Liebe Germanisten,
ich hab neulich mal - ganz frei von der Schnapsleber weg - geschrieben, das Genitivobjekt sei ja vor allem eine Mode des 18. Jahrhunderts, und nur so sprachreaktionäre Ärsche wie ich würden dessen noch gebrauchen.
Ich hoffe ich habe, suffschwankend, trotzdem nicht allzu weit daneben getroffen: Ist der Genitiv wirklich früher so exzessiv gebraucht worden, wie meine trügerische Literaturerinnerung es mir flüstert?
Was sind Ihre historischen Erfahrungen mit dem Genitivobjekt?
Mit freundlichem Grinsen
Andreas Neumenn
PS: Soeben habe ich, Belege suchend, 12 Seiten Musäus gelesen, aber - merkwürdig, merkwürdig! - fast kein einziges Genitivobjekt entdeckt. Das schüttelt meine These ganz schön durch!
Ich habe gerade noch ein „sie genössen einander“ bemerkt. (Woher weiß man eigentlich, dass dies Genitv und nicht Akkusativ ist?)