Tach auch,
Wie werde ich Liebeskummer los?
Öhhh - mit einer pauschalen Lösung für DAS Problem würde ich jetzt im Garten meiner boahsoviele-Mio-Villa an der Cote d´Azur sitzen und *nichtjugendfreibeschreibbarenFrauen* beim Polieren meiner Ferrarisammlung zusehen.
Seit sechs Monaten bin ich leider verliebt. Wie schaffe ich
es, nicht mehr an ihn zu denken. Ich durchlebe ständig in
Gedanken Situationen mit ihm.
Klingt, als wenn du dich „im Streß suhlst“ um mal die Böhsen Onkelz zu zitieren.
Mein ganzes Leben fällt mir nur noch schwer und ich möchte so
gerne loslassen. Er behandelt mich schlecht und hat keine
Gefühle mehr für mich.
Dann hak ihn ab.
Leicht gesagt, ich weiß. Und der Weg vom Kopf zum Herzen ist so weit, auch das weiß ich.
Ich kenne dein Alter und deine Erfahrungen nicht, daher ist es schwer, dir einen Rat zu geben. Einer 16-jährigen, die vor den Trümmern ihrer ersten und vermeintlich unsterblichen großen Liebe steht kann ich nicht das gleiche sagen wie einer Frau, die in ihrem Leben so manchen Mann kommen (huch, ein Wortspiel, ich Schuft) und gehen sah.
Aber der erste Teil deines postings klang doch etwas nach auskosten des Schmerzes, geradeso, als wenn du in deinem Kopfkino bewußt melancholische Filme laufen läßt.
Aber er empfindet nichts für dich. Du sagst erbehandele dich schlecht - wie und warum?
Tut er´s aus Boshaftigkeit oder weil er um deinen Zustand weiß und dich abwehren will?
Tut er´s grade um dich zu verletzen und dich so vor deinen unerfüllbaren Hoffnungen zu befreien?
Raus aus dem Thema kannst du nur alleine finden, für dich. Zumindest den ersten Scdhritt mußt du selbst tun: Kopfkino ausschalten und unter die leute gehen, tun, was dir gefällt.
Ich kann mal ein wenig aus alten Zeiten plaudern, damals, als ich noch jung war…
Der erste echte Liebeskummer (nicht zu verwechseln mit der ersten Schwärmerei!) ist der Schlimmste. Es geht dir hundeelend, die Welt ist schlecht und grau. Alles bringt dich zum Heulen.
Später wird es besser und mit jeder gescheiterten Beziehung wird es auch weniger schmerzhaft: Man reift daran.
Und erkennt irgendwann, daß wir ohnehin völlig allein sind in unserem Kopf, daß niemand wirklich unsere Emotionen und Gefühle teilen kann, weil sie individuell und un(mit-)teilbar sind. Du beginnst, „The dark side of the Moon“ von Pink Floyd zu verstehen und akzeptierst die dunkle Seite in deiner eigenen Seele. Damit kannst du auch von diesem dunklen Ort entkommen, los wirst du ihn nie.
Ich habe Jahre für diesen Prozeß gebraucht und mich am Ende von Beziehungen immer wieder neu orientiert, manchmal bin ich auch geflüchtet.
ich habe
- tagelang geheult,
- eine Pulle Wodka gesoffen,
- mir ein Moped gekauft,
- alles um und dumm gevögelt, was halbwegs willig war
Um nochmal die Onkelz zu zitieren („Auf gute Freunde“):
"Verschüttete Träume,
Bilder aus alten Tagen
Vom Wahnsinn, den ich lebte,
und was sie mir heute sagen
Ich schlief zu wenig, ich trank zuviel
Die Schmerzen im Kopf,
warn ein vertrautes Gefühl
Ich trinke auf, auf gute Freunde,
verlorene Liebe, auf alte Götter und auf neue Ziele
Auf den gnaz normalen Wahnsinn, auf das was einmal war.
Darauf, daß alles endet. Auf ein neues Jahr
(…)
Alles Geschichte,
und ich bin froh, daß es so ist.
Oder glaubst Du, es ist schön,
wenn man Scheiße frißt
Alles nur Splitter,
im Treibsand meiner Seele
Nur wenige Momente,
in einem Leben
ich höre himmlisches Gelächter,
wenn ich daran denke wie ich war.
An das Rätsel, das ich lebte,
und den Gott, den ich nicht sah."
Just my 2ct
AKQJ10s