Ich weiß nicht, ob bei der Verdauung von Süßstoffen
Abbauprodukte entstehen, die nur bei der Verdauung von
Süßstoffen entstehen.
Dazu müsste man erst einmal wissen, um welche Süßstoffe es sich handelt und wie diese verstoffwechselt werden - falls sie überhaupt verstoffwechselt werden. Bei Süßstoffen kann es sich chemisch gesehen um völlig verschiedene Substanzen handeln (Aminosäuren, Peptide Alkohole, Heteroaromaten) - gemein ist ihnen nur, dass sie süß schmecken. Einige Süßstoffe werden gar nicht verstoffwechelt (Neohesperidin), andere werden zu Metaboliten verstoffwechselt, die auch durch andere Stoffwechselvorgänge ständig im Körper anfallen. Die niedrigen Grenzwerte für die meisten Süßstoffe dürften es daher nahezu unmöglich machen, sie über ihre Abbauprodukte nachzuweisen. Allerdings würde mir auch nicht einfallen, wozu man sich die Mühe machen sollte. Die Verbindungssuche zwischen Süßstoffen und stumpfem Haar scheint mir doch eher gewagt.
Würde der Arzt sofort auf ein Übermaß an Süßstoff kommen?
Es gibt kein Übermaß an Süßstoff.
Naja, es gibt nicht ohne Grund Grenzwerte. Diverse Süßstoffe werden zu Metaboliten verstoffwechselt, die ab einer gewissen Dosis durchaus schädlich sind. Beim Abbau von Aspartam entstehen z.B. ca. 10% Methanol, welches über Formaldehyd zu Ameisensäure abgebaut wird, die ab einer gewissen Konzentration durchaus unerwünschte Eigenschaften hat (ich denke, darauf lief die Fragestellung auch hinaus). Ich würde mir deshalb ungern mehr als 50 Gramm Aspartam auf einmal reinziehen, weil ich Angst hätte, davon zu erblinden. Allerdings entspräche das auch der Süßkraft von rund 10 kg Zucker und ich denke, keiner würde das freiwillig lutschen.
Die einzige Verbindung, auf die ein normal kreativer Arzt wahrscheinlich käme, wäre die zwischen Aspartam und Phenylketonurie. Hat man Zweiteres, kann der Genuss von Ersterem über längere Zeit zu schweren Nervenschäden führen. Aber wer an Phenylketonurie leidet, weiß für gewöhnlich selbst darum.
Gruß, Jesse