PKW - Grenzkosten und Vollkosten
Servus,
der von mir genannte Preis für zwei Erwachsene und drei Kinder Ulm-Venedig ist abgelesen bei http://www.reiseauskunft.bahn.de, der Preis für den Busanschluss nach Jesolo geschätzt. Ich gehe dabei wohlgemerkt nicht von den von Kuddel kritisierten „Lockvogelangeboten“ aus, sondern habe die konkreten Daten eingegeben und nur den rabattierten Preis genannt, den ich dann als noch buchbar gefunden habe.
Das Angebot „Europa Spezial“ ist kontingentiert; an den Hauptreisetagen Freitag und Sonntag stehen nur sehr wenige Plätze zur Verfügung. Wenn man zum genannten Preis reisen möchte, sollte man wenigstens zwei Monate vorab buchen und die Reisetage auf Sa oder Di-Do legen.
Die geschätzten Kosten für die PKW-Fahrt habe ich zwischen Vollkosten (die wesentlich höher liegen) und kurzfristig variablen Kosten, die für eine reine Grenzkostenbetrachtung anzusetzen wären, angenommen. Wenn man nur die kurzfristig variablen Kosten ansetzt - dabei kämen zu den von Dir genannten auf jeden Fall noch alle abnutzbaren Teile von Wischerblättern über Reifen, Bremsbeläge, Batterie und Stoßdämpfer bis zum Kupplungsbelag dazu, außerdem die Kosten für leistungsabhängige Inspektionen.
Der Haken an so einer Betrachtung - obwohl sie schulbuchmäßig korrekt ist, falls man das Auto nicht mehr als ca. 25 tkm im Jahr nutzt und damit sowieso zur Abschreibung nach Leistung übergehen muss, so dass auch die Abschreibung zu den kurzfristig variablen Kosten zählt - ist, dass man sich damit systematisch in die Tasche lügt, weil man so tut, als müsste man nicht ab und zu ein neues Auto kaufen, wenn das alte nicht mehr fährt.
Nochmal anders sieht es aus meiner Warte aus (ich habe mein letztes Auto 1994 mit noch ein paar Monaten TÜV für vierhundert DM verkauft): Mittel- bis langfristig sind auch die Anschaffungskosten für ein Auto und solche Dinge wie Steuer und Versicherung variabel. Dann landet man doch bei einer Vollkostenrechnung, und da wird dann der Kilometer - wie gesagt je nach Auto und auch dessen Auslastung - kaum unter 40-45 Cent zu haben sein.
Die örtliche Mobilität sollte wohl auch berücksichtigt werden
wenn man etwas sehen möchte.
Die ist in Italien mindestens bis Firenze ungefähr so gut wie in D, aber spottbillig zu haben. Falls unseren Reisenden übrigens die Neugier überkommen sollte, von Venedig aus z.B. Milano zu besuchen: Ich war einigermaßen baff, als ich jetzt im Mai das erste Mal mit italienischen Hochgeschwindigkeitszügen unterwegs war - die stellen den deutschen ICE sowohl in Punkto Komfort als auch in Punkto Preise meilenweit in den Schatten.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder