DVB-T Antenne für Kfz

Hallo zusammen,

ich suche eine Antenne für ein Kfz., um auch während der Fahrt das Fernsehprogramm empfangen zu können. Meine jetzige Antenne ist nur für Standbetrieb geeignet, ab ca. 20 km/h kann das Programm nicht mehr einwandfrei empfangen werden (Aussetzer bei Bild und Ton).
Hat jemand bereits Erfahrungen gesammelt und kann eine Empfehlung abgeben?
Vielen Dank im Voraus
Hermann

Hallo Hermann,

die Antenne allein kann da nichts ausrichten, da muss der Receiver auch Qualität bieten. Mobiler Empfang ist nicht so einfach hinzukriegen. Insbesondere hatte man beim Erfinden von DVB-T nicht daran gedacht, dass da auch jemand bei hoher Geschwindigkeit empfangen können möchte.
Mit Diversity-Empfang ist etwas mehr zu machen. Das setzt voraus, dass Du am Empfänger mehr als eine Antenne anschließen kannst. Dabei wird nicht einfach von einer Antenne auf die andere umgeschaltet, sondern die Signale von beiden Antennen werden konstruktiv überlagert.

Viele Grüße
Stefan

Hallo,

das Problem beim bewegten digitalen Fernsehen z.B. im Auto sind die immer noch zu geringen Datenmengen, die übertragen werden. Man ist bei DVB-T gerade dabei, eine Grundversorgung herzustellen. Eine nächste Ausbaustufe wird auch den reibungslosen mobilen Empfang möglich machen. Hierbei werden (populistisch vereinfacht ausgedrückt) mehr Daten zur Fehlerkorrektur übertragen. Nach der bisherigen Lage wird das dann als DVB-M (wie M obil) eingeführt. Damit sollen auch tragbare Taschenempfänger brauchbare Ergibnisse erzielen.

Doch bis dahin werden wir uns mit (guten) Kompromissen weiterhelfen. Meine Erfahrungen im Senderaum Berlin/Brandenburg (recht guter Ausbau mit bis zu 3 Senderstandorten und hohen Senderleistungen) haben folgendes ergeben: Wie bei allen Empfängern ist die beste Antenne eine Dachantenne, hier besonders zu empfehlen die Blaupunkt „TV-flex“, Kostenpunkt ca. 100 €. Eine gute Alternative stellen Antennen dar, die von innen gegen die Scheiben geklebt werden, sofern diese nicht metalisiert sind. Gute Ergebnisse brachten: Clarion 4-Wege-Antenne mit Aussenstrahler „ZCP-100“ oder für den unauffälligeren Einbau die 2-Wege Variante „ZCB-303“. Kostenpunkt etwa 100 bzw. 60 €.

Doch die Empfänger für den Heimbereich, die wohl sehr preiswert sind, sind nicht auf den mobilen Betrieb spezialisiert. Hier gibt es Abhilfe: So stellt zum Beispiel die Firma Visteon einen Doppeltuner-Empfänger für zwei Antennen her („DVB-M1“). Hierbei werden die Daten - wie schon unten erwähnt - „zusammengerechnet“, wodurch sich ein fast störungs- und ausfallfreies Ergebnis erzielen lässt. Ein in meiner Firma ausgestattetes Testfahrzeug konnte selbst auf dem Berliner Aussenring mit Tempo 130 kaum Ausfälle verzeichnen. Im Stadtgebiet gab es nur in Tunneln oder sehr ungünstigen Lagen mal Probleme. (Zum Testaufbau im VW-T4 Kleinbus gehörten Visteon „DVB-M1“, Blaupunkt „TV-flex“ auf dem Dach, „Clarion ZCB-303“ hintere linke Seitenscheibe.)

MfG
Pierre

Hallo,

das Problem beim bewegten digitalen Fernsehen z.B. im Auto
sind die immer noch zu geringen Datenmengen, die übertragen
werden.

Die Datenmenge ist unabhängig von der Geschwindigkeit immer gleich. Was beim Mobilen Empfang dazukommt, ist der Dopplereffekt. Wenn sich ein Auto samt Empfänger in einem SFN vom einen Sender entfernt und sich dem anderen Sender nähert, dann komt es zu Verschiebungen im Frequenzbereich. Der Empfang wird dann problematisch, der Netzgewinn hilft dann auch nicht weiter.

Man ist bei DVB-T gerade dabei, eine Grundversorgung
herzustellen. Eine nächste Ausbaustufe wird auch den
reibungslosen mobilen Empfang möglich machen. Hierbei werden
(populistisch vereinfacht ausgedrückt) mehr Daten zur
Fehlerkorrektur übertragen.

Siehe oben.

Nach der bisherigen Lage wird das
dann als DVB-M (wie M obil) eingeführt. Damit sollen
auch tragbare Taschenempfänger brauchbare Ergibnisse erzielen.

Soweit ich informiert bin heißt das nicht DVB.M, sondern DVB-H für Handheld. Hier hat man eher Probleme mit der Stromversorgung. Man versucht, den Empfänger abzuschalten, solange Daten für andere als das gewünschte Programm im Zeitmultiplex gesendet werden. Es werden also auch nicht mehr Daten gesendet, sondern es wird so gesendet, dass man im Empfänger Stromsparpausen machen kann.

Doch bis dahin werden wir uns mit (guten) Kompromissen
weiterhelfen. Meine Erfahrungen im Senderaum
Berlin/Brandenburg (recht guter Ausbau mit bis zu 3
Senderstandorten und hohen Senderleistungen)

Die Sendeleistungen sind geringer als vorher bei Analog-TV.

haben folgendes
ergeben: Wie bei allen Empfängern ist die beste Antenne eine
Dachantenne,

denn die steht erstens weiter oben und bringt durch ihre Richtwirkung auch noch einen Gewinn.

hier besonders zu empfehlen die Blaupunkt
„TV-flex“, Kostenpunkt ca. 100 €. Eine gute Alternative
stellen Antennen dar, die von innen gegen die Scheiben geklebt
werden, sofern diese nicht metalisiert sind.

Hilft allerdings auch wenig, wenn das Fenster auf der Funkschattenseite liegt.

Gute Ergebnisse
brachten: Clarion 4-Wege-Antenne mit Aussenstrahler „ZCP-100“
oder für den unauffälligeren Einbau die 2-Wege Variante
„ZCB-303“. Kostenpunkt etwa 100 bzw. 60 €.

Das weiß ich jetzt nicht, deswegen Frage ich: Wie funktioniert eine 4-Wege-Antenne?

Doch die Empfänger für den Heimbereich, die wohl sehr
preiswert sind, sind nicht auf den mobilen Betrieb
spezialisiert. Hier gibt es Abhilfe: So stellt zum Beispiel
die Firma Visteon einen Doppeltuner-Empfänger für zwei
Antennen her („DVB-M1“). Hierbei werden die Daten - wie schon
unten erwähnt - „zusammengerechnet“, wodurch sich ein fast
störungs- und ausfallfreies Ergebnis erzielen lässt. Ein in
meiner Firma ausgestattetes Testfahrzeug konnte selbst auf dem
Berliner Aussenring mit Tempo 130 kaum Ausfälle verzeichnen.

Ich nehme mal an, dass auf dem Aussenring die Sender eher alle in ein und derselben Richtung zu sehen sind. Das ist vom Dopplereffekt eher unkritisch. Interessanter wäre, ab welcher Geschwindigkeit es zu aussetzern kommt, wenn man auf einen Sender zu und vom anderen wegfährt.

Im Stadtgebiet gab es nur in Tunneln oder sehr ungünstigen
Lagen mal Probleme. (Zum Testaufbau im VW-T4 Kleinbus gehörten
Visteon „DVB-M1“, Blaupunkt „TV-flex“ auf dem Dach, „Clarion
ZCB-303“ hintere linke Seitenscheibe.)

Viele Grüße
Stefan

Nochmal hallo,

das Problem beim bewegten digitalen Fernsehen z.B. im Auto
sind die immer noch zu geringen Datenmengen, die übertragen
werden.

Die Datenmenge ist unabhängig von der Geschwindigkeit immer
gleich. Was beim Mobilen Empfang dazukommt, ist der
Dopplereffekt. Wenn sich ein Auto samt Empfänger in einem SFN
vom einen Sender entfernt und sich dem anderen Sender nähert,
dann komt es zu Verschiebungen im Frequenzbereich.

Ich habe mich heute morgen im Eifer des Gefechtes zu Fehlern hinreissen lassen. Hier die Berichtigung:
Die Datenrate bei der derzeit verwendeten 16-qam-Modulation beträgt max. ca. 21Mb/s typ. aber nur 14Mb/s (der Rest geht für Fehlerkorrekturbits drauf). Dies bringt bei 4 TV-Kanälen pro Sendefrequenz eine annehmbare optische und akustische Qualität mit sich, aber auch größere Störempfindlichkeit, da bei einer Störung gleich viel mehr Daten verloren gehen.
Die für DVB-M oder -H geeignetere Modulation QPSK ermöglicht max. 10Mb/s typ. 7Mb/s. Hierbei lässt natürlich sowohl die Bild-, als auch Tonqualität nach. Aber dafür sind die Daten robuster gegen Störeinflüsse.

Diese Störeinflüsse sind im großen und ganzen Abschottungen (durch Berge, dichter Bewuchs, Häuser, Tunnel…) und Reflexionen (an den selben „Störenfrieden“). Letztere sorgten beim analogen terrestrischen Empfang immer für Geister- und Doppelbilder. Beim digitalen Fernsehen können diese Reflexionen durch den Einsatz digitaler Signalprozessoren sogar bis zu einer gewissen Grenze zur Verbesserung des Signals genutzt werden. Dies verhilft gerade auch den Doppeltunern zu ihrem guten Empfangsergebnissen.

Den Dopplereffekt kann man sicher vernachlässigen. Da wir Frequenzen zwischen 118 und 862 MHz nutzen und ein Fahrzeug sich mit kaum mehr als 300 km/h bewegt, liegt die Frequenzverschiebung irgendwo im taustendsten Promille-Bereich.

Berlin/Brandenburg (recht guter Ausbau mit bis zu 3
Senderstandorten und hohen Senderleistungen)

Die Sendeleistungen sind geringer als vorher bei Analog-TV.

Ich meinte die Sendeleistung im Vergleich zu anderen Versorgungsgebieten wie z.B. Köln oder Hannover/Braunschweig.

Eine gute Alternative stellen Antennen dar, die von innen gegen die ::Scheiben geklebt werden

Hilft allerdings auch wenig, wenn das Fenster auf der
Funkschattenseite liegt.

Meiner Erfahrung nach ist zumindest bis zur „magischen Grenze“ des Autobahn-Stadtringes der Effekt der Abschottung durch das Fahrzeug selbst zu vernachlässigen (bei ordentlich verbauter Antenne).

Gute Ergebnisse brachten: Clarion 4-Wege-Antenne mit Aussenstrahler „ZCP-100“

Das weiß ich jetzt nicht, deswegen Frage ich: Wie funktioniert
eine 4-Wege-Antenne?

Unter http://www.clarion.com/de/ kann man sie begutachten.

Ein in meiner Firma ausgestattetes Testfahrzeug konnte selbst auf dem
Berliner Aussenring mit Tempo 130 kaum Ausfälle verzeichnen.

Ich nehme mal an, dass auf dem Aussenring die Sender eher alle
in ein und derselben Richtung zu sehen sind. Das ist vom
Dopplereffekt eher unkritisch. Interessanter wäre, ab welcher
Geschwindigkeit es zu aussetzern kommt, wenn man auf einen
Sender zu und vom anderen wegfährt.

Der äussere Autobahnring geht - wie es der Name schon vermuten lässt - einmal aussen um Berlin herum. Dadurch ergibt sich kaum eine Geschwindigkeit im Bezug zu den Sendemasten (z.B. Fernsehturm ziemlich genau im Zentrum). Aber selbst bei Fahrten zum Ring und zurück (z.B. AVUS - zum Teil schnurgerade Straße vom Zentrum weg oder A 114 im Norden ) waren keine Störungen zu verzeichnen, die mit der Geschwindigkeit in Relation stehen (bei vmax=130 km/h)

Da in der Fragestellung nach Erfahrungen mit dem mobilen Empfang von DVB-T gefragt wurde, wollte ich eher Hilfestellung bei der Problemlösung bieten, als mich in der Analyse der

Nochmal hallo,

Reflexionen (an den selben „Störenfrieden“). Letztere sorgten
beim analogen terrestrischen Empfang immer für Geister- und
Doppelbilder. Beim digitalen Fernsehen können diese
Reflexionen durch den Einsatz digitaler Signalprozessoren
sogar bis zu einer gewissen Grenze zur Verbesserung des
Signals genutzt werden. Dies verhilft gerade auch den
Doppeltunern zu ihrem guten Empfangsergebnissen.

Dieser Netzgewinn wird auch schon von Empfängern mit Einzelantenne genutzt, jedenfalls solange die Reflexionen noch innerhalb des Guardintervalles ankommen.

Den Dopplereffekt kann man sicher vernachlässigen. Da wir
Frequenzen zwischen 118 und 862 MHz nutzen und ein Fahrzeug
sich mit kaum mehr als 300 km/h bewegt, liegt die
Frequenzverschiebung irgendwo im taustendsten
Promille-Bereich.

Naja, innerhalb des benutzten Kanals werden ja viele einzelne Trägerfrequenzen verwendet, deren Abstand eher im kHz-Bereich liegt. Da spielt es dann schon eine Rolle, auch wenn die Frequenz nor wenig verschoben ist. Insbesondere wird es kritisch, wenn die Frequenzen der Signale von unterschiedlichen Sendern in verschiedene Richtungen verschoben werden.

Da in der Fragestellung nach Erfahrungen mit dem mobilen
Empfang von DVB-T gefragt wurde, wollte ich eher Hilfestellung
bei der Problemlösung bieten, als mich in der Analyse der