War Mohammeds Ehefrau Aischa wirklich Muslimin?

Hallo und Guten Tag,

von Aischa, der sogenannten „Lieblingsfrau“ des angeblichen Propheten Mohammed, welche er bekanntlich ehelichte, als sie erst neun Jahre alt war, ist folgender Satz in bezug auf Mohammeds angebliche „Offenbarungen“, überliefert:

„Ich sehe dass es dein Gott sehr eilig damit hat deine Wünsche zu erfüllen.“ (Sahih Al-Buchari, Band 6, Buch 60, Nummer 311)

  • da Mohammeds angeblich „von Gott stammende Offenbarungen“ praktischerweise oftmals seinen gerade aktuellen, oft sexuellen Wünschen entsprachen.

(Siehe ausführlich auf Englisch hier: http://answering-islam.org/Quran/Incoherence/mhd_mar… )

Wenn man diesen Satz genauer ansieht, merkt man doch, dass in dieser klugen Spöttelei von Aischa im Grunde der ganze(!) Islam ad absurdum geführt wird, vor allem aber, dass Aischa selbst eigentlich keine Muslima war, sondern den „Propheten“ Mohammed, ihren Ehemann, für einen offensichtlichen Schwindler und Hochstapler hielt. Schließlich war Aischa als Kind in eine Situation, nämlich die Heirat mit dem schon sehr viel älteren Mohammed, hineingeraten, auf die sie selbst keinen Einfluss hatte. Und sie wusste natürlich, dass ihr bitteres Unrecht geschehen war.

Deshalb meine Frage: Könnte es nicht sein, bzw. spricht nicht allein dieser Satz dafür, dass Aischa, obwohl „rein formell“ vielleicht dem Islam angehörend, innerlich gar nicht vom Islam überzeugt war und dies u.a. in obigem Zitat zum Ausdruck brachte?

Denn man beachte auch, dass Aischa zu Mohammed sagte: „Ich sehe dass es dein Gott sehr eilig damit hat deine Wünsche zu erfüllen.“ - sie sagte also nicht einfach: „Ich sehe, dass es Gott sehr eilig damit hat…“, nein, sie sagte vielmehr zu Mohammed: „Ich sehe, dass es dein (!) Gott sehr eilig damit hat…“ Schon allein dass „dein“ in diesem Satz weist doch darauf hin, dass Mohammeds „Gott“ aus Aischas Sicht eben „sein“ Gott war, aber nicht der ihre.

Könnte das nicht so sein?

Vielen Dank im Voraus für Antworten und Meinungsäußerungen,

Jasper.

nur dieses ‚DEIN‘?
Guten Morgen Jasper,

die (vermeintlichen) Absichten Deines Postes wird wohl nicht eintreten.
Deine Interpretation ist naheliegend und - wer weiss das schon? - vielleicht sogar beabsichtigt gewesen.

Als Gegenargument kann man vieles aufführen:

  • Aischa war noch ein Kind
  • sie war Auserwählte, den Islam (in Gründung) zu festigen / mit aufzubauen
  • Verdeutlichung, dass die Ungläubigen bekehrt werden (sollen, können, müssen)

Soviel Gedanken meinerseits

LG
Ce

Innere Werte des Koran sind analog im AT

von Aischa, der sogenannten „Lieblingsfrau“ des angeblichen
Propheten Mohammed, welche er bekanntlich ehelichte, als sie
erst neun Jahre alt war

Hallo Jasper,

Der Koran ist ähnlich dem AT und hat auch weitgehend dessen Inhalt. aufgenommen. Er benutzt eine analoge Art der Dichtung und wurde in vielen Ländern verbreitet, in denen das AT bereits zuvor Volkswissen war. In Deutsch ist der Hintergrund des Korans nicht zu erkennen, betrachtet man den übersetzten Text. Ich bekomme im Gegensatz zu der bisherigen Bibel- oder Koranauffassung diesen anderen Eindruck, weil ich seit Jahren mit den Auslegungen der Bibeltexte in hebräischer Sprache arbeite.

Die Wörter haben Mehrfachbedeutungen. Man nutzte das zur Erzählung von Geschichten, vom einen Sinn her - während der andere Sinn eine Lehre ergab.

Arabisch und Hebräisch haben einige Wörter gemeinsam. Beide gehören der semitischen Sprachgruppe an. Daher wage ich einen Erklärungsversuch in dem Muster, das ich im AT kennen lernte:

Wenn Mohammed als Liebling oder als Gefallen haben ausgerechnet eine Neunjährige hat, was sich mit Aufmerksamkeit schenken „reimen“ kann, musste das so sein, und auch dass sie ausgerechnet Aischa hieß, als es bei ihm zündete. Mohammed war wirklich ein „Prophet“ von Allah. Er sagt alles über das Konzept, sogar darüber hinaus, ganz wie „der Name“ es ausdrücken kann. Daher wird „ihm“ unglaublich viel Aufmerksamkeit geschenkt.

„Ich sehe dass es dein Gott sehr eilig damit hat deine Wünsche
zu erfüllen.“
(Sahih Al-Buchari, Band 6, Buch 60, Nummer 311)

  • da Mohammeds angeblich „von Gott stammende Offenbarungen“
    praktischerweise oftmals seinen gerade aktuellen, oft
    sexuellen Wünschen entsprachen.

Die Verse, die Du wissen willst, ob eine Aischa „dein Gott“ sagt, gehen vermutlich in die Richtung wie Abraham gedichtet wurde. Dort wird, wie der Name Abraham schon sagt, ein Abgleich erklärt - ob es für die eine Seite passt - und man selbst dann in den Seilen hängt, oder umgekehrt.

Arabisch hat selbstverständlich als eigene Sprache andere Ausdrücke als Hebräisch. Einersetis wird damit in eigener Art und Weise gedichtet und ähnlich der Vorgang erklärt, andererseits kam es durch gleichartige Übernahme zu analogen Vorgängen wie mit der Bibelübersetzung. Dort hat man nun ebenso eine wörtliche Rede, aber keinen Inhalt mehr, was zu viel Verwirrungen führte. Auch in Arabisch sind aus gleichem Grund viele Texte nicht zu erschließen, worauf seltsame Bräuchen entstanden, genau wie im Christentum.

Lass Dir die Koranverse bitte von jemand erklären, der Arabisch kann und vergiss dabei nicht nach dem –inneren- Wert und dem vernünftigen Zusammenhang zu fragen. Sonst bekommst Du nur diese Antwort: „Ja, es wurde richtig übersetzt.“

Gruß
Magda

Hallo Jasper,

"Ich sehe dass es dein Gott
sehe dass es dein Gott sehr eilig
„Ich sehe, dass es Gott sehr eilig damit hat…“
nein, sie sagte vielmehr zu Mohammed: "Ich sehe, dass es dein (!) Gott

ich gehöre nicht zu den Leuten, die Arabischkenntnisse zur notwendigen Voraussetzung einer ernstzunehmenden Islamkritik machen wollen. Aber wenn man sich schon auf englische Hadith-Übersetzungen (hier die von M. Muhsin Khan) bezieht, sollte man wenigstens richtig aus dem Englischen übersetzen können.

Also - da steht nicht ‚Gott‘ (الله ) und schon gar nicht ‚dein Gott‘ sondern ‚dein Herr‘ (اللورد). „Ich sehe, dass dein Herr eilt, dir deine Wünsche und Begehren zu erfüllen.“ In gleicher Weise ist Aischas Ausspruch übrigens auch in den Hadithen 3453 und 3454 in Buch 8 des Sahih Muslim überliefert. Aus dem Hadith kann man evt. Eifersucht auf die anderen Frauen Mohammeds herauslesen - aber auch nicht mehr.

Die von Dir verlinkte Seite - bekannt für fundamental-christliches Islam-bashing - analysiert recht ausführlich aber nicht sonderlich nachvollziehbar, was man Koran 33.50-51 und den genannten Hadithen (angeblich) entnehmen kann. Bezeichnend ist vor allem, dass dunkel von „some commentators“ die Rede ist - die natürlich nicht genannt werden - und natürlich dass der unmittelbar folgende Hadith 312 „übersehen“ und nicht zitiert wird, obwohl er weiteres Licht auf den Sachverhalt wirft:

"Narrated Muadha:

Aisha said, "Allah’s Apostle used to take the permission of that wife with whom he was supposed to stay overnight if he wanted to go to one other than her, after this verse was revealed:
„You (O Muhammad) can postpone (the turn of) whom you will of them (your wives), and you may receive any of them whom you will; and there is no blame on you if you invite one whose turn you have set aside (temporarily).“ (33.51) I asked Aisha „What did you use to say (in this case)?“ She said, "I used to say to him, „If I could deny you the permission (to go to your other wives) i would not allow your favor to be bestowed on any other person.“
(Übers. M. Muhsin Khan)

  • hier wird nämlich deutlich, dass es in Koran 33:51 und in den zugehörigen Hadithen nicht darum geht, „that Muhammad could marry any woman who willingly forfeited the bridal price or dowry“ sondern darum, wie er den sexuellen Verkehr mit seinen Frauen gestaltete. Was nicht ‚passt‘, lässt man halt weg. Das unterscheidet billige Polemik von ernsthafter religionswissenschaftlicher Auseinandersetzung.

Deine Interpretation setzt dann da noch einen drauf - sie ist schlicht abwegig.

Freundliche Grüße,
Ralf