Hallo,
Warum bist eigentlich so dagegen, daß man sich _privat_ ein
Notebook/Laptop anschafft (fiel mir nun schon mehrmals auf)?
ich bin nicht dagegen, aber ich weise darauf hin, daß es oft nicht
nötig ist, der Hype um die Laptops mit zu machen.
Für Geschäftsleute, und besonders für Mitarbeiter im Außendienst ist
das Teil inzwischen natürlich unabkömmlich.
Wer das privat braucht oder wer sich das bequem leisten kann,
soll sich sowas kaufen, warum nicht?
Z.B. bei Studenten macht ein Laptop in den meisten Fällen auch
Sinn, weil die z.B. noch keine eigene Wohnung haben und viel mit der
Bahn unterwegs sind oder für die Bibliothek oder im Praktikum usw.
Im angesprochenen Fall handelt es sich aber um eine Schülerin, die
sicher bei den Eltern wohnt. Die Bemerkung, daß in der Klasse schon
viele einen Laptop hätten, ist ein eher ein Hinweis auf Gruppenzwang.
Was bitteschön haben in einem normeln Unterricht der 7…8 Klasse
Laptops zu suchen. Die dienen doch erstens zum Angeben, zur Ablenkung,
wenn der Unterricht „öde“ ist und auch sonst zum Spielen in den Pausen,
wenn eigentlich „Füsse vertreten“ angesagt ist.
Mit 13 hat ein Mädel im Normalfall auch nicht ständig auf Achse zu
sein, so daß der Laptop mit muß. Datenbanken und Compiler sind wohl
selten was für Schüler der Mittelstufe. Bleibt in der Regel nur
„Spielzeug“ und „Statussymbol“.
Meine Tochter wird zwar erst demnächst 13, aber ich habe noch mit
keiner Silbe vernommen, daß in ihrem Gymnasium demnächst Laptops
im Unterricht geduldet, geschweige denn erwünscht wären.
Abgesehen davon führt sowas regelmäßig zu ungewollten Gruppenbildung,
nämlich die, welche sich sowas leisten wollen und denen die sich das
nicht leisten können oder wo die Eltern mit etwas Realitätssinn
zur 13-jährigen sagen „Du spinnst wohl“.
Nicht daß du mich falsch verstehst. Ich habe absolut nix gegen die
Nutzung des PC. Meine Tochter kann zu Hause jederzeit an den PC und
macht viele Hausaufgaben mit Recherche im Internet.
Mit dem PC spielt sie auch, seit sie etwa 4 Jahre war.
Ich habe mich mittlerweile an die Vorzüge der Mobilität so
gewöhnt, das ich nur noch äußerst widerwillig und nur noch,
wenn es wirklich sein muß, mich an den Desktop setze. Egal, ob
ich nun auf dem Sofa liege, auf der Terasse sitze, mit dem Zug
unterwegs bin, mich gerade in Urlaub befinde, im Büro sitze
oder beim Kunden bin - ich habe meine Daten, meine
Applikationen, meine MP3s, meine Filme, meine Spielchen
(„Spielchen“, nicht „Spiele“) usw. die ich in irgendeiner Form
benötige, bei mir.
Du bist aber auch kein Schüler mehr und hast einen Job, der wohl eh
nur mit PC/Laptop zu realisieren ist.
Abgesehen davon hat für mich dieser Laptop-Hype einen romantischen
und verklärten Hintergund.
Wenn ich höre „Arbeiten auch der Terrasse und auf dem Sofa liegend …“
Das mag mal nett sen, aber auf Dauer eher nicht der Bringer.
Oder wie in der Werbung, wo dieses Model mit dem Laptop auf den Knien,
mit dem teuren Designrock auf einer staubigen Betontreppe sitzt …
Lange sitzt die da nicht, dann geht sie freiwillig wieder dahin, wo
man bequem arbeiten kann.
Wenn man den Vorteil der Mobilität mal wegnimmt,dann gibt es außer
verklärter Werbungromantik" wenig, was den Laptop attraktiv macht.
Eine meist fuzzelige Tastatur, keine ordentliche Maus, ein mickriger
Bildschirm mit meist mieser Farbdarstellung.
Zur Leistung brauche ich nix weiter zu sagen, weniger RAM, eine
schwache GraKa, kleine Festplatten, und nur sehr begrenzte
Möglichkeiten zur Auf- und Nachrüstung (z.B. TV-Karte, Soundkarte usw.)
In vielen Fällen reicht Leitung natürlich, aber oft sind auch
Kompromisse nötig oder es wird richtig teurer.
Von Ergonomie kann man wohl kaum sprechen, wenn man draußen auf
einer Gartenbank sitzt und die Sonne einem ins Gesicht scheint.
Ein ordentlicher Arbeitsplatz benötigt einen vernüftigen Tisch,
einen hochwertigen Bürostuhl, gute Beleuchtungsverhältnisse
und einigermaßen Ruhe. Andernfalls muß man sich nach einigen Jahren
nicht wundern, daß Verspannungen, Kopfschmerzen und Verschleiß- erscheinungen das Arbeiten zur Qual werden läßt.
Die anderen Vorteile, die du nennst sind auch für eine 13-jährige
wohl kaum relevant. Laptop beim Kunden? - Für dich wichtig.
MP3 hören kann man mit einem kleinen Player wohl einfacher,
Fahren im Zug - wie oft meist du verreist das Kind und muß dazu
ein Laptop mit oder kann man die paar h auch ohne auskommen?
Laptop im Urlaub? - Ja wer auch im Urlaub nicht mal abschalten kann oder evtl. wegen Spielsucht sonst nicht vom PC wegzubekommen ist???
Für 1000€ bekommt man keinen wirklich guten Laptop
Wenn Du schon so dagegen bist, dann schreib bitte nicht so
einen Holler zusammen; um 1000€ bekommst Du im
Home-User-Bereich bereits Spitzenmodelle für den Normaluser -
Ich habe nicht gesagt, daß ein Laptop für 1000€ schlecht wäre,
nur wirklich gut ist er garantiert nicht - das weißt du selber!
Kommt natürlich drauf an, wozu man den hauptsächlich nutzen will.
Jugendliche haben zu 90% Zocken im Hinterkopf. Da wird’s mit den
ganzen tollen Mittelmaß-Home-User-Laptops wegen der schwachen
Graka schon mal sehr eng. Andere Anwendungen, die viel RAM oder
viel Festplatte brauchen sind mit den meist eingeschränkten
Parametern auch eher ein Kompromiss. Großer Bildschirm oder
besonders leicht und besonders lange Akkulaufzeit kostet Aufpreis.
Wenn man das bei ähnlichem Preis ins Verhältnis zu den Möglichkeiten
eines Desktop setzt, dann sieht es nicht wirklich gut aus mit der
Laptop-Performace.
und sogar im Business-Bereich liegst Du mit 1000€ bereits im
„Mittelfeld“ - mein derzeitiges (Arbeits-)Notebook liegt
preislich bei knappen 900€ (Brutto) und fungiert als
Office-PC, Datenbank- und Entwicklungsserver (Oracle), Bild-
und Videobearbeitungsgerät, Surfstation, und und und
Mag alles sein. Und trotzdem kann man bei einem Desktop deutlich
mehr für weniger Geld bekommen.
Ansonsten ist der hochwertige Business-Büro-PC/Laptop in der Regel eher
ein PC mit sehr mittelmäßiger Leistung aber dafür hochwertigen und
sehr zuverlässigen Komponenten und einem sehr guten Support.
Und was bringt mir der Desktop-PC, wenn ich ihn nicht
mitschleppen kann?
Nicht jeder Mensch muß überall einen Laptop bei haben.
Am wenigsten 13-jährige.
Wenn am Laptop mal was kaputt geht, ist das oft ein
Totalschaden.
Kompletter Schwachsinn - in meinen letzten 10 Jahren als
Nebenbei-Systemadmin hatten wir ein paar Schäden zu beheben -
und jedes Einzelteil konnte binnen Minuten ersetzt werden.
Das scheitert bei Privatpersonen in aller Regel schon mal daran,
daß die keinen erfahrenen Systemadmin zu Hause haben.
Es gibt genügend Fälle, die auch hier regelmäßig angefragt werden,
wo so ein kleiner Fehler mit Materialkosten im Centbereich troztzdem
mal eben 200€ Kosten verursacht. Ein Pauschalangebot zur Überprüfung
eines Laptop ist nämlich nicht für paar € zu bekommen.
Ersatzteile sind meist sauteuer.
Der Privatman kann z.B. nicht mal eben die HD tauschen, weil er gar
nicht rankommt und sich das auch nimmer zutraut.
Da ist ein kleines Problem mit dem Einschalter und Laptop geht
nicht mehr an oder Diplaybeleuchtung fällt aus oder Festplatte hat
einen Wackelkontakt oder es ist bischen Flüssigkeit in die Tastatur
gelaufen oder die Lüfter sind so voll Staub, daß nix mehr geht usw.
Ganz zu schweigen vom Supergau: Display angebrochen oder
Motherboard/Prozessor hat ne Macke. Da lohnt keine Reparatur mehr,
wenn man das in einer Werkstatt machen läßt.
Beim PC kann man für paar 10€ jede beliebige Komponente tauschen.
Was man ja ständig macht … die letzte Komponente, die ich
bei einem meiner PCs tauschte, war eine Grafikkarte … im
Jahre 2001
Nicht jeder hat so viel Glück. Ich habe z.b. in den letzten 10
Jahren nur an meinen 2 Home-PC einge Reparaturen gehabt
- 2 mal CD-LW kaputt
- 1 mal Festplatte gestorben
- 1 mal Blitzschlag mit einigen kaputten Teilen (Motherboard, GraKa)
- eine defekte GraKa voriges Jahr
- mehrere verschlissene Lüfter (Prozessor/GraKa)
- 1 mal DSL-Modem kaputt
- 1 mal Probleme mit RAM-Riegeln (PC stürzt immer ab)
Alles eigentlich ganz normale Ausfälle, die auch nicht viel kosten,
außer etwas Ärger. Wenn aber im Laptop was nicht mehr geht, hat der
normale Nutzer keine Chance, da mal eben aufzuschrauben und was zu
tauschen.
Die Fragestellerin ist 14 und kommt aus Österreich - d.b., das
sie in Bälde ev. in eine höhere Schule gehen wird und hier
sind Notebooks als „Unterrichtsbehelf“ größtenteils erlaubt
Ist vorerst reine Spekulation.
Sollte es so sein, daß die Schule sowas als wünschenswert ansieht,
dann sagen die in der Regel auch, welche Laptop-Typen mit welchen
OS sie im Unterricht gerne haben wollen.
Gruß Uwi