Wein und weinen

Hallo alle,

weiß jemand, ob die Wörter Wein und weinen eine gemiensame Wurzel haben? Immerhin
geht es ja bei beiden um eine Flüssigkeit, die ausgequetscht wird …

Danke für Fundstellen, Vermutungen, Tipps.

Bolo2L

Hallo,

weiß jemand, ob die Wörter Wein und weinen eine gemiensame
Wurzel haben?

vom Gefühl her eher nicht:
Wein-vinum (lat.)-win (althd.)
weinen-„we(h) rufen“ (mittelhd.)

Gruß,
Christian

Hallo Bolo,

das Weinen hat mit dem mehr oder minder leckerem Gesöff nix zu tun; es geht auf das Altdeutsche ‚gronan‘ (später: ‚grunen‘ und ‚greinen‘) zurück.

Viele Grüße

Renee

Hallo, Bolo,

weiß jemand, ob die Wörter Wein und weinen eine gemiensame
Wurzel haben?

Danke für Fundstellen

da bietet sich Grimm an:

WEIN
(zu Etymologie siehe http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…

  • ist ziemlich lang)

…die entlehnung gehört zu der lat. lehnschicht des urgerm. und beginnt schon im 1. jahrh. v. Chr. lat. v hat germ. w ergeben wie in weiher, weiler, wall, pfau, nicht f wie in den jüngeren lehnwörtern vers, vesper, veilchen, pferd, käfig, brief…

WEINEN
(dazu http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…)

…und wie schon erwähnt wurde:

… germ. ableitung *wainôn zur interj. got. wai (s. weh o. sp. 1), urspr. somit ‚wehe rufen‘ (wie ächzen ‚ach schreien‘)…

Es gibt aber tatsächlich auch ein Verb, das mit „Wein“ zusammenhängt:

WEINEN ,
" v. zu wein, m. im sinn von 1weineln [ WEINELN, v. ‚nach wein riechen, schmecken, verlangen‘),… dann auch ‚wein trinken‘:…‚mit wein versorgen‘…‚mit wein versetzen‘: biszweilen weint man das wasser GUARINONIUS (1610) 672; …‚wein kaufen‘ …(brannt)wein destillieren’……"

Gruß
Kreszenz

Hallo Renee,

das Weinen hat mit dem mehr oder minder leckerem Gesöff nix zu tun; es
geht auf das Altdeutsche ‚gronan‘ (später: ‚grunen‘ und ‚greinen‘) zurück.

das wäre schon amüsant, wenn aus „gronan“ „weinen“ geworden wäre. Laut meines DUDENs kommt „greinen“, so ähnlich wie du schriebst, aus dem althochdeutschen „grīnan“ (lachend oder weinend den Mund verziehen, knurren, murren, brüllen). Wenn du mit „grunen“ „grunzen“ meinst, liegst du allerdings falsch, sofern man dem Etymologie-DUDEN Glauben schenken darf: „Grunzen“ ist onomatopoetischer Herkunft und mit lat. „grundire; grunnire“ sowie griech. „grýzein“ bedeutungsgleich. In Sachen „weinen“ hat schließlich Christian Recht: Das Wort hängt mit dem ahd./mhd. „wē“ zusammen und bedeutet eigentlich „weh rufen“. Zum „vinum“ wurde ja bereits alles gesagt …

Gruß
Christopher

Hallo Bolo,

das Weinen hat mit dem mehr oder minder leckerem Gesöff nix zu
tun; es geht auf das Altdeutsche ‚gronan‘ (später: ‚grunen‘
und ‚greinen‘) zurück.

Hallo Renee.
Da bist Du leider auf der falschen Spur.
‚grinsen‘ und ‚Grün(grein)donnerstag‘ gehen auf ahd. ‚grinan‘ zurück!
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim