Warum schneidet Virtualdub und Avidemux nicht richtig?

Hallo,

ich habe ein Problem mit Videoschnitt-Softwares und zwar mit Avidemux und Virtualdub, wie in der Frage schon beschrieben.
Virtualdub hat bei mir bisher sowieso in den seltensten Fällen richtig geschnitten und Avidemux schneidet jetzt neuerdings auch nicht mehr an den richtigen Stellen. Wenn ich bei letzterem erst am Anfang des Videos einen Schnitt mache und danach am Ende noch einen, wird am Anfang vom Video automatisch was weggeschnitten.
Und bei Virtualdub, wenn ich da z.B. Werbung rausschneide, bleibt meistens ein Stückchen von der Werbung mit drin. Kann mir jemand erklären, warum das so ist, und was man dagegen tun kann? Danke schon mal.

hallo,
ich denke (also ich weiss es nicht genau) dass dieses „phänomen“ weniger an avidemux oder virtualdub liegt als vielmehr an MPEG (1,2 oder 4) oder jedem anderen videocodec mit GOP-codierung.
diese formate können wohl nur an „I“ oder „P“-frames geschnitten werden O H N E den gesamten stream neu zu encoden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bildergruppe

grüße

Vertigo hat es schon angedeutet, das hat wohl was mit der Bildstruktur zu tun.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bildergruppe
Kann man umgehen wenn man den Kompressor (Videocodec) zum Aufzeichenen so einstellt das die GOP sehr kurz ist. XVid z.B. kann das, oder direkt entsprechend aufzeichen (DV Video). Aber bitte darauf auchen das auch Audio an jeder Stelle zu schneiden ist, VD mag keine MP3 VBR! Besser bei PCV/WAV bleiben.

Was mich dazu veranlasst folgendes anzumerken:

  1. Der AVI Kontainer ist nicht mehr zeiggemäß, ist für die aktuellen Videocodecs nicht geeignet.
  2. Wieso hat man überhaupt beim Aufzeichnen AVI? Man nimmt doch die Rohdaten direkt auf! Dann sind es meist TS, und die kann man verlustfrei direkt schneiden. Zeichnest du etwa die Videos mit einem analogen Grabber auf?

Hallo AndreK09,

  1. Der AVI Kontainer ist nicht mehr zeiggemäß, ist für die
    aktuellen Videocodecs nicht geeignet.

Welcher wäre es denn dann ?

Gruß
Peter

Genauso ist es. Wobei der Schnitt am Ende prinzipbedingt kein Problem darstellt, wohl aber der am Anfang. Denn damit das Bild sofort voll aufgebaut dargestellt wird,muss man an einem I-Frame schneiden.Schneidet man an einem B- oder P-Frame,so treten beim Abspielen Artefakte auf,bis das Bild mit einem i-Frame neu aufgebaut wird.

Hei!

diese formate können wohl nur an „I“ oder „P“-frames geschnitten werden O H N E den gesamten stream neu zu encoden. http://de.wikipedia.org/wiki/Bildergruppe

Sorry, aber das ist Blödsinn.

Intelligente Programme müssen keineswegs den kompletten Stream reencoden, es reicht selbstverständilich aus, wenn die beiden GOPs, in denen die Schnittpunkte sind, rekodiert werden und dann passend in den Stream eingebaut werden.

Das nennt sich „Smart-Rendering“ oder „Smart-Encoding“, im MPEG2-Bereich kann die Freeware Cuttermaran das schon seit… k.A. über einem Jahrzehnt.

Ich vermute mal, der Fragesteller wünscht eine HD-Aufnahme, die in h-264 kodiert ist, zu schneiden - und da ist die Sache leider nicht ganz so einfach. Zunächst mal gibt es hier das Problem, das P- und B-Frames Makroblöcke auch über I-Frame-Grenzen hinweg referenzieren dürfen. Ein zuverlässiger Schnitt (und das umfasst eben auch das Smart-rendering, weil dieses natürlich zunächst mal saubere Einsprungpunkte braucht) ist damit nur an IDR-Frames möglich - und namentlich alle Sender der Sat1/Pro7-Gruppe senden keine solchen!

Hinzukommt, das sich die Programmierer mit den Smart-Rendering offensichtlich schwer tun, die einzige mir bekannte Software, die das wenigstens einigermaßen hinbekommt (soll heissen: selbst diese nicht immer absolut sauber) ist VideoReDo.

Mir ist ehrlich gesagt auch schleierhaft, wieso da jeder unbedingt das Rad neu erfinden muss - mann muss doch nur dem User sagen: „Wenn du framegenauen Schnitt haben willst, dann musst du zusätzlich AVIsynth und den x264 installieren“; dann isoliert man einfach die beiden GOPs mit den Schnittpunkten, generiert ein kurzes Script, in dem die beiden Teile framegenau über Trim zusammengefügt gefügt werden, recodiert lediglich diese handvoll Sekunden und fügt das mit den normal geschnittenen Teilen zusammen.

Cuttermaran macht das (mit TMPEGenc anstatt x264) schon seit Jahren so - aber die Programmierer von heute müssen ja das Rad ständig neu erfinden…

lg, mabuse

Zuerst mal die Rohdaten mit einem digitalen DVB Gerät aufnehmen.

Sorry, aber das ist Blödsinn.

brauchst dich nicht zu entschuldigen wenn das blödsinn ist.

diese formate können wohl nur an „I“ oder „P“-frames geschnitten werden O H N E den gesamten stream neu zu encoden.

finde natürlich die seite nicht mehr aus der ich das spontan als erklärung übernommen habe. (hätte das jetzt gerne noch mal nachgelesen)
ich glaube ich habe die „gewichtung“ verändert: denen ging es darum die struktur eines mpeg-streams zu beschreiben . . . es ging NICHT darum die „ausschließlichkeit“ zu behaupten wie ich das nun gemacht habe.

Intelligente Programme müssen keineswegs den kompletten Stream
reencoden, es reicht selbstverständilich aus, wenn die beiden
GOPs, in denen die Schnittpunkte sind, rekodiert werden und
dann passend in den Stream eingebaut werden.

dass das „intelligente“ programme hinkriegen habe ich in meiner „verallgemeinerung“ nicht bedacht.

Das nennt sich „Smart-Rendering“ oder „Smart-Encoding“, im
MPEG2-Bereich kann die Freeware Cuttermaran das schon seit…
k.A. über einem Jahrzehnt.

ja, das ist so nicht mehr ganz mein thema - habe wenig erfahrung mit solcher bearbeitung von konsumer- sowie von END-formaten - verstehe halt (bedingt) deren aufbau und struktur.

danke und geschnittene grüße

  1. Wieso hat man überhaupt beim Aufzeichnen AVI? Man nimmt
    doch die Rohdaten direkt auf! Dann sind es meist TS, und die
    kann man verlustfrei direkt schneiden. Zeichnest du etwa die
    Videos mit einem analogen Grabber auf?

(Erst mal danke für die Antworten…)
Ich habe AVI, weil ich meine Videos über einen Onlinevideorecorder aufnehme. Aktuell kann ich keine Rohdaten direkt aufnehmen…