Wie finde ich meinen Vater?

Guten Tag,

Ich habe folgendes Problem.Ich bin ohne Vater aufgewachsen, ich weiss nicht wie er heißt wie er aussieht und wo er wohnt. In meiner Geburtsurkunde steht nur der damalige freund meiner mutter. Mein echter Vater steht da nicht drin. Wie bekomme ich heraus wo er wohnt? Meine mutter will nicht den namen sagen.

Freue mich über eure antworten.

Hallo Sunny –

Kann dich gut verstehen, aber helfen kann ich dir leider nicht. Hier in Österreich ist es so, dass die Geburtsurkunde durchaus auch neu ausgestellt werden kann (wenn z.B. eine Adoption rechtskräftig ist, stehen die neuen Eltern als „echte“ Eltern drin, das ist aber in D anders, glaub ich). Wo (in Ö) immer die richtige Herkunft festgehalten wird, ist das „Geburtenbuch“ am Standesamt – von dem man z.B. beim Heiraten eine „Abschrift“ braucht, und da erfahren bzw. erfuhren früher dann Adoptierte öfter die Wahrheit.

Aber da der Vater ja überhaupt nur laut Angabe der Mutter eingetragen werden kann, wirst du es wohl wirklich schwer haben, den Namen rauszufinden.

Versuch doch mal rauszufinden, mit wem deine Mutter vor 19 Jahren bekannt war, und rede mit alten Freundinnen, Kolleginnen usw.

Grüße!
W*r

Hallo Sunny,

Leider kann ich dir bei der Suche nicht helfen.

Ohne die Hilfe deiner Mutter wirst Du dein Vater warscheinlich nicht finden können. es sei dem Du kennst andere Leute die es wissen könnten…
Zeige Deine Mutter verstädnis dafür dass sie es dir verschweigen will und bearbeite sie bis sie dein Bedürfniss auch anerkennt. Das könnte Monate dauern… Also hab Geduld und zeige deine Mutter, dass du Sie immer lieben wirst auch wenn die Warheit nicht so schön ist. (und sie wird nicht schön sein sonst hätte sie dir erzählt.)
Wenn sie es dir trotz allem nicht erzählt, wird es auch so richtig sein. Es gibt auch die Wahrheiten die besser verborgen bleiben. Die können einem das Leben für immer kaput machen.

Ich wünsche dir alles Gute!

Hallo Sunny,
will auf jeden Fall antworten. Ich habe keine Ahnung.
Das ist sehr traurig. Auch wenn Du nicht mit ihm aufgewachsen bist. Für jeden ist es wichtig seine Wurzeln zu kennen. Deine Mutter ist die einzige, die helfen kann. Oder vielleicht die beste Freundin Deiner Mutter von damals ? Du brauchst auf jeden Fall irgendeinen Anhaltspunkt. Viel Erfolg.
Liebe Grüße Ralf

Lieber Sunny,
Du kannst Folgendes versuchen:

  1. Beim Standesamt gibt es etwas, das nennt sich „Abstammungsurkunde“, da müsste der Name Deines leiblichen Vaters drinstehen.

  2. Du kannst Deine Mutter fragen, ohne Groll, warum sie Dir nicht sagen will, wer Dein VAter ist. Falls sie das tut um Dich vor irgendetwas zu „schützen“, kannst Du ihr sagen, freundlich und mit Verständnis für ihren guten Wunsch, Dir etwas Gutes zu tun, dass Du nun volljährig bist. Dass Du ihr dafür dankst, dass sie Dich schützen will, aber dass Du die Wahrheit wissen willst. Vielleicht ist es aber auch so, dass Deine Mutter tatsächlich nicht weiß, wer der Vater ist. Weißt Du, es war vor etwa 20 Jaren ziemlich modern, nach der Maxime der „freien Liebe“ zu leben. Das galt damals als fortschrittlich und es hat auch seine Vorteile. Damals ging es darum, die persönliche Freiheit zu entfalten. Nachdem es Generationen lang verpönt war, einen Menschen zu verlassen, mit dem man sich nicht mehr versteht, und dabei auch Fälle waren, wo Menschen zusammen blieben, obwohl der Eine den Anderen schlecht behandelte, empfanden viele Menschen vor 20 Jahren diese Art des Zusammenbleibens als „Gefängnis“. Und daher rebellierten sie dagegen und sagten, man könne zusammen sein mit wem man wolle und solange man wolle. Es war eine Zeit des Ausprobierens, wie man Liebe leben könne und trotzdem frei bleibt. Ich bin der Generation von vor 20 Jahren dankbar dafür, dass sie dies ausprobiert haben. Ihnen ist es zu verdanken, dass wir heute die Vor- und Nachteile dieser Art von freier Liebe kennen. Und ihnen ist es zu verdanken, dass es heute ein Ideal der Liebe gibt, das davon ausgeht, dass man innerhalb einer Beziehung mit Respekt miteinander umgehen soll, dass keiner dem anderen gehört, und dass die Liebe zweier Menschen am Leben erhalten werden soll. Dass in einer Partnerschaft Beide das Recht haben, sich zu entfalten, solange sie den Anderen damit nicht in seiner Freiheit beeinträchtigen.
    Nun ist es aber so, dass damals, vor 20 Jahren, auch ncihts alles perfekt war. Wie gesagt, diese Generation hat etwas Neues ausprobiert.
    Vielleicht weiß Deine Mutter also tatsächlich nicht mehr, wer Dein Vater ist. Vielleicht wäre sie dann damit einverstanden, zu versuchen, sich zu erinnern, wer alles in Frage kommt.
    Oder aber sie selbst will vielleicht nichts mehr mit ihm zu tun haben. Das ist ihr gutes Recht. Aber das muss sie ja auch nicht. Du kannst ihr sagen, dass Du versuchen würdest, sie da raus zu halten.
    Oder aber sie hat dem Vater damals vielleicht versprochen, Dir nicht zu sagen, wer er ist. Dann könnte sie ihn deswegen ansprechen und ihm von Deinem Wunsch erzählen.

So könnte ich noch endlos Theorien aufzählen. Du siehst, es gibt tausend Möglichkeiten.

Ich glaube, der einzige Weg ist, mit Deiner Mutter verständnisvoll und ohne Vorwurf zu sprechen. Vorsichtig, denn das Thema ist auch für sie nicht leicht. Vielleicht schreibst Du ihr auch einen Brief. Mir persönlich fällt es im Brief leichter, ohne Vorwurf zu sprechen. Am besten ist es, wenn Du einfach Deine Gefühle beschreibst. Anstatt zu sagen: objektiv gesehen habe ich ein Recht auf dies oder jenes, Du musst es mir sagen, weil es mir zusteht usw. Du kannst stattdessen sagen, dass es sich für Dich aus DEiner Sicht so anfühlt, dass … was weiß ich, dass es Dich taurig macht, nicht zu wissen, wer DEin VAter ist. DAss Du gerne verstehen willst, warum er nicht da war. Dass Du erne seine VErsion der Geschichte hören willst, warum er nicht da war. Oder dass Du Dir ganz einfach wünschst, sein Gesicht zu sehen. Egal, was es ist: Wenn Du bei Dir bleibst in Deinem Brief, und DEine Wünsche äußerst ohne zu fordern, und DEine Mutter um Hilfe bittest, mit allem Respekt auch für ihre Bedürfnisse, dann glaube ich, hast Du gute Chancen, dass sie Dir hilft, so gut sie kann.

Ich wünsche Dir bei Deiner Suche alles Gute!!! Bedenke, dass Du nicht forderst. Denn das kennst Du sicher von Dir selbst: Wenn jemand etwas von Dir fordert, und Du das Gefühl hast, er will Dich zu etwas zwingen, hast Du keine Lust dazu. Wenn Du aber von Deinen Wünschen und Träumen und Sorgen sprichst, und einen Vorschlag machst, dann sind die Chancen viel größer, die Anderen von Deinem Vorhaben zu überzeugen. Hier erweist sich das Wörtchen „Bitte“ als sehr wirksam. Das gilt sowhl für DEine Mutter als auch für Deinen Vater. Und auf der Such nach ihm: auch für alle Menschen, die Du vielleicht nach ihm fragst (zB Freunde DEiner Mutter oder Großeltern o.ä.).

Alles Gute,
Anna