Hallo!
In dem Buch „Über das Schreiben“ sagt Sol Stein:
Zitat: Was waren in all den Jahren, in denen ich als Lektor und Herausgeber gearbeitet habe, meine Erwartungen, wenn ich in meinem Büro ein Manuskript zur Hand nahm? Ich wollte mich verlieben, ich wollte mich so schnell wie möglich in das Leben einer Figur hineinversetzen lassen, die so interessant war, dass ich es nicht ertragen konnte, das Manuskript über Nacht in der Schreibtischschublade verschwinden zu lassen. Vielmehr nahm ich es mit nach Hause, wo ich die Lektüre fortsetze. Zitat-Ende.
Wie erschafft man als Autor eine solche Figur?
Im Realen Leben würde ich mir diese Frage ja nie stellen. Aber wie überträgt man das, was echte Menschen liebenswert macht, mit Buchstaben und Sätzen auf eine fiktive Figur?
Was macht eine Romanfigur „liebenswert“, so dass man sich in sie verlieben kann?
Wenn ich im Internet suche, welche Eigenschaften „liebenswert“ machen, finde ich „höflich, nett, freundlich, charmant“ und derartiges Gesülze. Demnach sind Zicken und Machos mangels Fortpflanzungsmöglichkeit sowieso ausgestorben, und Garfield muss bei Kindern äußerst „unbeliebt“ sein, weil er nur selten „nett“ ist. Das kann es doch nicht sein, oder?
Für Ideen, Tipps, Beispiele oder Ratgeber bin ich dankbar.
Grüße
Andreas