HI Tessa!
Vielleicht wie der Fuchs und der kl. Prinz ?
Zu seinen am meisten gelesenen Büchern gehört das Märchen vom „Kleinen Prinzen“, das der Dichter nach Aussage seines Freundes Pierre Guillain de Benouville „als seine Autobiographie betrachtete“. Als das bedeutsamste Kapitel dieses Märchens gilt die Begegnung des kleinen Prinzen mit seinem Freund, dem Fuchs.
Hier sind die wichtigsten Gedanken aus dieser Begegnung zusammengefaßt.
Der kleine Prinz befindet sich in einer traurigen Stimmungslage. Daher bittet er den Fuchs, mit ihm zu spielen. Der Fuchs erwidert ihm jedoch: „Ich kann nicht mit dir spielen. Ich bin noch nicht gezähmt!“ Der Prinz überlegt; dann fragt er: „Was bedeutet das: ,zähmen’?“ „Das ist eine in Vergessenheit geratene Sache“, sagt der Fuchs. "Es bedeutet: sich, vertraut machen’. " Diese Antwort versetzt den kleinen Prinzen ins Staunen. Aber der Fuchs versucht, sich zu erklären: "Du bist für mich noch nichts als ein kleiner Knabe, der hunderttausend kleinen Knaben völlig gleicht.
Ich brauche dich nicht, und du brauchst mich ebensowenig. Ich bin für dich nurein Fuchs, der hunderttausend Füchsen gleicht.
Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt . . . " -
„Ich beginne zu verstehen“, sagt der kleine Prinz. Doch der Fuchs ist noch keineswegs am Ende: "Wenn du mich zähmst, wird mein Leben wie durchsonnt sein. Ich werde den Klang deines Schrittes kennen, der dich von allen andern unterscheidet. Die anderen Schritte jagen mich unter die Erde. Der deine wird mich wie Musik aus dem Bau locken. "
Der Fuchs verstummt und schaut den Prinzen lange an. Schließlich sagt er ihm: „Bitte . . . zähme mich!“ ¯Ich möchte schon", entgegnet ihm der kleine Prinz, ¯aber ich habe nicht viel Zeit. " Der Fuchs erwidert ihm: "Man kennt nur die Dinge, die man zähmt.
Die Menschen haben keine Zeit, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Leute keine Freunde mehr.
Wenn du einen Freund willst, so zähme mich!" - „Was muß ich da tun?“ fragt der kleine Prinz. „Du mußt sehr geduldig sein“, antwortet der Fuchs. "Du setzt dich zuerst ein wenig abseits von mir ins Gras (. . . ) Aber jeden Tag wirst du dich ein bißchen näher setzen können . . . "
Beim Abschied offenbart der Fuchs dem kleinen Prinzen sein tiefstes Geheimnis: ¯Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar (. . . ) Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig (. . . )
Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen. Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.
Du bist für deine Rose verantwortlich . . . " Jeden dieser Sätze wiederholt der Prinz, um ihn sich zu merken.
Vgl. Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz, Karl Rauch Verlag, Düsseldorf 1967, Kap. XXI, S. 48- 53.
Gruss
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