Kontrollfreak. Wo liegt die Ursache?

Hallo

welches eigentliche Problem hat man, wenn man ständig alles unter Kontrolle haben will?

Bei jedem Schritt den man macht erst vorher sorgfältig dessen mögliche Konsequenzen überdenkt; und ihn dann - wenn er nur einen Hauch von Risiko für einen bedeutet (beispielsweise, verlassen zu werden), es dann auch schön bleiben lässt.
Wenn man sehr sehr sehr verkopft ist und sowas wie ‚Natürlichkeit‘ oder ‚einem Gefühl folgen‘ mit der Zeit richtiggehend wegtrainiert hat?

Was ich wissen will ist: Wo ist die Ursache dafür zu suchen? Mit welcher Art von Angst hab’ ich es zu tun?

Ich denke, dass ständige Kontrollieren wollen (auch das Kontrollieren des Partners) ist nur das Symptom - die Ursache hat u.U. mit dem Verlust von Urvertrauen zu tun.
Oder Verlust eines gesundes Selbstwertgefühls?
Minderwertigkeitskomplex?

Habt ihr Literaturvorschläge, Meinungen, Tips, …?
Kann auch gerne konkreter werden, wenn das hilft.

Wäre dankbar für Feedback !!!

hi,

generell ermöglicht kontrolle, etwas selbst zu steuern und damit nur seine eigenen fähigkeiten und seine eigene macht zu bedienen. man betritt kein unbekanntes terrain, muss nicht riskieren, dass etwas passiert, dass ausserhalb des eigenen einflussbereichs liegt. die unbekannte wird ausgeschlossen.

das geht natürlich nicht immer.

daher machen sich viele kontrollfreaks, persönlichkeitsgestörte und zwangskranke selbst vor, sie KÖNNTEN alles kontrollieren, das endet dann in einer verzweifelten krise zwischen vergeblichen wiederholungen und sinnlosen aktionen.

ursache ist die angst, etwas ausserhalb des eigenen zuzulassen.

die entsteht oft, wenn frühkindliche erfahrungen gemacht werden, die wenig anlass dazu bieten, den bereich der anderen, der umwelt, als gut und vertrauenwürdig kennen zu lernen.

wie immer lässt sich das aber allgemeingültig nicht für alle menschen sagen, es kann auch einfach auf schlechte beziehungserfahrungen im jugendalter zurückgehen oder noch andere, z.b. genetische ursachen (bei zwang) haben.

monokausale antworten gibt es also auch hier nicht.

Danke - eine Antwort, mit der ich ‚was anfangen kann. Ich werd‘ mich in die Richtung mal weitertasten.

Wo ich es doch eigentlich auch ganz spannend finde, wenn jemand anders mal den Tonangibt und mich einfach treiben lasse (allerdings erst seit kurzem - seitdem ich mich damit auseinander zu setzen habe!). Jetzt finde ich es sogar eher inspirierend, wenn ich mich „treiben lasse“ - das - so hoff’ ich zumindest - sollte dann auch meinen von mir selbst so extrem geprägten Horizont erweitern.

Aber selbst das kann ich noch nicht über ein gewisses Maß geschehen lassen; ich brauche noch immer die Gewissheit einer letzten Kontrollfunktion, mit der ich stoppen/leiten/lenken kann, was passiert, wenn ich sehe, das driftet mir zu weit ab! (entweder ist das ein langsames Vortasten oder ‚ne Lüge in die eigene Tasche!! Ich werd‘ weiter experimentieren!)

Danke nochmal!
PS: 'nen Tip, wo oder zu welchem passenden Stichwort ich mich einlesen kann: hast du einen?!

Gruß!!!

Problemme haben vielleicht andere Leute die neidisch sind! Weil bei so einer Einstellung kann gar nichts schief laufen und dem Erfolg sollte nichts im Weg stehen.