Geldautomat gab 50Eur zu wenig

hallo experten,
Das hier ist mehr ein Kummer Posting denn ein Hilfegesuch, da ich die Hoffnung schon aufgegeben habe.
Wollte vor drei wochen 900EUR von Geldautomaten abheben. In der Hauptfiliale meiner Bank gehen solch hohen Beträge. Automat spuckt geld aus, ich zähle, einmal, zweimal. Änderte nix, waren nur 850. Scheisse. Ich direkt zum Schalter. Fuzzi sagte: „ich versichere Ihnen, wenn nur 850 rauskamen, wurden auch nur 850 abgebucht“. Ich erstmal beruhigt. Kontoauszug hat dann aber klartext gesprochen: 900. Bank hat dann den automaten gecheckt, obs einen überbestand gäbe. Nix. Nächste hypothese: Der Kunde nach mir hat die 50EUR aus dem Automaten bekommen und sich gefreut. Um dessen Identität herauszubekommen oder auch die Videoaufzeichnung einzusehen muss ich eine Anzeige gegen unbekannt stellen. Polizei hat mich aber wieder heimgeschickt. Kein Straftatbestand, keine Anzeige.
Toll. Der Automat macht einen Fehler und ich werde gefickt und die Polizei hat ihre Ruhe. Danke. Habe keine RechtschutzVers. Darf die 50 EUR also in den Wind schiessen. Nur weil ich 900 EUR abheben wollte, bin ich noch lang kein Krösus, dem sowas nicht wehtut. Vielleicht begegnet ihr Bankautomaten in Zukunft mit gebührender Skepsis. So wie ich. Aber was soll man machen. Rechtschutzversicherung und nur noch mit Notar als Zeuge Geld abheben. Bankschalter ist doch eine aussterbende Spezies.

es grüsst
framu

Hallo,

nix, waren nur 850. Scheisse. Ich direkt zum Schalter. Fuzzi
sagte: „ich versichere Ihnen, wenn nur 850 rauskamen, wurden
auch nur 850 abgebucht“.

wer erzählt denn so einen Blödsinn? Wenn Du 900 bestellst, werden die auch abgebucht. Der Automat „glaubt“ ja in dem Moment auch, daß er den vollen Betrag ausgespuckt hat, wenn er nichts anderes sagt.

Toll. Der Automat macht einen Fehler und ich werde gefickt und
die Polizei hat ihre Ruhe.

Was hat denn auch die Polizei damit zu tun? Ungerechtfertigte Bereicherung kann man nur auf dem zivilrechtlichen Wege verfolgen und da hat die Polizei nichts mit zu tun. Ob sich auf dem Weg überhaupt eine Herausgabe der Bänder erreichen läßt, weiß ich nicht. Also mit anderen Worten: Wenn Du nicht weißt, wer die Kohle haben könnte, weißt Du auch nicht, wen Du auf zivilrechtlichem Wege belangen sollst. Dumm gelaufen.

Die einzige Chance wäre gewesen, vor dem Schalter auf den nächsten Kunden zu warten und den zu bitten, die ausgegebenen Scheinchen zu zählen und dann die Herausgabe von überzähligen zu verlangen. Ist natürlich nur wenig praktikabel.

Darf die 50 EUR also in den Wind schiessen.

Sieht so aus.

Vielleicht begegnet ihr Bankautomaten in Zukunft
mit gebührender Skepsis.

Gebührende Skepsis ist eigentlich keine Skepsis. So etwas dürfte eher die Ausnahme sein. Nach inzwischen 15 Jahren reger Automatenbesuchstätigkeit gabs nur einmal eine Unregelmäßigkeit und da hatte jemand nicht Geduld, auf die Geldausgabe zu warten und war direkt in die Filiale gestürzt. Hab ihm sein Geld natürlich hinterhergetragen.

Gruß,
Christian

nix, waren nur 850. Scheisse. Ich direkt zum Schalter. Fuzzi
sagte: „ich versichere Ihnen, wenn nur 850 rauskamen, wurden
auch nur 850 abgebucht“.

wer erzählt denn so einen Blödsinn? Wenn Du 900 bestellst,
werden die auch abgebucht.

Hallo, Christian,

wenn Du das, was ein Kollege sagt, als „Blödsinn“ titulierst, solltest Du Dir ganz sicher sein. In diesem Falle liegst Du falsch. Wenn jemand z.B. 180 Euro „bestellt“ und die Kassette mit den Zehnern alle ist (oder da irgendwas klemmt), bekommt er 150. Er bekommt aber auch nur 150 belastet.

Ob sich
auf dem Weg überhaupt eine Herausgabe der Bänder erreichen
läßt, weiß ich nicht.

Bänder sind nicht nötig, auch nicht längst bei jedem Automaten hängt eine Kamera. Es gibt aber ein Protokoll, was der GAA macht. Hierdrauf stehen auch evtl. Unregelmässigkeiten. Der nächste auf den Protokoll ist eben der nächste Kunde. Auf dem Wege haben wir schon manche Unregelmässigkeit geklärt. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass der nächste Fünfziger an den nächsten Kunden gegangen ist. Je nach Bauart des GAA kam es früher mal vor, dass der nächste Kunde die Kohle bekommen hat, wenn man vergessen hat, das Geld rauszunehmen - da gibt es einen Timeout, dann geht die Klappe wieder runter. Nach meinem Wissen ist das aber mittlerweile bei den meisten Geräten so gelöst, dass das Geld zurückgezogen wird (wird protokolliert). Wird dann natürlich auch nicht belastet.

Vielleicht begegnet ihr Bankautomaten in Zukunft
mit gebührender Skepsis.

Die Technik ist schon wirklich ziemlich ausgereift. Wenn z.B. der Automat nicht ganz sicher ist, ob er einen oder zwei Scheine am Wickel hat, tut er beide in ein sogenanntes Rejectfach, was dann später manuell nachbearbeitet wird. Es wird also immer nur ein Schein einzeln aus der Kassette abgezogen. Der Automat kontrolliert sich in jedem Stadium der Auszahlung selbst und ist um ein Vielfaches genauer bei der Abwicklung als der Mensch.

Wenn der Fragesteller wirklich 900 belastet bekommen hat und auch die Auszählung des Automaten keine Differenz zutage gebracht hat, siehts leider ziemlich schlecht aus.

Gruss Hans-Jürgen
***

Hi,

wenn Du das, was ein Kollege sagt, als „Blödsinn“ titulierst,
solltest Du Dir ganz sicher sein. In diesem Falle liegst Du
falsch. Wenn jemand z.B. 180 Euro „bestellt“ und die Kassette
mit den Zehnern alle ist (oder da irgendwas klemmt), bekommt
er 150. Er bekommt aber auch nur 150 belastet.

nun, sagen wir es so: Ich kenne keinen Geldautomaten, bei dem ein Betrag X bestellt wird, der aber nur einen Betrag von Y ausgeben kann und dies unkommentiert tut. Immer wenn es bei meinen Auszahlungen dazu kam, daß bestimmte Stückelungen oder beträge nicht ausgezahlt werden konnten, wurde das per Bildschirmausgabe angesagt bzw. die Auszahlung zunächst ganz verweigert. Danach konnte ich dann im letztgenannten Fall einen alternativen Betrag wählen.

Ich halte es tatsächlich für rechtlich und moralisch unhaltbar, daß ein Auszahlungswunsch über X Euro bearbetet wird, der Kunde weniger bekommt und auf seinen Kontoauszug warten muß, um sicher zu sein, daß nicht der ursprünglich verlangte Betrag auch tatsächlich belastet wurde.

Sollte das irgendwo anders gehandhabt werden, lasse ich mich gern eines besseren belehren und werde das dann unverzüglich dem entsprechenden Ombudsmann melden.

Gruß,
Christian

Hi Christian,

nun, sagen wir es so: Ich kenne keinen Geldautomaten, bei dem
ein Betrag X bestellt wird, der aber nur einen Betrag von Y
ausgeben kann und dies unkommentiert tut. Immer wenn es bei
meinen Auszahlungen dazu kam, daß bestimmte Stückelungen oder
beträge nicht ausgezahlt werden konnten, wurde das per
Bildschirmausgabe angesagt bzw. die Auszahlung zunächst ganz
verweigert. Danach konnte ich dann im letztgenannten Fall
einen alternativen Betrag wählen.

na, ich weiss ja nicht, wieviel Geldautomaten Du kennst…
In der Commerzbank (und auch bei anderen Instituten) ist die sogenannte „Pro Cash“-Serie von Wincor Nixdorf der Standard.
Dort ist es so, wie ich es beschrieben habe.

Sollte das irgendwo anders gehandhabt werden, lasse ich mich
gern eines besseren belehren und werde das dann unverzüglich
dem entsprechenden Ombudsmann melden.

Boah, ich bin beeindruckt. Du solltest zum einen wissen, dass es keinen „entsprechenden“ Ombudsmann gibt, sondern nur einen zentralen Ansprechpartner beim BDB. (Es sind dann tatsächlich 4 Leute, die sich das aufteilen, aber das ist für den Verbraucher uninteressant)
Der Ombudsmann ist keine „Aufsicht“ an die man Fehlverhalten meldet, sondern den man einschaltet, wenn man ganz konkret sich durch das Verhalten einer Bank (monetär) benachteiligt fühlt. Der Ombudsmann wird Dir nicht helfen können, weil Du keinen monetären Schaden hast. Er kann (und wird) auch nicht die Bank zwingen, das Verhalten der GAA zu ändern. Er wird Dir empfehlen, die Bank zu wechseln, wenn Dir das nicht gefällt. Da Du ja nicht sagst, bei welchem Institut Du arbeitest, kann man da ja keine Empfehlung aussprechen. Schade, denn Deine Bank ist bestimmt wirklich gut (ich denke da an unseren Diskurs zu Weichnachten, als es um die Prüfung des Ausstellungsdatums von Schecks ging)

Gruss Hans-Jürgen
***

Hallo Hans-Jürgen,

na, ich weiss ja nicht, wieviel Geldautomaten Du kennst…
In der Commerzbank (und auch bei anderen Instituten) ist die
sogenannte „Pro Cash“-Serie von Wincor Nixdorf der Standard.
Dort ist es so, wie ich es beschrieben habe.

interessant, werde mich mal umhören. Ich finde es allerdings trotzdem seltsam. Frei nach dem Motto:
Kunde: „Ich hätte gerne 200 Gramm Salami“
Verkäufer: „Aber gern“

Zuhause merkt man dann, daß man weniger bekommen hat und wartet bis zur Kreditkartenabrechnung, ob man denn auch weniger bezahlen mußte.

Weiterhin: Was macht der Kunde, wenn er weniger Geld ausbezahlt bekommt, als er bestellt hat? Davon ausgehen, daß ihm auch weniger belastet wird oder sich bei der Bank beschweren oder auf den nächsten Kunden warten, um den zu fragen, ob er vielleicht ein paar Scheinchen zuviel bekommen hat? Das kann sonntags nachts um zwei Uhr eine schwierige Entscheidung sein.

Sollte das irgendwo anders gehandhabt werden, lasse ich mich
gern eines besseren belehren und werde das dann unverzüglich
dem entsprechenden Ombudsmann melden.

Keine Aufregung. Durch etwas Umkopiererei ist da ein „:wink:“ verloren gegangen.

Der Ombudsmann ist keine „Aufsicht“ an die man Fehlverhalten
meldet, sondern den man einschaltet, wenn man ganz konkret
sich durch das Verhalten einer Bank (monetär) benachteiligt
fühlt.

Bei dem von mir skizzierten sonntags-nacht-Szenario sehe ich durchaus das Potential zu Benachteiligungen, z.B. wenn der Kunde darauf vertraut, daß er nur deshalb weniger Geld ausbezahlt bekommen hat, weil nicht mehr da war (bzw. es mit der Stückelung nicht hinhaute) und sich trollt. Zu den Schalterzeiten stellt sich raus, daß dem nicht so war. Hmm…

Gruß,
Christian

Hi,

ich bin jetzt nicht mehr im Filialgeschäft, aber da kam es früher „alle Naselang“ vor, dass ein Kunde reklamiert hat, dass er zuwenig bekommen hat. Fast immer lag es an einer nicht verfügbaren Stückelung (z.B. keine Zehner) und mit einem Blick auf das Journal konnte man den Kunden beruhigen, dass ihm auch nur das zur Verfügung gestellte Geld belastet wird. Ich bin jetzt in einem Back-Office-Bereich, wo wir für die Mitarbeiter aber auch einen GAA stehen haben. Da passiert das Szenario auch ab und an, wenn die Zehner alle sind.

Du hast ja auch Recht, dass das nicht gut ist und dass der Kunde verunsichert ist. Keine Frage, das könnte man verbessern. Ich habe ja nur eingehakt, weil Du die richtige Antwort des Kollegen (dem Bänker unseres Fragestellers) als falsch bezeichnet hast.

Übrigens : Dein Salami-Beispiel war nicht ganz passend, denn Du bekommst sicherlich nicht genau 200g, sondern z.B. nur 194. Da wirst Du normalerweise auch nicht drauf hingewiesen, Du zahlst auch nur das geringere Gewicht. Geschäftstüchtige Fleischer fragen dann natürlich „Darfs ein bisschen mehr sein“, sowas macht ein Geldautomat (leider) nicht…

Gruss Hans-Jürgen
***

Hallo nochmal,

Ich habe ja nur eingehakt, weil Du die richtige
Antwort des Kollegen (dem Bänker unseres Fragestellers) als
falsch bezeichnet hast.

stimmt, da hatte ich unrecht. Dummerweise gehe ich immer noch bei den Banken zu oft davon aus, daß man sich kundenfreundliche Lösungen einfallen läßt. Eigentlich sollte ich auch aus dem eigenen Hause wissen, daß das leider immer noch nicht generell so praktiziert wird, wobei ich da eher Gedankenlosigkeit als Böswilligkeit als Ursache sehe.

Übrigens : Dein Salami-Beispiel war nicht ganz passend, denn
Du bekommst sicherlich nicht genau 200g, sondern z.B. nur 194.

Naja, mir ging es nicht um die üblichen paar Gramm, sondern z.B. 130 statt 200 oder eine Schale Erdbeeren mit nur 180 statt 250 Gramm. Solange man nicht weiß, was man da wirklich bezahlt hat, würde man auch zu Unsicherheit oder Ärger (je nach Temperament) neigen.

Gruß,
Christian

Hi,

Übrigens : Dein Salami-Beispiel war nicht ganz passend, denn
Du bekommst sicherlich nicht genau 200g, sondern z.B. nur 194.

Naja, mir ging es nicht um die üblichen paar Gramm, sondern
z.B. 130 statt 200 oder eine Schale Erdbeeren mit nur 180
statt 250 Gramm. Solange man nicht weiß, was man da wirklich
bezahlt hat, würde man auch zu Unsicherheit oder Ärger (je
nach Temperament) neigen.

Ist schon klar. Wenn Du 1 kg Fleisch für die Gäste benötigst und merkst zuhause, ist nur die Hälfte drin, weisst Du zum einen nicht, ob Du zuviel bezahlt hast, zum anderen stehst Du dann ohne Fleich (=Geld) da, wenn Du es brauchst.

Gruss Hans-Jürgen
***