Wieder in die kirche eintreten wg. patenschaft

hallo zusammen,

ich bin vor einigen jahren aus der kirche ausgetreten. gründe möchte ich hier jetzt keine breittreten - es ist einfach so.
jedenfalls, meine schwester erwartet nun ihr erstes kind und ich soll taufpatin werden.
geht das, ohne dass ich in der kirche bin? ich war früher katholisch.
oder geht die übernahme der patenschaft auch ohne konfession?
oder wie kann ich wieder eintreten, ohne großes trara?
meiner schwester ist es wichtig, dass die patenschaft nicht vor dem notar stattfindet, sondern schon in der kirche (wegen dem ganzen drum und dran halt, sonderlich viel mit glaube und dem „rechten weg“ hat das nicht zu tun. eher sentimentale gründe weil doch jede mama sich für ihr kind eine schöne taufzeremonie wünscht!).

danke für eure antworten,
lg,
sonja

Hallo,

geht das, ohne dass ich in der kirche bin? ich war früher
katholisch. oder geht die übernahme der patenschaft auch ohne konfession?

Nein, offiziell geht das nicht. Du könntest höchstens Taufzeuge zusammen mit einem anderen katholischen Taufpaten werden. Immerhin versprichst du, dass du mithilfst, dass das Kind im christlichen Glaube erzogen wird.
(http://www.vatican.va/archive/DEU0036/__P2Y.HTM)

Dass es Berichte gibt, in denen der Priester das anders gehandhabt hat, ist eine andere Sache.

oder wie kann ich wieder eintreten, ohne großes trara?

Das kann recht unproblematisch gehen, einfach mal mit dem Gemeindepriester sprechen.
http://www.kirche-im-bistum-aachen.de/kiba/dcms/trae…
http://www.kath.de/bistum/info/index.htm

Allerdings wäre es vielleicht ratsam, zu überlegen was man denn als Grund dafür nennt… (Habe nur laut gedacht)

Gruß
Kati

Tja nun

geht das, ohne dass ich in der kirche bin?

Offiziell wohl nicht. Da wirst du wohl wieder die Bankabnutzungsgebühr entrichten dürfen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Pate

Außer du berufst dich auf die päpstlichen Äußerungen vom letzten Jahr, dass Kirchensteuerzahlung und Mitgliedschaft nicht direkt etwas miteinander zu tun haben.

http://hpd.de/node/1352 (siehe 4. Absatz)
http://www.kathnews.de/content/index.php/2009/05/06/… (ausführlicher)

oder wie kann ich wieder eintreten, ohne großes trara?

Das geht ruck zuck. Aber Messe muss schon sein.

weil doch jede mama sich für ihr kind eine schöne taufzeremonie wünscht!).

Alternative 1: http://humanismus.de/namensfeier

Alternative 2: http://www.atelier-lebensfest.de

Alternative 3: http://de.wikipedia.org/wiki/Freireligiöse_Bewegung

Gruß

Stefan

Hallo Sonja,

sonderlich viel mit glaube und
dem „rechten weg“ hat das nicht zu tun. eher sentimentale
gründe weil doch jede mama sich für ihr kind eine schöne
taufzeremonie wünscht!).

Liegt es dann nicht nahe, dass ganz einfach jemand anders die Patenschaft übernimmt? Es muss ja nicht die Schwester sein.

Man kann zwar relativ unproblematisch wieder in die Kirche eintreten. Hier in Düsseldorf hängt an einer Kirche sogar ein großes, von der Straßenbahn aus sichtbares Plakat mit einer E-Mail-Adresse zum Wiedereintritt. Es wird dir also normalerweise niemand den Kopf abreißen wegen dieses Wunsches.

Aber meiner Meinung nach ist es recht oberflächlich, nur deshalb wieder in die Kirche eintreten zu wollen, damit die Taufe ein schönes Fest wird. Wenn du hinter dem katholischen Glauben stehst - fein. Dann steht einem Wiedereintritt nichts im Wege. Wenn nicht - lass es bleiben.

Schöne Grüße

Petra

Was heureka für die katholische Kirche schrieb gilt analog für die evangelische:

ich soll taufpatin werden.
geht das, ohne dass ich in der kirche bin? ich war früher
katholisch.

Nein. Was man war, spielt keine Rolle, nur was ist, ist wichtig. Das Patenamt als kirchliches Amt ist an die Kirchenmitgliedschaft gebunden.

oder wie kann ich wieder eintreten, ohne großes trara?

  1. Gespräch mit dem/der Geistlichen vor Ort - Austrittbestätigung mitbringen.
  2. Erklärung des Eintrittswillens vor Zeugen (zwei Mitglieder des Kirchenvorstands vor dem Gottesdienst in der Sakristei - oder im Gottesdienst vor der Gemeinde)
  3. Teilnahme am Abendmahl - fertig.

Gruß, Martinus…

hallo zusammen,

ich bin vor einigen jahren aus der kirche ausgetreten. gründe
möchte ich hier jetzt keine breittreten - es ist einfach so.
jedenfalls, meine schwester erwartet nun ihr erstes kind und
ich soll taufpatin werden.
geht das, ohne dass ich in der kirche bin? ich war früher
katholisch.
oder geht die übernahme der patenschaft auch ohne konfession?
oder wie kann ich wieder eintreten, ohne großes trara?

frag doch einfach mal den zuständigen Pfarrer :wink: Nummer könnte am spiegel hängen… hehe

meiner schwester ist es wichtig, dass die patenschaft nicht
vor dem notar stattfindet, sondern schon in der kirche (wegen
dem ganzen drum und dran halt, sonderlich viel mit glaube und
dem „rechten weg“ hat das nicht zu tun. eher sentimentale
gründe weil doch jede mama sich für ihr kind eine schöne
taufzeremonie wünscht!).

also wenn dir deine Schwester, bzw. die Patenschaft zu übernehmen, das bissjen Stress nich wert is…

danke für eure antworten,

gern geschehn…
lg, ben

Hallo Sonja,

das Thema „Taufpate und Austritt“ hat das Religionsforum schon gefühlte 326 Mal beschäftigt. Eine kurze Suche im Archiv würde alle Aspekte deiner Frage umfassendst befriedigen. Aber das nur nebenbei.

Du kannst in die Kirche natürlich ohne großes Trara eintreten. Ein kurzer Besuch im Gemeindebüro sollte reichen, die erledigen dann alles für dich.

Trotzdem habe ich bei dem ganzen Fragenkomplex ein ungutes Gefühl. Ich stelle einmal die Aspekte etwas zusammen, vielleicht interpretiere ich ja etwas falsch.

Dein Neffe oder deine Nichte soll getauft werden. Aber nicht primär, weil das Kind in die Kirche aufgenommen werden soll, sondern wegen der netten stimmungsvollen Feier. Hmm.

Du selbst überlegst in die Kirche einzutreten. Nicht, weil es dir ein inneres Bedürfnis wäre und deinem Glauben entspräche, sondern um dem administrativen Formalismus Genüge zu tun. Hmmmm.

Ich habe es hier schon mehrfach erwähnt, die eigentliche Aufgabe des Taufpaten eines getauften Kindes ist es, als Stellvertreter für die Gemeinde das Kind zu begleiten. Es hat nichts damit zu tun, Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke zu überreichen und eine liebe Tante zu sein. Du sollst das Kind zur Gemeinde führen und Bindeglied zwischen Kind und Kirche sein. Kannst du das?

Vielleicht verstehe ich dich ja falsch, aber aus deinem Posting gewinne ich den Eindruck, dass ihr das Sakrement der Taufe nicht recht ernst nehmt. Nur um des schönen Scheins willen sollte man nicht taufen. Dann lieber eine ehrliche weltliche Feier. Bitte entschuldige die Offenheit.

Gruß
Hardey

Hallo Hardey,

ja, ich hab auch bauchgrimmen… weil ich etwas tun würde, das gegen meine überzeugung geht. es ist nicht so, dass ich nicht daran glaube, dass es eine über uns stehende macht gibt. und ich wäre auf jeden fall eine liebevolle tante, die dem kind (wir wissen ja noch nicht was es wird) schon den richtigen weg weisen und nächstenliebe sowie respekt und anstand beibringen würde. und ich habe auch nichts gegen glauben und kirche an sich - nur gegen die „institution“. ich habe etwas gegen die kirchensteuer - lieber würde ich den monatlichen betrag einem guten zweck spenden, den ich dann aber selber definieren dürfte… oder eben z. b. einmal monatlich einen samstag soziale arbeiten verrichten, wir haben hier z. b. einen tafelladen in dem ich auch mal ehrenamtlich aushelfe. so was wäre mir viel lieber, als steuern zahlen zu müssen und nicht mitbestimmen zu können, was mit dem geld geschieht! und der vatikan wird immer pompöser, die kirchen immer prunkvoller… das sehe ich nicht als den sinn des christentums. ich kann es nicht unterstützen, dass ein papst und eine kirche von armut und demut predigt, in der welt menschen an hunger sterben, kinder keine bildung bekommen aber die kirchenoberhäupte in saus und braus leben. oder dass von sozialhilfe lebende familien sünde begehen, indem sie (zum glück!!!) irgendwann mal an verhütung denken! darum gehts mir.
ich werde wohl mal mit meiner schwester sprechen und ihr vorschlagen, mich als taufzeuge zu nehmen und jemand anderen als taufpaten. ich hoffe nur, dass sie das versteht…

danke für eure antworten und viele grüße,
sonja

Nachtrag
Das hier geschriebene soll für die katholische Kirche gelten, ich habe beim Stichwort „katholisch“ angenommen, dass es um diese gehen soll- es fällt mir erst jetzt auf, dass du nicht geschrieben hast, um welche Kirche es gehen soll.

Liebe Sonja!

Ich kann deine Schwester gut verstehen, da ich selbst einen Bruder hab und kann die Beweggründe der Taufpatenschaft nachvollziehen.

Dennoch möchte ich folgendes festhalten:

1.) Wenn du Taufpatin bist so wird erwartet, dass du das Kind im Glauben zu Gott stärkst und unterstützt. Das sollte dir klar sein. Ich weiß aus eigener Erfahrung die Praxis sieht anders aus, leider hab ich durch meine Taufpatin in dieser Hinsicht keinerlei Unterstützung bekommen ich muss jedoch dazu sagen, dass ich ihr deshalb nicht böse bin und sie trotzdem meine Patin bleibt.

2.) Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man nicht umsonst aus der Kirche austritt sondern das man einen trifftigen Grund haben muss um der Kirche den Rücken zuzuwenden. Wenn du also in Erwägung ziehst wieder in die Kirche einzutreten, dann sollte das schon in ehrlicher Absicht und wohl überlegt sein und nicht weil du ein Patenamt annehmen möchtest. Das wäre deiner Nichte oder deinem Neffen gegenüber auch nicht richtig, weil du da ja ein schlechtes Beispiel wärst.

3.) Um wieder in die Kirche (katholisch) einzutreten muss du lediglich ein Gespräch mit dem Priester deines Vertrauens führen. Der erklärt dir alles weitere. Danach benötigt man den Taufschein und die Sache wird dann formell gemacht. Wichtig dabei ist, dass man wirklich wieder eintreten möchte und nicht dazu gezwungen wird (Familie, etc.). Also freiwillig.

4.) Überlege dir das Ganze in Ruhe. Vielleicht kannst du deine Situation mit einer Person besprechen die nicht zur Familie gehört (Freundin, Bekannte), denn die wäre objektiver und würde dich besser beraten.

5.) Entscheide aber selbst was für dich richtig ist. Es ist dein Leben und nicht das deiner Schwester, deiner Mutter, etc.

Gruss

Petra

Hallo Sonja,
vielleicht solltest Du Dir mal einfach überlegen welchen Stellenwert „Taufpatin“ für DIch hat. Ist es Dir so wichtig, das Kind über das Taufbecken zu halten (hinzu kommt, dass ich ein Gegener der Säuglingstaufe bin, da die Taufe ursprünglich dazu diente sich zu einer Religiongemeinschaft zu bekennen und ich nicht glaube, dass man das mit wenigen Monaten Lebenserfahrung schon kann)? Oder geht es nicht darum, DIch um das Kind zu kümmern, mit ihm eine besondere Erziehung einzugehen und vor allem die Pflicht zu übernehmen es zu umsorgen und zu umhegen und groß zu ziehen, sollte seinen Eltern etwas zustossen. Diese Verpflichtungen kannst Du auch in einer kleinen privaten Feier Deiner Schwester gegenüber eingehen. Ja, ihr könnt es sogar ganz offiziell machen, in dem sie Dich zum Beispiel als Vormund ihres Kindes einsetzt für den Fall, dass ihr etwas zustösst. Es gibt so viele Möglichkeiten als „Patentante“ Verantwortung zu übernehmen ohne, dass Du DIch verbiegen musst. ;D