Wie sagte Obelix? Die spinnen die Amis

folgende Nachricht bekam ich gerade:

Handy-Hersteller müssen doch nicht zahlen
Das US-Bezirksgericht in Baltimore hat gestern eine Schadensersatzklage wegen möglicher Krebsschäden durch Handys abgewiesen. Die zuständige Richterin Catherine Blake sah keine hinreichende wissenschaftliche Begründung für die vom Kläger vorgebrachten Argumente und wies die Klage ab. Der US-Neurologe Christopher Newman, der unter einem bösartigen Gehirntumor litt, hatte im August 2000 acht große Telekommunikationsfirmen, darunter auch Motorola, auf 800 Millionen US-Dollar Schadensersatz verklagt. Newman warf den Unternehmen vor, sie hätten nicht auf die mögliche Gesundheitsgefahr ihrer Produkte hingewiesen.

Ich meine nicht das Urteil (das geht i.O.), nein, die Summe!
Was bei uns wesentlich zu niedrig ist, ist bei denen in irren Höhen. Da wollten sich wieder ein Paaar Rechtsanwälte sanieren.
Grüße
Raimund

Net unbedingt…
Hallo Raimund,

zum Thema gefährliche Handys:
ich las erst kürzlich eine Meldung, wonach Wissenschaftler die Möglichkeit von Schäden durch Handy-Strahlung negiert haben. Die Quelle müßte raussuchen.

zum Thema Schadenersatz:
was soll man dazu noch sagen? Kannst Du Dich noch an den McDoof-Fall erinnern (1998 war das, glaube ich). Da verbrüht sich ‚ne Tussi mit Kaffee, kriegt 200.000 Dollar für die Behandlung im Krankenhaus zugesprochen und als Krönchen auch noch 2.7 Mio. US$ Schadenersatz, weil McDoof den Kaffee bewußt so heiß ausschenkt, damit sie einen Konkurrenzvorteil haben… So ein ein Schwachsinn! Der vorsitzende Richter hat allerdings den Beschluß der Jury aufgehoben und sprach dem Mädel zum Schluß insgesamt’nur‘ 480.000 US$ zu…

Verrückte Welt nenne ich sowas. In good old Germany bekommt man für ein fälschlicherweise amputiertes Beinchen wie viel? Als Versicherungsfritze müßtest Du doch die Schadenersatztabelle vorliegen haben…

Beste Grüße

Tessa

hallo Tessa, ich bin „Versicherungsfritze“ aber kein Rechtsverdreher. Aber ich glaube mich erinner zu können, dass mal etwa 30.000 DM bezahlt wurden.
Noch so eine Geschichte aus USA: eine blöde Tutz (entschuldige den Ausdruck) hat ihr heißgeliebtes Hündchen nach dem Bad zum Trocknen in die Microwelle gestellt. Ergebis: gekochter Hund.
Die ging vor Gericht, da nicht ausdrücklich in der Betriebsanleitung steht, dass man keine Hunde darin trocknen kann. Hat ein paar Milliönchen USD erhalten.
Grüße
Raimund

Hallöle noch einmal,

ich bin „Versicherungsfritze“ aber kein
Rechtsverdreher.

Etwas derartiges gab ich auch nicht von mir. Mit der SE-Tabelle meinte ich selbstverständlich die deutsche Schadenersatz- bzw. Schmerzensgeldtabelle. Und die ist ja nun echt nicht prickelnd…

Aber ich glaube mich erinner zu können, dass
mal etwa 30.000 DM bezahlt wurden.

Ja, das falsche Bein, das ‚versehehntlich‘ amputiert wurde; ob das wirklich 30.000 DM waren, weiß ich beim besten willen nicht mehr.

Noch so eine Geschichte aus USA: eine blöde Tutz (entschuldige
den Ausdruck) hat ihr heißgeliebtes Hündchen nach dem Bad zum
Trocknen in die Microwelle gestellt. Ergebis: gekochter Hund.
Die ging vor Gericht, da nicht ausdrücklich in der
Betriebsanleitung steht, dass man keine Hunde darin trocknen
kann. Hat ein paar Milliönchen USD erhalten.

Ich kenne so einige abenteuerliche Schadenersatz-Geschichtchen aus den Staaten; an die von Dir erwähnte kann ich mich noch sehr gut erinnern. OK, es steht nicht explizit drauf, daß man gefälligst keinen nassen Hund in die Mikrowelle steckt, aber müssen die Hersteller wirklich auch die super-unwahrscheinliche Möglichkeit bedenken, daß jemand tatsächlich so entsetzlich bescheuert ist, doch einen Wuffi da reinzustecken?

Na ja… Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten halt…

Beste Grüße

Tessa

OK, es steht nicht explizit drauf, daß man
gefälligst keinen nassen Hund in die Mikrowelle steckt, aber
müssen die Hersteller wirklich auch die
super-unwahrscheinliche Möglichkeit bedenken, daß jemand
tatsächlich so entsetzlich bescheuert ist, doch einen Wuffi da
reinzustecken?

Hallo Tessa,

Du scheinst Dich mit Hunden in der Mikrowelle auszukennen. Hab’ ich ja begriffen, daß man das nicht machen darf. Nun hole ich mir aber diese Tage 2 Katzen aus dem Tierheim. Hygiene muß natürlich sein. Deshalb werde ich die beiden Miezen zweimal täglich baden. Und jetzt meine Fragen: Darf man Katzen in der Mikrowelle trocknen? Falls ja, reichen 600 W und wie bringe ich die Katzen dazu, möglichst ruhig auf dem Drehteller sitzen zu bleiben? In der Bedienungsanleitung meiner Mikrowelle finde ich kein Wort zum Thema.

Danke im Voraus!

Gruß
Wolfgang

Hallo kamm gerade bei Yahoo

„Los Angeles (AP) Der Tabakkonzern Philipp Morris muss einer an Lungenkrebs erkrankten Raucherin 28 Milliarden Dollar (28,38 Milliarden Euro) Schadenersatz zahlen. Ein Geschworenengericht in Los Angeles sprach das Unternehmen am Freitag des Betrugs und der Fahrlässigkeit schuldig.“

Unglaublich und unfassbar

Andreas

Hallo Wolfgang,

wandere mit Deinen zwei Katzen nach USA aus, kaufe dort eine amerikanische Microwelle und teste alles durch. Geht der Versuch schief, wirst vielleicht noch sehr,sehr reich und kommst in allen Fernsehsendern rum *grins*

Schönen Abend noch

Gerd

PS: ob das mit meinen Pferden auch geht, sind manchmal auch nass??

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

[off topic] moderne Sagen
Hallo zusammen,

nur ein Hinweis zum „Pudel in der Mikrowelle“:

Rolf Wilhelm Brednich
schreibt in einem seiner Bände über
„Moderne Sagen“
[„Die Spinne in der Yucca-Palme“, ISBN:3406459951 Buch anschauen"]:

—schnipp—

  1. Der Pudel in der Mikrowelle […]
  2. Trockner für die Katz […]

Diese Erzählung fand bald nach der Einführung der Mikrowellenherde zunächsten in den USA Verbreitung und ist seit den 70er Jahren auch in Europa bekannt. Eine Vorform zu den modernen Mikrowellenerzählungen stellen frühere Versionen, dar, in denen Kinder und Tiere durch unglückliche Umstände im Holzofen oder Herd verbrennen.
In allen klassischen Sammlungen moderner Sagen ist der „Pudel in der Mkrowelle“ vertreten: Brunvand (1981, 56-58), Smit (1983, 65), Dale (1984, 46), Klintberg (1986, 221), Virtanen (1987, 130).
In manchen Fällen ist auch von einer weiteren Gefahr des Mikrowellenherdes die Rede: In einer Hotelküche sei ein Koch plötzlich tot umgefallen. Als Grund stellte sich heraus: er hatte sich vor dem geöffneten Mikrowellenherd hin- und herbewegt und seine Nieren dabei gekocht.

—schnapp—

Eine von vielen englischen Seiten zum „Pudel in der Mikrowelle“
hier:
http://www.snopes.com/horrors/techno/micropet.htm

Viele Grüße
Gitte

Hallo Raimund,

Ich meine nicht das Urteil (das geht i.O.), nein, die Summe!
Was bei uns wesentlich zu niedrig ist, ist bei denen in irren
Höhen. Da wollten sich wieder ein Paaar Rechtsanwälte
sanieren.

Unabhängig vom Sinn und Unsinn manches Urteils will ich doch über die Höhe der Summe ein paar Worte verlieren.

Wenn Unternehmen grob fahrlässig oder schuldhaft handeln und die Gesundheit und/oder das Leben von Menschen verletzen, dann ist es in meinen Augen nur sinnvoll, solche Strafhöhen anzusetzen! Strafen sollen schmerzhaft sein. Glaubst Du, dass es ein Unternehmen (oder seine Gesellschafter) schmerzt, wenn es eine Strafe in der Höhe eines jährlichen Vorstandsreisebudgets
zu leisten hat? Wohl kaum. Und genau deshalb halte ich die Strafhöhe der Amerikaner (von Exzessen wie bei der angeführten Raucherklage mal abgesehen) für absolut richtig und zielführend.

Denn nicht umsonst werden Produkte, die in Amerika verkauft werden, deutlich höheren Qualitätsanforderungen unterworfen, als gleiche Produkte für den dt. Markt!

Etwas anderes ist die Verwendung der Strafzahlungen. Da kann man sicher anführen, ob tatsächlich das Geld komplett an den Kläger ausgezahlt werden muss (was natürlich zu einem Freibeutertum führt). Vielleicht wären Zahlungen an Opferfonds o.ä. sinniger, die die Verteilung der einmal erstrittenen Summe übernehmen bzw. soziale Zwecke unterstützen könnten…

Aber in Amerika gilt halt immer noch „The winner takes it all!“

Grüße
Jürgen

zum üben…
…fang doch mal mit kleineren Tieren an, bevor Du an Deine Katzen gehst: http://www.joecartoon.com/pages/microgerbil/

Grinsegruß
Stefan

punitive damages
Hi zusammen,

Ich meine nicht das Urteil (das geht i.O.), nein, die Summe!
Was bei uns wesentlich zu niedrig ist, ist bei denen in irren
Höhen. Da wollten sich wieder ein Paaar Rechtsanwälte
sanieren.

Nein Raimund, das hat mit den Anwälten ausnahmsweise nichts zu tun. Punitive damages sind ein Teil des US-Rechtssystems.

http://www.rand.org/publications/MR/MR889/ als kleiner Hintergrund.

°wink°

Tiger

hallo Tiger,
toll… nur kann ich nicht so viel Englisch, als dass ich das verstehen könnte.
Es reicht zum unterhalten und ein paar Briefe zu schreiben.
Grüße
Raimund

Hallo Raimund,

die Quintessenz ist, daß die hohen Summen nicht den Geschädigten entschädigen, sondern das Unternehmen bestrafen sollen.

Als Ansatz nicht mal unbedingt falsch, aber ich würde das Geld dann lieber an eine wohltätige Organisation oder den Staat oder so was zahlen lassen.

Gruß Kubi

toll… nur kann ich nicht so viel Englisch, als dass ich das
verstehen könnte.

Ah … aber für die dreckigen Witze reichts schon, hm ? ;o))

°wink°

Tiger

klar… da ist ja auch die Phantasie dabei!:wink:)
Grüße
Raimund

hallo Kubi
im Prinzip richtig. Nur dass diese Milliarden nicht mehr Strafe sind, sondern Vernichtung. Und damit auch bestrafung derjenigen, die nichts dafür können!
Denn die Arbeitsplätze sind dnach futsch.
Übrigens würde ich das Geld nie dem Staat zukommen lassen: der vergeudet es, wie alle Steuerrn.
Gemeinnützig, ok; oder Forschung (z.B. Krebsforschung würde sich hier anbieten), auch ok.
Grüße
Raimund

Mal etwas pro USA.
Bei den horrenden Summen in den USA muß man etwas klarstellen, was oft vergessen wird. So gibt es dort den Unterschied zwischen dem Schadenersatz, der einem Opfer tatsächlich zugesprochen wird, und der sogenannten Strafzahlung. Und bei letzterer handelt es sich um die Summe, die meist in den Medien genannt wird. Es wird hier oft leichtfertig von der Ausdrucksweise ‚…wurde zur Zahlung von xxx Mio $ verurteilt…’ auf den Schadenersatz für das Opfer geschlossen. Gut, auch dieser liegt im Vergleich zu Deutschland wesentlich höher, aber bei uns sind diese Summen ja auch wirklich lächerlich.
So handelt es sich zum Beispiel bei den 28 Mrd. $, die eine Raucherin kürzlich eingeklagt (…und gewonnen…) hatte, um die 33.000fache Summe dessen, was sie tatsächlich an Entschädigung erhält. Gut, das sind immer noch 900.000 $, aber für eine Krebserkrankung mit Sicherheit nicht übertrieben. Ob sie noch lange etwas davon hat, steht natürlich woanders.
Die hohe Summe, zu deren Zahlung der Konzern an sich verurteilt wird, halte ich aber schon für vernünftig, schließlich bringen die Strafmaße in Deutschland für einen milliardenschweren Konzern nicht wirklich viel.

Gruß

Markus

hallo Markus,
…und wer erhält den „Rest“ von 27,1 Millarden $?
Grüße
Raimund
P.S. Gegen eine Strafe ist nichts einzuwenden… nur ist das keine Strafe mehr, sonder Firmenzerschlagung.
Auch PH-M steckt so einen Betrag nicht einfach weg. Außerdem werden jetzt die Prozesse alle erst kommen. Also wird Ph.M. die Tore schließen

Hi Nochmal.

werden jetzt die Prozesse alle erst kommen. Also wird Ph.M.
die Tore schließen

Ist denn das so wild, wenn die sich Jahrzehnte lang an der Ruinierung der Gesundheit von Millionen Menschen ne goldene Nase verdient haben? Ich finde nicht.
Ist doch privat nicht anders, wenn Du jemanden tötest, versaust Du Dir auch Dein Leben, wenn Du geschnappt wirst. Die verlorenen Arbeitsplätze sind natürlich ein Argument, aber irgendwann ist Schluß mit lustig. Man kann nicht einfach jede Moral beiseite schieben, wenn es um Arbeitsplätze geht.

Gruß

markus