Warum schreibt meine Tochter spiegelverkehrt?

Hallo,

meine 4-jährige Tochter kann alle Buchstaben und Zahlen schreiben, ich denke keine Seltenheit in dem Alter. Hat sie sich über einen Lerncomputer größtenteils selber beigebracht. Gestern kam sie aber plötzlich mit einem Zettel an, auf dem ihr Name perfekt spiegelverkehrt stand. Also nicht nur die Buchstaben von hinten nach vorne, sondern auch noch verdreht. Hält man einen Spiegel vor, sieht es perfekt aus. Natürlich haben wir sie gleich ausgefragt, sie sagt, sie hat sich das selber beigebracht. Wir haben das dann mit anderen Wörtern ausprobiert und sie macht es zu 90% richtig. Hat jemand eine Ahnung, wie ein kleines Kind auf sowas kommen kann? Ansonsten alles ganz normal, nix auffälliges bisher. Hat jemand eine Idee?

Gruß
Ceres

Hallo,

ausprobiert und sie macht es zu 90% richtig. Hat jemand eine
Ahnung, wie ein kleines Kind auf sowas kommen kann? Ansonsten
alles ganz normal, nix auffälliges bisher. Hat jemand eine
Idee?

hab ich damals auch gern gemacht. Ich fands witzig und in der kindlichen Naivität habe ich es für eine Art nicht zu entschlüsselnde Geheimschrift gehalten.

Gruß
Christian

Hallo Ceres,

Hat jemand eine
Idee?

ist Deine Tochter eine Linkshänderin?
Die machen gerne so was.
Die Notizen von Leonardo da Vinci sind fast alle in Spiegelschrift geschrieben.

Gandalf

hi

meine 4-jährige Tochter kann alle Buchstaben und Zahlen
schreiben, ich denke keine Seltenheit in dem Alter.

stimmt konnte ich auch

Gestern kam sie aber plötzlich mit einem Zettel an, auf dem
ihr Name perfekt spiegelverkehrt stand. Also nicht nur die
Buchstaben von hinten nach vorne, sondern auch noch verdreht.

ja und? erstens haben kleine kinder noch nicht das gefühl für den „bewegungsablauf“ wie herum ein Buchstabe „richtig“ ist ausserdem habe ich auch gern in spiegelschrift geschrieben und mache es heute noch wenn mir in Besprechungen langweilig ist dass ich meine Notizen mitlinks schreibe oder in Spiegelschrift oder Spiegelschrift auf dem dem Kopf ;o) das ist einfach witzig

Hat jemand eine Ahnung, wie ein kleines Kind auf sowas kommen kann?

Spieltrieb bzw. lernen nennt man das - neue fertigkeiten ausprobieren und dann auch gleich variieren

Hat jemand eine Idee?

ja - dass ihr das möglichst nicht fördern solltet, weil sich die liebe kleine sonst in der ersten und zweiten klasse so tierisch langweilen wird, dass sie evtl. auf ganz lustige Ideen zur Tagesgestaltung kommt, wobei sich der Humor von grundschülern und Erwachsenen nicht immer deckt *dasauserfahrungweiss*

Gruß H.

Moin,

solange deine Tochter noch nicht lesen oder schreiben kann (was sie jetzt macht, ist vermutlich nur abmalen) hat die Ausrichtung der Buchstaben für sie vermutlich wenig Bedeutung. Sie spielt also einfach mit den Buchstaben rum wie mit Legosteinen.

Das mag jetzt vielleicht lustig sein, kann (ich sage KANN) aber eventuell später in der Schule zu Problemen führen, wenn sie tatsächlich lesen und schreiben soll, und dann gerne mal M mit W oder b mit d verwechselt. Wenn dann noch eine ungünstige Benennung der Buchstaben erfolgt, also „beee“ (b mit Auslaut e) beim Buchstaben „B“ statt einfach „b“ (gesprochen ohne e am Ende) ist das Chaos später in der Schule vorprogrammiert.

Natürlich gibt es auch Kinder, die tatsächlich in dem Alter schon lesen und schreiben können (also nicht einfach nur abmalen). Insofern wäre erstmal zu klären, ob deine Tochter das schon kann. Falls nicht, sollte diese Art der „Abmalens“ nicht weiter forciert werden, um eben nicht zu oben genannten Problemen zu führen.

Meint,
Marion

voll normal ei :smile:
Guten Morgen,
das ist wohl ziemlich normal.
Kleinere Kinder sortieren noch nicht so in richtig- und verkehrtrum, das wurde hier ja schon erklärt. Das kommt quasi später dann dazu.

Ich wollte nur noch dazu beitragen, dass vielen Kindern auch egal ist, ob sie ihre Bilderbücher auf dem Kopf angucken oder richtigrum.

Im Übrigen ist das meiner Meinung nach der Grund, warum auch in der 2. Klasse häufig noch b und d und p verwechselt werden.

Schöne Grüße
kernig

Mahlzeit,

die Malen und Zeichnen, genau wie das Schreiben, auf einem Blatt Papier ist eine Abstraktion der räumlichen in die zweidimensionale Ebene. Die Fähigkeit zu dieser Abstraktionsleistung entwickelt sich allmählich und ist nicht sofort gegeben; manche Kinder haben sie schon mit drei, vier Jahren, manche erst mit sechs oder sieben.

Für dein Kind scheint es noch so zu sein, daß sie die Buchstaben „körperlich“ begreift, d.h. für sie ist es relativ egal, in welcher Ausrichtung sie daherkommen, für sie ist ein R immer ein R, egal, ob es verkehrtherum gemalt ist oder auf dem Kopf. Erst später kommt die vollständige Fixierung auf die zweidimensionale Ebene mit ihren starren Rechts- und Linkseigenschaften.

Übrigens gibt es Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen Legasthenie und Kindern, die räumliche Orientierungsschwierigkeiten haben, herstellen. Ich fand den Ansatz interessant.

Gruß

Sancho

Hallo,

in diesem Alter noch ganz normal.
Kiddies müssen erst lernen was vorne, hinten, davor, dahinter, dahinter, rechts,links etc. bedeutet und dass es Unterschiede gibt. Es weiß ja noch nichts von einem dreidimensionalen Raum.
Im Kiga wird das wenn ich mich richtig erinnere im letzten Jahr zum Thema.

Einigermaßen gut erklärt wird das hier:
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_S…
http://www.winklerverlag.com/verlag/v05-1x/v79-7-05.pdf

Es gibt etliche Spiele mit denen man den Lernprozess unterstützen kann, dazu gehört auch die eigene Körperwahrnehmung (rechtes Ohr, linker Arm etc.)
Wenn Du das möchtest, frag im Kiga, und auch der Kinderarzt weiß da sicher einiges. Luek bietet dafür glaube ich auch Spielmöglichkeiten an. Ich könnte mir vorstellen, dass man auch bei Montessori Spielzeug fündig wird.
Aber wie gesagt eine spezielle Förderung ist derezit nicht notwendig weil normal.

Gruß
Maja

Moin,

genau das wollte ich auch gerade schreiben :wink:
Meine Schwester, Linkshänderin (wurde aber leider umerzogen, wie das vor einigen Jahrzehnten noch üblich war …) schrieb anfangs ebenso und beherrscht es noch heute. Faszinierend für mich!

sine

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Hallo!

Hat jemand eine
Idee?

ist Deine Tochter eine Linkshänderin?
Die machen gerne so was.
Die Notizen von Leonardo da Vinci sind fast alle in
Spiegelschrift geschrieben.

genau das wollte ich auch gerade schreiben :wink:
Meine Schwester, Linkshänderin (wurde aber leider umerzogen,
wie das vor einigen Jahrzehnten noch üblich war …) schrieb
anfangs ebenso und beherrscht es noch heute. Faszinierend für
mich!

Ich (Linkshänderin) habe das im Kindergarten bei meinem eigenen Namen auch gemacht, aber komplett verloren. Wirklich nichts Beunruhigendes.

Viele Grüße
Car

Hallo … ich hatte mal im Schützenverein einen Kollegen, der eigentlich Rechtshänder ist. Aber er konnte mit der linken Hand perfekt spiegelverkehrt schreiben. Aber nur das. Also nicht beidhändig oder Nädel in die Wand schlagen … also nur Spiegelsschrift schreiebn.

Ansonsten war aber alles okay *grinz*

Gruss Kai

Huhu

Scheint normal zu sein, ich hab mal im Zug einem kleinen Mädchen gegenübergesessen, schätze mal die war auch etwa 4, die mir perfekt ihren Namen spiegelverkehrt und auf dem Kopf auf einen Zettel schrieb, so das ich ihn lesen konnte.
Ich hatte dann doch erhebliche Schwierigkeiten, selbiges zu tun :smile:

Gruß
diemaus

Hallo Ceres,

ich habe ein Freundin, die auch, bevor sie „normal“ schreiben gelernt hat, sich selbst (versehentlich (?)) spiegelverkehrt schreiben beigebracht hat.
Als sie dann später in der Schule Schreibschrift gerlernt hat, beherrschte sie diese auch erst spiegelverkehrt, bevor sie sie „richtig rum“ schreiben konnte.
Wenn sie sich nicht 100 prozentig auf das, was sie schreibt konzentriert, kommt es häufig vor, dass sie (auch jetzt noch im Alter von 18 Jahren) aus Versehen spiegelverkehrt schreibt.
An sich ist das ja nichts schlimmes, aber sie hat deswegen z. B. schön 0 Punkte in einer Klausur gehabt, weil sie die versehentlich spiegelverkehrt schrieb und der Lehrer dachte, sie wolle ihn vera****en.
Ich denke, es ist nicht schlimm, wenn deine Tochter spiegelverkehrt schreibt, nur solltest du aufpassen, dass sie begreift, dass es „falschherum“ ist und dass sie es sich nicht zu sehr angewöhnt.

Hoffe geholfen zu haben,

Liebe Grüße, Himbeereis

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