Der Urzeitcode

Bin gerade auf YouTube über einen Beitrag gestolpert.
In diesem Video wird behauptet dass „Cyba Geigi“ eine Basler Chemie Firma, im Jahre 1987 (oder dergleichen) ein Experiment durchgeführt hat, in welchem sie Samen von Pflanzen und Laich von Fischen, eine gewisse Zeit unter Hochspannung aber keinen Stromfluss gesetzt haben. Das Ergebniss soll angeblich Lebensformen aus der Urzeit, genauer, ein Urfarn, ein Urmais und eine Forelle die vor 150 Jahren ausgestorben ist hervorgebracht haben.

Quelle/ Link: www.youtube.com/watch?v=XL6K6a_Ls54&feature=related

Wie bitte soll sowas möglich sein? Hat jemand von euch schon mal davon gehört? Wie soll das die DNA verändern können? Spekulationen und Erweiterungen erwünscht.

Liebe Grüsse

Ritschi

Hallo,

Bin gerade auf YouTube über einen Beitrag gestolpert.

Quelle/ Link:
www.youtube.com/watch?v=XL6K6a_Ls54&feature=related

Ich habe mir den Beitrag, und auch weitere auf der YouTube Seite, angesehen.
Was sagst du denn zu dem Farnexperiment?
Hast du den im Kurt Felix Studio stehende („ausgestorbenen“) Hirschzungenfarn mit einem heutigen Hirschzungenfarn unserer Wälder verglichen?
Wie beschreibt der Sprecher diesen im Studio stehenden Urfarn?
Stimmt seine Beschreibung der Blattform mit der tatsächlich sichtbaren überein?

Hast du Farn-Kontrollexperimente mit der statischen Hochspannung dazu von anderen Labors ermitteln können?

Gruß

watergolf

Hallo,

Bin gerade auf YouTube über einen Beitrag gestolpert.

Quelle/ Link:
www.youtube.com/watch?v=XL6K6a_Ls54&feature=related

Was sagst du denn zu dem Farnexperiment?

Hast du den im Kurt Felix Studio stehende („ausgestorbenen“)
Hirschzungenfarn mit einem heutigen Hirschzungenfarn unserer
Wälder verglichen?

Dies fällt mir nicht ganz so einfach. Ich habe beide Pflanzen nicht in den Händen und ein Botaniker bin ich nicht. Wenn ich auf Wikipedia nach „Hirschzungenfarn“ suche, dann finde ich wohl ein Ergebniss, aber ob dies nun markante Unterschiede aufweist oder nicht, ist schwer zu sagen, bei dieser schlechten Aufnahme der Quelle. Das Einzige was ein Indiz sein könnte (kann aber auch bloss eine Übergangserscheinung im Wachstumsprozess des Farnes sein), sind die etwas bräunlich-violetten Abfärbungen des „Urzeitfarns“. Jene finde ich bei Hirschzungenfarne nicht.

Wie beschreibt der Sprecher diesen im Studio stehenden
Urfarn?

„Das ist also ein Pflanze, welche so in dieser Form, in diesem Jahrtausend oder Jahrundert noch nie gewachsen ist.“
Antowrt: " Es gibt Indizien darauf"

Stimmt seine Beschreibung der Blattform mit der tatsächlich
sichtbaren überein?

Tatsächlich stimmt die Form nicht völligs überein

Hast du Farn-Kontrollexperimente mit der statischen
Hochspannung dazu von anderen Labors ermitteln können?

Hier mit Tomaten : „http://kraichgauconceptions.blogspot.com/2009/11/urz…

Jetzt aber:
Was hältst du davon?

Lg Ritscho

Was hältst du davon?

In dem Film laut Link,

http://www.youtube.com/watch?v=XL6K6a_Ls54&feature=r…

berichtet ein Sprecher von 2:18 bis 2:30: „…aus einem Wurmfarn mit gefiederten Blättern war ein Hirschzungenfarn mit rundzulaufenden, zungenartigen Blättern geworden, einige Ciba-Geigy Mitarbeiter nennen ihn Urfarn.“
Ja was denn nun? Ein Hirschzungenfarn oder ein Urfarn?

Vorher die Bildunterschrift zum Gespräch:
1:57 Kurt Felix: „Das ist also eine Pflanze, die in diesem Jahrhundert oder in diesem Jahrtausend so noch nie gewachsen ist?“
2:05 Guido Ebner: „Wir haben Hinweise darauf. Denn es gibt solchen Farn, der in versteinerter Form gefunden wird. Auf dem Bild sehen Sie diesen Farn. Wenn Sie die Blätter anschauen, sehen Sie die Übereinstimmung.“

Was da nach 1:57 mit grünen Blättern gezeigt wird, ist meiner Ansicht nach ein heutiger Hirschzungenfarn, und keine Pflanze die laut Kurt Felix: „ … die in diesem Jahrhundert oder in diesem Jahrtausend so noch nie gewachsen ist“.

Die Übereinstimmung zwischen dem gezeigten, einem versteinerten Blatt und den Blättern des Hirschzungenfarns im Studio, ist nicht gegeben. Die Behauptung von Guido Ebner: „Wenn Sie die Blätter anschauen, sehen Sie die Übereinstimmung“ ist offensichtlich falsch.
Das versteinerte Blatt läuft nicht zungenartig zu, es ist an der Spitze rechteckig.
Auch wenn ich einen versteinerten Farn habe, ist noch lange nicht gesagt, daß er ausgestorben sein muß.
Das älteste erhaltene fossile Moos ist ein Lebermoos. Es ist 350 Millionen Jahre alt und gleicht strukturell dem heutigen Pallavicinia lyellii. Man könnte vom Aussehen her glauben, das heutige Moos wäre schon damals gewachsen und hätte sich in den 350 Millionen Jahren nicht verändert.

Ich fand noch zwei Links zum Thema:

http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache…

http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache…
Aus dem letzteren:
Die Reaktion der Experten war einhellig:
„Wir haben uns schlapp gelacht“, äußerte sich Alex Olek vom Max-Planck-Institut (MPI) für molekulare Genetik in Berlin. „Die Behauptung, man könne Gene durch elektrische Felder revitalisieren, ist absoluter Unsinn“, erklärt auch Kasper Zechel, Biophysiker vom MPI in Göttingen.
„Köstlich“ fand der Kölner Physik-Professor Günter Nimtz die „revolutionären Resultate“ (laut „Stern TV“) der beiden Schweizer, weil seiner Meinung nach die ihm bekannte Versuchsanordnung so konzipiert worden sei, dass dort, wo sich die vermeintlich elektrisch beeinflussten Zellen befinden, „gar kein elektrisches Feld ist“.

Ein anerkanntes Institut müßte die Versuche von Guido Ebner nochmals nachbauen und die Ergebnisse veröffentlichen, was Guido Ebner selber offensichtlich nicht gemacht hat.

Grüße

watergolf

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Ich bin ähnlich skeptisch eingestellt, trotzdem möchte ich die Idee noch nicht verwerfen. Was hat es mit diesen Tomaten auf sich, welche ich im Link gepostet habe?

Ich würde die Versuchsanordnung im Falle einer Möglichkeit gerne nachbauen, um mich selbst von den Tatsachen zu überzeugen. Und zwar mit Gurken, Tomaten und Radischen.

Idee noch nicht verwerfen. Was hat es mit diesen Tomaten auf
sich, welche ich im Link gepostet habe?

Du spielst auf den folgenden Link an:
http://kraichgauconceptions.blogspot.com/2009/11/urz…

Das halte ich für einen prima Witz, der viel Aufwand gekostet hat. Leider findet man keinen Hinweis auf die Namen der Exprimentatorten.
Auch wird die eingesetzte Tomatensorte nicht genannt, ihr Wuchsbild und das Aussehen der eingesetzten Tomatensorte nicht gezeigt, also sozusagen kein unbehandelter ‚Blindwert’ im Wachstumsversuch mitgeführt.

Du wirst das auch bemerkt haben: Das im Artikel fotografierte ‚Ergebnis’ gleicht der Tomatensorte: „Ochsenherz“:

http://www.google.de/imgres?imgurl=http://putzlowits…

oder auch:
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.spice-…

Die Experimentatoren haben - falls sie einen Fake gemacht haben - nicht einmal gelogen, da sie die zur Hochspannungsbehandlung eingesetzte Tomatensorte vollkommen unwissenschaftlich nicht genannt haben.
Es kann vor und nach der Behandlung mit Hochspannung die Sorte „Ochsenherz“ gewesen sein.

Ich würde die Versuchsanordnung im Falle einer Möglichkeit
gerne nachbauen, um mich selbst von den Tatsachen zu
überzeugen. Und zwar mit Gurken, Tomaten und Radischen.

Das Durchführen von eigenen Versuchen, was du machen möchtest, finde ich immer noch am besten, wenn man solchen zweideutigen Sachen nachgehen will.

Aus Zeitgründen kann ich mich mit dem Thema jetzt nicht mehr weiter beschäftigen und auch nicht mehr antworten.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Versuchen. Eine Unmenge Faktoren müssen beobachtet, gemessen und dokumentiert werden.
Vergesse nicht mehrere Blindwerte, also unbehandelten Samen aus dem gleichen, vorher gut gemischten Los, mitwachsen zu lassen und gelungene „Hochspannungs-“ Versuche mehrmals zu wiederholen.

1 Like

Ich danke vielmals für die Wortkräftigen antworten und die guten Rechergen. In Zukunft weiss ich wie ich mich selber präziser an solche Themen anaribeiten kann.

Da ich leider ein neues Mitglied bin, kann ich dir kein Stern verleihen, aber eigentlich hättest du das verdient.

Liebe Grüsse

Ritschi

und nochmals Danke für die Zeit =)

Seit ihr nicht im falschen Brett?
Hi,
warum habt ihr das nicht im Witzbrett untergebracht? Und zwar am 1. April. Dann hätten ein paar mehr Menschlein was davon.
Grüße
Barbara

Hay Barbara,

warum habt ihr das nicht im Witzbrett untergebracht? Und zwar

wir sind halt nicht so schlau wie du um abzuwarten und uns erst dann ins gemachte Nest der Recherchen zu setzen.

Gruß

watergolf

Hä? Die Antwort verstehe ich nicht. Bin wahrscheinlich nicht dumm genug.

Hallo

Also zu dem genannten Experiment kann ich leider nichts sagen.

Aber ich konnte schon öfters lesen, das in Lebewesen und auch in uns
Menschen längst nicht jede genetische Information benutzt wird.
Oder in anderen Worten, es ist durchaus möglich, das z.B. in einer Ente ein Dinosaurier und in uns Menschen ein Affe usw. steckt.

Andererseits bin ich sehr skeptisch bez. „vor 150 Jahren ausgestorbener Arten“.
Ausgestorben ist ausgestorben, da gibts keine Trickserei.

Es gibt die Möglichkeit der Rückzüchtung oder wie das heißt, wenn man versucht, durch Züchtung ausgestorbene Arten aus vorhandenem Material zu heraus zu züchten.
Das funktioniert aber auch nur beschränkt.

Ach nochwas, bei Youtube gibts sowoeso viele ulkige Videos, ich muß gerade an den Reifenwechsel bei voller, aber 2rädriger Autofahrt denken.

MfG
Matthias