12jährigen Kater vergesellschaften

Hallo Experten,

ich bräuchte mal einen Rat und insbesondere einige persönliche Erfahrungswerte.

Seit über 2 Monaten ist mein Dicker nun verwaist. Reine Wohnungskatze, von Geburt an mit seiner Schwester (unvergessen: Lili) zusammen gewesen.

Ich weiss nicht, ob man ihn so vermenschlichen sollte, um von Trauer zu sprechen, aber ohne seine Gefährtin legt er zunehmend ein immer klammerndes Verhalten an den Tag.

Es geht einfach nicht mehr weiter so. Wenn er mal eine Sekunde nicht bespaßt wird oder jedesmal, wenn ich ihn alleine lasse, ja nur den Müll runterbringe oder so, ist lang anhaltendes jämmerliches, ohrenbetäubendes Heulen und Wehklagen die Folge. Wir können halt einfach nicht unausgesetzt 24/7 die Katze knuddeln. Der klebt an uns wie eine Klette, ganz furchtbar, das.

Die Gesellung eines feliden Gefährten gestaltet sich jedoch unerwartet kompliziert. Zuerst hub ich an, nach einem in etwa Gleichaltrigen zu fahnden.

Tja. Eckdaten: 12 Jahre plusminus drei oder vier. Kein Freigänger. Menschenbezogen und freundlich (wir wollen keine Katze, die kratzt). Kein FIV. Selbstbewußt (sie/er soll sich ja irgendwann mal wieder unter dem Ofen hervortrauen), aber keinesfalls zu dominant (der Dicke hat vor seinem eigenen Hintern Angst). Weibchen würden präferiert, aber jetzt nicht zwingend (er kennt ja sein ganzes Leben lang nur Weiber). Keinesfalls schwarz (psychologische Gründe, Lili war vorrangig Männe seine, sie hatte sich ihn ausgesucht seinerzeit und er würde eine neue Schwarze nicht verkraften).

Erweist sich als alles andere als leicht.

Nun durfte ich feststellen, dass in der jetzigen Jahreszeit Katzenstationen, Tierheime und Privatpersonen von unfassbar vielen ausgesetzten und geretteten Katzenwürfen geradezu aus allen Nähten platzen. Tausende und abertausende.

Meine Frage ist jetzt, ob ich es nun wagen kann, ohne dass die Seele meines ohnehin was labilen Katers zu sehr Schaden nähme, ihm ein Katzenjunges zur Seite zu stellen. Ausgelastet wäre er ja dann. Geht sowas gut? Wie gesagt, lieber böte ich einer älteren Katze Obdach, aber ich finde wirklich nur schwer eine geeignete.

Was meint ihr? Kann das gutgehen? Kleine Katzen sind ja immer sooo herzzerreissend süß, aber eigentlich ziehe ich es doch vor, meine endgültige Entscheidung aufgrund der Beurteilung des gewachsenen, voll ausgebildeten Charakters der Fellnase zu treffen.

Schon mehrfach hatte ich mir total oberniedliche schnucklige Katzenbabies aufschwatzen lassen, die sich dann ihr ganzes langes Leben dann als vollkommen unverträgliche Kratzmonster erwiesen.

Wie gesagt, ich bin mir unsicher. Noch länger nach ner passenden Älteren weitersuchen oder mir gleich ein kleines Fellknäuel holen? Und was wäre für meinen Dicken wohl vorteilhafter (was natürlich das Wichtigste wäre)?

Wär wirklich toll, wenn ich ein paar hilfreiche Anregungen bekäme, auf Dauer ist es nämlich recht anstrengend, mit einer Hand zu schreiben hier, während die andere dem Dicken seinen Kopf massieren muss, damit er das Geheule mal für ein paar Minuten aussetzt…

Lieben Gruß und Danke im voraus

Annie

Moin,

kein Expertenrat, aber Erfahrungen:

Vor ewigen Jahren habe ich meinem damals dreijährigen Kater ein Katzebbaby „besorgt“. Nach dem wohl üblichen Protest (fauchen, bedrängen oder auch ignorieren) gewöhnten sich die beiden aneinander und waren bis vor knapp drei Jahren unzertrennlich. Nachdem mein Kater gestorben war, ist meine Katze (inzwischen knappe 15 J. alt) zu meiner Freundin und deren Kater gezogen, wir leben in unterschiedlichen Städten. Ihr Kater war seit Jahren Einzelgänger, der hat sich mit allen vier Pfoten gewehrt, als „sein Haus besetzt“ wurde. Drei, vier Monate hat der Krieg gedauert, es waren sogar räumliche Trennungen nötig. Und inzwischen? Die verstehen sich super, teilen sich artig ihr Katzensofa. Nur im Garten, da ist er immer noch der Chef und kann es nicht haben, wenn sie ihn putzen will. Könnte ja einer seiner Kumpels sehen :wink:

Und? Hilft´s?

Das mit dem Tierheim find ich persönlich eine gute Idee.Es braucht ja nicht gleich ein Baby oder eine gleichaltrige Katze zu sein. Wie wäre es denn mit einem Rassemix? Habe selbst vor 19 Jahren Gismokater zu meinen Yorkiehündinnen geholt. edann kam Monakatze hinzu ( lebt jetzt bei meiner Tochter mit Samsonkater, der 8 Jahre jünger ist) und bei mir kam Wichtelkater dazu, der aber leider im Katzenhimmel ist. Jetzt hab ich nur noch Gismo und seit 2 Jahren den Dackel Rambo. In der 1. Woche war gegenseitiges abtasten, dann erfolgten Annäherungen und jetzt habe ich 2 HuKas. Der alte Perser hat stets mit seiner bedächtigen Art die Fronten geklärt. Es hat nie wilde Kämpfe gegeben.Viel Glück und liebe Grüße wichtel

Hallo Annie,

Ich weiss nicht, ob man ihn so vermenschlichen sollte, um von Trauer zu sprechen, aber ohne seine Gefährtin legt er zunehmend ein immer klammerndes Verhalten an den Tag.

Was mich angesichts des Umstandes, dass du/ihr auch einiges an übermäßiger Zuneigung in den Hinterbliebenen investiert zu haben schein(s)t nicht so furchtbar wundert :smile:.

Will sagen: Ganz unabhängig von Trauer um Erst- und potentiell fehlender Nächstgefährtin, hat der Kater vermutlich auch gelernt, dass er eure Zuneigung in Massen haben kann - und wenn nicht freiwillig, dann unter entsprechendem kätzischen Terror.

Mag sein, dass sich das Problem tatsächlich mit einer neuen Katze erledigt. Muss aber nicht. Was man mal als Vorteil erkannt hat, gibt man meist nicht so gern wieder auf. Das solltest du also zumindest im Gedächtnis behalten, wenn sich sein Gebaren nicht umfassend bessert, sobald das neue Katzentier eingezogen ist.

Und was die Wahl der Gefährtin betrifft: Letzten Endes ist es und bleibt es ein Glücksspiel. Möchte man mit Wahrscheinlichkeiten argumentieren, würde ich persönlich ein zumindest dem Kindes- und Teenageralter entwachsenes Vierbein wählen, egal wie schnuckelig die Youngsters auch sein mögen.

Nicht zuletzt auch deswegen, weil man als hoffnungsfroher Katzenmensch doch auch deutlicher erkennen kann, wie Madame denn so drauf ist. Bei Junggemüse ist das noch eher ein munteres Rätselraten: Sind die Macken jugendlicher Übermut oder doch eher eine bleibende Verhaltensstörung?

Grade wenn der Witwer nicht der Selbstbewusstesten einer ist, würde ich einer charmanten Katzendame doch erst mal die größere Akzeptanz katerlicherseits zuschreiben.

Schöne Grüße,
Jule

Ein liebes Hallo, Katzenfreund/in!

Da Dein Kater schon ein Senior ist, wird er mit einem Katzenjunges eher überfordert sein - vor allem von den Nerven her.
Das Katzenjunge würde ihn mit Vergnügen als „lebendes Spielzeug“ benutzen, egal ob er gerade mag/kann oder nicht. Da kann schon mal der liebste Kater zum Faucher werden und zum „Auf Taschen und Pullover“-Markierer werden (in diesem Fall wird das Katzenkind auch gleich lernen: Pipi auf Dinge machen ist gut, und Klo ist interessante Deko).

Stell Dir vor, Du wärest über 80, hättest schon Deine Wehwehchen (die man Dir natürlich so nicht anmerkt, weil Du es instinktiv geschickt zu verbergen weißt), und dann hast Du plötzlich ein fremdes 6jähriges Kind an der Backe kleben, dass den ganzen Tag Deine volle Aufmerksamkeit verlangt - notfalls mit kindlicher „Gewalt“. Den ganzen Tag sollst Du es beschäftigen und erziehen.
Wie empörend.*zwinker* Und wenn Du das noch irgendwie aushältst, wird es spätestens dann richtig ungemütlich, wenn das Kind in die Pubertät kommt und Dir doch tatsächlich weiß machen will, es habe jetzt den Chef-Posten im Haus verdient.

Vom Bauchgefühl der Katzenpsychologie her würde ich also raten, eine weibliche, sterilisierte(!) Katze zu nehmen, die zwischen 2 und 6 Jahre als ist, vorher mindestens 1 Katzen"kollegin/kollege" hatte, und keine Freigängerin war. In diesem Alter sind Katzen noch recht anpassungsfähig. Da Dein Seniorkater vom Alter her wahrscheinlich nicht mehr so anpassungsfähig ist, sollte es die neue Katze vom Alter her sein.
Was die Dominanz angeht, kann ich Dich beruhigen: Wenn eine Katze in ein fremdes Revier kommt, aus welchem sie als „Nicht-Freigänger“ nicht zeitweise flüchten kann, dann hält sie sich erst einmal instinktiv zurück. Wer dann allerdings irgendwann der Chef wird, wird sich höchstwahrscheinlich Deiner Kontrolle entziehen. *zwinker*

Nimm bitte keinen Kater dazu. Es sei denn, Du hast nur Parkett, keine Möbel und jede Menge Zeit, die „Duftmarken“ zu beseitigen (vor allem in Deinem eigenen Bett).

In den meisten Tierheimen gibt es ein „Katzenhaus“, wo mehrere Katzen zusammen auf neue Freunde warten. Bei denen kannst Du davon ausgehen, dass sie sich vergesellschaften lassen. Vorsicht ist geboten bei Katzen, die Du in „Einzelhaft“ vorfindest… Aber so eine wird man Dir auch nicht vermitteln.
Den Mitarbeitern im Tierheim ist sehr daran gelegen, die Tiere so zu vermitteln, dass alles gut läuft. Und sie kennen sich gut aus.
Sie werden Dich verantwortungsvoll beraten und Dir auch bei eventuellen Problemen gerne beratend zur Seite stehen.

Noch ein Tip: Hole Dir unbedingt den „Glücklich-Stecker“ vom Tierarzt, bevor Du die zwei Katzen zusammen bringst. So weit ich mich erinnere, heißt er „Feliway“. Es ist ein Hormonpräparat, das ein sog. Gruppenpheromon in die Raumluft entlässt und wie ein Duftstecker in die Steckdose gesteckt wird. In jeden Raum, zu dem die Katzen Zugang haben, sollte so ein Stecker sein.
Die Dinger sind nicht ganz billig, ich glaube um die 17 Euro (die Nachfüllflasche ist dann billiger), aber es erspart Deinem Kater und seiner neuen Partnerin eine Menge Streß und sorgt dafür, dass sie schneller miteinander klar kommen. Du wirst das wohl ein paar Monate investieren müssen. Das Feliway-Spray bringt übrigens nichts, hatte ich selber schon. Es ist ein konstanter „Duft“-Spiegel notwendig, zumindest meiner Erfahrung nach.

Weitere Tips, wenn es denn so weit ist:

  • Achte unbedingt darauf, dass Du der neuen Mitbewohnerin mindestens ein extra-Klo zur Verfügung stellst, welches in den ersten Monaten nicht direkt neben dem Klo Deines Katers stehen sollte. Wenn Mieze trotzdem woanders ihr Geschäft erledigt, dann wirst Du wohl oder übel noch ein Klo anschaffen müssen, welches Du neben ihr erstes platzierst. Es gibt Katzen, die nicht in das gleiche Klo Pipi machen wollen, wo Kaka rein kommt *zwinker* (man ist ja wählerisch). Manchmal muss man für beide Katzen jeweils 2 Klos aufstellen. Vor allem wenn zwei sich unbekannte Katzen plötzlich zusammen kommen, können sich auch bei der „alten“ Katze ganz neue Gewohnheiten entwickeln. Z.B., das Kater auch plötzlich 2 Toiletten will… Oder das der Kater in Miezies Toiletten geht und Miezie in seines. *grins*
  • Jede Katze braucht einen eigenen Futter- und Trink-platz, am Anfang sollten diese auch nicht direkt nebeneinander liegen. Sonst wird Dein sonst so freundlicher Kater sein Futter verteidigen („Hey, Baby, ich krieg jetzt doppelt wegen dem Streß, such dir dein Essen gefälligst selber“)

Erwarte nicht, dass Dein Kater sofort mit dem Einzug der neuen Mitbewohnerin sein jetziges „Ich hab Angst Dich zu verlieren“-Verhalten ab legt. Alles braucht seine Zeit. Du wirst immer sein Ein und Alles sein, egal wie viele neue Freunde Du ihm geben möchtest. Und eine neue Katze wird sein verlorenes Familienmitglied auch niemals komplett ersetzen können - jedenfalls nicht jetzt, wo er ein Senior ist. Er wird immer mal wieder nach seinem verlorenen Familienmitglied rufen, das ist ganz normal. Bei Menschen nennt man das Trauer, bei Tieren Instinkt. Das Ergebnis ist aber das gleiche.

Noch ein paar abschließende Worte (ich weiß, ich nerve *lach* ) :
Ich kann so verstehen, dass Du eine weitere Freundin für Deinen Kater möchtest. Aber ich denke, zuerst einmal solltest Du versuchen, das Problem am Streßfreiesten wie möglich zu lösen - und ein/e neue/r Mitbewohner/in bedeutet für eine Seniorkatze (und auch für die „Neue“) immer Streß.
Hol Dir doch erst einmal die Glücklich-Stecker und schaue, wie sich Dein trauernder Kater dann verhält. Vielleicht entspannt er sich dann so weit, dass Du gar keine neue Katze in sein Revier drängen musst. Für ihn wäre das in seinem Alter die Streßfreieste Lösung, auch wenn Du vielleicht gerne wieder 2 Katzen zusammen kuscheln sehen würdest.

Liebe Grüße,
Claudia.

Hallo MNoxx,

naja, deine alte Lady wurde ja umgepflanzt aus ihrem gewohnten Revier und musste sich erstmal unterordnen. Und ausserdem hatte sie ja die Möglichkeit, sich bei erheblichen Differenzen rauszunehmen. Sind schon was andere Prämissen gewesen. Mein olles Schätzchen ist ja zum einen hier erstmal Chef, zum anderen hat bei Revierzoff der Neuzugang kaum eine Möglichkeit zum Rückzug, aber trotzdem lieben Dank und schönen Gruß

Annie

Hallo wichtel,

ein Hund ist ausserhalb meiner Möglichkeiten. Oder was meinst du mit Rassemix?

Beste Grüße

Annie

Hallo Jule,

Ich weiss nicht, ob man ihn so vermenschlichen sollte, um von Trauer zu sprechen, aber ohne seine Gefährtin legt er zunehmend ein immer klammerndes Verhalten an den Tag.

Was mich angesichts des Umstandes, dass du/ihr auch einiges an
übermäßiger Zuneigung in den Hinterbliebenen investiert zu
haben schein(s)t nicht so furchtbar wundert :smile:.

*Grins* Gut erkannt. Das dicke Schätzchen ist schon immer die Mamakatze gewesen. Er kann auch „Mama“ sagen. Und „Mom“. Und „Maman“. Und immer bin ich gemeint. Total auf mich fixiert. Schon immer gewesen. Bei der Lili wars genau umgekehrt. Aber „Papa“ sagen konnte sie nun mal nicht. Verschlußlaute sind halt nicht so einfach *g*.

Aber natürlich bekam er immer nur die halbe Zuneigung ab, da Madame hochgradig eifersüchtig war und sich ständig dazwischendrängelte, ihn geradezu wegboxte beim Knuddeln. Nahm er dann wohl oder übel hin meistens. Drum dachte ich halt, dass er irgendwie mit ner neuen Katze sich wieder zu begnügen anschicken täte. Ausserdem sich wohl oder übel mit der zu beschäftigen hätte, so dass wir ein wenig Luft mal bekämen.

Mag sein, dass sich das Problem tatsächlich mit einer neuen
Katze erledigt. Muss aber nicht. Was man mal als Vorteil
erkannt hat, gibt man meist nicht so gern wieder auf. Das
solltest du also zumindest im Gedächtnis behalten, wenn sich
sein Gebaren nicht umfassend bessert, sobald das neue
Katzentier eingezogen ist.

Jenu, ich hoffte, er hätte wie schon gesagt, gar nicht mehr 24/7 Zeit dann zum Nerven übrig. Aber du hast recht, sicher kann man niemals sein.

Und was die Wahl der Gefährtin betrifft: Letzten Endes ist es
und bleibt es ein Glücksspiel. Möchte man mit
Wahrscheinlichkeiten argumentieren, würde ich persönlich ein
zumindest dem Kindes- und Teenageralter entwachsenes Vierbein
wählen, egal wie schnuckelig die Youngsters auch sein mögen.

Geht mir genauso. Ich find bloß keine, ehrlich. Von den hunderten erwachsenen Katzen im Tierheim Berlin, die ich mir regelmäßig ansehe, kommt keine einzige in Frage. Ohne Quatsch jetzt.

Nicht zuletzt auch deswegen, weil man als hoffnungsfroher
Katzenmensch doch auch deutlicher erkennen kann, wie Madame
denn so drauf ist. Bei Junggemüse ist das noch eher ein
munteres Rätselraten: Sind die Macken jugendlicher Übermut
oder doch eher eine bleibende Verhaltensstörung?

Ebent. Hatte ich auch. 18 Jahre lang eine kratzwütige Mistkrücke, die 10 Jahre lang von meiner Mutter versorgt wurde, ohne sich bis so zwei Wochen vor ihrem Tod jemals auch nur ansatzweise von ihr anfassen zu lassen.

Grade wenn der Witwer nicht der Selbstbewusstesten einer ist,
würde ich einer charmanten Katzendame doch erst mal die
größere Akzeptanz katerlicherseits zuschreiben.

Oh ja. Der ist so ein Schisserchen, bei jedem Regen verschwindet er angstschlotternd unter meiner Bettdecke und stellt sich tot, dabei hat es hier noch nie reingeregnet.

Ich glaube, egal, was für eine Katze wir uns holen, sie würde ihn nach 2,3 Tagen spätestens unter der Fuchtel haben. Deshalb war ich ja unschlüssig, ihm vielleicht gleich ein Baby vorzusetzen, da kann er ja noch ein Weilchen den Scheffe mimen.

Lieben Dank und schönen Gruß

Annie

Ein liebes Hallo zurück!

Da Dein Kater schon ein Senior ist, wird er mit einem
Katzenjunges eher überfordert sein - vor allem von den Nerven
her.

Nee, lass es mich mal so ausdrücken: Ein wenig Trubel ist für den alles andere als unförderlich, glaub ich eher.

Das Katzenjunge würde ihn mit Vergnügen als „lebendes
Spielzeug“ benutzen, egal ob er gerade mag/kann oder nicht. Da
kann schon mal der liebste Kater zum Faucher werden und zum
„Auf Taschen und Pullover“-Markierer werden (in diesem Fall
wird das Katzenkind auch gleich lernen: Pipi auf Dinge machen
ist gut, und Klo ist interessante Deko).

Also mein Dicker ist schon immer auf eine geradezu neurotische Weise konsequent stubenrein gewesen. Der weiss schlicht gar nicht, dass man woanders hinbrunzen kann als in ein Katzenklo. Wenn ich ihm das Klo wegschliesse, platzt der. Garantiert.

Stell Dir vor, Du wärest über 80, hättest schon Deine
Wehwehchen (die man Dir natürlich so nicht anmerkt, weil Du es
instinktiv geschickt zu verbergen weißt), und dann hast Du
plötzlich ein fremdes 6jähriges Kind an der Backe kleben, dass
den ganzen Tag Deine volle Aufmerksamkeit verlangt - notfalls
mit kindlicher „Gewalt“. Den ganzen Tag sollst Du es
beschäftigen und erziehen.
Wie empörend.*zwinker* Und wenn Du das noch irgendwie
aushältst, wird es spätestens dann richtig ungemütlich, wenn
das Kind in die Pubertät kommt und Dir doch tatsächlich weiß
machen will, es habe jetzt den Chef-Posten im Haus verdient.

Aber ich bekomme dann wenigstens ein wenig Farbe in mein trübselige Existenz und genug zu tun. Kann auch durchaus von Vorteil sein.

Vom Bauchgefühl der Katzenpsychologie her würde ich also
raten, eine weibliche, sterilisierte(!) Katze zu nehmen, die
zwischen 2 und 6 Jahre als ist, vorher mindestens 1
Katzen"kollegin/kollege" hatte, und keine Freigängerin war. In
diesem Alter sind Katzen noch recht anpassungsfähig. Da Dein
Seniorkater vom Alter her wahrscheinlich nicht mehr so
anpassungsfähig ist, sollte es die neue Katze vom Alter her
sein.
Was die Dominanz angeht, kann ich Dich beruhigen: Wenn eine
Katze in ein fremdes Revier kommt, aus welchem sie als
„Nicht-Freigänger“ nicht zeitweise flüchten kann, dann hält
sie sich erst einmal instinktiv zurück. Wer dann allerdings
irgendwann der Chef wird, wird sich höchstwahrscheinlich
Deiner Kontrolle entziehen. *zwinker*

Jo, da musser nu durch denn. Wie schon gesagt, fände ich auch die weitaus bessere Lösung.

Nimm bitte keinen Kater dazu. Es sei denn, Du hast nur
Parkett, keine Möbel und jede Menge Zeit, die „Duftmarken“ zu
beseitigen (vor allem in Deinem eigenen Bett).

Wenn nicht schon erledigt, kann das Viech gar nicht so schnell „Blaubeerkuchen“ sagen, wie es seiner Klöten oder seiner Gebärmutter abspenstig wäre, soviel ist man sicher, keine Sorge :smile:)

In den meisten Tierheimen gibt es ein „Katzenhaus“, wo mehrere
Katzen zusammen auf neue Freunde warten. Bei denen kannst Du
davon ausgehen, dass sie sich vergesellschaften lassen.
Vorsicht ist geboten bei Katzen, die Du in „Einzelhaft“
vorfindest… Aber so eine wird man Dir auch nicht vermitteln.
Den Mitarbeitern im Tierheim ist sehr daran gelegen, die Tiere
so zu vermitteln, dass alles gut läuft. Und sie kennen sich
gut aus.
Sie werden Dich verantwortungsvoll beraten und Dir auch bei
eventuellen Problemen gerne beratend zur Seite stehen.

Theoretisch hast du ja vollkommen recht. Und ein unschätzbarer Vorteil von Tierheimen im Gegensatz zu Privatleuten ist ja, dass man das Tier quasi „umtauschen“ kann, wenn es gar nicht gehen sollte.

Aber wie ich schon in meiner Antwort an Jule schrieb, hier in Berlin ist das größte Tierheim Europas beheimatet. Hunderte von Katzen. Ich hab sie mir alle auf der Homepage angesehen. Und glaub mir bitte, keine einzige käme auch nur von den elementaren Eckdaten her in Frage. Absolut keine Chance.

In einem Tierheim bei Niederbarnim fanden sich ein, zwei Tiere, die möglicherweise in Frage kämen, ebenso in einer Katzenstation bei Herzsprung. Aber ich bin nicht motorisiert. Freunden und Verwandten zumuten, wohl doch mehr als einmal mehrere Stunden lang, einen ganzen langen Tag ist man unterwegs, durch die Botanik zu karren ist nicht so mein Ding. Und ob die Fellnasen wirklich „passen“ ist erstmal auch nicht klar. Dann müßte man sie mühsam wieder zurückpraktizieren.

Noch ein Tip: Hole Dir unbedingt den „Glücklich-Stecker“ vom
Tierarzt, bevor Du die zwei Katzen zusammen bringst. So weit
ich mich erinnere, heißt er „Feliway“. Es ist ein
Hormonpräparat, das ein sog. Gruppenpheromon in die Raumluft
entlässt und wie ein Duftstecker in die Steckdose gesteckt
wird. In jeden Raum, zu dem die Katzen Zugang haben, sollte so
ein Stecker sein.

Feliway sondert eine Substanz ab, die der Katze eine stressfreie Umgebung suggerieren soll. Klappt manchmal wirklich, allein befürchte ich, dass mein dickes Schätzchen dann allerhöchstens streßfreier seinem Knuddelterror frönen wird, ohne allerdings die Frequenz und Dauer nach unten zu variieren :smile:) Ich will nur, dass er was anderes zu tun bekommt als andauernd laut schreiend sich auf meinem Mousepad zu wälzen oder unter ohrenbetäubendem Motorengeräuschen sein Gesicht permanent in mich reinschrauben anzuschicken :smile:

Weitere Tips, wenn es denn so weit ist:

  • Achte unbedingt darauf, dass Du der neuen Mitbewohnerin
    mindestens ein extra-Klo zur Verfügung stellst, welches in den
    ersten Monaten nicht direkt neben dem Klo Deines Katers stehen
    sollte. Wenn Mieze trotzdem woanders ihr Geschäft erledigt,
    dann wirst Du wohl oder übel noch ein Klo anschaffen müssen,
    welches Du neben ihr erstes platzierst. Es gibt Katzen, die
    nicht in das gleiche Klo Pipi machen wollen, wo Kaka rein
    kommt *zwinker* (man ist ja wählerisch). Manchmal muss man für
    beide Katzen jeweils 2 Klos aufstellen. Vor allem wenn zwei
    sich unbekannte Katzen plötzlich zusammen kommen, können sich
    auch bei der „alten“ Katze ganz neue Gewohnheiten entwickeln.
    Z.B., das Kater auch plötzlich 2 Toiletten will… Oder das
    der Kater in Miezies Toiletten geht und Miezie in seines.
    *grins*
  • Jede Katze braucht einen eigenen Futter- und Trink-platz, am
    Anfang sollten diese auch nicht direkt nebeneinander liegen.
    Sonst wird Dein sonst so freundlicher Kater sein Futter
    verteidigen („Hey, Baby, ich krieg jetzt doppelt wegen dem
    Streß, such dir dein Essen gefälligst selber“)

Ach, mal sehen. Zwei Klos sind Standard, beide von Jumbostärke, bei den Näpfen lass ich es auf mich zukommen (eigentlich haben nahezu alle meiner Fellnasen nebeneinander gespachtelt, wenn das nicht klappen sollte, wird vor Ort anders entschieden).

Ich kann so verstehen, dass Du eine weitere Freundin für
Deinen Kater möchtest. Aber ich denke, zuerst einmal solltest
Du versuchen, das Problem am Streßfreiesten wie möglich zu
lösen - und ein/e neue/r Mitbewohner/in bedeutet für eine
Seniorkatze (und auch für die „Neue“) immer Streß.
Hol Dir doch erst einmal die Glücklich-Stecker und schaue, wie
sich Dein trauernder Kater dann verhält. Vielleicht entspannt
er sich dann so weit, dass Du gar keine neue Katze in sein
Revier drängen musst. Für ihn wäre das in seinem Alter die
Streßfreieste Lösung, auch wenn Du vielleicht gerne wieder 2
Katzen zusammen kuscheln sehen würdest.

Wie schon gesagt, nach meinem subjektiven Empfinden trauert er weniger um seine Schwester (jedenfalls millionenfach weniger als wir menschlichen Hinterbliebenen) als vielmehr er nun meine doppelte Zuneigung einfordert und dies wird er, so ich befürchte, auch vollkommen entspannt und stressbefreit nicht sonderlich einschränken.

Und drum halt wollte ich ihm eine Ablenkung besorgen, denn wir können keine kätzischen Gefährten ersetzen und hier wird immer und immer (unter anderem auch vehementest von meiner Seite aus) postuliert, dass es nicht schön und alles andere als artgerecht sei, gerade bei Wohnungskatzen, diese alleine halten zu wollen.

Betrachte dich trotzdem schonmal als vielfach bedankt für deine absolut hilfreichen und fundierten gedanklichen Anregungen.

Einen lieben Gruß dir

Annie

Hallo, Annie,dachte an einen Persermix, da ich selbst einen Perser hab. Mein Opa ist dermaßen geduldig(auch mit mir), daß er so gut wie alles adoptiert. Trotzdem ist er liebenswert konsequent. Dachte, so eine Kombination aus Perser und Stubentieger(aus Wohnungshaltung).LG wichtel

Hallo,

soweit ich weiß, ist die Homepage vom Tierheim Berlin nicht immer aktuell. Vielleicht schaust du ja einfach mal persönlich vorbei. Nicht alle Katzen stehen nämlich im Internet.

LG, Liz

Bezieh´ meinen Beitrag einfach auf den Kater. Der hat die neue Mitbewohnerin letztlich akzeptiert. Ob das nun wirklich zu seinem Wohl war? Keine Ahnung, ich denke ja. Ansonsten würde man wohl nicht zusammen in der Sonne liegen o.ä.

Eine Faustregel gibt´s sicher nicht, hätte auch schief gehen können. Durchhaltevermögen ist wichtig!

Gruß,
mnoxx

http://picasaweb.google.de/MNoxxOnline/SchnurrendeVi…

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