Einschulung mit 5 - aber nicht hochbegabt

Kinder & Familie Familie
#1

Hallo!
Nach dem HB-Thrad jetzt noch so einer mit solch einem Thema? Nicht so ganz.
Mein Sohn ist 4 und so groß wie ein 6/7-jähriger. Deshalb waren wir heute beim Arzt, um eine pathologische Ursache dafür auszuschließen. Das geschah dann auch.
Wir sprachen dann auch über die Erwartungen der Umwelt an den Kleinen und auch über die Einschulung in knapp zwei Jahren. Der Arzt empfahl uns zu überlegen, ob unser Kind nicht evtl. schon mit 5 1/2 eingeschult werden könnte, sofern er natürlich dazu geeignet ist.
Nein, nicht weil er einen „superschlauen“ Eindruck machte, sondern weil viele wegen seiner Größe sowieso mit ihm umgehen als sei er schon in der Schule, weil er sehr gerne in die Schule möchte und weil er sozial dazu keinen Zweifel lässt. Kognitiv scheint er auch keine Probleme zu bekommen, sofern man das jetzt schon beurteilen kann. Das ist aber nicht die ausschlaggebende Ursache für unsere Überlegungen.

Wie gesagt, wir überlegen noch und sind dabei, Informationen und Meinungen dazu zu sammeln.

Was meint ihr, vorzeitige Einschulung nur bei Verdacht auf Hochbegabung, oder evtl. auch aus anderen Gründen (derer es ja auch noch mehr geben mag)?

Freue mich auf eure Beiträge
Ulla

#2

Hallo Ulla!

Ich denke, dass Ihr Euer Kind am Allerbesten kennt. Insofern ist es ziemlich schwierig von Außenstehenden, etwas dazu zu sagen.

Wenn Ihr weitgehend sicher seid, dass eine etwas frühere Einschulung positiv für das Kind ist, warum nicht?

Außerdem wird ja momentan, zumindest hier in NRW, das starre System von Klasse 1+2 aufgelöst, sodass auch falls es nicht klappen sollte, für die Kinder kein Sitzenbleiben wie früher ansteht.

Angelika

#3

Hallo Ulla,

solltest Du es schaffen, bei der Einschulungsberatung das frühe Einschulungsdatum durchzusetzen (leider tendieren ganz ganz viele noch dazu zu sagen: lieber ein Jahr später als eines früher…), dann spricht eigentlich nichts dagegeben.

In England wird generell früher eingeschult, weder sind dort alle Kinder hochbegabt, noch wird dort seit Generationen geistig überfordert. Zudem ist der „freiwillige“ Kindergarten ab 3 Jahren deutlich anders organisiert als bei uns und eher schon auf spielerisches Lernen ausgerichtet. Die kleinen Engländer sind mit fünf Jahren schulpflichtig, aber sechzig Prozent der Kinder besuchen staatliche Vorschulen. Die Betreuung zwischen neun Uhr morgens und halb vier nachmittags ist kostenlos. Wer länger bleibt, muss zahlen

Vorschulwesen
-Eine Vorschulpflicht besteht nicht
-Die LEAs haben die Pflicht jedem Kind ab 4 Jahren einen Platz in einer Vorschule oder in einer Vorschulklasse in einer Primarschule zur Verfügung zu stellen, ab September 2004 Erweitert auf Kinder ab 3 Jahren
-Kein vorgeschriebener Lehrplan, aber Orientierung an von der QCA 2000 vorgeschlagenen Lernzielen für die Vorschule

Beispiel:

Allgemeinbildendes Schulwesen
Das Schulsystem in England und Wales ist von regionalen Unterschieden geprägt, die sich aus den Gestaltungsfreiheiten der Local Education Authorities (LEAs) bei der Einrichtung von Schulen erklären. Privatschulen machen einen wichtigen, wenn auch nur kleinen Teil des englischen Schulwesens aus.
Grundsätzlich ist das System folgendermaßen gegliedert:
– Elementarbereich (Vorschule; für Kinder unter 5 Jahren freiwillig);
– Primarbereich (5-11 Jahre);
– Sekundarbereich I (12-16 Jahre);
– Sekundarbereich II (17-18 Jahre);
– Akademische Ausbildung – Universität.
Organisationsstruktur der Pflichtschule: mögliche Varianten in den einzelnen LEAs

Das nur so als Anregung, ob es so verkehrt sein kann, mit gezielter Schulvorbereitung fürher zu beginnen und auch den Schulbesuch früher zu starten.

Viele Grüße

Wendy

#4

Hallo Ulla!

ich schließe mich Angelikas Meinung an, ihr kennt euer Kind am Besten und wisst sicher selbst was gut ist. Wenn es ihm Spaß macht und er durchaus in der Lage ist, mit zu halten, warum nicht?

LG

#5

Hallo Wendy,

solltest Du es schaffen, bei der Einschulungsberatung das
frühe Einschulungsdatum durchzusetzen (leider tendieren ganz
ganz viele noch dazu zu sagen: lieber ein Jahr später als
eines früher…), dann spricht eigentlich nichts dagegeben.

Klar, wenn das Kind reif genug ist und auch selbst in die Schule will, finde ich das auch nicht verkehrt.

In England wird generell früher eingeschult, weder sind dort
alle Kinder hochbegabt, noch wird dort seit Generationen
geistig überfordert. Zudem ist der „freiwillige“ Kindergarten
ab 3 Jahren deutlich anders organisiert als bei uns und eher
schon auf spielerisches Lernen ausgerichtet. Die kleinen
Engländer sind mit fünf Jahren schulpflichtig, aber sechzig
Prozent der Kinder besuchen staatliche Vorschulen. Die
Betreuung zwischen neun Uhr morgens und halb vier nachmittags
ist kostenlos. Wer länger bleibt, muss zahlen

Ganz ehrlich? Ich hab hier schon einige Kinder erlebt die „geistig überfordert“ waren. Die es einfach nicht geschafft haben so lange ohne Mittagsschlaf in der Schule auszuhalten. Kinder, die sich schreiend und weinend an Metallpfosten und Gittern festgeklammert haben, weil sie nicht mehr in die Klasse wollten.
Natürlich finden auch viele Kinder die Schule schön, es ist eine Herausforderung und man lernt viel. Aber nicht alle Kinder eignen sich im gleichen Alter für sowas. Manche brauchen einfach mehr Zeit. Eine Freundin von mir ist Lehrerin an der Grundschule hier und fände es wesentlich besser, wenn die Kinder erst später eingeschult würden.

„Früher ist besser“ ist genausowenig immer richtig wie „lieber noch ein Jahr warten“. Wenn du dir Schottland anschaust, da haben die Eltern seit neustem ein Mitspracherecht was die Einschulung angeht. Viele der Eltern dort verschieben die Einschulung lieber um ein Jahr.
Es kommt also wirklich auf das Kind an, weswegen ich eine solche Verallgemeinerung nicht wirklich gut finde.
Ja, hier wird bereits früher eingeschult aber nein, nicht alle Kinder kommen gut damit klar.

Schönen Gruß
Kel

#6

Hallo Ulla,
ich bin selbst als Kind mit 5 Jahren eingeschult worden weil ich es selber wollte. Ich hab sogar beim Test getrickst dafür. Leider wurde ich anfangs zu wenig gefördert aber „nach hinten raus“ hat es doch locker zu einem Studium gereicht und dann hab ich sogar noch Freie Malerei studiert. Also ich mochte die Schule gerne.
Lass einfach Dein Kind entscheiden ob es so weit ist, wenn nicht hat es halt noch ein Jahr Zeit. Es weiss das selbst am Besten.
LG Patricia