Fussnoten in Word

Hallo zusammen,

ich schreibe gerade eine Hausarbeit mit Fussnoten am Seitenende. Nun ist das Textende auf den einzelnen Seiten völlig unterschiedlich. Teilweise ist der Textumbruch bereits mehrere Zeilen über den Fussnoten und teilweise reicht der Text genau bis zu den Fussnoten.
Ich habe selber keine Absätze gemacht. Daran kann’s also nicht liegen. Der Text wird einfach getrennt.

Könnt Ihr mir weiterhelfen?

Besten Dank im voraus.

Sandra

Hallo Sandra,

das ist das Elend mit Word. Man merkt hier deutlich, dass die Möglichkeiten des Programms im Vergleich zu einer professionellen Textverarbeitung sehr begrenzt sind. Die Seitenumbrüche wirst Du nie einheitlich bekommen, und auch die Fußnoten wird Dein Rechner mehr oder minder nach gusto setzen. Ein paar kleine Tricks gibt es aber:

  1. Wenn möglich im Text manuelle Seitenwechsel einfügen (z.B wenn ein Absatz am Seitenende steht). Mit ein wenig Glück springt der Text um.
  2. Nicht mit Absätzen sparen. Word verschiebt erst die Absätze auf die nächste Seite, dann die Fußnoten.
  3. Manchmal kann man eine Fußnote dadurch auf die richtige Seite bekommen, indem man den Text leicht kürzt, so dass ein Absatz eine Zeile kürzer wird (bietet sich an, wenn nur ein Wort in der letzten Zeile eines Absatzes steht.
  4. Schließlich kann man damit experimentieren, die Fußnote im Text zu verschieben (z.B. nicht hinter das eigentlich Zitat, sondern an das Absatzende).

Trotz dieser Tricks erreicht Word selten die gewünschte Qualität. Ich empfehle deshalb immer, Fußnoten nur dann zu setzen, wenn sie wirklich nötig sind und ansonsten die amerikanische Zitierweise mit Klammern im eigentlichen Text zu verwenden. Hier aber noch ein Tipp zum „Verschönern“ von Fußnoten, der Texte deutlich aufpeppt:

  1. Alle Fußnoten nach dem Abfassen der Arbeit markieren.
  2. Unter Format => Zeichen das Häkchen bei „Hochgestellt“ ausschalten.
  3. Unter Format => Absatz unter Extra auf „Hängend“ um 0,6 cm einstellen.
  4. Unter Format => Absatz => Tabstopps (ganz unten) auf ebenfalls 0,6 cm einstellen.

Wenn man dann bei jeder einzelnen Fußnote vor dem ersten Buchstaben der Fußnote einen Tabulator setzt und Blocksatz eingestellt, wird die Fußnote sehr schön wie in Büchern formatiert.

Grüße

Matthias

Hallo Matthias,

Die Seitenumbrüche wirst Du nie einheitlich bekommen, und auch die
Fußnoten wird Dein Rechner mehr oder minder nach gusto setzen.

Dies stimmt so nicht, denn der „eigene Gusto“ folgt schon durchaus brauchbaren Regeln. Dies setzt allerdings voraus, dass man sich dann auch einmal mit Dingen wie dem Fußzeilenabstand, und den Rändern auseinandersetzt und es nicht unbedingt besser machen will, als Word es vorsieht. Typische Falschannahme ist z.B. dass Seitenumbrüche in Fußnoten angeblich nicht sein dürften.

  1. Wenn möglich im Text manuelle Seitenwechsel einfügen (z.B
    wenn ein Absatz am Seitenende steht). Mit ein wenig Glück
    springt der Text um.

Auch das hat nicht mit Glück zu tun, sondern hängt mit klar definierten Regeln zusammen (Absatzkontrolle, Umbruch oberhalb, …)

  1. Nicht mit Absätzen sparen. Word verschiebt erst die Absätze
    auf die nächste Seite, dann die Fußnoten.

s.o., Word versucht einen zwar nicht perfekten aber doch nachvollziehbaren Ausgleich zwischen Text und Fußnoten nach festen Regeln zu finden und ist dabei gar nicht mal so schlecht. Die Meinung, dass die Umbrüche oft falsch sind, stellt sich nämlich oft als Fehlinformation des Nutzers heraus.

  1. Manchmal kann man eine Fußnote dadurch auf die richtige
    Seite bekommen, indem man den Text leicht kürzt, so dass ein
    Absatz eine Zeile kürzer wird (bietet sich an, wenn nur ein
    Wort in der letzten Zeile eines Absatzes steht.

s.o. „richtige Seite“ muss nicht zwangsläufig „richtig“ sein.

  1. Schließlich kann man damit experimentieren, die Fußnote im
    Text zu verschieben (z.B. nicht hinter das eigentlich Zitat,
    sondern an das Absatzende).

Nein, dies wäre wissenschaftlich nicht vertretbar.

Trotz dieser Tricks erreicht Word selten die gewünschte
Qualität. Ich empfehle deshalb immer, Fußnoten nur dann zu
setzen, wenn sie wirklich nötig sind und ansonsten die
amerikanische Zitierweise mit Klammern im eigentlichen Text zu
verwenden.

Ist nach diversen Prüfungsordnungen nicht zulässig und meiner Meinung nach auch weder nötig noch sinnvoll. Die klassische Fußnote erleichtert das Lesen des Textes gegenüber der Variante mit den eingebauten Quellen doch deutlich.

Hier aber noch ein Tipp zum „Verschönern“ von

Fußnoten, der Texte deutlich aufpeppt:

Sorry, aber da entlarvt sich doch jemand, der offenbar selbst nicht so richtig gut mit Word umgehen kann. Genau solche Spielereien führen zu dem bekannten Word-Frust vieler Anwender. Formatierungen definiert man einheitlich und einmalig vorab per Formatvorlage und dies gilt insbesondere für die Thematik Fußnoten. Word arbeitet wirklich recht ordentlich, solange man die vorgesehenen Automatiken entweder ganz abschaltet oder eben bestimmungsgemäß nutzt. Manuelle Spielereien zum „Anpassen“ von an sich automatisch laufenden Funktionen sind meiner Erfahrung nach zu sicher mindestens 95% der Grund für den Frust von Anwendern mit Word. Ich habe zig eigene wissenschaftliche und technische längere Texte mit Word ab Version 6 erstellt und dabei niemals die so oft geschilderten Frusterlebnisse mit Fußnoten, Seitennummerierung, … gehabt, auch wenn es mal 300 Seiten mit 600 Fußnoten waren. Ich habe aber auch eine Menge fremder, vollkommen verhunzter Texte in Word wieder gerade gebogen und dabei jedes Mal feststellen dürfen, dass der Ärger an den bekannten Stellen genau vor dem Hintergrund solcher Manipulationen entstanden ist.

Klar, Word ist bei Weitem nicht perfekt (ich kenne genug echte Macken, die aber an anderen Stellen liegen), und ich würde für das Erstellen von Dokumenten die richtig schön als Buch publiziert werden sollen auch immer zu Satzsystemen raten und diese auch für naturwissenschaftliche Arbeiten generell empfehlen, aber leider muss man sagen, dass das Hauptproblem bei mit Word verunstalteten wissenschaftlichen Arbeiten üblicherweise vor dem Bildschirm sitzt. Leider liefert Word keine wirklich brauchbaren Absatzformate für wissenschaftliche Arbeiten mit (großes Plus von z.B. LaTeX), aber wenn man sich das Prinzip der Absatzvorlagen mal vorab vergegenwärtigen würde und sich dann gemäß der eigenen Prüfungsordnung mit wirklich geringem und vertretbaren Aufwand die passenden Vorlagen einmalig definiert, kann man mit Word wunderbar klar kommen. Und selbst die beiden für Word eigentlich denkbar ungeeigneten medizinischen Dissertationen, die ich mal für Freundinnen nachbearbeitet habe, waren nach ein paar Stunden Säuberungsarbeit wieder vollkommen OK und konnten so problemlos abgegeben werden. Und hätten beide von Anfang an ordentlich unter Word gearbeitet, hätte man sich Aufwand natürlich gespart.

Gruß vom Wiz

Hallo Wiz,

Dies stimmt so nicht, denn der „eigene Gusto“ folgt schon
durchaus brauchbaren Regeln. Dies setzt allerdings voraus,
dass man sich dann auch einmal mit Dingen wie dem
Fußzeilenabstand, und den Rändern auseinandersetzt und es
nicht unbedingt besser machen will, als Word es vorsieht.
Typische Falschannahme ist z.B. dass Seitenumbrüche in
Fußnoten angeblich nicht sein dürften.

Na, das ist aber Geschmackssache. An meinem Institut arbeiten eine Reihe von Profs, die meinen, dass eine Fußnote zwingend auf der Seite vollständig zu stehen hat, auf der sie auch gesetzt wird. Ob es nun irgend eine Rechtschreibregel des Dudens gibt, die das ausschließt, ist eigentlich egal. Persönlich halte ich eine umbrechende Fußnote für unästhetisch, und Du wirst auch kaum ein seriöses Buch finden, in dem Fußnoten umgebrochen werden. Einige Verlage schicken Dir sogar die Druckvorlage zurück, wenn dies des Fall sein sollte.

  1. Nicht mit Absätzen sparen. Word verschiebt erst die Absätze
    auf die nächste Seite, dann die Fußnoten.

s.o., Word versucht einen zwar nicht perfekten aber doch
nachvollziehbaren Ausgleich zwischen Text und Fußnoten nach
festen Regeln zu finden und ist dabei gar nicht mal so
schlecht. Die Meinung, dass die Umbrüche oft falsch sind,
stellt sich nämlich oft als Fehlinformation des Nutzers
heraus.

Auch da die Frage: Was ist ein Fehlinformation des Nutzers? Richtig ist doch das, was man haben möchte und nicht was Word dazu meint.

  1. Schließlich kann man damit experimentieren, die Fußnote im
    Text zu verschieben (z.B. nicht hinter das eigentlich Zitat,
    sondern an das Absatzende).

Nein, dies wäre wissenschaftlich nicht vertretbar.

Natürlich ist das vertretbar. Das machen eigentlich alle Verlage am laufenden Band, um ihre Seitenumbrüche zu glätten, von Fachzeitschriften ganz zu schweigen. Die machen noch ganz andere Dinge (Grafiken verschieben, Tabellen zusammenstauchen, Überschriften streichen etc.) Wichtig ist nur, dass jederzeit erkennbar ist, worauf sich das Zitat bezieht.

Trotz dieser Tricks erreicht Word selten die gewünschte
Qualität. Ich empfehle deshalb immer, Fußnoten nur dann zu
setzen, wenn sie wirklich nötig sind und ansonsten die
amerikanische Zitierweise mit Klammern im eigentlichen Text zu
verwenden.

Ist nach diversen Prüfungsordnungen nicht zulässig und meiner
Meinung nach auch weder nötig noch sinnvoll. Die klassische
Fußnote erleichtert das Lesen des Textes gegenüber der
Variante mit den eingebauten Quellen doch deutlich.

Das stimmt zwar, ein Text mit klassischen Fußnoten frisst allerdings auch deutlich mehr Papier. Viele Fachbereiche stellen deshalb auf die amerikanische Zitierweise um.

Hier aber noch ein Tipp zum „Verschönern“ von

Fußnoten, der Texte deutlich aufpeppt:

Sorry, aber da entlarvt sich doch jemand, der offenbar selbst
nicht so richtig gut mit Word umgehen kann. Genau solche
Spielereien führen zu dem bekannten Word-Frust vieler
Anwender. Formatierungen definiert man einheitlich und
einmalig vorab per Formatvorlage und dies gilt insbesondere
für die Thematik Fußnoten. Word arbeitet wirklich recht
ordentlich, solange man die vorgesehenen Automatiken entweder
ganz abschaltet oder eben bestimmungsgemäß nutzt. Manuelle
Spielereien zum „Anpassen“ von an sich automatisch laufenden
Funktionen sind meiner Erfahrung nach zu sicher mindestens 95%
der Grund für den Frust von Anwendern mit Word.

Klar ist es sinnvoll, Fußnotenformate vor Abfassen des Textes zuzuweisen. Die Ausgangsfrage bezog sich aber auf einen bereits bestehenden Text. Und da halte ich die Manipulation durchaus für sinnvoll.

Grüße

Matthias

Hallo,

Dies stimmt so nicht, denn der „eigene Gusto“ folgt schon
durchaus brauchbaren Regeln. Dies setzt allerdings voraus,
dass man sich dann auch einmal mit Dingen wie dem
Fußzeilenabstand, und den Rändern auseinandersetzt und es
nicht unbedingt besser machen will, als Word es vorsieht.
Typische Falschannahme ist z.B. dass Seitenumbrüche in
Fußnoten angeblich nicht sein dürften.

Na, das ist aber Geschmackssache. An meinem Institut arbeiten
eine Reihe von Profs, die meinen, dass eine Fußnote zwingend
auf der Seite vollständig zu stehen hat, auf der sie auch
gesetzt wird. Ob es nun irgend eine Rechtschreibregel des
Dudens gibt, die das ausschließt, ist eigentlich egal.
Persönlich halte ich eine umbrechende Fußnote für
unästhetisch, und Du wirst auch kaum ein seriöses Buch finden,
in dem Fußnoten umgebrochen werden. Einige Verlage schicken
Dir sogar die Druckvorlage zurück, wenn dies des Fall sein
sollte.

Wenn man krank genug ist, bekommt man das immer hin. EIn Wort, danach eine Fußnote, die mehr als eine Seite füllt. Da kann dann kein Programm mit umgehen. Aber das wäre wohl dennoch zu Recht ein Grund, die Druckvorlage abzulehnen.

Dennoch traue ich Word da nicht sonderlich weitreichende Optimierungen zu.

  1. Nicht mit Absätzen sparen. Word verschiebt erst die Absätze
    auf die nächste Seite, dann die Fußnoten.

Das ist eine Logik, die mir spontan nicht einleuchtet. Warum sollte man Absätze zuerst verschieben? Warum ist zum Verschieben ein Absatz nötig?

s.o., Word versucht einen zwar nicht perfekten aber doch
nachvollziehbaren Ausgleich zwischen Text und Fußnoten nach
festen Regeln zu finden und ist dabei gar nicht mal so
schlecht. Die Meinung, dass die Umbrüche oft falsch sind,
stellt sich nämlich oft als Fehlinformation des Nutzers
heraus.

Auch da die Frage: Was ist ein Fehlinformation des Nutzers?
Richtig ist doch das, was man haben möchte und nicht was Word
dazu meint.

Nun ja. Ich würde sagen: richtig ist das, was sich als gut lesbar herausgestellt hat. Und das ist ein erstaunlich komplexes Geschehen, welches meines allenfalls in rudimentären Ansätzen in Wod implementiert ist.

Ich bin zum Beispiel sehr froh, daß ich mir um sowas erst garkeine Gedanken machen muß: mein Programm (LaTeX) macht das, was mit Word mit viel Kenntnis in Ansätzen auch nur schlecht hinzubekommen ist, völlig automatisch. Ich finde, das ist genau das, wofür man einen Computer nutzen kann: Routine-Arbeiten, die man nicht selber machen will zu übernehmen.

  1. Schließlich kann man damit experimentieren, die Fußnote im
    Text zu verschieben (z.B. nicht hinter das eigentlich Zitat,
    sondern an das Absatzende).

Nein, dies wäre wissenschaftlich nicht vertretbar.

Natürlich ist das vertretbar.

In der Tat: Nur das bloße Verschieben der Fußnote läßt ein Werk noch lange nicht zu „nicht wissenschaftlich verretbar“ werden. Andererseits ist es doch eine unschöne Lösung: Schließlich will ich mir möglichst wenig über sowas Gedanken machen (siehe oben), allerdings gibt es Situationen in denen das nicht anders geht (siehe noch weiter oben).

Trotz dieser Tricks erreicht Word selten die gewünschte
Qualität. Ich empfehle deshalb immer, Fußnoten nur dann zu
setzen, wenn sie wirklich nötig sind und ansonsten die
amerikanische Zitierweise mit Klammern im eigentlichen Text zu
verwenden.

Ich empfehle eher, sich Gedanken zu machen (am besten: vorher) welches Programm für eine Aufgabe geeignet ist. Und so groß wie es ist für so wenig Aufgaben geeignet halte ich persönlich Word.

Klar ist es sinnvoll, Fußnotenformate vor Abfassen des Textes
zuzuweisen. Die Ausgangsfrage bezog sich aber auf einen
bereits bestehenden Text. Und da halte ich die Manipulation
durchaus für sinnvoll.

Ist das File erst ruiniert,
Wördet es ganz ungeniert."

Vielleicht sollte man den ganzen Opus mal als „nur Text“ abspeichern und von Vorne beginnen. Nicht unbedingt mit Word.

Gruß,

Sebastian

Hallo,

Könnt Ihr mir weiterhelfen?

Ich würde Dir anbieten, den Text nach LaTeX zu konvertieren. Damit bekommst Du aller Wahrscheinlichkeit ein extrem nettes Layout vollautomatisch.

Gruß,

Sebastian