Wer kennt guten Scheid.Anwalt im Raum M WM LL GAP

Hallo liebe leser,
angenommen, im Raum Landsberg, Weilheim, Garmisch oder München würde jemand einen wiklich giftigen Scheidungsanwalt suchen weil Ihm das Wasser bis zum Hals steht, würdet Ihr jemanden empfehlen können ?
Bitte …—…
Micha

… einen wiklich giftigen Scheidungsanwalt…

Hallo Micha,

ein „giftiger Scheidungsanwalt“ ist wohl so ziemlich das Blödsinnigste, was ein Mensch/ein Paar in der Situation einer gescheiterten Ehe gebrauchen kann. Ein Anwalt lebt vom Streit. Nun rate einmal, wer diesen fragwürdigen Spaß bezahlt!

Auch der vermeintlich beste Anwalt kommt mit unangemessenen Forderungen nicht durch. Es geht also um angemessene Wünsche. Der nicht betroffene Außenstehende vermutet, daß sich ein Paar über angemessene Wünsche wird einigen können. Falls nicht, wird auch ein Anwalt nicht viel helfen. Unangemessene Wünsche, insbesondere wenn es um die Knackpunkte Kinder und Versorgungsausgleich geht, setzt kein noch so guter Anwalt durch, wenn die andere Seite und der Familienrichter einigermaßen klar bei Sinnen sind. Deshalb: Statt mit hartnäckigem Streit um jeden Kleinkram wie Möbel, Auto o. ä. deren Gegenwert zum Anwalt zu tragen, einigt man sich mit generöser Nachgiebigkeit. Das schont Nerven und Konto. Mehr als mit friedlicher Einigung wirst Du kaum jemals wieder verdienen!

Gruß
Wolfgang

… einen wiklich giftigen Scheidungsanwalt…

Hallo Micha,

ein „giftiger Scheidungsanwalt“ ist wohl so ziemlich das
Blödsinnigste, was ein Mensch/ein Paar in der Situation einer
gescheiterten Ehe gebrauchen kann. Ein Anwalt lebt vom Streit.
Nun rate einmal, wer diesen fragwürdigen Spaß bezahlt!

Danke! :smile:
Je schneller und je einvernehmlicher Mann & Frau sich einigen, desto billiger und vor allem nervenschonender wird es.
Jahrelange Prozesse, unhaltbare Forderungen, zuhauf schmutzige Wäsche, … will das wirklich jemand.

Ich empfehle Dir, Dir einen guten Mediator (BAFM oder BM zertifiziert) zu suchen, (Adressen in Deiner Region findest Du auf den Web-Seiten der jeweiligen Verbände http://www.bafm-mediation.de und http://www.bmev.de) statt eines „giftigen“ Anwalts. Bei der Auswahl des Anwaltes solltest Du auf Sachkenntnis achten, also in diesem Fall auf die Bezeichnung „Fachanwalt für Familienrecht“ und Dir Empfehlungen von Freunden, Arbeitskollegen etc. einholen.

Streit un des Streits wegen sollte kein vernünftiger Anwalt mitmachen!

Sonnige Grüsse,
Gabi

Hallo Micha,
eine ähnliche Frage kam vor ein paar Wochen schon mal hier vor.
Schu mal was ich damals dazu geschrieben habe:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Ronny

Ich nochmal… im Grunde habt Ihr natürlich sehr recht, ich bin selber auch der Meinung, aber wenn man merkt das der eigene Anwalt wiederholt Fehler zu meinen Ungunsten macht, und die Gegenseite schon manchmal darüber schmunzelt, fühlt man sich sehr alleine. Ich habe einige Dinge schon alleine mehr als großzügig geregelt, aber die Anträge bei Gericht stellt immer noch ein Anwalt - mein Vertrauter - für mein Geld - da sollte doch auch eine gute und fachkundige Leistung herauskommen. Ich musste von berufswegen oft verhandeln und bin es sicherlich gewohnt leben und leben lassen walten zu lassen, aber hier stehe ich nun für den Rest meines Lebens mit dem Rücken an der Wand, da sollte man wirklich einen guten ! (giftigen) Anwalt haben.
Trotzdem vielen Dank für Eure Gedanken !

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Micha, hallo Wolfgang,

Auch der vermeintlich beste Anwalt kommt mit unangemessenen
Forderungen nicht durch. Es geht also um angemessene Wünsche.

ein frommer Wunsch. Die Realität sieht anders aus.

Gruß, AndyM

Hallo!

ein frommer Wunsch. Die Realität sieht anders aus.

Würde ich nicht sagen. Es kommt eher vor, dass einem Anwalt ein Fehler passiert und man etwas nicht bekommt was einem zusteht.

Dass ein Anwalt so gut ist, dass man bekommt, was einem nicht zusteht, ist eigentlich dagegen nicht der Regelfall, wenngleich es im Einzelfall vielleicht vorkommen kann (und dann stellt sich erstmal die Frage, ob das am Anwalt liegt, denn der trifft ja keine Entscheidung).

Gruß
Tom

Allgemeines zu Familienrecht

Hallo!

ein frommer Wunsch. Die Realität sieht anders aus.

Würde ich nicht sagen. Es kommt eher vor, dass einem Anwalt
ein Fehler passiert und man etwas nicht bekommt was einem
zusteht.

Dass ein Anwalt so gut ist, dass man bekommt, was einem nicht
zusteht, ist eigentlich dagegen nicht der Regelfall,
wenngleich es im Einzelfall vielleicht vorkommen kann (und
dann stellt sich erstmal die Frage, ob das am Anwalt liegt,
denn der trifft ja keine Entscheidung).

Ha! Ein weiterer frommer Wunsch. Nun ja, jeder hat eben seine eigenen Erfahrungen. Aus der Klientenfraktion hört man da ganz andere Stimmen, außerdem ist es wichtig zu beachten daß es hier um FamR geht, da ist sowieso vieles anders, FG und so.

Ich mach mal eine ganz platte Logik: Wollen sich zwei einigen, tun sie das auch, auch wenn einer von beiden einen bissigen Anwalt hat. Will einer von beiden keine Einigung, gewinnt der, der den bissigeren Anwalt hat oder der, der die stärkeren Nerven hat. Die Kombination Kooperationsbereit, starke Nerven und ein bissiger Anwalt ist für FamR IMHO ideal.

Ich finde das übrigens bedauerlich und bin was das angeht Aktivist. Aber ich kann die deutsche Rechtssprechung nicht alleine ändern und erachte es für wichtig, zu beachten, daß viele Gerichte und Gutachter sich bis heute nicht an die UN und FamR-Novelle halten. Nur weil die Kinderrechte derart mit Füßen getreten werden, ist es überhaupt möglich, daß im FamR ein Elternteil verlieren kann. Eigentlich dürfte es nach deutscher Gesetzeslage und EurGH keine Verlierer geben.

Lag mir jetzt mal auf der Seele.

Gruß, AndyM

Hallo!

Das Familienrecht bzw. das streitige Verfahren im Familienrecht wurde ja auch nur als letzter Ausweg eingeführt, weil es eben nicht immer geht, das man sich einigt. Es gibt leider Menschen, die streiten lieber nur um des Streitens willen - da nutzt es nichts wenn man ihnen sagt, sie sollen sich einigen. Ich bin auch der Meinung, dass Familienstreitigkeiten vor Gericht soweit wie möglich, mit allen modernen Hilfsmitteln, wie zB der Mediation, verhindert werden sollen, da es in streitigen Familienverfahren wenn man es menschlich betrachtet meist praktisch nur Verlierer gibt. Es ist aber leider so, dass manche einfach eine streitige Gerichtsentscheidung wollen und fertig.

Es gibt Leute die sagen, es ist mir lieber wenn ich das ganze Vermögen meinem Anwalt (und dem gegnerischen Anwalt) zahle und den Prozess verliere, als dass ich meiner/m Ex irgendetwas freiwillig gebe und es gibt Leute, die betrachten ihre Kinder als nichts anderes als ihr Eigentum und sind davon nicht abzubringen. Einigung setzt Freiwilligkeit voraus und wenn es diese nicht gibt, dann gibt es nunmal keine Einigung - das kann man ja wohl nicht den Gerichten vorwerfen.

Außerdem gibt es Fälle, wo es auch völlig berechtigt ist zu streiten, wie zB wenn ein Kindesmissbrauch vorliegt und der andere Elternteil als Täter das bestreitet - was machst du da im Sorgeprozess? Streitest du um die alleinige Sorge oder teilst du diese freiwillig? Ich bin für streiten, wenn man Aussicht auf Gewinn hat.

Glaubst du außerdem, dass irgendein Richter gerne eine streitige Entscheidung in einem Sorgerechtsstreit oder Scheidungsstreit trifft?Es gibt in der Praxis kaum jemanden, der das gerne tut, aber irgendwer muss es ja machen. Ich kenne von den mir bekannten Familienrichtern, und das sind mehrere, niemanden, der eine solche streitige Entscheidung gerne trifft.

Merk dir eines: man kann nicht Gesetze machen und Recht sprechen in dem man sagt: alle sollen sich einigen - denn dann braucht man überhaupt kein Zivilrecht! Es muss Regelungen dazu geben, was passiert, wenn man sich nicht einigt.

Und jetzt interessiert mich noch eines:

Welche Gerichtsentscheidungen verletzen wodurch deutsches Recht bzw. stehen gegen die Judikatur des EGMR (ich denke du meinst den und nicht den EuGH)? Welche Entscheidungen verletzen die Kinderrechtskonvention? - Ich meine allgemein pauschal kann man vieles behaupten, das machen ja alle schlechten Zeitungen und Populisten - ich würde es gerne konkret wissen. Wenn du wie du sagst Aktivist bist, bin ich mir sicher, du hast dich da im Unterschied zu mir im Detail damit befasst und kannst mir das erläutern, Menschenrechte sind mir persönlich nämlich ein ganz wichtiges Anliegen.

Gruß
Tom

Hallo Tom,

nun, ein Populist bin ich sicher nicht, aber auch kein Jurist. Es gibt keine Kontrollinstanzen, Standards sind nur Vorschläge. Da ist nicht nur Mißbrauch Tür und Tor geöffnet, er wird tatsächlich täglich praktiziert. Ich habe das alles nicht geglaubt, bis ich es selber erlebt habe. Übrigens meine ich den Europäischen Gerichtshof, ich bin mir nicht sicher ob das mit dem EGFM übereinstimmt.

Quellen:
http://www.vafk.de/
http://www.vaeternotruf.de/
http://www.vaeterfuerkinder.de/
http://www.pappa.com/
http://www.vaeterinitiative.de/
u.s.w.

Auf einschlägigen Konferenzen bekommt man noch eine Menge mehr mit, es sind auch weiß Gott nicht immer nur die Mamas die Bösen.

Gruß, AndyM

Hallo!

Auf einschlägigen Konferenzen bekommt man noch eine Menge mehr
mit, es sind auch weiß Gott nicht immer nur die Mamas die
Bösen.

Aber natürlich nicht, da gebe ich dir vollkommen recht. Es gibt ja auch eine Menge worüber man diskutieren kann - das ist im Recht und insb. in der Rechtspolitik ja immer so und auch interessant. Aus der Praxis kenne ich genug Gerichtsentscheidungen, die ich persönlich für falsch halte. Ich bin auch nicht mit allen gesetzlichen Regelungen einverstanden.

Nur so pauschal zu schreiben, in Deutschland werden die Rechte des Kindes mit Füßen getreten usw. halte ich für ein pauschales Totschlagsargument, was mit der Realität nicht übereinstimmt. Abgesehen davon verharmlost es politische Systeme, in denen Kinder (und überhaupt alle Menschen) wirklich überhaupt keine Rechte haben, ganz zu schweigen von unabhängigen Gerichten! Bei aller Kritik, die in einer Demokratie erwünscht und berechtigt ist, sollte man doch auch unser System einmal grundsätzlich schätzen und bewahren ist meine Meinung - es ist wirklich etwas Wert, leider schätzen viele Leute aber das, was sie haben nicht mehr! Mit solchen Pauschalargumenten gefährdet man unser System jedoch.

Ich halte daher in solchen Diskussionen Augenmaß stets für angebracht.

Gruß
Tom

Hallo Tom,

dein Engagement in Ehren, aber gib mir nur ein Beispiel, wo das Jugendamt oder Gerichte in der Lage waren, Zerstrittenheit im Interesse des Kindes nach UN Menschenrechtskonvention und damit verbundener FamR-Reform zu lösen.

Um ehrlich zu sein: Ich kenne ein paar typische Beispiele, die dafür angeführt werden. Aber wenn man sich nach weiteren Hintergründen erkundigt sieht man, daß hier nur ein klitzekleiner Teilerfolg zu verzeichnen ist, der die Gesamtlage nicht wirklich verbessert hat (ich denke bspw. an BM, Umgang Oma).

Es gibt Länder, in denen wird eine Scheidung erst rechtskräftig, wenn das Paar eine Mediation absolviert hat. Das alleine reicht IMO baber nicht, sondern die Qualität der M. muß überprüfbar sein, was dort dann auch gewährleistet ist.

Soweit ich informiert bin gibt es diese Probleme in Österreich nicht in dem Ausmaß.

Gruß, AndyM

Hallo!

Soweit ich informiert bin gibt es diese Probleme in Österreich
nicht in dem Ausmaß.

Ich kenne hier die Statistiken nicht, halte das aber für möglich.

Das Kindschaftsrecht des ABGB ist dem des BGB äußerst ähnlich, also daran wird es nicht liegen denke ich. In Österreich wird wahrscheinlich deswegen weniger gestritten, weil eine einvernehmliche Scheidung sehr leicht ist, eine streitige vergleichsweise schwer.

Eine streitige Scheidung setzt nämlich ein Eheverschulden voraus - das ist schwer nachweisbar, kommt es aber zum Prozess, dann wird wirklich ordentlich gestritten (sind neben Kindschaftsstreitigkeiten die brutalsten Prozesse). Erst nach fünf Jahren Auflösung der ehelichen Lebensgemeinschaft kann man einseitig die Scheidung einklagen, ohne dass der andere Partner ein Verschulden gesetzt haben muss.

Eine einvernehmliche Scheidung geht hingegen ganz leicht: hat man sich über wechselseitigen Unterhalt, Obsorge über die Kinder und Vermögen geeinigt stellt man gemeinsam einen Antrag beim Bezirksgericht. Dort wird dann so maximal 15 Minuten verhandelt und die Sache ist erledigt. Ich glaube es sind daher so an die 90% aller Scheidungen, die außerstreitig erledigt werden.

Gruß
Tom