch Vorteile, das Fettgewebe hat einen geringeren Widerstand als Muskeln, weshalb der Strom durchs Fettgewebe höher ist als der Weg übers Herz und die kritischen Werte im Herzen erst bei einem höheren Strom erreicht werden.

Nun noch zurück zu Herrn Ohm.

Der Körperwiderstand ist so hoch, dass im allgemeinen der Strom erst ab Spannungen über 50V gefährliche Werte erreichen kann.
Deshalb gelten für Spannungen bis 50V andere Vorschriften als für den Bereich 50-1’000V.
Ab 1’000V (1kV) muss dann der Zugang für Laien grundsätzlich verhindert werden, sodass hier wiederum andere Vorschriften gelten.
Die Geräte welche Spannungen über 1kV erzeugen, wie z.B. Piezo Feuerzeuge, dürfen nur Sträme erzeugen welche ungefährlich sind oder müssen, z.B. Geräte mit Bildröhre (15-30kV), entsprechend mit einem Gehäuse versehen sein (Die ganz alten Rührenfernseher mit Allstromchassis hatten sogar einen Überbrückungsstecker in der Rückwand. Wurde die Rückwand entfernt, war auch die Netzspannung unterbrochen).

MfG Peter(TOO)

Hallo Merinalo,

du kommst der Wahrheit langsam auf die Schliche.
Was meines Erachtens bisher noch ziemlich zu kurz kam ist der Zusammenhang mit dem (ohmschen) Widerstand. Er ist quasi das Verbindungsglied zwischen Spannung und Stromstärke.

Je geringer der Widerstand, umso mehr Strom fließt bei konstanter Spannung.
Dementsprechend fällt an einem konstanten Widerstand umso mehr Spannung ab, je mehr Strom fließt.

Als Mensch hast du einen Körperwiderstand zwischen 1.000 und 20.000 Ohm, zum Vergleich: Ein Meter Kupferdraht, wie man ihn in Leitungen in der Hausinstallation verwendet, hat 0,011 Ohm.

Wenn du nun überlegst, dass je mehr Strom fließt, umso geringer der Widerstand ist, wird klar, dass du mit deinen mindestens 1.000 Ohm bei 20 V kaum Strom durchlässt (maximal 20 mA, realistisch eher bei 1 mA). Einen Stromfluss spürt man erst ab ca. 1 mA. Gefährlich wird es ungefähr ab 20 mA…

Zu all dem kommt hinzu, dass höhere Spannungen in der Lage sind, größere, schlecht leitfähige Strecken zu durchschlagen und somit leitfähiger zu machen. Die äußeren Hautschichten, die uns zusätzlich vorm Strom schützen, werden also dann wirkungslos und der wirksame Widerstand somit kleiner, ergo der Strom höher.

MfG Marius

DANKE für die Antworten !
THX

mfg
Merinalo

Zitat:
„Ich habe gelesen das 40mA schon tödlich sind“

Jetzt hast du es ja gelernt;
es kommt an auf die Spannung und den Widerstand.

So ab ca. 60 Volt kann es unter sehr ungünstigen Bedingungen
beim Anlagenbau tödlich werden.

Wenn man z.B. auf einer großen geerdeten, leitenden Platte mit geringem
Übergangswiderstand steht;
und am Oberkörper unbeabsichtigt eine Spannung mit geringem Übergangswiderstand angelegt wird,
die dann direkt übers Herz abfließen kann.

Kann sein, dass dann deine 40 ma so ungefähr rauskommen;
weiss ich jetzt nicht.

Kommt dann eventuell auch daran, wie lange die Spannung anliegt.

Hallo,

Eine kleine Zusammenfassung der Antworten unten, zusammen mit ein paar Aspekten, die vielleicht nicht klar rausgekommen sind.

  1. Grundsätzlich ist 50 Hz-Wechselspannung gefährlicher als Gleichspannung. Insbesondere dann, wenn der Strom über das Herz fließt. Grund: Der Sinusknoten, der die Herzfunktion steuert, kann durcheinander gebracht werden und das Herz beginnt mit Kammerflimmern. Abhilfe: „Reset“ durch Defibrillator.

  2. Die Höhe des Stromes an einer Zahl wie z.B. 40 mA festzumachen, ist sehr gefährlich. Verschiedene Menschen reagieren verschieden empfindlich. Ich persönlich wäre schon bei 10 mA äußerst zurückhaltend, wenn der Strom im linken Arm ein- und über die Füße wieder austritt.

  3. Der Körperwiderstand ist im Wesentlichen der Hautwiderstand. Da das Körperinnere zum großen Teil aus Wasser mit gelösten Elektrolyten besteht, ist dieser Teil des Widerstandes weitaus geringer. Wie in den anderen Postings schon geschrieben wurde, verträgt man je nach Hautwiderstand daher ganz verschieden hohe Spannungen, weil der Strom aus Spannung geteilt durch Gesamtwiderstand bestimmt wird. Ergo: Haut trocken = Widerstand hoch = Strom kleiner = weniger gefährlich. Oder umgekehrt: Füße stehen im Wasser und Hände schwitzen = Widerstand niedrig = Strom größer = gefährlicher. Das ist übrigens der Grund für FI-Schalter im Bad. Diese erkennen, wenn ein Teil des Stromes einen Umweg, z.B. über den Körper nimmt, und schalten dann ab.

  4. Ein weiteres Problem ist die Muskelkontraktion durch den Stromfluss. Es kann also passieren, dass die Kontaktstelle nicht mehr losgelassen werden kann.

Ich habe gelesen das 40mA schon tödlich sind. Auf meinem
Notebook Netzteil steht 20V 3,24A und ein kleiner Kinderfinger
könnte diesen kleinen Pin in dem runden Stecker wohl schon
berühren.

Wie in den anderen Postings geschrieben wurde, ist das eher ungefährlich. Allerdings: Kleine Kinder fassen nicht nur an, sondern nehmn auch gerne was in den Mund. Das wird das Kind wohl nicht umbringen, vermittelt ihm aber eine Erfahrung fürs Leben.

In Zusammenfassung gibt es wohl u.a. deshalb so unglaublich viele Netzteile, weil die herauskommende Spannung vergleichweise ungefährlich ist. Die Dinger sind auch meistens vergossen, so dass man an den gefährlichen Teil nicht herankommt. Das sorgt allerdings für Verdruss, wenn so ein Teil kaputtgeht. Reparieren kann man es dann meist nicht und Netzteile einzeln nachkaufen ist recht teuer.

Gruß, Heiko

Weil Spannung (20 V) die Ursache überhaupt für Stromfluss( Ampere) ist. 20 V sind aber viel zu gering, um viel mA oder gar Ampere über die Haut durch das Herz zu „drücken“. Man muss also, um Elektrizität für gefährlich einzustufen, stets zuerst auf die Spannung schauen. Nur hohe Spannung kann viele mA oder, falls man im Wasser steht, gar Ampere über die Haut durch den Körper „durchdrücken“. 20 V schaffen es niemals, auf der Haut, (weil hoher Widerstand) 40 mA fliessen zu lassen. Auch nicht bei nasser Hand.
* Das wird u.U. bei 230 V erreicht, die in Wahrheit gemäss des Maximums der Sinuswelle 311 Volt sind. Und auch da kommt niemand um, wenn er auf trockenem Boden steht, obwohl es einen Augenblick kräftig „kitzelt“.
* Sein (nicht vorhandenes) Kind wird es nie schaffen, BEIDE Pole des Netzteiles zu berühren, auch nicht, wenn es den Stecker in den Mund steckt. Und 1 Pol ist von keinerlei Interesse bei 20 Volt.
Conclusio: Es ist mal wieder die typisch theutsche Sicherheits Manie, in allem und jedem die größten Gefahren zu wittern.
* Realerweise fallen viele Leute v.d.Leiter beim Einschrauben einer Birne (laut Statistik der Berufsgenossenschaft) u. einige brechen sich tatsächlich das Genick.
* Jüngster Fall: Einer sägte mit der Motorsäge über sich an einem Balken u. sägte sich dabei den eigenen Hals ab. Die Hyperzivilisation ist nämlich unfähig geworden, lächerliche tagtägliche Hindernisse zu bewältigen. Deshalb ruft sie für alles u. jedes eine Institution an u. wundert sich, wie teuer das Leben ist!
17.11.11, Oh No, sagt, wie so oft, Dr.No

Leicht OT: 20 V Netzteil ist ungefährlich, weil:
Moin,

20 V schaffen es niemals, auf :der Haut, (weil hoher Widerstand)
40 mA fliessen zu lassen. Auch nicht bei nasser Hand.

Ich meine nicht, dass ich das behauptet hätte.
Hast Du den Post eigentlich gelesen?

Das wird u.U. bei 230 V erreicht, die in Wahrheit gemäss des
Maximums der Sinuswelle 311 Volt sind.

Kann es sein, dass Dein Taschenrechner neu kalibriert werden muss?
Bei mir sind 230 V * sqrt(2) = 325 V.
Vermutlich bist Du aber schon älter und hast mal eben mit 220 V statt 230 V gerechnet?

Und auch da kommt niemand um, wenn er auf trockenem Boden steht,
obwohl es einen Augenblick kräftig „kitzelt“.

Das gilt bestenfalls bei einpoliger Berührung. Nimm in jede Hand nen Nagel und steck die in je ein Loch der Steckdose und schon weißt Du Bescheid.

Sein (nicht vorhandenes) Kind wird es nie schaffen, BEIDE
Pole des Netzteiles zu berühren, auch nicht, wenn es den
Stecker in den Mund steckt.

Muss es auch nicht. Speichel ist in aller Regel hinreichend leitfähig. Und ich habe nie behauptet, dass das Kind davon ums Leben kommt.

Conclusio: Es ist mal wieder die typisch theutsche Sicherheits
Manie, in allem und jedem die größten Gefahren zu wittern.

Conclusio: Es ist der, welcher Nationalität auch immer entsprungene, Leichtsinn, der immer wieder zu Unfällen führt, die man leicht hätte vermeiden können.

Einig sind wir uns aber sicher in diesem Punkt: Der Gesellschaft bzw. deren Mitgliedern geht immer mehr Wissen über technische Zusammenhänge verloren. Das ist schade, ernährt aber die „Wissenden“…

17.11.11, Oh No, sagt, wie so oft, Dr.No

Oh No, sagt, jedenfalls in diesem Fall,
Dr. Heiko