Wieviel Pflanzenmasse pro Hektar?

Mich würde mal interessieren, wie viel Pflanzenmasse in Kilogramm während eines Jahres auf einem Hektar wächst.

Ich finde zwar Zahlen für Wald und Schilfgras und Nahrungspflanzen, aber was ich suche ist ein Durchschnittswert von Gras, Brennesseln, Unkraut, Gestrüpp, alles was wild wuchert, wenn man auf eine Fläche einfach wachsen lässt, was wachsen will.

Gibt es da Durchschnittswerte?

Danke
danfx

Moin,

Gibt es da Durchschnittswerte?

hm, es macht schon Unterschiede, ob man einen fetten Humusboden, der stets gut feucht (nicht nass) ist betrachtet, oder einen mageren Sandboden, der alle Jubeljahre einen Regenschauer mitkriegt.

Da einen Durchschnitt zu ziehen, halte ich für genauso fragwürdig, wie die Frage, wie groß die Durchschnittgeschwindigkeit von radtragenden Fahrzeugen sei, wo man vom Tretroller bis zum Formel 1 Auto alles zusammenfasst.

Gandalf

Nahrungspflanzen, aber was ich suche ist ein Durchschnittswert
von Gras, Brennesseln, Unkraut, Gestrüpp, alles was wild

Z.B. hier für Gras:
„Ein regelmäßiges Begehen der Wiesen sowie das Beurteilen der vorhandenen Grasmasse sind hierbei unerlässlich. Durch Abmähen eines Quadratmeters Wiese und Wiegen des Grüngutes kann beispielswese schnell die vorhandene Pflanzenmasse ermittelt und so Aussagen zum Ertrag pro Hektar getroffen werden. So sind 2 kg Frischmasse pro m2 ein guter Anhaltswert für die Silierreife eines Bestandes.“
Aus:
http://www.aelf-rh.bayern.de/tierhaltung/41702/index…

Hier findet man Angaben über die Trockenmasse-Erträge von feuchten bis nassen Futterwiesen:
http://www.blumenamwegesrand.de/Downloads/005.pdf

Danke

Bitte

watergolf

Hallo,

neben den Bodentypen sind auch die Ausgangsverhältnisse interessant. Hat man eine komplette Brache, wird am Anfang wenig wachsen, nach ein paar Jahren, wenn die ersten Pflanzen- und Bodengemeinschaften den Boden vorbereitet haben, wird es wahrscheinlich zu einer explosionsartigen Vermehrung von standorttypischen Pflanzen kommen. Wieder ein paar Jahre später wird die Pflanzengesellschaft sich eingependelt haben und nur noch langsam vor sich hinwachsen. Wobei die Jahre, von denen ich rede, wirklich ein paar wenige 10 oder 20 Jahre sein können, diese Entwicklung kann sich aber auch über 100te von Jahren hinziehen. Je nach Standort.

Da mich meine Ausführungen aber selber nicht befriedigen, habe ich gesucht und tatsächlich auch was über viele Um- und Irrwege gefunden. Am Beispiel nicht mehr zur Produktion genutzter Grünflächen bin ich über „Extensivgrünland“ zum Unterpunkt „Biotopgrünland“ gelangt.

Zitat:
_„Biotopgrünland“ ist ein Sammelbegriff für Grünland, das nicht (mehr) primär der landwirtschaftlichen Futter- oder Streugewinnung dient. Dabei handelt es sich um Magerwiesen oder -weiden extremer Standortverhältnisse auf denen die allgemeine Nährstoffverfügbarkeit entweder wegen zu trockenen oder zu nassen Bodens gering ist. Die Größenordnung der natürlichen Biomasse-Produktion liegt auf Magerrasen-Niveau und damit unter 35 dt TM/ha _ [= 3500 Tonnen Trockenmasse / ha; ich vermute, das bezieht sich auf eine Zeitspanne von einem Jahr]. Die Pflanzengesellschaft stellt das artenreichste Ökosystem Mitteleuropas dar: Auf 25 m² Referenzfläche kommen bis zu 70 Gefäßpflanzenarten vor. Diese Vielfalt wird in keinem anderen Biotop-Typ erreicht!

Erklärung der Abkürzungen:
1dt = 100 kg ( http://de.wikipedia.org/wiki/Tonne_(Einheit) )
TM = Trockenmasse ( http://de.wikipedia.org/wiki/Trockenmasse )

Eine Magerwiese ist eine krautige Pflanzengesellschaft an einem klar definierten Standort, der vor allem durch Nährstoffknappheit gekennzeichnet ist. Wenn du irgendwo Standorte mit vielen Brennesseln siehst, kannst du von einer höheren Biomasseproduktion ausgehen.

Hilft das schon mal weiter?

LG Barbara

natürlichen Biomasse-Produktion liegt auf Magerrasen-Niveau
und damit unter 35 dt TM/ha [= 3500 Tonnen Trockenmasse / ha;
ich vermute, das bezieht sich auf eine Zeitspanne von einem
Jahr].

Hallo Barbara,

das kann nicht sein. 3500 t / ha wären 350 Kilogramm / m², und das Trockenmasse - da müsste ein m² mehr als 2 t Pflanzenmasse tragen, und das auf Magerrasen. Da ist was um Grössenordnungen falsch.

Mein Hausbesitzer, der mehrmals im Jahr den Rasen mäht, würde sich erschiessen. Er müsste vom Rasen hinter dem Haus rund 500 t Gras im Jahr wegschaffen…

Gruss Reinhard

Zitat:
_„Biotopgrünland“ ist ein Sammelbegriff für Grünland, das nicht
(mehr) primär der landwirtschaftlichen Futter- oder
Streugewinnung dient. Dabei handelt es sich um Magerwiesen
oder -weiden extremer Standortverhältnisse auf denen die
allgemeine Nährstoffverfügbarkeit entweder wegen zu trockenen
oder zu nassen Bodens gering ist. Die Größenordnung der
natürlichen Biomasse-Produktion liegt auf Magerrasen-Niveau
und damit unter 35 dt TM/ha _ [= 3500 Tonnen Trockenmasse / :
Hilft das schon mal weiter?

LG Barbara

Ja, danke.

Es sind allerdings keine 3500 Tonnen, sondern 3.500 kg.

Ich habe inzwischen einen amerikanischen Bericht gefunden, der 9000 kg für einen Acre = 4000 qm angibt. Das deckt sich mit den 2 kg, die in einer anderen Antwort genannt werden. Bei deinen niedrigeren Zahlen handelt es sich ja um Zahlen bei extremen Standortverhältnissen.

Ich peile also über den Daumen 2 kg pro qm und Jahr an.

Gruß
dfx

Ich habe inzwischen 9 t auf 1 Acre gefunden, das deckts sich ungefähr mit den 2 kg pro qm.

Vielen Dank
dfx

Ja, ihr habt recht. Mathe 6. Setzen.

Danke!