Zwerghamster - Wüstenrennmaus

Hallo liebe Leute!
Da mein Goldhamster vor einigen Wochen altersbedingt von mir ging, bin ich nun in der Überlegung einem neuen Kleintier ein schönes zuhause zu bieten. Jedoch würde ich hier gerne eure Erfahrungen von Zwerghamstern und Wüstenrennmäusen lesen um mir ein genaueres Bild mit ernsthaften Erfahrungen machen zu können. Weche Nachteile muss man bei diesen Tieren in Kauf nehmen? Werden diese Tierchen zahm? Natürlich habe ich mich schon durch Fachbücher informiert und auch in Tierhandlungen vor Ort mir erste Eindrücke verschafft desweiteren auch nach Ihnen gegoggelt, jedoch bin ich der Überzeugung hier sind Leute die dichter am Geschehen sind und lebhaftere Erfahrungen als Verallgemeinerungen zu bieten haben!
Ich würde mich sehr über zahlreiche Beiträge freuen :smile:

Hi

Ich schreib jetzt wirklich gaaaanz subjektiv:
Nimm Wüstenrenner :smile:
Ich habe auch seit kurzem zwei, hatte früher schonmal zwei und die sind einfach viel abwechslungsreicher als Hamster. Sie sind meistens tagaktiv, und haben ein größeres - sagen wir mal - Verhaltensspektrum. Nagen, Klettern, Graben, Spielen, Rennen… Sie sind total neugierig, man bekommt sie gut handzahm, wobei jede Maus auch einen eigenen Charakter hat.
Man kann sie in der Wohnung umherlaufen lassen (Achtung Gefahren beseitigen! -> Literatur).
Sie werden älter als Zwerghamster.

Ein Nachteil ist vielleicht, dass man sie mindestens zu zweit halten sollte, die Haltung ab drei Tieren aufwärts wegen des extremen Revierverhaltens wieder sehr schwierig wird. Zwei bis drei Tiere sind also optimal. Geschlecht egal, sollte natürlich besser gleichgeschlechtlich sein wenn man nicht züchten will!

Die Beschäftigung könnte auch als Nachteil gesehen werden, Wüstenrenner neigen zu stereotypem Verhalten (Gitternagen) wenn sie nicht genug beschäftigt sind oder eine schlechte Prägungsphase hatten. Ich sehe deren Neugier und Spieltrieb jedoch als Vorteil :wink:

Grüße

laralinda

Moien

Weche Nachteile muss man bei diesen Tieren in Kauf
nehmen? Werden diese Tierchen zahm?

Bei den Zwerghamstern gibt es 3 Sorten: Djungaren (werden oft als Russen verkauft), Campell und Robo. Die 2 letzten werden eher nicht zahm und sind nur zum kucken.

Die Russen kann man bis zu einem gewissen Grad zähmen. Was geht ist füttern aus der Hand, rausnehmen und auf dem Körper rumlaufen lassen. Streicheln ist nur gegen Bestechung drin und nur kurz. Aber es kostet unterm Strich viel mehr Mühe als bei Goldhamstern. Vorallem müssen die Tiere ansonsten Stressfrei leben, d.h. in einem ruhigen Raum, einem grossen Käfig (50x50cm - 100x50cm), ausreichend Futterreserven, ohne direkte Sonneneinstrahlung, ohne Hund im Haus (Katze geht scheinbar besser…), … Den Käfig umbauen um sie zu beschäftigen klappt nur bis zu einem gewissen Grad: die Tiere sind teilweise richtig sauer wenn plötzlich alles anders aussieht. Langsam, stückweise umbauen ist sinnvoller.

Russen sollte man einzeln halten oder sehr, sehr gut im Auge behalten. Die meisten Gruppen vertragen sich nur eine gewisse Zeit und wenn es Ärger gibt dann gleich richtig. D.h. das unterlegene Tier muss nach 6-12 Stunden raus sein sonst stirbt es.

Wenn man einen regelmässigen Tagesablauf macht passen sich Russen oft an. D.h. die Kleinen stehen dann 5 min vor dem Füttern auf und warten auf dich, egal ob Tag oder Nacht.

Natürlich habe ich mich
schon durch Fachbücher informiert und auch in Tierhandlungen
vor Ort mir erste Eindrücke verschafft desweiteren auch nach
Ihnen gegoggelt

http://www.diebrain.de

cu

Hi!

Also wir hatten mal einen Zwerghamster, der machte nur Dreck und wollte sonst nix von uns wissen, außer Futter…
Ich würde mir immer einen Goldhamster nehmen!!

LG
Carmen

Kleine Entscheidungshilfe:

http://www.youtube.com/watch?v=YXRH50fvHWA

Jruß S

Huhu!

Also ich habe auch zwei Wüstenrennmäuse, waren mal drei. Interessant ist bei denen natürlich auch, das Sozialverhalten zu beobachten, was beim einzelgängerischen Hamster ja nicht so gut geht.
Zahm werden sie bei entsprechender Beschäftigung… bei mir sind sie es sogar fast unfreiwillig geworden als ich mir besseres Futter besorgt habe…da sind sie ganz wild drauf und warten immer schon am Türchen wenn es Futter gibt.
Ich persönlich würde zu zwei gleichgeschlechtlichen Tieren raten. Meine Dreiergruppe war zwar harmonisch, ich hatte dennoch immer Angst, sie könne früher oder später auseinanderbrechen, und hab mich daher nie getraut zu viel Paltz zu geben. Das ist auch so ein Knackpunkt in der Rennerhaltung meiner Ansicht nach… ich denke diese Tiere eignen sich eigentlich aufgrund ihres Sozialverhaltens nicht wirklich gut für die Artgerechte Heimtierhaltung… in der NAtur leben sie in lockeren Großgruppen, die aus einem fixen Pärchen und deren Jungen verschiedener Generationen bestehen… eigentlich ist Paarhaltung nicht optimal. Aber in der freien Natur kommt es regelmäßig zu Aktionen, wo ältere Jungtiere vertrieben werden, was ja im Becken nicht möglich ist. Daher klappt Großgruppenhaltung nur auf eingeengtem Raum wirklich gut. Woran das liegt? Wenn die Reviere zu klein sind, sind sie nicht des Kampfes wert… das heißt, eigentlich ist das Platzangebot in solchen Fällen meist nicht ausreichend, was traurig ist, das man nur so die Gruppenharmonie wahren kann.
Denoch halte ich rennmäuse für durchaus posierliche kleine Hausgenossen… ich persönlich würde aber nur auf „Second-Hand-Tiere“ zurückgreifen, eben da ich Vermehrung solch ungeeigneter Tiere bezüglich der Haltung nicht unterstützen will. Da die kleinen für ihre Größe aber sogar recht alt werden, stehen die Chancen nicht schlecht, Rennmäuse in Tierheimen oder Tierschutzorgas zu finden.
Was die Stereotypen angeht: Ja, inder Tat können sie die bei falscher Prägung entwickeln… vor allem zu kleine Becken und einen zu geringe Einstreu, die graben nicht erlaubt fördern zB Gitternagen und Eckenbuddeln. Meine haben das auch gemacht, da sie aus schlechter Haltung auseinem 60er-Becken stammen (da waren sie zu 7 Tieren drin o-o). Sie haben das aber erfreulicher Weise fast ganz abgelegt. Bei mir haben sie 30cm-Einstreu (20cm sollten Minimum sein) und ein abwechslungsreiches Becken… gestresst wird nur, wenn sie Hungerhaben :wink:.

Schön an den Rennern ist auch, dass sie absolut nicht stinken und generell wenig Arbeit machen… meine beiden haben zB ein extrabecken mit Sand, undnur das nutzen sie als Klo… eine große Beckenreinigung mache ich daher nur alle paar Monate (weil sie danach immer erst mal paar Tage ziemlich verschreckt sind), dafür wird nur das Sandbecken öfter gesäubert.

Was du dir überlegen solltest, wenn du dich für renner entscheiden willst: also, wiegesagt, sie können recht alt werden…ich hab von Tieren gehört, die 7Jahre und älter wurden…die meisten erreichen aber gerade mal die 5Jahres-MArke… meine sind jetzt gut 3,5 Jahre und quietschfidel. Rennmäuse sollten nicht allein gehalten werden… daher gibt es hier das Problem wie bei fastallen Haustieren (da die meisten sozial leben): Irgendwann hat man vielleicht keine Lust mehr auf die Haltung, aber einfach auslaufen lassen ist meist keine Option, da nach dem Tod des Partners das verbliebene Tier nicht allein bleiben sollte… das ist Quälerei. WIll man sich dann ein neues Tier anschaffen? Oder bringt man es übers Herz, das verbliebene in gute Hände zu einem neuen Partner zu geben? Das wäre man dem Tier am Ende schuldig… das ist natürlich eine Sache, die beim EInzelgänger Hamster leichter ist…

lieben gruß
aj