Holzpaneelen auf dem Dachboden tapezieren

Hallo Zusammen,

auf unserem ausgebauten Dachboden sind die Wände aus Holzpaneelen aufgebaut. Da uns der Chick der 1970er Jahre zu langsam nervt, wollen wir die Wände (gesamt ca. 70qm) tapezieren und weiß streichen.

Nun erzählte uns ein befreundeter Arichtekt, dass man dort am besten zusätzlichen Gipskarton (12mm) aufbringt und den tapeziert und streicht.

Ich wollte ihm nicht glauben, dass es da keine bessere Alternative gibt. Sei es, einen anderen Untergrund zu wählen oder besondere Tapeten…

Ich bin für jeden Hinweis dankbar!

Gruß
Alex

Hallo Alex,

Nun erzählte uns ein befreundeter Arichtekt, dass man dort am
besten zusätzlichen Gipskarton (12mm) aufbringt und den
tapeziert und streicht.

ich würde sogar noch weiter gehen und empfehlen, die Paneelen rauszureißen und dann Gipskarton anzubringen, dahinter eine Dampfsperre.
Der Grund ist einfach der, daß Du nicht sicher sein kannst, was hinter den Pameelen ist.
Es steht zu befürchten, das dahinter keine Dampfsperre ist und es kann schnell passieren, daß die Schicht aus Holz und Gips wie eine Innenisolierung wirkt (wenn auch nur eine mäßige), und dahinter ein Schimmelparadies entstehen kann. Das kann! passieren, weil, wenn Du Pech hast, der Taupunkt des Daches hinter der Isolierung liegt und sich dort Feuchtigkeit niederschlagen kann.

So, das war die wohl eine der besseren Varianten, wenn auch arbeitsintensiv.
Wenn hinter den Paneelen keine Isolierung liegt, sollte auch eine dort eingebracht werden, aber dann läuft das auf eine komplette Sanierung hinaus, weil dann eine Unterspannbahn installiert werden muß, dafür muß dann aber das Dach abgedeckt und entlattet werden, die Unterspannbahn aufgebracht, neu verlattet werden und dann wieder die Pfannen drauf. Viel Arbeit und es kostet einiges.

Mein Rat:
Wenn es bisher keine Probleme gab, laßt es so wie es ist und erfreut euch am Charme der 70er, ist ja wieder aktuell.

Wenn ihr was ändern wollt, macht es anständig.

Gandalf

Isoliertapete mit Styroporrücken
Gandalf stimme ich zu. Zumindest seht nach, wie es hinter den Profilhölzern aussieht.
Ich hoffe, daß das Haus Eures ist, damit sich die Mühe einer Dachrenovierung lohnt. Wenn die Dachpfannen noch in Ordnung sind, dann ist es zwar immer noch viel Arbeit, aber es nicht so teuer. Ja, Isoliermaterial ist teuer. Dafür muß man weniger heizen und denkt an den Gebäudepaß.

Was kann man auf Profilhölzern aufbringen?
Gipskarton ist schwer und das saubere Verfugen kostet Zeit und Geld.
Vielleicht sind die Profilhölzer lackiert? Dann hält darauf kein Tapetenkleister.
In einem Altbau verdeckte ich so die mit Profilhölzern verkleidete abgehängte Decke: Billige Isoliertapete mit Styroporrücken (3–4 mm) befestigte ich mit Heftklammern auf dem Holz. Es macht nichts aus, wenn zwischen den Bahnen eine sehr kleine Lücke ist, denn nach dem Tapezieren sieht man davon nichts mehr. Aber wichtig ist, daß die Isoliertapete überall wirklich eben auf dem Untergrund befestigt ist, also nirgends um 2 mm durchhängt, weil man das sofort aus ein paar Schritten Abstand als leichte Änderung der Helligkeit der Fläche erkennt. Die Fläche erscheint dann nicht mehr gleichmäßig, sondern unruhig. Deshalb befestigte ich die Isoliertapete mit etwa 100 Heftklammern/m². Danach konnte ich auf der Pappseite der Isoliertapete mit normalem, dünn angerührtem Tapetenkleister die Ziertapete ankleben.
Diese Lösung ist preisgünstig. Wegen der Ritzen zwischen den Isoliertapetenbahnen ist die Fläche nicht versiegelt. Die zusätzliche Last auf der Fläche ist geringfügig (das war bei der abgehängten Decke wichtig).

Hallo,

wie wärs einfach nur farbig oder weiß zu streichen.

Gruß
Silke

Hi,

Billige Isoliertapete mit
Styroporrücken …

dann kann er sich das gleiche Problem ins Haus holen wie von mir unten beschrieben. Innenisolierung --> Taupunkt liegt falsch --> Schimmelproblem.

Das ist eher eine Verschlimmbesserung.

Gandalf

1 Like

Hi,

kann man mit 3-4 mm Styroportapete den Taupunkt nennenswert verschieben??? Ich bediene ja nicht so oft Berechnungsprogramme für Dampfdiffusion, aber von meinen Spielereien beim letzte Mal würde ich vermuten wollen, dass das den Taupunkt wohl eher um mm als um cm verschiebt.

Das müsste doch schon ein großer Zufall sein, wenn da genau ein Übergang liegt, dass die Kondensation an einer anderen Stelle erfolgt als vorher, oder?

Grüße
EK

P.S.: Vielleicht mag der Fragesteller ja mal selbst rechnen, was er alles an seinem Dach machen kann, ohne Probleme mit seinem Taupunkt zu bekommen: http://wasserdampfdiffusion.i-s-o.org/cgi-bin/diffus…

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ich wollte ihm nicht glauben, dass es da keine bessere
Alternative gibt. Sei es, einen anderen Untergrund zu wählen
oder besondere Tapeten…

Ich bin für jeden Hinweis dankbar!

Gruß
Alex

Hallo Alex,

bei uns hat der Vorbesitzer die Fugen der Holzpaneele mit einer Styroportapete kaschiert. Sieht aber nicht so toll aus, die hat teilweise Wellen, vielleicht hilft aber die von T. beschriebene Methode mit den vielen Heftklammern, die richtige Spannung herzustellen.

Die 12er Gipskartonplatten könnten viel zu schwer für den Dachstuhl sein, das kann wohl nur ein Fachmann beurteilen. Die könnten aber ein Ersatz für die Holzpaneele sein, die ja auch auf einer Unterlattung angebracht sein werden, die man für den Gipskarton weiterverwenden könnte.

Auch beachtenswert: Dachstühle sind mitunter beweglich bei Wind, da kann es bei steifen Materialien ohne Einbringung eines Gittergewebes schnell Risse geben.

Neulich hörte ich noch eine Idee: Es gibt ganz dünne und leichte Spanplatten, z.B. für Rückwände von Bücherregalen. Die könnte man natürlich auftackern, ohne das auf dem Dachstuhl lastende Gewicht zu stark zu erhöhen.

Grüße
EK

Hallo Alex,
da es sich, wie du schreibst, um (Innen-)Wände im ausgebauten Dachgeschoß handelt, würde ich der Empfehlung des Architekten folgen. Einfach auf die Paneele schrauben und spachteln. Du hättest einen glatten Untergrund.
Grüße
BW

Nochwas vergesen
Falls es sich um Verkleidungen an Giebelwänden handelt, würde ich vorsichtshalber prüfen, ob hinter der Verkleidung Schimmel vorhanden. Dann zusätzlich isolieren und Dampfbremse.
Grüße
BW

Liebe Experten,

vielen Dank für die wunderbaren Antworten. Ich habe viel gelernt! Es gibt echte innovative und preisgünstige Ideen, wie die mit einer Strukturtabete und Tacker einen glatten Untergrund zu schaffen - bis zur konventionellen Methode mit Gipskarton.

Wenn ich die ganzen Hinweise berücksichtige, werde ich nun folgendes tun: Ich gehe mit meiner Architekten auf den Dachboden und wir nehmen mal ein paar der Paneelen an verschiendenen Stellen runter, um zu schauen, wie es „drunter“ aussieht. Wenn alles „handwerklich gut“ gamchat wirde: Isolation, Dampfsperre und kein Schimmel existiert, dann würde ich die Version mir der Strukturtapete probieren…

In allen anderen Fällen machen wir das auf die konventionelle Art: holen das Zeug runter, leisten die Vorarbeit und bringen dann Gipskarton anstatt der Holzpaneelen auf.

Nochmals vielen Dank und falls es noch weitere Ideen gibt: immer her damit - wir fangen erst in 4 Wochen damit an…

Schönes Wochenende
Alex

Zusammen,

auf unserem ausgebauten Dachboden sind die Wände aus
Holzpaneelen aufgebaut. Da uns der Chick der 1970er Jahre zu
langsam nervt, wollen wir die Wände (gesamt ca. 70qm)
tapezieren und weiß streichen.

Nun erzählte uns ein befreundeter Arichtekt, dass man dort am
besten zusätzlichen Gipskarton (12mm) aufbringt und den
tapeziert und streicht.

Ich wollte ihm nicht glauben, dass es da keine bessere
Alternative gibt. Sei es, einen anderen Untergrund zu wählen
oder besondere Tapeten…

Ich bin für jeden Hinweis dankbar!

Gruß
Alex