Hallo,
neben den Bodentypen sind auch die Ausgangsverhältnisse interessant. Hat man eine komplette Brache, wird am Anfang wenig wachsen, nach ein paar Jahren, wenn die ersten Pflanzen- und Bodengemeinschaften den Boden vorbereitet haben, wird es wahrscheinlich zu einer explosionsartigen Vermehrung von standorttypischen Pflanzen kommen. Wieder ein paar Jahre später wird die Pflanzengesellschaft sich eingependelt haben und nur noch langsam vor sich hinwachsen. Wobei die Jahre, von denen ich rede, wirklich ein paar wenige 10 oder 20 Jahre sein können, diese Entwicklung kann sich aber auch über 100te von Jahren hinziehen. Je nach Standort.
Da mich meine Ausführungen aber selber nicht befriedigen, habe ich gesucht und tatsächlich auch was über viele Um- und Irrwege gefunden. Am Beispiel nicht mehr zur Produktion genutzter Grünflächen bin ich über „Extensivgrünland“ zum Unterpunkt „Biotopgrünland“ gelangt.
Zitat:
_„Biotopgrünland“ ist ein Sammelbegriff für Grünland, das nicht (mehr) primär der landwirtschaftlichen Futter- oder Streugewinnung dient. Dabei handelt es sich um Magerwiesen oder -weiden extremer Standortverhältnisse auf denen die allgemeine Nährstoffverfügbarkeit entweder wegen zu trockenen oder zu nassen Bodens gering ist. Die Größenordnung der natürlichen Biomasse-Produktion liegt auf Magerrasen-Niveau und damit unter 35 dt TM/ha _ [= 3500 Tonnen Trockenmasse / ha; ich vermute, das bezieht sich auf eine Zeitspanne von einem Jahr]. Die Pflanzengesellschaft stellt das artenreichste Ökosystem Mitteleuropas dar: Auf 25 m² Referenzfläche kommen bis zu 70 Gefäßpflanzenarten vor. Diese Vielfalt wird in keinem anderen Biotop-Typ erreicht!
Erklärung der Abkürzungen:
1dt = 100 kg ( http://de.wikipedia.org/wiki/Tonne_(Einheit) )
TM = Trockenmasse ( http://de.wikipedia.org/wiki/Trockenmasse )
Eine Magerwiese ist eine krautige Pflanzengesellschaft an einem klar definierten Standort, der vor allem durch Nährstoffknappheit gekennzeichnet ist. Wenn du irgendwo Standorte mit vielen Brennesseln siehst, kannst du von einer höheren Biomasseproduktion ausgehen.
Hilft das schon mal weiter?
LG Barbara