Türen und Zargen schleifen - womit eigentlich?

Hallo, man wird schon an der Frage merken, daß ich nicht der ideale Heimwerker
bin.
In meiner Altbauwohnung hab ich 7!heul Türen mit relativ komplizierter
Oberflächenstruktur, die würde ich nicht so gerne abbrennen, weil ich nicht weiß,
aus wie vielen Jahrhunderten da Farbe drauf klebt.
Ich würd gern die Zierleisten, die ca. die Hälfte der Tür ausmachen, ansatzweise
abschleifen und dann die für die nächsten 10 JAhre endgültige FArbschicht
draufstreichen.

Ich hab aber keine Schleifmaschine. Hätt ich aber sowieso gern. Gibts eine, die
das mit den Leisten kann und dann auch noch die glatten Schwellen abschleift? Wie
heißt das Ding, wie vielseitig ist sowas, was kann es kosten, für welchen
Hersteller gibt das bessere Zubehör usw…

Bin für jeden Tipp dankbar - danke awi

Hallo Awi,

Ich hab aber keine Schleifmaschine. … Gibts eine, die das mit den
Leisten kann und dann auch noch die glatten Schwellen abschleift?

A Einen Vibrationsschleifer bekommst du schon für 20 oder 30 EU, er wird mit Sandpapier bespannt. Damit kannst du die ebenen Flächen relativ zügig abschleifen.

B Für die Leisten brauchst du statt des Sandpapiers Stahlwolle. Als Antrieb muss dann allerdings ein Gerät vom Typ „menschliche Hand“ eingesetzt werden. Der Träger derselben sollte, viel, viel Geduld haben und sein Gehirn vorübergehend abschalten können, weil er Stunden um Stunden schleifen, schleifen, und nochmals schleifen muss.

C Abbrennen könnte dir aber Einiges an Schleifarbeit abnehmen.

Mein Tipp: Du freust dich, dass deine Wohnung so hübsche Türen hast, oder ziehst in eine Neubauwohnung um. :smile:

Gruß
Peter

Hi,

Kauf Dir lieber Abbeizer, den trägst Du dann satt auf und lässt ihn einwirken, dann quillt die Farbe auf und Du kannst sie mit einem Spachtel abheben. Bei mehreren Schichten Farbe musst Du ggf. mehrfach abbeizen.

A.

Hallo awi,

also manchmal muss ich hier ja echt zweifeln was die Tips wert sind in Bereichen in denen ich mich nicht auskenne wenn in diesem „Experten“-Bereich solche Halbwahrheiten verbreitet werden.

Wie ist denn die Oberfläche auf deinen Türen beschaffen? Ist die Farbschicht irgendwie lose, haftet nicht mehr oder sieht sie einfach nur alt und schmuddelig aus?

Bei alt aber fest…fettigen, öligen Schmutz entfernen, dann einfach mit der Hand mit einem 100er Schleifpapier die Oberfläche anrauhen. Nicht abschleifen sondern nur die Oberfläche anrauhen (5 Mal hin und her) damit die neue Lack-Farbe auf eine Oberfläche trifft auf der sie haften kann. (Dieses Anschleifen kann man auch mit einem Schleifrutscher machen, aber das lohnt sich nur bei glatten, unverzierten Türen)

Bei teilweise lose…die losen Farbteile mit einer Spachtel abkratzen, da wo es noch fest aussieht kann man durch klopfen mit dem Spachelstiel feststellen ob es nicht doch schon lose ist. Die dadurch entstandenen Vertiefungen mit einem Lackspachetel 1-2mal verspachteln und nach dem Trocknen vollständig glatt schleifen, der Rest…siehe oben.

Total maschinell Abschleifen, Abbeizen, Sandstrahlen oder ander marzialische Methoden lohnen sich nur dann, wenn über 30-50% der alte Lackschicht lose oder beschädigt sind.

Gruss D.K.

Hallo, das ist zumindest eine Überlegung wert, danke!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

es gibt also keinen Schleifer, mit dem ich Ecken säubern kann? Wo es doch
mittlerweile alles gibt, wie ich dachte. Na denn brenn ich ab, bzw. erkundige
mich mal wegen des Abbeizens genauer.

Mein Tipp: Du freust dich, dass deine Wohnung so hübsche Türen
hast, oder ziehst in eine Neubauwohnung um. :smile:

oho, ich hab die Wohnung ja ganz enthusiastisch wegen Stuck und Türen genommen,
nur hab ich der Heimwerkertechnik zu viel zugetraut.

Danke für Deine Antwort , ciao awi

Hallo Awi,

es gibt also keinen Schleifer, mit dem ich Ecken säubern kann?

Doch, Eckenschleifer gibt es. Die Fläche sieht ähnlich aus wie bei einem Bügeleisen, aber kürzer.

Aber bei Stiltüren, meine sind von 1928, hat man doch auch Höhen und Tiefen und Rundungen?! Da hilft nur die Hand.

Gruß
Peter

Naja, man darf eben nicht alles gleich glauben. Aber um einen Überblick zu
kriegen ist das nicht so schlecht.
Eigentlich habe ich ja nur meine Frage blöd formuliert. Weil Grundsätzlich wollte
ich mir eine Schleifmaschine zulegen, für kleinere Bastelarbeiten, Regale u.ä.,
und wenn ich das Teil schon kaufe, sollte es eben, ahnungslos wie ich bin gleich
für die Türen nutzbar sein.

Die Lackschichten sind übrigens in unterschiedlichen Dicken und vor allem in den
Rillen der Zierleisten lose, höchstens 10% vom Ganzen. was mich natürlich wieder
zu der Frage bringt - wie soll ich da spachteln und wie anschließend schleifen,
ich krieg mein Schleifpapier mit allem Schwung der Welt nicht in die Ecken
gequetscht…

Gibts dazu auch noch einen qualifizierten Tipp?

Auf jeden Fall herzlichen Dank für die Beratung - awi

Bei teilweise lose…die losen Farbteile mit einer Spachtel
abkratzen, da wo es noch fest aussieht kann man durch klopfen
mit dem Spachelstiel feststellen ob es nicht doch schon lose
ist. Die dadurch entstandenen Vertiefungen mit einem
Lackspachetel 1-2mal verspachteln und nach dem Trocknen
vollständig glatt schleifen, der Rest…siehe oben.

Total maschinell Abschleifen, Abbeizen, Sandstrahlen oder
ander marzialische Methoden lohnen sich nur dann, wenn über
30-50% der alte Lackschicht lose oder beschädigt sind.

Gruss D.K.

Naja, man darf eben nicht alles gleich glauben. Aber um einen
Überblick zu
kriegen ist das nicht so schlecht.
Eigentlich habe ich ja nur meine Frage blöd formuliert. Weil
Grundsätzlich wollte
ich mir eine Schleifmaschine zulegen, für kleinere
Bastelarbeiten, Regale u.ä.,
und wenn ich das Teil schon kaufe, sollte es eben, ahnungslos
wie ich bin gleich
für die Türen nutzbar sein.

Ok, es gibt einen „Rutscher“ oder auch Vibrationsschleifer, das ist eine Maschine mit einem rechteckigen, gummigepolsterten Schleifteller vor den ein Bogen Schleifpapier gespannt wird, der Motor bewirkt eine sehr schnelle 1mm Rotation und dadurch die Schleifwirkung. Vorwiegend für Flächen zu gebrauchen.

Für verwinkelte Werkstücke wie zB Fenster oder verzierte Gegenstände/Türen, gibt es das gleiche Gerät mit einem dreieckigen, kleineren Schleifteller mit dem man, formbedingt, gut in die Ecken kommt.

Aber grundsätzlich: Maschineneinsatz lohnt sich nur bei größeren Aufgaben und in den meisten Ecken und Ritzen muss man trotzdem mit der Hand nacharbeiten.

Die Lackschichten sind übrigens in unterschiedlichen Dicken
und vor allem in den
Rillen der Zierleisten lose, höchstens 10% vom Ganzen. was
mich natürlich wieder
zu der Frage bringt - wie soll ich da spachteln und wie
anschließend schleifen,
ich krieg mein Schleifpapier mit allem Schwung der Welt nicht
in die Ecken
gequetscht…

Ritzen und Innenecken mit einer Spachtelspitze mehrmals mit Druck der Länge nach durchziehen, dabei die Spachtel leicht verkanten, bis sich alle losen Teile gelöst haben.
Dann zuerst die daran anschliessenden Flächenvertiefungen mit Lackspachtel verspachteln, nach dem Trocknen mit dem Finger den Lackspachtel in die Ritzen, Innenecken „verfugen“.

Die ganze Tür anschleifen, in den Ecken gibt es mehrere Möglichkeiten.

  1. Das Schleifpapier so knicken (3mal) dass es durch die Lagen eine dickere, stabile Kante erhält, mit der man durch die Ecke schleift.
  2. Das Schliefpapier doppelt knicken, um die Spachtel falten, dabei Spachtel mit Schleifpapier festhalten und in Ecken und Ritzen schleifen.
  3. Es gibt verschiedene Arten von Schleifklötzen (das sind Schleifteller wie an den Maschinen in die man Schleifpapier einspannen kann). Für die Ecken eignen sich Schleifklötze deren Schleifteller breiter als der Griffbereich sind.

Noch ein Tip: Bei Türen lohnt es sich sie auszuhängen, in der oberen und unteren Falz jeweils zwei große lange Schrauben einzudrehen und die Tür dann darauf auf zwei Böcke zu legen, dann lässt es sich bequemer und sauberer arbeiten und die Lackierung wird besser. Die Türgriffe und andere Montierungen entfernen erleichtert auch einiges.

Gruss D.K.

Gibts dazu auch noch einen qualifizierten Tipp?

Auf jeden Fall herzlichen Dank für die Beratung - awi

Bei teilweise lose…die losen Farbteile mit einer Spachtel
abkratzen, da wo es noch fest aussieht kann man durch klopfen
mit dem Spachelstiel feststellen ob es nicht doch schon lose
ist. Die dadurch entstandenen Vertiefungen mit einem
Lackspachetel 1-2mal verspachteln und nach dem Trocknen
vollständig glatt schleifen, der Rest…siehe oben.

Total maschinell Abschleifen, Abbeizen, Sandstrahlen oder
ander marzialische Methoden lohnen sich nur dann, wenn über
30-50% der alte Lackschicht lose oder beschädigt sind.

Gruss D.K.

Hallo awi,
In meiner Altbauwohnung hab ich 7!heul Türen mit relativ
komplizierter
Oberflächenstruktur,

da wirst Du mit einer Schleifmaschine nicht weit kommen!
Wir haben auch ettliche Zargen, die eine recht komplexe Struktur haben.
Die wurden mit einem speziellen Abbeizer entlackt, der als Paste aufgetragen wurde und nach getaner Arbeit wie eine Folie abgezogen wurde. Hat tadellos geklapt, obwohl mindestens drei Schichten Lack aufgetragen waren, von der die älteste wohl so alt wie das Haus (= 100 Jahre) war.

So was kriegst Du im Fachhandel (Maler- und Tapezierbedarf).

Gandalf

Moin!

Ritzen und Innenecken mit einer Spachtelspitze mehrmals mit
Druck der Länge nach durchziehen, dabei die Spachtel leicht
verkanten, bis sich alle losen Teile gelöst haben.
Dann zuerst die daran anschliessenden Flächenvertiefungen mit
Lackspachtel verspachteln, nach dem Trocknen mit dem Finger
den Lackspachtel in die Ritzen, Innenecken „verfugen“.

Neben der Spachtelspitze eignen sich auch Messer, Ziehklingen, Dreikantschaber. Gerade Messer und Schaber sind dort vorzuziehen, wo die Spachtelspitze (aufgrund der Breite des Spachtels) nicht hinkommt.

Außerdem ist es dabei immer besser, Werkzeuge zu ziehen, als zu schieben, weil beim Schieben leicht in das Material gehackt wird. Leider ist ein normaler Spachtel zumeist etwas zu nachgiebig und verbiegt, egal ob beim Ziehen oder Schieben.

Munter bleiben… TRICHTEX

Hallo zusammen,
ich habe im letzten halben Jahr so einige alte Möbel restauriert, war gar nicht weiter schwer, mein Vater ist Staatl. gepr. Restaurator und hat mir helfend zur Hand gestanden.

So einige dieser Möbel hatten auch unschöne Rundungen - wenn man schleifen muss.

Du musst dir erst einmal überlegen, was du mit deinen Türen machen möchtest:

  • neu lackieren:
    Sorgfältig anschleifen, entstauben und überlackieren.

  • mal sehen was herauskommt:
    Interessanter aber auch arbeitsintensiver. Hier würde ich als erstes abbeizen, schleifen musst du dann aber auch noch, da die flüssige Konsistenz der meisten Abbeizer das Holz aufrauht. Außerdem sind die meisten Abbeizer auf Lösungsmittel-Basis, wenn du nicht gerade einen großen, gut durchlüfteten Raum hast oder raus gehen kannst, würde ich es auch nicht unbedingt empfehlen. So oder so, Abbeizer ist höllisch aggressiv, wenn du pempelst und nicht vernünftig abgedeckt hast, gibt es immer Flecken.

Noch mal zum schleifen. Irgendwo habe ich vor einiger Zeit einen Schleifer gesehen, für den man auch Schleifkissen selber anpassen kann, ich glaube das Teil wurde im letzten Jahr in „Selbst ist der Mann“ (lese ich als Frau auch ganz gerne mal) vorgestellt. Ich habe jetzt noch nicht gesucht, vielleicht gibt es auf der web page noch genaueres: http://www.selbst.de
Das Teil war, glaube ich grün, kann daher eigentlich nur von Bosch oder Black & Decker sein. Gesehen habe ich es bisher in keinem Baumarkt - habe aber auch nicht danach gesucht. Ob so etwas sinnvoll ist, weiß ich nicht…

Ich hoffe, es bringt dich weiter
Julia

Hallo an alle nochmal,

habe mich jetzt bei Tür Nummer 1 für Abkratzen/ Abspachteln / Schleifen und
Streichen entschieden. 1. Anstrich ist schon dran, sieht im gegensatz zu vorher
super aus. Allerdings dauert das Schreiben etwas - die H Ä N D E!
Egal, wenn schee macht :smile:

Eine Tür werd ich nach Stichprobe wohl abbeizen müssen, oder eben abbrennen, weil
beim Kratzen in den Ecke gleich Brocken bis zu 10 cm Länge kreuz und quer und
durch unterschiedliche Farbschichten abfielen. Wer kommt denn auf die Idee, Türen
Türkis zu streichen?! Huuuaaa.

Danke für alle Tipps, was angesichts meiner Hände auch einen leicht ironischen
Unterton nicht entbehrt. So´n richtiger Heimwerker muß aber auch erst geboren
werden, oder ?

Ciao awi