Aktueller Stand Hackschnitzelheizung

Hallo zusammen,

unsere Heizungsanlage hat es erwischt. Bis Jahresende muss eine neue her (bislang hat unser Schornsteinfeger noch ein Auge zugedrückt).

Aktuell ist ein reiner Gasbrenner mit separatem, ebenfalls gasbetriebenem Warmwassergerät installiert. Angesichts der steigenden Gaspreise denke ich natürlich an Alternativen. Pellets sind sicher eine Idee, und werden hier momentan massiv propagiert, ich bin allerdings skeptisch, weil wir hier nördlich von Hannover nicht gerade mitten im Wald wohnen und ich den Vorteil nur bei standortnaher Erzeugung sehen würde.

Hackschnitzel wären mir sympatischer, zumal unser Grundstück mit 3500m² ohnehin mehr als genug Grünzeug abwirft, was bislang immer auf dem Oster- und Herbstfeuer landet. Außerdem gehören der Familie meiner Frau noch zwei Waldstücke mit einigen tausend m², in denen auch immer mal was anfällt. Zudem liegen zwei Grüngutannahmen mit großem Häxler jeweils nur knapp zwei Kilometer weg.

Ich gehe jetzt nicht unbedingt davon aus das ganze Haus und das komplette Warmwasser hierüber erwärmen zu können, und so wäre mir eine Kombilösung lieb, die automatisch bei Bedarf auf Gas umstellt. Das Haus selbst hat über 400m² Nutzfläche von denen aber momentan nur ca. 200m² richtig bewohnt werden. Der Anbau mit ca. 140m² ist nach aktuellem Stand der Technik isoliert und ausgestattet, die im Altbau genutzten Räume ebenfalls mehr oder weniger. Die momentan kaum genutzten beiden oberen Stockwerke sind teilweise (DG) noch lausig isoliert (Baujahr 1933) und es pfeifft der Wind an der ein oder anderen Ecke rein (wird natürlich auch in Angriff genommen, man kann aber bei einem so großen Objekt nicht alles gleichzeitig machen und finanzieren, zur sofortigen Erneuerung der Heizungsanlage sind wir aber gezwungen).

Hat schon jemand Erfahrungen mit entsprechenden Installationen? Wieviel Platzbedarf braucht man für Hackschnitzel in Heizungsnähe, wieviel Platz für die Hackschnitzeltrocknung, mit welchen Kubibmeterzahlen Schnitzen muss man pro Jahr rechnen, was für Gerätschaften braucht man zusätzlich und wie groß ist der zeitliche Aufwand? Kann sich so eine Sache überhaupt rechnen, wenn man mal von weiter steigenden Gaspreisen ausgeht?

Wo wären schon erprobte Alternativen zu sehen, bei denen man ggf. sogar noch auf Fördermittel zurückgreifen könnte?

Gruß vom Wiz

Hallo!

Mit leichtem Heizöl, Gas oder Holzpellets kostet die kWh derzeit rund 5 Cent. Bei Deinem nicht gerade kleinen Gebäude schätze ich als grobe Hausnummer und bei Beheizung der Gesamtfläche den Jahresbedarf auf die Größenordnung von 100.000 kWh. Mit Heizöl wären das 10.000 l und bei 50 Cent/l 5.000 €. Tendenz steigend. Mit Gas ergibt sich die gleiche Größenordnung. Das ist jetzt aus der Hüfte geschossen, um zu einer Grundlage für die folgenden Überlegungen zu kommen.

Für Holzhackschnitzel kann man je nach Holzart und Trocknungsgrad mit rund 1.000 kWh/m³ rechnen. Ein paar Prozent mehr oder weniger spielen jetzt keine Rolle, es geht nur um Größenordnungen. Dabei haben Holzhackschnitzel auf das Volumen bezogen etwa ein Zehntel des Heizwertes von Heizöl. Zur Beheizung Deines Hauses brauchst Du danach rund 100 m³ Hackschnitzel p. a…

Um Holz für Heizzwecke benutzen zu dürfen, um ordentlichen Wirkungsgrad und ausreichend hohe Verbrennungstemperatur zu erreichen, muss Holz mindestens 2 Jahre lagern. Bei Scheitholz können 2 Jahre noch zu wenig sein, bei Hackschnitzeln reicht die Zeit. Bei selbst erzeugten Hackschnitzeln muss man demnach mindestens den Bedarf von 2 Jahren lagern und entsprechenden Lagerraum vorhalten. In Deinem Fall handelt es sich um ein Volumen von 200 m³. Das Holz muss trocken und gut durchlüftet lagern. Für Hackschnitzel wird man i. d. R. ein Silo verwenden, das innen glatte Wände hat und unten trichterförmig zulaufend in einer Förderschnecke endet. Dieser Behälter/dieses Bauwerk dient gleichzeitig der Trocknung und braucht deshalb eine Belüftungseinrichtung, z. B. perforierte Rohre. Andernfalls trocknet da nichts, sondern fault.

Damit aus einer Holzhackschnitzelheizung kein Arbeitsbeschaffungsprogramm für den Betreiber wird, sind wie bei jedem anderen Brennstoff Qualitätsanforderungen zu erfüllen. Die Holzhackschnitzel müssen eine halbwegs gleichmäßige Größe haben, auf geringe Restfeuchte getrocknet sein und es muss Holz sein, kein Grünzeug, keine Erde, keine oder nur wenig Rinden, kein Reisig und nichts, was schon jahrelang im Wald lag und im Zersetzungsprozess begriffen ist. Ungeeignetes Material verstopft die Förderschnecke, bringt nur Volumen, aber keinen nennenswerten Heizwert. Wer das alles als nicht so wichtig ansieht, kommt abends bei Minusgraden in die ausgekühlte Hütte und hat dann die freie Wahl, entweder zu frieren und das Gemaule der Familie zu ertragen oder die Förderschnecke zu demontieren und kubikmeterweise ungeeignetes Material aus dem Silo zu entfernen. Hackschnitzel für eine zeitgemäße, automatisch beschickte Heizungsanlage bestehen also nicht aus Gartenabfällen und auch ein Hektar Wald reicht nicht. Der wird nämlich nur alle paar Jahre durchforstet. Die Anforderungen an das Holz sind mit wenigen Abstrichen durchaus vergleichbar mit den Anforderungen für anderes Nutzholz, etwa zur Spanplattenherstellung. Die werden auch nicht aus Blättern und Borken gemacht. Wer die Durchforstung eigenhändig durchführt - und ich weiß, wovon ich rede - kommt nicht mehr auf die Idee, Holz als billigen Brennstoff zu bezeichnen. Wer mit gesunden Knochen jahrelang arbeitslos zu Hause hockt, kann das machen. Berufstätige Menschen werden aber sehr schnell merken, wie billig doch Heizöl und Gas sind. Mit anderen Worten: Holz läßt sich sinnvoll nutzen, wenn es quasi industriell mit schwerem Gerät geerntet wird. Per Hand liegt das Tun abseits jeder Wirtschaftlichkeit, selbst bei noch deutlich höheren Öl- und Gaspreisen.

Mit einem gefällten Baum hat man noch lange keine Hackschnitzel. Der entastete Baum ist in transportable Stücke zu zerlegen und nach Hause zu transportieren. Je kürzer die Stücke sind, desto mehr Arbeit ist damit verbunden. Man nimmt Stücke von 2 bis 3 m Länge und braucht einen Schredder, der die schweren Brocken schlucken kann. Das ist also kein Spielzeug aus dem Gartenmarkt, sondern eine ausgewachsene, tonnenschwere Maschine. So ein Ding ist nicht ganz billig, ist kaum unter 100 kW Anschlußwert zu betreiben und macht einen Höllenlärm.

Ich kürze ab: Der Aufwand rechnet sich für Deine Heizung nicht. Die Sache sieht anders aus, wenn man daraus ein Gewerbe macht und die Hackschnitzelerzeugung einschließlich deren Distribution ganzjährig betreibt. So etwas rechnete ich durch, als der Liter Heizöl 35 Cent kostete. Unter den Voraussetzungen des hiesigen niedrigen Lohnniveaus und einer bestimmten Anzahl von Abnehmern, die innerhalb etwa einer halben Stunde im Umkreis per Tankwagen erreichbar sind, ließe sich in meiner waldreichen Gegend ein rentabler Betrieb realisieren.

Dein Haus ist groß genug, damit sich der technische Aufwand für eine Holzhackschnitzelheizung rechnet, sofern die Versorgung mit Hackschnitzeln ortsnah gesichert ist. Die selbst erzeugten Holzhackschnitzel sind nach meiner Einschätzung kein gangbarer Weg.

Ich vermute, dass die Hackschnitzelheizung für Dich letztlich ausscheidet. In diese Richtung geht auch meine Empfehlung, denn der zu treibende technische Aufwand wird sich erst nach vielen Jahren amortisieren. Dabei bleibt aber das grundsätzliche Problem unverändert: Der hohe Energiebedarf Deines Hauses. Ich halte es daher für sinnvoller, den Energiebedarf zu senken. Eine erste Maßnahme könnte darin bestehen, die Heizungsanlage mit welchem Brennstoff auch immer nur während der Heizperiode zu betreiben, also die Warmwasserbereitung über Durchlauferhitzer zu realisieren. Strom ist zwar um etwa Faktor 3 teurer als Öl oder Gas, aber für die Warmwasserbereitung arbeitet die Heizungsanlage mit zu schlechtem Wirkungsgrad, um mit Strom konkurrieren zu können. Derzeit betreibst Du für WW einen separaten Gasbrenner. Das ist eine andere Welt als ein riesiger Heizkessel und kann auch zukünftig sinnvoll sein, wenn Du denn überhaupt bei Gas bleiben willst. Eine weitere Maßnahme besteht in individueller Regelung der Heizkörper in jedem Raum. Die üblichen Thermostatventile reichen dafür nicht, denn nicht alle Räume müssen 24 Stunden am Tag gleichmäßig beheizt werden. Zeitabhängig elektrisch gesteuerte Ventile machen sich deshalb schnell bezahlt. Der erste Teilbetrag läßt sich schon bei der Regelung am Heizkessel sparen. Wenn man die Räume individuell regelt und die WW-Bereitung von der Heizung abkoppelt, ist eine eierlegende Wollmilchsau mit Außentemperaturfühler und zig Programmen überflüssiger Spielkram. Die Regelung am Kessel muss nur noch für eine halbwegs konstante Vorlauftemperatur sorgen und mehr nicht. Gibts noch irgendwo Heizkörper, die knallheiß werden müssen, um den Raum warm zu bekommen? Dort sind großflächigere Heizkörper günstiger, die mit niedrigerer Vorlauftemperatur auskommen. Dabei läßt schon ein einziger Heizkörper, der eine höhere Vorlauftemperatur als der Rest braucht, den Wirkungsgrad der gesamten Anlage abstürzen und die Betriebskosten entsprechend steigen.

Etliche Wochen im Jahr sind heizungsmäßig nicht Fisch und nicht Fleisch. Für die Zentralheizung ist es noch zu warm und ganz ohne Heizung wird es ungemütlich. Für diese Zeiten ist ein moderner, mit Scheitholz manuell beschickter Kamin genau das Richtige. Geschickt im Haus plaziert, lassen sich damit mehrere Räume temperieren. Offene Kamine sind nur etwas fürs Auge, heizen in der Hauptsache zum Schornstein hinaus und bringen erhebliche Brandgefahr und eine Menge Dreck mit sich. Ein brauchbarer Kamin kann (muss aber nicht) eine sichtbare Flamme haben und hat stets einen hohen Brennraum, in dem Holzgas mit etwa 800°C verbrennt.

Wenn der Keller des Hauses ganzjährig nicht knochentrocken sein sollte, ist Abhilfe dringend anzuraten. Bei Feuchtigkeit im Gemäuer heizt Du Dich nämlich tot. Gibt es noch irgendwo windige Türen und Fenster im Haus? Mindestens die Wetterseite hat 3fach verglast zu sein. Sofern es die Fassade zuläßt, sollte gleichzeitig eine thermische Außenisolierung angebracht werden. Diese Arbeit gleichzeitig mit den Fenstern durchzuführen, ist sinnvoll, weil die Fenster in den Wandbereich des größten Temperaturgefälles montiert werden müssen. Bei thermischer Isolierung sind hauchdünne Verkleidungen mit aufgeschäumtem Rücken weitgehend nutzlos. Wenn es etwas bringen soll, muss man buchstäblich dick auftragen. Weil es gerade passt: Finger weg von ausnahmslos allen Innenisolierungen aus Styropor, Styrodur o. ä. . Auch hinter Heizkörpern hat das Zeugs nichts zu suchen. Damit produziert man üble Schimmelnester. Man kann und manchmal geht es nicht anders, von innen isolieren und dabei kommen auch die genannten aufgeschäumten Polystyrole zum Einsatz. Aber „Viel-hilft-viel“ ist dabei keine brauchbare Methode, man muss vielmehr penibel genau rechnen und aus der Ferne geht gar nichts. Das muss sich ein Bau-Ing. vor Ort ansehen. Solche Innenisolierung besteht immer aus dem Isolierstoff und zum Raum hin aus einer feuchtigkeitsaufnehmenden Schicht, damit man keine Tropfsteinhöhle baut.

Die Maßnahmen lassen sich nach und nach realisieren. Insgesamt wird sich damit der Energiebedarf des Hauses auf eine finanziell weniger schmerzhafte Größenordnung reduzieren lassen.

Zukunftsperspektive: Vielleicht findet sich auf der Südseite des Daches oder auf dem Grundstück ein sonniges Plätzchen für Sonnenkollektoren, die sich mit durchaus überschaubarem Aufwand selbst bauen lassen. Wenn man auf die allerletzten Prozente Wirkungsgrad verzichtet, ist der Selbstbau kein Hexenwerk und bringt rund 500 W/qm. Bei 1.500 Sonnenstunden p. a. und z. B. 50 qm Kollektorfläche kommt man auf immerhin 37.500 kWh. Wenn Du die vorgeschlagenen Maßnahmen realisierst, wirst Du damit in der Größenordnung Deines Jahresbedarfs liegen. Dummerweise scheint die Sonne in der Hauptsache gerade dann, wenn niemand heizen möchte. Aber Hilfe naht in Form chemischer Energiespeicher mit akzeptabler Energiedichte. Damit könnten Öl und Gas zum Verheizen zukünftig entbehrlich werden. Vermutlich dauert es noch ein paar Jahre, bis die ersten Speicher für viel Geld in den Handel kommen und bis das einschlägige Handwerk diese Technik akzeptiert, bei der es überhaupt keinen Brenner mehr gibt, wird wohl noch viel Zeit vergehen müssen. Für den ambitionierten Selbermacher mit der Bereitschaft, sich mit einigen chemischen Zusammenhängen zu beschäftigen, sehe ich aber schon zeitnah die Chance, einen brauchbaren Speicher zu realisieren.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

auf deine Antwort hatte ich gehofft.

Mit Heizöl wären das 10.000 l und bei 50 Cent/l
5.000 €.

Gottlob ist es soweit noch nicht, weil der bewohnte und geheizte Anteil nicht so riesig ist. Wir liegen mit Wasser, Strom und Gas insgesamt momentan noch deutlich unter € 5.000,–.

Aber mir geht es auch gar nicht darum, die ganze Hütte komplett mit Holz und sonstigem Grünzeug aus Garten und Wald zu heizen, sonder mich interessiert eher die Frage, welchen Anteil diese Brennstoffe an der Gesamtbilanz haben könnten, und ob sich angesichts dieses Anteils die Mehrkosten für ein Brennersystem rechnen können, das sowohl Gas als auch die sonstigen Brennstoffe frisst (wobei man bei Hackschnitzeln natürlich auch noch die Vorratshaltung und Zuführung bedenken muss). Dabei geht es mir auch weniger darum, unbedingt ohne Gas heizen zu können, sondern eher darum dass Notwenige mit dem Nützlichen zu verbinden. D.h. es fällt eben jedes Jahr eine nicht unerhebliche Menge Biomasse im Garten und Wald an, die irgendwie entsorgt werden will/muss. Und da im Bergischen inzwischen die Bauern sogar das Getreide schon zwecks Energiegewinnung verbrennen, hatte ich gehofft, mit handhabbarer Trocknung und sonstigem Aufwand auch die Sachen nutzbar machen zu können, die nicht als Scheitholz taugen.

Dabei bleibt aber das
grundsätzliche Problem unverändert: Der hohe Energiebedarf
Deines Hauses.

Das ist mir durchaus bewusst, und wir haben in diesem Bereich auch schon viel investiert und werden in den nächsten Jahren da auch noch viel investieren müssen. Nur muss dieses Jahr auf jeden Fall der Kessel getauscht werden, daran führt kein Weg vorbei, und das hierfür ausgegebene Geld kann ich jetzt nicht mehr anderweitig ausgeben.

Derzeit betreibst Du für WW einen separaten Gasbrenner. Das
ist eine andere Welt als ein riesiger Heizkessel und kann auch
zukünftig sinnvoll sein, wenn Du denn überhaupt bei Gas
bleiben willst.

Hieran wird sich wohl auch nichts ändern, weil dieses Gerät bislang nicht bemängelt wurde.

Eine weitere Maßnahme besteht in individueller
Regelung der Heizkörper in jedem Raum. Die üblichen
Thermostatventile reichen dafür nicht, denn nicht alle Räume
müssen 24 Stunden am Tag gleichmäßig beheizt werden.
Zeitabhängig elektrisch gesteuerte Ventile machen sich deshalb
schnell bezahlt.

Da habe ich leider andere Erfahrungen gemacht. Ich habe vor Jahren schon mal so ein Teil aus Komfortgründen einsetzen wollen und damit überhaupt keinen Spaß gehabt. Werde mir aber gerne mal für ein Zimmer wieder ein aktuelles Modell testweise anschaffen.

Wenn man die Räume individuell
regelt und die WW-Bereitung von der Heizung abkoppelt, ist
eine eierlegende Wollmilchsau mit Außentemperaturfühler und
zig Programmen überflüssiger Spielkram.

Gibt es denn überhaupt noch so einfache Systeme?

Gibts noch irgendwo Heizkörper, die
knallheiß werden müssen, um den Raum warm zu bekommen?

Bei uns im Wohnbereich nicht, und oben nur einen, der aber nicht betrieben wird. Außerdem besitzen schon alle Heizkörper (auch oben) moderne Ventile mit Voreinstellung (die auch durchgeführt worden ist).

Für diese Zeiten ist
ein moderner, mit Scheitholz manuell beschickter Kamin genau
das Richtige. Geschickt im Haus plaziert, lassen sich damit
mehrere Räume temperieren.

Ist schon angedacht, die Voraussetzungen sind geschaffen und das Teil hat auch schon einen zukünftigen (perfekten) Standort. Lt. Schornsteinfeger und Ofenbauer wird uns das Ding in der Übergangszeit vermutlich fast das gesamte EG ideal temperieren, da die Wohnräume direkt am Kamin liegen, das Schlafzimmer dahinter und die Küche hinter den Wohnräumen am anderen Ende. Der wird auf jeden Fall dann auch alles aus Garten und Wald verarbeiten, was mehr als nur Streichholzmaßstab hat.

Wenn der Keller des Hauses ganzjährig nicht knochentrocken
sein sollte, ist Abhilfe dringend anzuraten. Bei Feuchtigkeit
im Gemäuer heizt Du Dich nämlich tot.

Das Thema haben wir inzwischen ganz gut im Griff, wobei aus dem Altbaukeller niemals ein Wohnkeller o.ä. werden wird. Eine der anstehenden Baumaßnahmen ist aber auch der Abriss einer alten Außentreppe mit darunter liegendem Kohlenkeller, der bislang erst provisorisch von mir ggüber dem richtigen Keller isoliert worden ist. Wenn der Teil geschafft ist, wird es sicher noch besser.

Gibt es noch irgendwo
windige Türen und Fenster im Haus?

Ja, die alte Haustür steht auch auf der langen Liste (muss zusammen mit der Außentreppe und dem Kohlenkeller gemacht werden) und das alte Treppenhaus trennt bislang den Abgang zum kalten, feuchten und zugigen Keller auch nur durch eine dünne Holzplatte. Da muss ich auch noch ran. Richtig übel wird das Dach, und wenn wir demnächst die obere Wohnung machen, muss da auch der ganze Boden mal anständig gedämmt werden (insbesondere auch akustisch). Kurzfristig steht jetzt erstmal ein neues Zwischentürelement auf der Liste, mit dem das Altbautreppenhaus von unserer Wohnung vernünftig getrennt wird. Da ist bislang auch noch eine einfache Zimmertür drin.

Mindestens die Wetterseite
hat 3fach verglast zu sein.

Ganz so doll haben wir es nicht getrieben, aber eine moderne Doppelverglasung ist überall eingebaut. Hat der Flughafen bezahlt (mehr aber auch nicht).

Sofern es die Fassade zuläßt,
sollte gleichzeitig eine thermische Außenisolierung angebracht
werden.

Haben wir am Anbau und teilweise auch schon am Altbau, wo es aus optischen Gründen nötig war einen Anschluss zu finden. Ob ich den Rest (zweischaliges massives Ziegelmauerwerk) noch zusätzlich dämme muss ich mir mal überlegen. Es würde nur das alte Treppenhaus betreffen und die Rückwand, an der bei uns nur das Bad und ein ggf. mal Kinderzimmer liegen. Oben wäre auch nur die Küche und das Esszimmer betroffen. Mehr verspreche ich mir von der Dämmung des Daches.

Zukunftsperspektive: Vielleicht findet sich auf der Südseite
des Daches oder auf dem Grundstück ein sonniges Plätzchen für
Sonnenkollektoren, die sich mit durchaus überschaubarem
Aufwand selbst bauen lassen.

Werde ich auf jeden Fall noch mal näher betrachten, wenn das Dach fällig ist. Aber bis dahin werden noch ein paar Jahre ins Land gehen. Das Leben als Großgrundbesitzer hat eben nicht nur Vorteile. Gegen die Kosten eines solchen Anwesens können wir momentan mit zwei guten Verdienern zwar noch ganz gut ankommen, aber alles auf einmal geht natürlich auch nicht. Und man muss natürlich auch immer die Ballance zwischen den Dingen halten die rein technisch notwendig sind, und denen, die man zum Wohlfühlen und aus anderen Gründen braucht. Dieses Jahr mussten wir endlich mal dafür sorgen, dass der Baustellencharakter von außen verschwindet (zumal ich meine Kanzlei im Haus habe), und die Terrasse muss auch in einen nutzbaren Zustand versetzt werden, zum Jahresende dann jetzt die Heizung, nebenbei noch den Flur im Altbau, vielleicht das Bad, … da kommt so schnell keine Langeweile auf.

Gruß vom Wiz

Guten Abend!

es fällt eben jedes Jahr
eine nicht unerhebliche Menge :Biomasse im Garten und Wald :an, die irgendwie entsorgt :werden will/muss. Und da im :Bergischen inzwischen die :Bauern sogar das Getreide :schon zwecks Energiegewinnung :verbrennen…

Mein Spieltrieb ließ mich vom gerade gestern abgeernteten Weizenfeld hinter dem Haus einen Strohhalm besorgen, ein halbwegs zylindrisches Stück abschneiden und im Wärmeschrank trocknen. Sodann spielte ich wie folgt weiter:

Meßwerte:
Länge der Probe: 200 mm
Durchmesser: 4 mm
Masse: 270 mg

Daraus ergibt sich:
Volumen: 2513 mm³
Spez. Gewicht: 0,270 g/2,513 cm³ = 0,107 kg/dm³

Die geringe Dichte ist nicht verwunderlich, besteht der Halm doch in der Hauptsache aus Luft. Holz geringer Restfeuchte bringt es ungefähr auf 0,7 kg/dm³. Gehe ich in erster Näherung von einer Proportionalität von spez. Gewicht und Heizwert bei diesen chemisch ähnlichen Materialien aus und nehme für Scheitholz 1 kWh/dm³ an, so ergibt sich für Stroh rund 1/7 des Heizwertes von Holz, also ca. 140 Wh/dm³. Im praktischen Betrieb eines für Holz dimensionierten Brennraumes heißt das, dass man die Kesselklappe kaum geschlossen hat und dann ist das Stroh schon verbrannt, ohne nennenswert Wärme erzeugt zu haben.

Man kann mit Stroh bestens heizen, sofern der Brennraum groß genug ist, gepresste Strohballen aufzunehmen. Gepresste Strohballen beinhalten wenig Luft und haben deshalb eine akzeptable Energiedichte. Strohballen sind groß und schwer und ein geeigneter Brenner muß buchstäblich eine große Klappe haben. Es gibt solche Brenner bis hin zu einer Größe, die per hydraulisch betätigter Gabel mit dem Traktor beschickt wird. Die Anschaffung lohnt sich auf keinen Fall nur für den gelegentlichen Gebrauch.

Was auf einem Grundstück an Grünzeug anfällt, taugt für die Kompostierung, aber eher nicht als Dimensionierungsgrundlage für einen Heizungskessel. Überlegenswert könnte ein Kombikessel sein, bei dem sich der Öl- oder Gasbrenner wegklappen läßt. Etliche Heizkesselhersteller haben solche Kessel im Programm, die mit Scheitholz beschickt als Holzvergaser arbeiten. Mit losem Stroh o. ä. stopft man aber nur den Brennraum voll, ohne adäquaten Heizwert zu erhalten.

Wenn schon der Einbau eines mit Holz beheizten Kamins für die Übergangszeit geplant ist, halte ich einen Kombikessel für die Zentralheizung für entbehrlich.

Gruß
Wolfgang