Tschüß?Tschüss?Tschüs

Hallo Ihr Lieben, ich suche die richtige Schreibweise von dem Verabschiedungsgruß „Tschüs“,
ich traf letzte Woche beim Funken einen Engländer, der sich in der deutschen Sprache recht gut auskannte. Er fragte mich, wie man denn nun das „Tschüs“ schreibe und was es bedeute. Da kam ich doch mit dem alltäglichen Gruß hier im Norden ins Schleudern. Geschrieben habe ich den Gruß - so glaube ich - noch nie…
cu Christel

Tschüss oder Tschüs…
Moin Christel

Hallo Ihr Lieben, ich suche die richtige Schreibweise von dem
Verabschiedungsgruß „Tschüs“,

Herr Duden befindet tschüs als richtig, oder nach neuer deutscher Rechtschreibung tschüss.

Die Etymologie ist mir jedoch unbekannt.
Gruss
Marion

Hallo Christel

Rechtschreibung laut Duden

Die Laut-Buchstaben-Zuordnung
Folgt auf einen kurzen Vokal (Selbstlaut) ein einzelner Konsonant (Mitlaut), so wird dieser oftmals verdoppelt.

bisherige Schreibung neue Schreibung 
 tschüs tschüss oder tschüs

Also sind beide Schreibweisen zulässig

Herkunft lt. Mr.check

tschüs, (auch:smile: tschüss [älter: atschüs, Nebenf. von niederd. adjüs : (ugs.) auf Wiedersehen! (Abschiedsgruß bes. unter Verwandten u. guten Bekannten).
Quelle: DUDEN - Das große Fremdwörterbuch

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danke Marion, könnte es jedoch sein, daß es umgangsdeutschlich (dummes Wort,hi) andere Schreibwesen gibt oder gegeben hat? Ich selbst bin leider zu dämlich, um mit der neuen Rechtschreibung klar zu kommen. Im Dienst haben wir eigentlich ein automatisches Korrekturprogramm, doch siehe, meine Texte sind viel zu häufig mit „ß“,
ich habe übrigens das Wort auch schon so gesehen: tchüs

cu Christel

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danke Marion, könnte es jedoch sein, daß es umgangsdeutschlich
(dummes Wort,hi) andere Schreibwesen gibt oder gegeben hat?

bestimmt…mir fällt da auf Anhieb tschüüüs, tschüssie, tschö, oder was weiss ich nicht alles ein *g*

Ich verbuche sowas aber eher unter Kreativität, als unter korrekter Rechtschreibung *g*

schühss

Marion

‚ß‘ - ‚ss‘
Hi Christel!

Ich selbst bin leider zu dämlich, um mit der neuen
Rechtschreibung klar zu kommen. …

Glaub’ ich nicht! :wink:
Aber hinsichtlich des Gebrauchs von „ß“ oder „ss“ kann ich etwas zur Aufklärung beitragen.

Quelle: http://www.duden.de

§ 2
Folgt im Wortstamm auf einen betonten kurzen Vokal nur ein einzelner Konsonant, so kennzeichnet man die Kürze des Vokals durch Verdopplung des Konsonantenbuchstabens.

Das betrifft Wörter wie:

Ebbe; Paddel; schlaff, Affe; Egge; generell, Kontrolle; schlimm, immer; denn, wann, gönnen; Galopp, üppig; starr, knurren; Hass , dass (Konjunktion), bisschen , wessen, Prämisse; statt, Hütte, Manschette

Liebe Grüße
und einen schönen Tag!

Birgit

hi,
tschüß enthält aber einen gedehnten vokal, üüüü.
also mit ß!

cu
strubbel

hi,
tschüß enthält aber einen gedehnten vokal, üüüü.
also mit ß!

nein, ohne ß :smile:
Im Deutschen gibt eben immer irgendeine Ausnahme *g*

Gruss
Marion

hallo,
und wie begründet sich diese?

cu

strubbel
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nein, ohne ß :smile:
Im Deutschen gibt eben immer irgendeine Ausnahme *g*

Gruss
Marion

hallo,
und wie begründet sich diese?

keine Ahnung. Darüber breitet Herr Duden ein geheimnisvolles Schweigen…tja…

Gruss
Marion

nicht verwechseln
Hallo

Es steht nach langem Vokal oder Diphthong niemals ss, sondern ß.
Die Frage, ob s oder ß hat damit nichts zun tun!!!
D.h. nie umgekehrt: langer Vokal sagt noch nichts darüber aus, ob das Wort nur mit s oder mit ß geschrieben wird.

Also: wissen ihr wisst du weißt (da ei Diphtong ist)
weise sein , weismachen
das weiße Kleid
(ss bzw. ß oder s zeigt hier nur an, dass es sich um unterschiedliche Wörter handelt und lässt sich mit dem phonetischem Prinzip nicht erklären.)

Das war schon immer so. Neu ist nach NDR, dass ss auch vor einem Konsonaten oder am Ende stehen kann (wenn kein langer Vokal oder Diphthong vorausgeht).
Steffen

Hallo Steffen

Es steht nach langem Vokal oder Diphthong niemals ss, sondern
ß.

Das war schon immer so. Neu ist nach NDR, dass ss auch vor
einem Konsonaten oder am Ende stehen kann (wenn kein langer
Vokal oder Diphthong vorausgeht).

Und wie erklärst du dir dann, dass nach NDR tschüs als tschüss geschrieben wird ? (Aber nie mit ß, auch in der Vergangenheit nicht ?).

Hm…Vielleicht sprechen wir das ja auch blos alle falsch aus. Ich entsinne mich, dass ich tschüs auch schon mit kurzem ü gesprochen hab…

Geheimnisse über Geheinmisse…

Gruuuß
Marion

Und wie erklärst du dir dann, dass nach NDR tschüs als tschüss
geschrieben wird ? (Aber nie mit ß, auch in der Vergangenheit
nicht ?).

Das ist eine andere Frage. Ich habe nur gesagt, dass man nicht von vorherein entscheiden kann, ob mit s oder mit ss bzw. ß

Ich bin mir über die Intention der Dudenautoren nicht 100% sicher. Denke mir aber folgendes:
früher: tschüs , das ü konnte kurz oder lang gesprochen werden (Vgl. gutes und richtiges Deutsch, 1985)
heute: tschüss oder tschüs (beides ist möglich, vgl.Duden, 2000)
tschüss wäre dann eine Verdeutlichung, dass das ü kurz ausgesprochen wurde, da sonst ß stehen müsste. Solch eine Differenzierung war vorher nicht möglich, da am Ende eines Wortes immer ß hätte stehen müssen - unabhängig von der Aussprache - und nie ss hätte stehen können.
Das ß hätte also nichts zusätzlich verdeutlichen können. Da tritt das Ökonomieprinzip ein und man belässt es bei einem Wort.
Allerdings hätte ich dann nach NDR tschüß und tschüss schreiben lassen. Aber dazu waren wohl die Autoren wegen der vorherigen Schreibung nicht bereit. Eine halbe Reform ist eben schlechter als eine ganze oder gar keine.
Wie gesagt, ist nur Spekulation

Gruß (langes u) Steffen

Ich bin mir über die Intention der Dudenautoren nicht 100%
sicher. Denke mir aber folgendes:
früher: tschüs , das ü konnte kurz oder lang gesprochen werden
(Vgl. gutes und richtiges Deutsch, 1985)
heute: tschüss oder tschüs (beides ist möglich, vgl.Duden,
2000)
tschüss wäre dann eine Verdeutlichung, dass das ü kurz
ausgesprochen wurde, da sonst ß stehen müsste.

Genau, das find ich ja eigentlich auch. Nur wieso hat es früher dann die Version „tschüß“ für langes ü nicht gegeben ?

Solch eine

Differenzierung war vorher nicht möglich, da am Ende eines
Wortes immer ß hätte stehen müssen - unabhängig von der
Aussprache - und nie ss hätte stehen können.

Wiederspruch. Bei tschüs mit kurzem ü hat „s“ gereicht, vergl. z.B. Bus.

Das ß hätte also nichts zusätzlich verdeutlichen können.

Doch klar: „s“ wäre kurzes ü gewesen und „ß“ langes ü

Allerdings hätte ich dann nach NDR tschüß und tschüss
schreiben lassen. Aber dazu waren wohl die Autoren wegen der
vorherigen Schreibung nicht bereit. Eine halbe Reform ist eben
schlechter als eine ganze oder gar keine.
Wie gesagt, ist nur Spekulation

Nun ja, warum das doppel ss da reingerutscht ist, weiss ich auch nicht. Ich finde DAS sagt nämlich überhaupt nichts aus. Ich würde tschüss und tschüs jeweils kurz aussprechen (vergl. Kuss). Tschüß hingegen mit langem ü, nur gibts das ja nach wie vor nicht.

Auch Gruhs
Marion

Oiss foisch
Hi Christel,

niemand sagt „tschüs“ oder „tschüss“ - ich höre immer nur „Tschüüüüüüüüüüß“. Und da kann doch nur ein „ß“ am Ende stehen, oder?

gruß Ralf

ps: „tschüß“ kommt von „Adieu“, zu deutsch ungefähr „mit Gott“, „Gott befohlen“.

hallo christel,

mr check sagt:

tschüs, (auch:smile: tschüss [älter: atschüs, Nebenf. von niederd. adjüs : (ugs.) auf Wiedersehen! (Abschiedsgruß bes. unter Verwandten u. guten Bekannten).
Quelle: DUDEN - Das große Fremdwörterbuch

Tschüs [auch tschs,] auch Tschüss das; -, - (ugs.) Abschiedsgruß; Tschüs, auch Tschüss sagen: sich verabschieden
Quelle: DUDEN - Das große Fremdwörterbuch

das „ß“ wurde also durch „ss“ ersetzt, ansonsten sind alle schreibweisen möglich.

ich kenn aber auch einen salzburger, der immer „tschüssli“ schreibt.
http://www.aufzack.com/frage.asp?fraid=2227&bereichid=5

servus sagt
gunnar

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Doch klar: „s“ wäre kurzes ü gewesen und „ß“ langes ü

ß wäre eben nicht eindeutig langes ü gewesen, weil ß eben auch immer am Ende gestanden hat.Bsp.: Schluß, Haß (kurzes Vokal)

s am Ende bedeutet ebenfalls nicht kurzer Vokal
Bsp. Gras, Gas
Das ss statt dem ß bedeutet erst seit der NDR eindeutig kurzer Vokal, weil vorher auch andere Bedingungen als eine langer Vokal (vor Konsonant, am Ende) zum ß führten.
s bedeutet noch gar nichts.
Bsp. Hase, Vase (lang); Last, Hast (kurz)
Das ist eben das, was du nicht verwechseln solltest. ß ist nach NDR eindeutig langer Vokal, s bedeutet noch gar nichts, ss bedeutet kurzer Vokal
Die Verwirrung ensteht durch die nicht konsequent durchgeführte Reform. Man hätte eigentlich Haße, Graß und Vaße bzw. Lasst schreiben müssen. Hier hat man aber die Schreibung mit s beibehalten, auch zur Bedeutungsdifferenzierung z.B. Last - lasst; hast - hasst
Steffen

Doch klar: „s“ wäre kurzes ü gewesen und „ß“ langes ü

ß wäre eben nicht eindeutig langes ü gewesen, weil ß eben auch
immer am Ende gestanden hat.Bsp.: Schluß, Haß (kurzes Vokal)

s am Ende bedeutet ebenfalls nicht kurzer Vokal
Bsp. Gras, Gas
Das ss statt dem ß bedeutet erst seit der NDR eindeutig kurzer
Vokal, weil vorher auch andere Bedingungen als eine langer
Vokal (vor Konsonant, am Ende) zum ß führten.
s bedeutet noch gar nichts.

Ok, ja du hast recht. Jetzt bin ich bei dir :smile:

Bsp. Hase, Vase (lang); Last, Hast (kurz)
Das ist eben das, was du nicht verwechseln solltest. ß ist
nach NDR eindeutig langer Vokal, s bedeutet noch gar nichts,

stimmt auch wieder, ich sag nur Bus und Mus, ABER, ich denke bislang war es einfach das Problem, dass man kein ss am Wortende schreiben konnte. Insofern musste man sich halt wirgendwie behelfen. So gibt es zum Beispiel kein Wort Buß, das zu einer Verwechselung mit Bus hätte führen können, Es gab aber das Wort Muß. Jetzt Differentiert man einfach mit Mus und Muss. Wenn die schlauen Reformer jetzt auch noch Bus mit ss am Ende schreiben würden, wär die Welt doch eigentlich in Ordnung :smile:

Dann wären wir auch wieder bei unserem tschüs (langes ü) und tschüss (kurzes ü).

ss bedeutet kurzer Vokal
Die Verwirrung ensteht durch die nicht konsequent
durchgeführte Reform. Man hätte eigentlich Haße, Graß und Vaße
bzw. Lasst schreiben müssen. Hier hat man aber die Schreibung
mit s beibehalten,

was mit meiner oben aufgeführt Deutung s = langer Vokal ja wieder passen würde. Ausserdem muss man ja auch noch zwischen stimmhaftem uns stimmlosen s differentieren können.

auch zur Bedeutungsdifferenzierung z.B.

Last - lasst; hast - hasst

ich denke IN einem Wort ist die Situation wieder anders als an einem Wortende. Die ß Problematig in einem Wort entsteht ja eher wieder durch stimmloses oder stimmhaftes s (siehe Muse und Muße). Bei deinem Beispiel oben muss man ja die Wortherkunft berücksichtigen, also lassen oder laß und Hassen oder Haß. Da ist die entsprechende Schreibweise dann schon konsequent.

Gruss
Marion, die gar nicht gedacht hätte, dass sie sowas interessant finden könnte *g*

was mit meiner oben aufgeführt Deutung s = langer Vokal ja
wieder passen würde. Ausserdem muss man ja auch noch zwischen
stimmhaftem uns stimmlosen s differentieren können.

ok. aber bitte nun immer außerdem (Diphthong immer lang)

*g* Steffen

was mit meiner oben aufgeführt Deutung s = langer Vokal ja
wieder passen würde. Ausserdem muss man ja auch noch zwischen
stimmhaftem uns stimmlosen s differentieren können.

ok. aber bitte nun immer außerdem (Diphthong immer lang)

*lol* du hast mich ertappt :smile:. Das ist aber kein Problem meiner Rechtschreibkenntnisse sondern der Faulheit. Ich kann einfach schneller ein Doppl-s tippen, als das ß da oben, das liegt irgendwie so weit ab *gg*.

Ausserdem find ich, wir beide sollten die nächste Rechtschreibreform durch führen, wir wären bestimmt ein tolles Team ausser dem. *g*

Lieben Gruss :smile:
Marion