Was macht einen Menschen wertvoll?

Hallo Ihr Lieben,

diese Frage kam eben in einem äußerst angenehmen Telefongespräch auf. Wir konnten allerdings nicht einmal ansatzweise die Maßstäbe, nach denen ein Mensch als ‚wertvoll‘ zu bewerten ist, definieren.

Ich weiß, welche Menschen für mich wertvoll sind und meine zu wissen, warum gerade sie es für mich sind.

Wie definiert Ihr einen wertvollen Menschen?

Ciao

Tessa

Hallo Ihr Lieben,

wertvoll kann etwas sein, das aus SICH wertvoll ist, was aber für Andere eben als nicht sonderlich wertvoll erscheinen mag.

Wertvoll für „MICH“ sind eben Dinge, die meinem Ego entsprechen. Was Personen sein können, die meiner Art entsprechen, was Gegenstände sein können, die meiner Art entsprechen, und was ich als erstrebenswert halte - wie eine bestimmte Position.

Für den Menschen, der nach Seinem Ego urteilt, sind letztere Dinge WERTVOLl, die ins materielle gerichtet sind.

Aber wirklich wertvoll, was von Außen nicht unbedingt erkenntlich ist, ist Weisheit, ist Verständnis, ist Erkenntnis der Dinge, ist letztendlich Liebe.

Doch ein liebender Mensch kann einem egoistischen Menschen sicherlich nichts NÜTZEN. Darum ist er ihm auch nicht WERTVOLL.

Wertvoll ist mir immer nur das, was ICH gebrauchen kann.

MfG,

Demetrius

diese Frage kam eben in einem äußerst angenehmen
Telefongespräch auf. Wir konnten allerdings nicht einmal
ansatzweise die Maßstäbe, nach denen ein Mensch als ‚wertvoll‘
zu bewerten ist, definieren.

Ich weiß, welche Menschen für mich wertvoll sind und meine zu
wissen, warum gerade sie es für mich sind.

Wie definiert Ihr einen wertvollen Menschen?

Ciao

Tessa

HI Tessa!

Vielleicht wie der Fuchs und der kl. Prinz ?

Zu seinen am meisten gelesenen Büchern gehört das Märchen vom „Kleinen Prinzen“, das der Dichter nach Aussage seines Freundes Pierre Guillain de Benouville „als seine Autobiographie betrachtete“. Als das bedeutsamste Kapitel dieses Märchens gilt die Begegnung des kleinen Prinzen mit seinem Freund, dem Fuchs.

Hier sind die wichtigsten Gedanken aus dieser Begegnung zusammengefaßt.

Der kleine Prinz befindet sich in einer traurigen Stimmungslage. Daher bittet er den Fuchs, mit ihm zu spielen. Der Fuchs erwidert ihm jedoch: „Ich kann nicht mit dir spielen. Ich bin noch nicht gezähmt!“ Der Prinz überlegt; dann fragt er: „Was bedeutet das: ,zähmen’?“ „Das ist eine in Vergessenheit geratene Sache“, sagt der Fuchs. "Es bedeutet: sich, vertraut machen’. " Diese Antwort versetzt den kleinen Prinzen ins Staunen. Aber der Fuchs versucht, sich zu erklären: "Du bist für mich noch nichts als ein kleiner Knabe, der hunderttausend kleinen Knaben völlig gleicht.

Ich brauche dich nicht, und du brauchst mich ebensowenig. Ich bin für dich nurein Fuchs, der hunderttausend Füchsen gleicht.

Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt . . . " -

„Ich beginne zu verstehen“, sagt der kleine Prinz. Doch der Fuchs ist noch keineswegs am Ende: "Wenn du mich zähmst, wird mein Leben wie durchsonnt sein. Ich werde den Klang deines Schrittes kennen, der dich von allen andern unterscheidet. Die anderen Schritte jagen mich unter die Erde. Der deine wird mich wie Musik aus dem Bau locken. "

Der Fuchs verstummt und schaut den Prinzen lange an. Schließlich sagt er ihm: „Bitte . . . zähme mich!“ ¯Ich möchte schon", entgegnet ihm der kleine Prinz, ¯aber ich habe nicht viel Zeit. " Der Fuchs erwidert ihm: "Man kennt nur die Dinge, die man zähmt.

Die Menschen haben keine Zeit, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Leute keine Freunde mehr.

Wenn du einen Freund willst, so zähme mich!" - „Was muß ich da tun?“ fragt der kleine Prinz. „Du mußt sehr geduldig sein“, antwortet der Fuchs. "Du setzt dich zuerst ein wenig abseits von mir ins Gras (. . . ) Aber jeden Tag wirst du dich ein bißchen näher setzen können . . . "

Beim Abschied offenbart der Fuchs dem kleinen Prinzen sein tiefstes Geheimnis: ¯Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar (. . . ) Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig (. . . )

Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen. Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.

Du bist für deine Rose verantwortlich . . . " Jeden dieser Sätze wiederholt der Prinz, um ihn sich zu merken.

Vgl. Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz, Karl Rauch Verlag, Düsseldorf 1967, Kap. XXI, S. 48- 53.

Gruss

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Hallo Tessa,

Für mich ist ein wertvoller Mensch einer, der

  • Respekt für seine Mitmenschen und sein Umfeld hat (was nicht heißt alles und jedem zuzustimmen)
  • sich nicht immer und überall am Wichtigsten nimmt und eine hohe soziale Kompetenz aufweist
  • sich in andere hineindenken kann (Empathie) und es auch tut
  • sich und die Umstände reflektieren kann und es auch tut
  • die Dinge im Zusammenhang sieht
  • sich für andere öffnet
  • lieben kann

Liebe Grüße#
Birgit

Wie definiert Ihr einen wertvollen Menschen?

Wertvoll ist für mich ein Mensch, der sein Umfeld „bereichert“, nicht im materiellen Sinne, sondern mehr so in die Richtung „Gutes tun“…triffts aber auch nicht ganz. Kurzum, ein Mensch, der zum Wohle seiner Umgebung selbstlos (bewußt oder unbewußt) einiges beiträgt.

Hi, Tessa!

„wertvoll“ … Die Synonyme dafür (dem Thesaurus sei Dank) sind zahlreich:

hochgeschätzt
ansehnlich
beachtlich
ausgesucht
begehrenswert
ausgewählt
brillant
edel
dauerhaft
einmalig
denkwürdig
exquisit
förderlich
fein
gesucht
geschätzt
gut
kunstvoll
kostbar
nützlich

Aber ungeachtet einer jeden Definition: Wenn man für sich selbst einen Menschen als „wertvoll“ bezeichnen kann, sollte man sich glücklich schätzen, ihn zu kennen.

Versuch einer Beschreibung: Für mich persönlich ist ein Mensch wertvoll, wenn …

… ich Vertrauen haben kann; ich will Verschwiegenheit nicht einfordern müssen;
… ich ich selbst bleiben kann, mich nicht verstellen muss,
… ich mich fallen lassen kann,
… ich die Gewissheit habe, dass Unterstützung bedingungslos ist,
… ich Offenheit und Ehrlichkeit erfahre, auch wenn’s unangenehm ist,
… die „Beziehung“, gleich welcher Art, von gegenseitigem Respekt geprägt ist,
… meine Schwächen akzeptiert und evtl. ausgeglichen werden,
… der Gedankenaustausch mit ihm eine wahre Freude ist,
… ich mich ein Stück weit an ihm orientieren kann (will),
… ich die Freuden des Lebens gemeinsam mit ihm genießen kann,
… ich ihn „lieben“ kann,
… ich bereit bin, all das, was ich von ihm fordere auch selbst zu geben, in gleicher Weise …



Das alles nur Ansätze, persönliches Empfinden, spontane Gedanken!

Nicht alle Menschen, die ich persönlich als wertvoll erachte, vereinen alle diese Punkte auf sich … aber das ist auch nicht nötig und darin liegt auch kein Widerspruch! Wertvoll heißt ja nicht „perfekt“ …

Einen schönen Tag!

Birgit

[…]

Wie definiert Ihr einen wertvollen Menschen?

In der Regel über das Gehaltskonto. Ganz klar: je mehr jemand verdient, desto wertvoller ist er.

Wäre er nicht wertvoll, so würde er eben nicht so viel verdienen. Darum ist die freie Marktwirtschaft das gerechteste aller denkbaren Systeme!

So läßt sich auch objektiv der Wert eines Menschen qunatifizieren. Ein Vorstandsvorsitzender ist demnach ca. 1000 mal so wertvoll, wie ein Entwicklungsingenieur und sogar ca. 4000 mal so wertvoll, wie der durchschnittliche Sozialhilfeempfänger.

Ausnahmen bilden lediglich Politiker, die aufgrund der hohen Würde ihres Amtes gerne auf das (eigentlich verdiente) höhere Einkommen verzichten. Selbsverständlich sind sie aber die allerwertvollsten Menschen und werden deshalb auch mit der ultimativen Führungsaufgabe betraut.

Gruß

Fritze

Ein sehr schönes Buch, guter Tip.
Gruß
Rainer

Hallo Tessa,

also Du kannst wieder mal Fragen stellen…

Also objektiv gesehen ist erst einmal jeder Mensch wertvoll auf Grund seiner unverwechselbaren Eigenschaften. Da kann ich einfach keine Rang- und Reihenfolge festlegen. das würde nämlich bedeuten, daß ich andere dann als weniger wertvoll betrachte und damit (sollte ich vor der Alternative stehen) auch als weniger lebenswert. Da aber letztlich jeder Mensch einziartig auf seine Weise ist, mache ich da nicht mit.
Etwas anderes sind Sympathien und Antipathien, die dazu führen, daß ich einige lieber sehe als andere. Aber auich das ist wieder von den Wertmaßstäben jedes Einzelnen bestimmt.
Soll ja Frauen geben, die beurteilen die Männer grundsätzlich naach dem Gewicht der Brieftasche und Männer, die schauen bei Frauen nur auf Alter und Figur.

Gernot geyer

Hallo Fritze,
Wieder beim Lernen *ggg*?

Wie definiert Ihr einen wertvollen Menschen?

In der Regel über das Gehaltskonto. Ganz klar: je mehr jemand
verdient, desto wertvoller ist er.

JETZT ist mir endlich klar, warum z.B. Diktatoren immer in solchen Palästen wohnen *verbeug*

Wäre er nicht wertvoll, so würde er eben nicht so viel
verdienen. Darum ist die freie Marktwirtschaft das gerechteste
aller denkbaren Systeme!

JETZT ist mir auch klar, warum es trotzdem soziale Probleme in der Gesellschaft gibt: Das sind diese unwertvollen Menschen, die bar jedes Gerechtigkeitssinnes sind *merci*

So läßt sich auch objektiv der Wert eines Menschen
qunatifizieren. Ein Vorstandsvorsitzender ist demnach ca. 1000
mal so wertvoll, wie ein Entwicklungsingenieur und sogar ca.
4000 mal so wertvoll, wie der durchschnittliche
Sozialhilfeempfänger.

Sollte man nicht mit diesen unwertvollen Menschen endlich mal was unternehmen? (liquidieren, umerziehen, …)

Normalerweise wäre ich geneigt, diese Beitrag von Dir als pure Ironie zu nehmen - die aber mit Verlaub gesagt - mir hier und so nicht angebracht erscheint.
Deiner Argumentationsführung zufolge, die ich aus anderen Artikeln von Dir kenne, bin ich mir da aber nicht so sicher!
Sag, dass ich mich täusche *fleh*

Liebe Grüße#
Birgit

Hi nochmal Tessa,

Ich weiß, welche Menschen für mich wertvoll sind und meine zu
wissen, warum gerade sie es für mich sind.

Zu all den Antworten erwarte ich jetzt mit Spannung Deine „Liste“
Liebe Grüße#
Birgit

sein dasein?
was habt ihr alle für kriterien für die wertvölle eines menschen…
auch der bäcker um die ecke ist wertvoll für mich. ich kann ihn zwar nicht „lieben“ und er bringt mir weder finanzielle vorteile noch kann ich ihm geheimnisse anvertrauen, aber er bäckt brot für mich. wenn er das net täte, müßt ich zu nem anderen bäcker gehen. dann wär aber eben dieser wertvoll für mich.
wenn niemand brot kaufen wollte, gäb’s keine bäcker. also wo sollte ich mein brot herkriegen? demnach sind alle brotkäufer ebenso wertvoll für mich wie der bäcker selbst.
oder aber ich müßte mein brot selber backen. dazu bräucht ich mehl. vom müller! -> der müller ist wertvoll. und das ganze spiel von vorn…
fazit:
jeder, mit dem man auch nur im entferntesten zu tun hat, ist wertvoll.

wenn jeder für sich vollkommen autark leben würde, dann wär niemand mehr materiell abhängig von irgendjemand anderem. dann würde sich die wertvölle allein aufs psychische erstrecken. und was da als wertvoll zu erachten ist, da hat wohl jeder seine eigenen kriterien.
ich würd sagen, dann ist jeder mensch aus meinem näheren umfeld wertvoll. denn ohne die wär ich allein. und so ganz allein… nee, auch net gut. obwohl ich die menschen um mich rum vielleicht gar net bewußt wahrnehme, ohne sie wär das leben leer.
wenn nun jeder mensch menschen aus seinem näheren umfeld für wertvoll erachtet, weil sie sein leben durch ihre bloße anwesenheit bereichern, dann setzt sich das wie ne kettenreaktion fort, also is auch unter psychischen kriterien jeder wertvoll.

bleibt noch die frage zu klären: ist auch ein schmarotzer wertvoll, der alle seine mitmenschen nur blöd anpöbelt? *grübel*

gruß

michael

Hallo Ihr Lieben,

ich habe mich jetzt zwei Tage mit der Frage beschäftigt, oder vielmehr: Ich habe mich selbst mal hinterfragt. Meine ursprüngliche, spontane Antwort war nämlich: Jeder Mensch ist wertvoll für mich.

Und dann dachte ich: Gott, was für eine Platitüde. Und verbrachte eine Menge Zeit damit, mich selbst zu hinterfragen, ob ich das wirklich so meine. Und bin zu dem Entschluß gekommen: Ja. Ich meine es so.

Natürlich gibt es Menschen, die ich für Arschlöcher halte. Es gibt sogar Menschen, die ich verabscheue. Aber selbst diese sind wertvoll. Denn ich bin mir 100%ig sicher, daß jeder Mensch einen weichen Punkt hat, etwas, das ihn wertvoll, unerläßlich, wundervoll (im wahrsten Sinne des Wortes) macht.

Nichts gibt mir das Recht, über den Wert eines Menschen zu befinden.

Das meine ich nicht nur generell gesprochen. Auch für mich selbst empfinde ich jeden Menschen als wertvoll. Ich bin mir dessen bewußt - oder versuche zumindest, mir dessen immer wieder bewußt zu sein. Und es gibt Tage, wo ich ehrfürchtig bin, weil es mir wieder bei einem völlig Fremden auffällt, wie wertvoll dieser Mensch ist.

Es gibt natürlich Menschen, die mir persönlich wichtig sind… aber wertvoller sind sie deshalb nicht für mich.

So, das war mein Senf. :wink:

Liebe Grüße,
Nike

Hallo Tessa,

was einen Menschen wertvoll macht, wird auf den ersten Blick gesehen von der Wertschätzung des anderen abhängen. Das Maß für einen Wert ist nie gleich. Denn jeder Mensch übernimmt gleichzeitig mehrere Rollen (Frau=Mutter, Gattin, Kollegin, Freundin, Tochter, Schwester…
Genauer gesehen erzeugt es bei mir Unbehagen, wenn ich Maßeinheiten ausgesetzt bin (oder es bei anderen ansetze). Zwar werde ich gerne gebraucht, aber ich brauche auch die Freiheit die Erwartungshaltung von anderen lockern zu dürfen - dh. meine Leistungsfähigkeit muß nicht immer gleich sein, und werde dennoch gewertschätzt, weil meine Existenz trotz mangelnder Leistungfähigkeit Wertschätzung findet.
Ich persönlich versuche mir anzugewöhnen andere immer weniger zu werten - wohl aber einzuschätzen, oder einzuordnen, mit einem möglichst flexiblen Maß. Kurz, es gibt Leute, zu denen habe ich einen guten Draht, zu anderen nicht - es ist so, wie es ist.

Meine Kinder sind mir das wertvollste. Sie liebe ich bedingungslos, und sie können immer mit mir rechnen. Mit dem Spruch „meine Kinder geben mir soviel“ kann ich nichts anfangen, weil ich sie unbelastet in die Welt schicken will. Sie erfahren von mir Fürsorge ohne Erwartungshaltung.
Und das beste daran ist, mit keinem Menschen habe ich ein so unbelastetes Verhältnis wie zu meinen Kindern.
Philosophisch gesehen überlege ich mir, auf jegliche Wertschätzungen zu verzichten, um vielleicht im Umgang mit anderen Menschen so locker umzu gehen wie mit meinen Kindern.

viele Grüße
Claudia

Apropos ‚Wertvoller Mensch‘
Im Zusammenhang (Zusammen-Klang) mit dem Ausdruck „wertvoller Mensch“ habe ich den Ausdruck „lebensunwertes Leben“ im Ohr, wie ihn die Nazis für behinderte Menschen verwendeten, um daraus ihre mörderische Konsequenz zu ziehen. Geraten wir also nicht in Verlegenheit, wenn wir versuchen wollen, wertvolle gegen nicht so wertvolle Menschen abzugrenzen? (Jede „Definition“, beim Wort genommen, ist ja eine derartige Ab-Grenzung.)

Für jeden von uns gibt es natürlich Menschen, die sich einer höheren Wertschätzung erfreuen als andere. Das zeigt sich nicht zuletzt (oder doch zuletzt?) daran, dass wir vom Tod solcher Menschen stärker berührt sind als sonst. Vielleicht kann man sagen: Sobald uns Persönlichkeit und Schicksal eines Menschen näherrücken, seine Einzigartigkeit deutlicher wird, wird uns auch die „Fülle“ seines Werts offenbarer. Wertschätzungen hätten demnach viel mit Graden der Bekannt- und Vertrautheit zu tun und wären also, genau besehen, Wert-Findungen.

Mein (vorläufiges) Fazit: Jeder Mensch ist wertvoll allein deswegen, weil er ein Mensch ist. So deute ich auch den ersten Artikel des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

Bin fast Deiner Meinung, Leo.

Sobald man mit wertenden Definitionen über die grundsätzlichen Qualitäten von Menschen im abstrakten Sinne beginnt, fängt man an auszusondern und auszugrenzen. Das kann also vom Ansatz her nur in einer Katastrophe enden. Immer wenn einer die Macht hatte, für eine Gemeinschaft zu bestimmen, was für Werte sie zu befolgen hat, folgte die nächste Revolution.

Ich kann immer nur für mich selbst bestimmen, welche Menschen im ganz individuellen Sinne für mich wertvoll sind. Sehr schön sind doch die Ausführungen zum „Kleinen Prinzen“ von Exupery, die weiter unten gepostet wurden.

Ein Problem hab ich aber hiermit: Jeder Mensch ist wertvoll allein deswegen, weil er ein Mensch ist.
Das ist mir zu pauschal und somit nicht für den Alltag lebbar. Kein Mensch empfindet so, glaube ich, und das ist mE auch berechtigt.
Ich kann mir vernunftsmäßig natürlich vorhalten, daß ich von jedem Menschen etwas lernen kann. Ich sollte es versuchen. Und sei es, daß man lernen kann, es gerade so nicht zu machen. Aber deswegen ist er für mich noch lange nicht wirklich wertvoll. Einen Milosovic oder dergl. kann ich mir vorstellen, den brauch ich nicht in natura.
Als Machthaber mit „natürlichen“ Waffen in Vorzeiten ihre Gewalt ausübten, war der Aktionsradius überschaubar und begrenzt. Heute kann er eine globale Bedrohung bedeuten.

Daher ist die pauschalierte Aussage:„Jeder Mensch ist wertvoll“, lediglich als moralische Richtschnur zu gebrauchen, ebenso wie die Aussage:„Du darfst nicht töten“. Aber praktisch lebbar sind sie beide nicht, und sollten auch nicht strikt angewendet werden.

Die Frage bleibt, wer die Entscheidung über gut und böse treffen darf. „Aber das ist eine andere Geschichte“, wie Moustache in „Irma la Douce“ sagte.

Gruß
Hans

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Wie definiert Ihr einen wertvollen Menschen?

In der Regel über das Gehaltskonto. Ganz klar: je mehr jemand
verdient, desto wertvoller ist er.

JETZT ist mir endlich klar, warum z.B. Diktatoren immer in
solchen Palästen wohnen *verbeug*

Dort herrsch eine Verzerrung, weil es eben keine freie Marktwirtschaft sondern ein Zwangssystem ist. Auch in Deutschland werden viele Menschen ungerecht bewertet, weil es eine „soziale Marktwirtschaft“ gibt, die zu stark regulierend eingreift. Und zwar stets zu Ungungsten der besseren Menschen.

Wäre er nicht wertvoll, so würde er eben nicht so viel
verdienen. Darum ist die freie Marktwirtschaft das gerechteste
aller denkbaren Systeme!

JETZT ist mir auch klar, warum es trotzdem soziale Probleme in
der Gesellschaft gibt: Das sind diese unwertvollen Menschen,
die bar jedes Gerechtigkeitssinnes sind *merci*

Nicht notwendiger weise „bar jedes Gerechtigkeitssinnes“ aber von Neid zerfressen. Die Mehrzahl der Menschen hat es versäumt, ihre angeborene Gleichheit dazu auszunutzen, sich umfangreich weiterzuentwickeln. Es steht jedermann prinzipiell frei, ganz nach oben zu kommen. Dazu bedarf es jedoch großer Ausdauer, Fleiß, Selbstdisziplin und (aufgepasst) Energie.

Die meisten Menschen streben nun aber nicht unbedingt nach höherem. Das macht sie zwar weniger wertvoll aber nicht unwichtig. Nur aufgrund der großen Masse einzeln völlig unbedeutender Menschen ist der Aufstieg der elitären, wertvollen, Minderheit möglich.

So läßt sich auch objektiv der Wert eines Menschen
qunatifizieren. Ein Vorstandsvorsitzender ist demnach ca. 1000
mal so wertvoll, wie ein Entwicklungsingenieur und sogar ca.
4000 mal so wertvoll, wie der durchschnittliche
Sozialhilfeempfänger.

Sollte man nicht mit diesen unwertvollen Menschen endlich mal
was unternehmen? (liquidieren, umerziehen, …)

Nein nein. Diese Menschen müssen von selbst etwas ändern wollen. Wie gesagt, 4000 Sozialfälle wiegen einen Vorstandsposten auf. Denn sie konsumieren, wählen und beeinflussen als Gruppe das Vorwärtskommen der wertvollen Menschen. Einzeln betrachtet sind sie wie gesagt fast völlig nutzlos.

Normalerweise wäre ich geneigt, diese Beitrag von Dir als pure
Ironie zu nehmen - die aber mit Verlaub gesagt - mir hier und
so nicht angebracht erscheint.
Deiner Argumentationsführung zufolge, die ich aus anderen
Artikeln von Dir kenne, bin ich mir da aber nicht so sicher!

Huch? Wo argumentiere ich denn wirr, dass man das nicht erkennen kann???

Besorgt

Fritze

Hallo Tessa,
ich für mich glaube, daß ein Mensch dadurch wertvoll ist, daß es ihn gibt.
Alle weiteren Maßstäbe bringen doch schon wieder Erwartungen mit sich, und ist es nicht die Basis jeder Entwicklung, einfach nur durch sein dasein einen Wert zu besitzen.
Das gilt meiner Meinung nach für jedes Lebewesen.
Mina

Hi, dein philosophischer Gedanke ist sehr gut, was wertschätzungen anderer angeht, damit bezeugst du daß du alle Menschen gern hast und sie individ. so läßt wie sie sind und trotzdem jeden tolerierst. So philosophische Betrachtungen sind richtig angewendet nicht schlecht und finden im schlechten noch das gute.
Tschüß

ich finde, dass man das eben nicht individuell entscheiden kann.
entweder ist jeder mensch wertvoll - wenn nicht für mich dann eben für andere - oder es ist kein mensch wertvoll…