Festgeld bei 4,8% Zinsen, wo sind die Haken?

Guten Abend,
Ich überlege mein Geld bei einem Festgeldkonto einzuzahlen.Bei Internetrecherche bin ich auf „investmentarts.de“ gestoßen, die 4,8% bei 5Jahren versprechen. Angeblich auch 100% sicher.
Eine Frage des Laien: Gibt es irgendwelche Haken oder Gefahren? Gilt die Garantie der Bundesregierung auch für Festgeldkonten (und in dem Falle für eine türkische Bank)?
Gruß

Das habe ich nach ca. 15 Sekunden googeln gefunden:

Wo ist Investmentarts linzenziert? In England und Wales.
Wem gehört Investmentarts? Prof. Dr. Dr. Nikita Hirsch (sonst Prof. Dr.)
Was ist der von Beruf? Naturwissenschaftler (Motorzündung)
Wohin wird das Geld vermittelt? In die Türkei zur TEB Bank.
Wer hat die Überweisungskosten in die Türkei zu tragen? Der Kunde.
Welche Einlagensicherung kommt als als einzige zu tragen? Die türkische.
Wie hoch ist die türkische Einlagensicherung? 50.000 Lira (23.500€)
Falls nötig, welche Sprache spricht das Einlagensicherungsamt? Türkisch
Wieviel beträgt die türkische Inflationsrate? 10,06% (2008); 8,4% (2007)

Noch Fragen?

Gruss Roland

Guten Abend,

Ich überlege mein Geld bei einem Festgeldkonto einzuzahlen.Bei
Internetrecherche bin ich auf „investmentarts.de“ gestoßen,
die 4,8% bei 5Jahren versprechen. Angeblich auch 100% sicher.
Eine Frage des Laien: Gibt es irgendwelche Haken oder
Gefahren?

Ein Risiko gibt es immer, selbst bei einer Anlage in Deutschland.
Bei einer türkischen Bank wäre es zudem schwieriger, die Angaben der Bank auf Richtigkeit zu überprüfen und bei Problemen zu seinem Recht zu kommen. Und wer weiß schon, wie sicher eine Entschädigung aus dem „türkische Einlagensicherungsfonds“ wäre.

Gilt die Garantie der Bundesregierung auch für
Festgeldkonten (und in dem Falle für eine türkische Bank)?

Weder das deutsche Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz, noch der Einlagensicherungsfonds der Kreditinstitute in Deutschland sichern den Anlegern ihre Guthaben bei dieser türkischen Bank ab.
Und die Erklärung unserer Bundeskanzlerin zu den Spareinlagen war lediglich eine „Beruhigungspille“ und hat keine gesetzliche Grundlage.
Ansonsten sind in Deutschland Festgeldeinlagen genauso abgesichert wie Spareinlagen.
Gruß
Pontius

Wie sicher ist sicher?
Moin Moin!

Hier mal ein paar Zahlen zum nachdenken:

Das Volumen des Einlagensicherungfonds lag im Oktober 2008 bei rund 4,5 Milliarden Euro.

Die abzusichernden Spareinlagen der Deutschen lagen zur gleichen Zeit bei rund 2.800 Milliarden Euro!

Ich nehme an, dass nun auch der absolute Laie erkennt, was es wirklich mit der Sicherheit auf sich hat, wenn uns unser Finanzsystem um die Ohren fliegt, was im Herbst 2008 fast geschehen wäre. Dann wäre unser schönes Geld nämlich nur noch ein Haufen bunt bedrucktes Papier gewesen.

Um das nochmal ganz deutlich zu sagen: Es gibt keine wirkliche Sicherheit, sondern nur die Möglichkeit einen Verlust zu minimieren. Das klappt aber nicht mit Festgeldkonten allein. Auch Versicherungen mit Ihrer Auffanggesellschaft „Protektor AG“, die auch schon am finanziellen Limit steht, bieten nur wunderschön bedrucktes Papier mit dem Wort „Garantie“ darauf. Was das noch wert ist, wenn so eine Krise richtig zuschlägt, kann sich jeder selbst ausrechnen, denn auch dort liegt das meiste Geld in festverzinslichen Wertpapieren.

Wer Sicherheit will, braucht auch Sachwerte. Das kann die eigene Immobilie sein, ein paar Edelmetalle, Aktien, Solar- und diverse andere Sachwertfonds. Je breiter die Streuung (Diversifikation), desto besser. Bei einer vernünftigen Portfoliozusammensetzung ergibt sich dann auch quasi von selbst ein ansprechendes Risiko-Rendite-Verhältnis nach Steuern.

Und wenn man dann schon dabei ist, sollte man vielleicht auch darüber nachdenken, was man mit der Anlage überhaupt erreichen will. Hat das alles „Hand und Fuß“ oder wird da nur mal so was investiert. Ein wenig Planung hilft ungemein und schärft den Blick für’s wesentliche.

In diesem Sinne…
Stephan Heddinga

Hallo,

Die abzusichernden Spareinlagen der Deutschen lagen zur
gleichen Zeit bei rund 2.800 Milliarden Euro!

und derzeit stehen diesen Spareinlagen und den anderen Verbindlichkeiten der Kreditinstitute € 7,5 Bio. Vermögen gegenüber. Außerdem waren die € 2,8 Bio. nicht die Spareinlagen, sondern die gesamten Einlagen der Nichtbanken.

Mal unabhängig davon, daß die Zahl (bzw. die Bezugsgröße) nicht ganz stimmte: die Einlagen der Kunden sind ja nun nicht komplett in maroden Häusern zahlungsunfähiger Kreditnehmer in den USA angelegt.

Man kann die tatsächliche Lage des Finanzsektors auch darstellen, ohne durch unredliche Vergleiche Panik zu schüren.

Gruß
Christian

Hallo Christian

Hallo,

Die abzusichernden Spareinlagen der Deutschen lagen zur
gleichen Zeit bei rund 2.800 Milliarden Euro!

und derzeit stehen diesen Spareinlagen und den anderen
Verbindlichkeiten der Kreditinstitute € 7,5 Bio. Vermögen
gegenüber. Außerdem waren die € 2,8 Bio. nicht die
Spareinlagen, sondern die gesamten Einlagen der Nichtbanken.

wie du uns erklärst, dass der meisste Teil des Geldes eh nur Buchgeld ist und nicht mehr durch Werte abgedeckt ist, wenn jeder sein Buch-Giralgeld sofort abheben würde, wäre der Spuk innerhalb weniger Stunden zu Ende
die Garantie der Merkel ist nur heisse Luft, damit eben das nicht passiert, alle wollen ihr Buchgeld auf einmal in bar haben :wink:

hier ist es nochmal schön erklärt

http://video.google.com/videoplay?docid=886216473531…

LG
Manni3

wie du uns erklärst, dass der meisste Teil des Geldes eh nur
Buchgeld ist und nicht mehr durch Werte abgedeckt ist, wenn
jeder sein Buch-Giralgeld sofort abheben würde, wäre der Spuk
innerhalb weniger Stunden zu Ende

Das sind zwei völlig unterschiedliche Sachverhalte. Da die Kreditinstitute Fristentransformation durchführen, ist es nur logisch, daß sie das Geld der Anleger nicht bar im Keller liegen haben. Das hat aber nichts mit der Einlagensicherung bzw. -sicherheit zu tun.

C.

Hallo,

so wie auf der ganzen Welt immer und überall die Schwerkraft, gilt auch:

Mehr Rendite = mehr Risiko

Niemand zahlt mehr als muss!

Ähnliche Fragen gab es vor einiger Zeit auch zur Kaupthing-Bank…
Angst und Gier fressen Hirn.

Gruß vom Money-Schorsch

Man kann die tatsächliche Lage des Finanzsektors auch
darstellen, ohne durch unredliche Vergleiche Panik zu schüren.

Gruß
Christian

Hallo Christian,

das hat mit Panikmache nichts zu tun und wo die 7,5 Billionen Vermögen herkommen sollen, ist mir auch noch nicht ganz klar. Aber ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust wieder über die Perversität unseres Weltfinanzsystems zu streiten. Dafür gibt es andere hochbezahlte Ökonomen, die eh alle etwas anderes behaupten.

Ich habe auch keine Glaskugel auf dem Schreibtisch stehen, aber wenn ich sage, dass man mit der Beimischung von Sachwerten in Zukunft besser fährt, habe ich dafür durchaus nachvollziehbare Gründe. Aber das stellst Du ja auch gar nicht in Frage wie ich Dich kenne, oder?

Wenn ich mit meinen Antworten erreiche, dass mehr Menschen über das nachdenken, was sie in Gelddingen tun und nicht an bedrucktes Papier als einzig sicheres Investment glauben, habe ich eigentlich erreicht was ich wollte - mehr Sicherheit für alle und einen positiven Anreiz für die Wirtschaft durch Investitionen in Produktivkapital. Was will man mehr?

Schöne Woche noch…
Ciao
Stephan

Ja, aber die Versicherungen sind (in Deutschland) eben das allerletzte Glied der Kette - quasi, zuerst die Banken und dann die Versicherungen.
Und wenn wir wieder Rehe im Wald jagen, dann interessiert sich kein Mensch für irgendwelche Edelmetalle. Selbst die Immo ist hochgefährdet, da sie von irgendjemand einkassiert werden kann - Faustrecht sozusagen!
Übrigens, auch eine breite Diversikation schützt nicht davor, dass im Jahre 2012 die Welt untergeht!

Gruß cooler

Hallo,

das hat mit Panikmache nichts zu tun und wo die 7,5 Billionen
Vermögen herkommen sollen, ist mir auch noch nicht ganz klar.

das ist schlecht, denn schließlich argumentierst Du mit Zahlen, die mit den 7,5 Bio. direkt zu tun haben. 7,5 Bio. beträgt die Bilanzsumme monetären Finanzinstitute (vulgo: Banken), d.h. das ist die Summe jeweils der Aktiv- und Passivseite. Das Vermögen steht natürlich zur Bedienung der Verbindlichkeiten zur Verfügung (und eben nicht nur die Einlagensicherungssysteme).

Außerdem gibt es neben den von Dir erwähnten freiwilligen Einlagensicherung noch die gesetzliche und die hat mit dem Einlagensicherungsfonds und dessen begrenzten Mitteln nichts am Hut.

Insofern finde ich es schon bedenklich, wenn jemand scheinbar objektive Zahlen in den Raum stellt und daraus die Unsicherheit des Finanzsystems und letztlich unserer Währung ableitet. Dafür gäbe es genug andere Gründe.

Gruß
Christian

o.k., Du hast recht und ich meine Ruhe…

Übrigens, auch eine breite Diversikation schützt nicht davor,

dass im Jahre 2012 die Welt untergeht!

Verschreiber = Diversifikation natürlich!
Gruß cooler

Guten Tag,
schön,dass ich eine hitzige Diskussion anregen konnte :smile: Aber ich will mal weder davon ausgehen, dass unser Finanzsystem zusammenbricht noch dass 2012 die Welt untergeht. Ich habe nur eine gewisse Summe an Geld zur Verfügung und möchte es möglichst Gewinnbringend anlegen. Ich habe mir dafür die Möglichkeit eines Festgeldkontos ausgesucht weil ich das Geld in den nächsten 5Jahren nicht brauche und ich mich da um wenig kümmern muss (bin erst 19). Denn ich habe durch die Finanzkrise mit einem Fond (der 80% sichere Anlagen und 20% „unsichere“ hatte) eben genau diese 20% verloren.
Im allgemeinen wird mir also von der in der Türkei angesiedelten Bank abgeraten?!
Gruß und danke