Hydrostatisches Getriebe für Rasentraktor

Hallo

Ich Habe einen Rasentraktor, Lawnboy mit 16 PS-Motor bei dem das Getriebe unreparierbar gebrochen ist. (5-Gang-Zugkeil-Schaltgetriebe)
Ich hab mir jetzt über ebay ein Hydrostatisches Getriebe gesteigert, das ich nun als Ersatz einbauen will. Dieses Hydrostatische Getriebe stammt von einem Rasentraktor Gudbrod 2016 H
Mit der Anpassung (Befestigung etc.) an meinen Traktor sehe ich grundsätzlich keine Schwierigkeiten, jedoch hab ich mit Hydrostatischen Getrieben noch nichts zu tun gehabt.
Das Getriebe ist noch in Versand-Phase und ich hab es noch nicht im Haus. Jedoch auf den Bildern sah ich, daß da noch eine Rahmenkonstruktion mit 3 Keilriemenscheiben dabei ist, die ich nicht deuten kann.
Muß da noch irgendwas vorgeschaltet werden, bevor es zur Antriebsscheibe am Getriebe geht.
Ich nahm an, daß der Keilriemen vom Motor zur Keilriemenscheibe des Getriebes (mit Ventilatorflügel) geführt werden muß, und dann läuft das. Oder liege ich da falsch?
Meines Wissens gibt es auch Bauarten, bei denen am Hebel oder Fußpedal (außerhalb des Getriebes) ein Hydraulikventil für die Vor/Rücksteuerung angebracht ist.
Lt. Verkäufer jedoch (der sich so gut wie nicht auskennt) sollte die Geschwindigkeitsregelung und Umschaltung von Vor- und Rückwärts im Getriebe eingebaut sein und über ein Gestänge betätigt werden.

Grundsätzliche Fragen:
Wie funktioniert das mit der Geschwindigkeitsregelung im Allgemeinen
Kann man über die Antriebs-Drehrichtung die vorwärts/rückwärts Bewegung beeinflussen. (quasi umpolen) Oder ist die Antriebs-Drehrichtung unbedingt vorgegeben.
Was bewegt sich am Totpunkt zwischen Vor- und Rückwärtsstellung des Hebels oder Fußpedals, kann da der Antrieb bedenkenlos weiterlaufen (Ist das die Leerlaufstellung)
Welches Öl ist da einzufüllen.
Wenn mir jemand weiterhelfen kann, oder eine Adresse nennen kann, bei der ich Auskünfte einholen kann, so ersuche ich herzlich darum. Bin für jeden Tip dankbar.
Bereits jetzt herzlichen Dank für Eure Mühe
mfg
Christian Manigatterer
e-mail: [email protected]

Hallo,

So wie ich deine Fragen lese weist du gar nicht was ein hydrostatisches Getriebe überhaupt ist…

Das Prinzip ist folgendes.
Vom Motor wird eine in der Förderleistung verstellbare Hydraulikpumpe angetrieben. Über Rohre oder Schläuche wird das geförderte Öl an einen (manchmal ebenfals in der Schluckleistung verstellbaren) Hydraulikmotor weitergegeben der dann entweder direkt oder über ein Endgetriebe die Räder antreibt.
Bei Strassenkehrmaschinen werden gerne auch mehrere (an jedem Rad einer) Hydromotoren direkt in der Radnabe verwendet.

Zur Steuerung der Drehzahl und Drehrichtung dient die verstellbare Pumpe -> wenn bei gleicher Eingangsdrehzahl die Förderleistung verändert wird dann ändert sich am Ölmotor die Abtriebsdrehzahl. Das Ganze geht natürlich stufenlos und bei Umkehr der Ölförderrichtung (Pumpe) oder Schluckrichtung (Motor)auch in beide Drehrichtungen.

Ein solches Getriebe besteht also aus Ölpumpe, Ölmotor(en) und den zur Verstellung nötigen Ventilen.
Das Ganze kann man natürlich auch in einem gemeinsamen Gehäuse zusammenfassen, was aber sehr selten ist.

Damit nun zu deinen Fragen:

Grundsätzliche Fragen:
Wie funktioniert das mit der Geschwindigkeitsregelung im
Allgemeinen

über die Änderung des von der Pumpe geförderten Volumenstromes, bzw bei Verstellmotoren über die Änderung des Schluckvolumens oder einer Kombination aus beidem.

Kann man über die Antriebs-Drehrichtung die vorwärts/rückwärts
Bewegung beeinflussen. (quasi umpolen) Oder ist die
Antriebs-Drehrichtung unbedingt vorgegeben.

Die allermeisten Hydraulikpumpen haben eine vorgegebene Antriebsrichtung und damit auch Förderrichtung.
Es gibt aber Aussnahmen.
Normalerweise wird die Pumpe ja direkt vom Motor angetrieben und die Drehrichtungsänderung am Ölmotor geschieht dann hydraulisch

Was bewegt sich am Totpunkt zwischen Vor- und
Rückwärtsstellung des Hebels oder Fußpedals, kann da der
Antrieb bedenkenlos weiterlaufen (Ist das die
Leerlaufstellung)

In diesem Punkt ist bei einer Verstellbaren Pumpe die Fördermenge =0. Hier fehlt also die Pumpenkühlung durch das strömende Öl und die Pumpe würde nach einer gewissen Zeit zerstört werden. Vernünftige Hydrostaten haben desshalb ein Mindestmengenventil das immer einen gewissen Förderstrom durch die Pumpe erlaubt und dann aber nicht zum Ölmotor sondern direkt in den Vorratstank abströmt.

Welches Öl ist da einzufüllen.

vorzugsweise ATF-Öl oder mindestens ein temperaturstabiles Hydauliköl. Es gibt auch Hydrostaten die mit Wasser als Medium funktionieren Die sind aber extrem teuer, sehr selten und werden nur für Anwendungen gebaut bei denen kein Öl eingesetzt werden darf.

Wenn mir jemand weiterhelfen kann, oder eine Adresse nennen
kann, bei der ich Auskünfte einholen kann, so ersuche ich
herzlich darum.

Da solche Getriebe in ihrer Bauart so vielfältig sind wie deren Anwendungen kann dir genaueres am besten der Hersteller sagen.

Gruss, René

Bin für jeden Tip dankbar.

Bereits jetzt herzlichen Dank für Eure Mühe
mfg
Christian Manigatterer
e-mail: [email protected]

Hallo Rene
Danke für die Aufklärung
Jetzt ist mir einiges klar.

Die Frage mit der Antriebs-Drehrichtung stellte ich, um zu erfahren, ob ich darauf achten muß, in welche Richtung ich antreiben muß oder ob dies eben egal ist. Also ich muß schon darauf achten.(ev. ist auch ein Pfeil am Gehäuse.)
Der Antrieb erfolgt über einen langen Keilriemen vom Motor zum Getriebe
Ich warte jetzt bis ich das Getriebe im Hause habe und nimm mir die Freiheit heraus, dich bei weiteren Unklarheiten nochmals zu kontaktieren. (Ich hoffe ich fall dir nicht zu arg zur Last)

Gruß Christian

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