Moin Mabelle,
da ist zum einen der klassische Konflikt zwischen Vorort und Stadtverein, wie man ihn bspw. bei 1860 und Bayern München findet. Eine Vielzahl der HSV-Anhänger kommt aus dem Umland, von Kassel bis Flensburg - auch eine große dänische Fraktion soll es geben.
Das ist aber nicht alles. Hintergrund ist ein politischer. Viele Anhänger des FC St. Pauli, die in den 80er Jahren den braunweissen Club für sich entdeckt haben, waren ursprünglich HSV Fans, die von den überhandnehmenden rechten Hooligans am Volkspark schlicht vertreiben worden sind.
Es galt lange Zeit, dass der HSV, wie viele Klubs der Bundesliga damals ein Naziproblem hatten und dies anscheinend ignorierten.
»Während die alten Haudegen aus der Westkurve sich immer als
„national“ oder „rechts“ verstanden (oder besser: fühlten), konnte es unter den Hooligans durchaus auch bekennende
„Linke“ geben. Genauso wie der überwiegende Teil aller Fans lehnten sie „Politik in den Stadien“ zwar ab, das
hinderte einen Großteil der „Hools“ jedoch nicht daran, immer wieder die Aktivisten der Hafenstrasse oder Teile der
ihnen verhassten und als links geltenden St.Pauli-Fanszene anzugreifen«
Hierzu: http://www.hsv-fanprojekt.de/wp-content/uploads/2010…
ODER
1985 beginnt die Geschichte des FC St. Pauli, wie man ihn heute kennt. Sie beginnt mit einer Flucht: Weg vom Block E, weg vom HSV, weg vom Volksparkstadion. Was blieb, war der Rückzug ins Viertel: «Punk war auf St. Pauli stark. Die Hafenstrasse war besetzt, der Stadtteil veränderte sich schnell: Es gab immer mehr besetzte Häuser, und es entwickelte sich ein buntes, alternatives Quartierleben. Und mittendrin stand das Millerntor-Stadion. Das Quartier hat sich irgendwann im Stadion gespiegelt.»
http://www.woz.ch/artikel/rss/19240.html
Gruß
e