Hallo,
da möchte ich doch an mehreren Stellen widersprechen, da ich hier in Niedersachsen andere Erfahrungen gemacht habe.
Die
wirkliche Erleichterung wäre natürlich der Wegfall von
Spanisch und Latein - und mögicherweise reicht das, um dort
durchzukommen.
Diese Erleichterung ist alles, was zählt - besser ein vernünftiges Realschulzeugnis, als ein schlechtes Zeugnis vom Gymnasium. Jedes Jahr verlassen viele Schüler das Gymnasium, weil sie nicht die Versetzung in die 11. Klasse schaffen. Dann entscheiden die Noten: Vielleicht bekommen sie einen Abschluss, der der Realschule entspricht, häufig bekommen sie (vom Gymnasium) nur einen Abschluss, der der Hauptschule entspricht. Dann konkurrieren diese Schüler mit einem schlechten Zeugnis vom Gymnasium mit Schülern, die von der Hauptschule ein gutes Zeugnis bekommen haben…
Dir sollte aber klar sein, dass der Stoff von Gymnasium und
Realschule nicht wirklich kompatibel ist. Das heißt, dass du
unter Umständen in Stoffgebiete einsteigen musst, die dir
bislang weitgehend fremd sind. Es ist eher unwahrscheinlich,
dass dir in irgendeinem Fach deine gymnasiale Vorbildung
Erleichterung bringt.
Das glaube ich nicht. Die Lehrwerke (und auch der Unterricht, der mit ihnen gemacht wird) unterscheiden sich nur im Schwierigkeitsgrad, in der Tiefe. Die Inhalte sind zu großen Teilen vergleichbar (manches, das am Gymnasium gemacht wird, kommt vielleicht in der Realschule nicht oder nur oberflächlicher dran). Woher ich das weiß? Ich habe mal für einen Schulbuchverlag gearbeitet, da hatte man immer alle drei Zielgruppen im Blick. (Aber natürlich kenne ich nicht alle Fächer.)
Wenn also jemand nicht primär in Fächern schwächelt, die es an
der RS gar nicht gibt, werden die Leistungen nach einem
Schulwechsel häufig nicht besser. Nicht wenige Schüler
rutschen bald nach dem Wechsel vom Gymnasium auf die
Realschule bald weiter in die Hauptschule.
Auch da kenne ich es ganz anders: Der Wechsel von der schwierigeren zur leichteren Schulform bedeutet sehr häufig eine Verbesserung von zwei Noten - wer vorher auf 4 stand, landet (wenn er nicht faul ist) auf einer 2. Das habe ich bereits sehr häufig erlebt. Das „Durchgereichtwerden“ an die Hauptschule habe ich noch nicht erlebt.
Ich würde also in jedem Fall noch mal genau drüber nachdenken,
ob du - wenn du die Möglichkeit überhaupt hast - nicht lieber
deinen mittleren Schulabschluss am Gymnasium machst.
Das kann man natürlich überlegen - klappt es mit der Versetzung nicht, sollte man aber (um nachher nicht nur mit einem miserablen HS oder RS Abschluss dazustehen) eben vielleicht doch an die RS wechseln.
Noch eine Überlegeung: Schafft man es nicht bis zum Abitur, hat man nur ein (schlechtes) Zeugnis aus der 10. Klasse Gymnasium.
Falls man nur mehr Zeit braucht, geht man - vor der 10. Klasse - an die Realschule, macht dort den RS-Abschluss, wechselt dann wieder ans Gymnasium, muss dort die 10. Klasse (als Einführungsphase der Oberstufe) „wiederholen“ und geht dann in die normale Oberstufe (und macht nach der 12. Klasse Abi). Oder man geht nach der 10. Klasse Realschule an ein Fachgymnasium. Dort heißt die Einführungsphase 11. Klasse - man hat also nicht das Gefühl, ein Jahr zu wiederholen. Dafür macht man das Abi nach der 13. Klasse (die Anzahl der Jahre in der Oberstufe ist also identisch…).