Warum will mich unser Hund besteigen

Hallo brauche mal Dingdend Euren Rat. Wir haben seit 3 Wochen einen Beagle aus einer Hundezuchtanlage. Es gibt da eine Gemeinschaft die vermitteln die Labordhunde wenn sie nicht mehr "benötigt " werden. Unsere Beagle wird im April 2 und wurde da in der Anlage im Rudel gehalten. Er ist in der Wohnung recht ängstlich und ruhig aber mittlerweile hat er sich an uns gewöhnt. Vertrauen kann man noch nicht ganz sagen. Wenn er in 3-4 Wochen Vertrauen gefasst hat wird er kastriert. So,nun aber zum Problem. Immer wenn ich oder mein Mann vor ihm sitzen oder er neben uns sitzt und wir ihn streicheln oder loben, versucht er uns zu besteigen. Warum macht er das??? Will er uns zeigen das er der Große ist, der dominate…obwohl er ja eher ängstlich ist??? Oder deutet er uns als Rudel falsch??? Wißt Ihr Rat?? Danke im vorraus.

Hi Stefanie,

habe schon einiges über Laborbeagles gehört. Dass er in der Wohnung ängstlich ist und so is normal, diese Hunde sind so ziemlich weltfremd da sie außer ihrem Zwinger und eben dem Labor noch nix kennengelernt haben. Ihr müßt den Hund langsam an den Alltag gewöhnen und ihm Zeit lassen. Dann kommt das mit dem Vertrauen auch noch.
Kann sein dass es sich bei dem besteigen um ne Dominanzsache handelt, kann aber auch sein dass der Hund als Zuchtrüde genutzt wurde und daher alles versucht zu besteigen, kenne den Hund nicht daher keine genaue Aussage.
Auf keinen Fall würde ich es dem Hund erlauben.
Wartet mal die Kastration ab, eventuell wird es dann besser.

Viele liebe Grüße Yvonne

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Hallo liebe Stefanie,

ersteinmal Hut ab vor Deiner Entscheidung.
Hunde aus solchem Umfeld sind in der Regel wenig geprägt, haben wenig Ahnung von Sozialverhalten im gemischten Rudel und gehen ganz einfach den wenigen Instinkten nach, die sie noch haben. Es kann gut sein, daß der Hund selbst nicht so genau weiß, warum er bei Euch aufreitet, er muß ja seinen Platz in diesem gemischten Rudel erst finden…oder juggelt er vielleicht am Bein? das kann durchaus aus Spaß an der Freude sein…auch Hunden gefällt solche Form der Stimulanz bisweilen :wink:

Ganz toll wäre es, wenn Ihr Euch in Eurer Gegend nach einem tollen Hundeverein umsehen könntet, der eine Welpenschule hat. Dort werden die Hunde von ganz klein auf an den Besitzer gewöhnt (Sie erfahren dort Sicherheit), daß es ganz seltsame Dinge auf der Welt gibt, wie Planen über die man steigen muss, Röhren durch die man durchlaufen kann, seltsame Gestelle die Klingeltöne von sich geben und vieles mehr. Kurz, sie werden mit Alltagssituationen vertraut gemacht, damit eben -ein Hund ist ein Raubtier- die unberechenbaren Situationen so minimiert werden wie nur möglich.

Im Anchluß an die Welpenschule trennen sich meist die Lager…die einen gehen ins Schutzhundetraining, die anderen zum Agillity oder Fährtensuche, oder sogar zur Rettungshundeschule vom THW…und dafür könnte ich mir Deinen Beagle gut vorstellen. Auch wenn er eher ein Meutehund ist, aber wiederzufinden was verlorenging, kann eine gute Alternative sein. Auf jeden Fall ist er ein idealer Partner im Team.
Den für Beagle im normalfall ausgesprochenen Jagdinstinkt könntest Du so in gute Bahnen lenken.

Zum Aufreiten oder juggeln an sich…nein dulden solltest Du das nicht. Aber in Anbetracht der Situation würde ich eher versuchen ihn abzulenken anstatt ihn zu Strafen.
Vielleicht hast Du auch Lust ihn auf den Clicker zu konditionieren, dann lege ich Dir Martin Pietralla ans Herz. Ich habe ihn schon persönlich kennengelernt und habe auch von vielen seiner Problemhunde gehört, Steffen (House of dogs) kennt ihn übrigens auch.
Nur schade, daß es Rolf Gautschi nicht mehr gibt…
Das Hundeforum gibts zwar noch:
http://www.yorkie.ch
Aber eben ohne Rolf…

LG
Maja

Hallo,
auch von mir nur ein kurzer sehr guter Buchtipp:
Jan Fernell: Mit Hunden sprechen
Dort bekommst du viele Antworten und gute Ratschäge für das Tägliche!
Lieben Gruß,
Melanie