Hund hat Angst(?) am Futternapf

Hallo,

nachdem ich meine eine Hündin ja schon dazu bewegen konnte, endlich zu fressen, habe ich noch eine Frage:

Sie (fast 2) ist schon immer sehr sehr ängstlich am Futternapf. Fässt man sie an, während sie am Napf ist, legt sie sich hin und guckt ängstlich/zitternt. Auch während des fressens zittert sie auf den Hinterbeinen.
Ich hab da ja so ne böööse Ahnung - mein Exfreund konnte sie nie leiden… Könnte es sein, das er sie dort mal geschlagen hat? Fragen kann ich ihn nicht.

Kann ich ihr irgendwie die Angst vor dem Napf oder vor dem Ereignis Fressen nehmen? Ich möchte ja nicht, das sie immer mit der Angst im Nacken fressen muss.
Für (ernstgemeinte) Vorschläge und Erfahrungen wäre ich sehr dankbar.

Hallo Franzie,

Kann ich ihr irgendwie die Angst vor dem Napf oder vor dem
Ereignis Fressen nehmen? Ich möchte ja nicht, das sie immer
mit der Angst im Nacken fressen muss.

ich würde das Futter die nächste Zeit etwas knapp halten, so dass wirklich Hunger aufkommt.
Dann nur für kurze Zeit 2x täglich für ein paar Minuten den Napf hinstellen und dem Hund die Möglichkeit geben zu fressen. Dabei das Tier in Ruhe lassen, nicht trösten oder mit ihm sprechen.

Nimmt er das Futter nicht an, wegräumen und zum nächsten Termin erst wieder anbieten.
Wichtig dabei ist, dass du den Hund in der Situation in Ruhe lässt - so kann er die Erfahrung machen, dass der Futternapf und Fressen ungefährlich sind.
Du brauchst keine Angst zu haben, falls dein Hündchen erstmal zögerlich oder gar nicht ans Futter geht, er wird nicht so schnell verhungern :wink:.

Gruß

Johnny

Hallo Franzie,

ich denke, du hast mit deinem bisherigen Verhalten ungewollt dazu beigetragen, dass dein Hund so einen Terz beim Fressen macht. Je mehr man sich um ein Tier bemüht, wenn es irgendein Meideverhalten zeigt, desto schlimmer wird dieses in aller Regel.

Das hängt damit zusammen, dass Hunde in Bezug auf Verknüpfungen relativ einfach gestrickt sind: Ein Verhalten, das positiv verstärkt wird, wird beibehalten. Wenn dein Hund nun also am Napf meidet und du anfängst, ihn zu betüddeln, versteht der Hund: „Genauso muss ich mich also verhalten, das ist richtig“.

Abhängig von der Herkunft des Hundes wirken zusätzlich auch noch andere Dinge verstärkend mit. Da es sich bei deiner Hündin um ein grundsätzlich eher unsicheres Tier zu handeln scheint, tut sie verstärkt das, was sich in der Vergangenheit als erfolgreich gezeigt hat: Sie unterwirft sich.

Dass dein Freund mit der Sache zu tun hat, kann ich nicht ausschließen, ich würde es aber auf Grund der Gesamtbeschreibung des Verhaltens nicht vermuten. Ich denke, das Problem ist anderweitig entstanden und durch übertriebene Fürsorge (die in bester Absicht erfolgte) verstärkt worden.

Johnny hat da bereits genau die richtigen Tipps gegeben: Lass sie in Ruhe und sorge dafür, dass sie Hunger kriegt. Ein gesunder Hund verhungert nicht vor vollem Napf - es sei denn, man konsitioniert ihn so, dass Fressen für ihn mit Dauerstress verbunden ist.

Am besten ist, du verlässt auch das Zimmer, in dem sie frisst und schließt die Tür hinter dir. Es ist wahrscheinlich, dass sie das Futter erst mal stehen lässt - aber früher oder später wird sie fressen, wenn sie erst mal kapiert hat, dass das Futter ihr gehört und dass es nur eine gewisse Zeit erreichbar ist.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo und ganz lieben Dank für die Tipps.
Ich werd sie sofort umsetzen. Oh je, auch wenns teilweise schwer fallen wird sie nicht zu betuddeln, aber genau das scheint ja der falsche Weg zu sein!
Ich gelobe Besserung und werde gleich mit euren Tips anfangen!
Danke =)