Dobermann verkennt Baby als Plüschtier, Quietscher, bzw. Spielzeug

Schönen guten Abend an alle,

mein Dobermann Holger (8 Jahre) ist generell verrückt nach Spielzeug, welches schön bunt und/oder flauschig ist. Wenn es dann noch Töne, egal welcher Art, von sich gibt, dreht er vollends damit ab.

Nun bin ich kürzlich Oma von Zwillingen geworden, die alle o. g. Attribute mitbringen und Holger will „dran“, klar.

Natürlich wird er immer festgehalten, und Stunden später ist er noch völlig hibbelig und sucht alles nach den Babys ab.

Ich bin ratlos, wie ich ihn annähern könnte, ohne das geringste Risiko einzugehen.
Ohne Maulkorb, den ich natürlich besorgen könnte, sehe ich gar keine Möglichkeit.

Habt Ihr einen Rat für mich?

Dankende Grüße,

Evi

Hallo Evi,

ganz klare Lösung: den Hund ins Nebenzimmer einsperren.

Insbesondere, da der Hund offenbar nicht auf Kommando hört, sondern behelfsmäßig festgehalten werden muss.

Gruß Simon

Hallo Evi,

ein Hund, vor allem in der Größe und ein Säugling gehören nicht zusammen.
Das Risiko, daß etwas passiert, selbst wenn er nur spielen will, ist einfach zu groß.

Aber selbst ein 2 kg Yorkshire Terrier könnte einen Säugling verletzen.

Kinder- und tierfreundliche (in dieser Reihenfolge) Grüße
MissSophie

Hallo Evi,

ist natürlich wirklich eine heikle Sache einen so großen Hund an Kinder ran zu lassen. Vielleicht wäre auch ein Besuch in der Hundeschule nicht schlecht, damit Holger etwas mehr Gehorsam bekommt. Fakt ist, alleine solltest du ihn niemals mit den Kindern lassen, bis diese Standfest sind und wissen, wie man artgerecht mit einem Hund umgeht. Ihn aber ganz wegzusperren halte ich persönlich für bedenklich. Er muss lernen, dass er die Kinder zu ignorieren hat und innerlich zur Ruhe kommen kann, wenn diese da sind. Ich kenne sehr viele Hunde, die komplett bekloppt sind, aber sich auf der Stelle zu benehmen wissen, wenn ein Kind auch nur in der Nähe ist. Fernwartung ist hier aber leider nicht möglich, darum solltest du bei einem erfahrenen Hundetrainer dieses mal unter Beobachtung nehmen.
Eins ist aber von äußerster Wichtigkeit! Die Kinder müssen in der Rangfolge über euch stehen, sonst würde der Hund unter Umständen versuchen um die Rangfolge mit den Kindern zu streiten/kämpfen.

Herzlichen Glückwunsch der frischgebackenen Oma :smile: LG

Hallo Evi!

Vielleicht hilft es, wenn Du Holger beibringst, auf seine Decke / in sein Körbchen zu gehen und dort zu bleiben, wenn die Zwillinge da sind. Das ist natürlich für den Hund eine sehr schwere Aufgabe und nur mit viel Geduld zu erreichen.
Wichtig erscheint mir aber vor allem, daß Du ihm das Spielen mit allen plüschigen und quietschenden Gegenständen verbietest - die sollten ab sofort ABSOLUT tabu sein. Die er schon hat räum weg, kauf evtl. ein paar neue und verbiete ihm damit zu spielen.
Ihn wegzusperren halte ich für keine gute Idee, weil ein „cleverer“ Hund dann verbindet - Kinder kommen, ich muß weg -> Kinder sind doof, müssen vertrieben werden. Wichtig ist halt, daß er Frustrationstoleranz und Selbstbeherrschung lernt, damit er nicht einfach nach seinem Gusto handelt, sondern Dir gehorcht. Dafür wäre eine gute Hundeschule sicher eine passende Anlaufstelle.
Liebe Grüße von
Archie (der seinen Hunden jedes Quietschi verbietet, damit sie nicht in Kinderwagen hüpfen um ihr Spielzeug rauszuholen)

Hallo,

mein Dobermann Holger (8 Jahre) ist generell verrückt nach
Spielzeug, welches schön bunt und/oder flauschig ist. Wenn es
dann noch Töne, egal welcher Art, von sich gibt, dreht er
vollends damit ab.

Ok.

Nun bin ich kürzlich Oma von Zwillingen geworden, die alle o.
g. Attribute mitbringen und Holger will „dran“, klar.

So klar finde ich das nicht. Ein Hund kann und sollte zwischen einem Spielzeug und einem Familienmitglied unterscheiden.

Natürlich wird er immer festgehalten, und Stunden später ist
er noch völlig hibbelig und sucht alles nach den Babys ab.

Auch das Festhalten finde ich nicht natürlich. Ihr habt es von Anfang an nicht optimal organisiert und jetzt sehe ich da ehrlich wenig Möglichkeiten dies wieder gut zu machen. Ihr hättet dem Hund bereits getragene Windeln vom Kind VOR der Begegnung mitbringen sollen so dass er daran schnuppern kann. Wenn das Baby dann das erste Mal nach Hause kommt, dann wird es auf den Boden gelegt, damit der Hund es begrüssen kann - kein Festhalten und dem Hund mindestens genauso viel Aufmerksamkeit schenken, wie dem Kind - viel loben, wenn er vorsichtig ist. Das funktioniert bei einem Familienhund, aber vielleicht ist der Hund nicht „nah genug“ dran, da ihr ja vermutlich nicht im gleichen Haushalt wohnt.

Ich bin ratlos, wie ich ihn annähern könnte, ohne das
geringste Risiko einzugehen.

Ohne geringstes Risiko geht nicht. Ich sehe im Moment nur die Möglichkeit die Begegnung zu unterbinden. Wegzerren oder schimpfen schürt schlimmstenfalls Eifersucht.

Ohne Maulkorb, den ich natürlich besorgen könnte, sehe ich gar
keine Möglichkeit.

Wenn an einem Maulkorb nicht bereits gewohnt ist, ist das auch keine Option. Man müsste ihn unabhängig vom Kind erstmal an den Maulkorb gewöhnen. Sonst bringt er diesen mit dem Kind in Verbindung = nicht optimal.
Aber ein Maulkorb hilft nur gegen beissen und nicht gegen das Gewicht des Hundes. Hunde setzen beim Spielen auch gerne die Pfoten ein.

Habt Ihr einen Rat für mich?

Bekommt Holger insgesamt in den Griff. Er scheint sehr betüdelt worden zu sein und wahrscheinlich fanden es alle bisher ganz putzig, wie er die Plüschtiere durch die Gegend schleuderte - das soll jetzt plötzlich nicht mehr so sein = Holger ist verwirrt.
Vielleicht besucht ihr eine Hundeschule?

Viele Grüße

An deiner Stelle würde ich kein Risiko eingehen und den Hund einfach von ihnen fernhalten. Solltest du ihn aber unbedingt an die Babys gewöhnen wollen, würde ich mal beim Tierarzt um Rat fragen :smile:

Hallo,

  • viel loben, wenn er
    vorsichtig ist.

… und ei du böser Hund schimpfen, wenn er es schüttelt?

Kopfschüttelnde Grüße
MissSophie

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Hallo,

mein Dobermann Holger (8 Jahre) ist generell verrückt nach
Spielzeug, welches schön bunt und/oder flauschig ist. Wenn es
dann noch Töne, egal welcher Art, von sich gibt, dreht er
vollends damit ab.

Nun bin ich kürzlich Oma von Zwillingen geworden, die alle o.
g. Attribute mitbringen und Holger will „dran“, klar.

Der Hund wird die Babys nicht mit Plüschtieren verwechseln - der Geruch ist so anders, dass Babys für einen Hund etwas grundsätzlich anderes, in diesem Fall Neues sind.

Trotzdem wäre ich sehr, sehr vorsichtig. Man kann unter Aufsicht und an der Leine den und an den Babys schnuppern lassen, sollte aber auch klarstellen, dass die Babys wichtiger sind, als der Hung (Rangfolge).
Meist sind Hunde jungen Wesen gegenüber recht freundlich eingestellt, aber es gibt immerwieder böse Unfälle, die keiner verantworten möchte.

Also lieber alle mögliche Vorsicht walten lassen, gar nie Hund mit Baby oder Kind alleine lassen - ein Dackel mit einem 6 Jährigen Kind ist verm. ungefährlich, bei Dobermännern ist fraglich, wann es ungefährlich wird.
Denke auch, dass eine gute Erziehung des Hundes da das Wesentliche ist.

Natürlich wird er immer festgehalten, und Stunden später ist
er noch völlig hibbelig und sucht alles nach den Babys ab.

Er hat gerochen, dass da ein neues Familienmitglied ist und möchte es kennenlernen - schätze ich.

Ich bin ratlos, wie ich ihn annähern könnte, ohne das
geringste Risiko einzugehen.
Ohne Maulkorb, den ich natürlich besorgen könnte, sehe ich gar
keine Möglichkeit.

Warum nicht mit Maulkorb - wäre doch eine gute und recht sichere Lösung? Der Hund wird das verkraften wenn er im Gegenzug seine Neugier befriedigen kann.

Habt Ihr einen Rat für mich?

Hundeschule wäre Punkt 1, ist aber keine Garantie, macht nur sicher einiges einfacher und gibt Dir verm. auch Infos für die Handhabung der Situation.
Unter Aufsicht behalten wird nötig bleiben, ev. bis das Baby in der Pubertät ist - oder noch länger.

Mit einem so großen und nicht ungefährlichen Hund hat man schon mal Probleme. Ist halt nicht anders.

Gruß, Paran - die große Hunde kennt und weiß, warum sie Katzen hat (passen besser auf den Schoß und gehen aufs Katzenklo).

Hallo

  • ein Dackel mit einem 6 Jährigen Kind ist verm. ungefährlich, …

Ich habe mal von einem Unfall mit einem sehr kleinen Hund gehört. Ich glaube, es war sogar sowas wie ein Yorkshire-Terrier, aber maximal ein Dackel. Der hat einem Kind eine Stück aus der Wange rausgerissen. Das Kind war allerdings noch keine 6, eher 4-5, aber trotzdem.

Denke auch, dass eine gute Erziehung des Hundes da das Wesentliche ist.

Es scheint mir aber, dass Hunde von den Hundehaltern öfters mal falsch eingeschätzt werden: Solange sie selber dabei sind, benimmt der Hund sich sehr erzogen, sobald der Hund aber mit einem Kind alleine ist, verhält er sich unter Umständen ganz anders.

Viele Grüße

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Hallo,

ich bin überzeugt, daß Holgi niemals ohne Aufsicht zu dem Nachwuchs gelassen werden sollte. Und auch später nicht, wenn diese schon älter sind und zwar so lange bis Holgi das Zeitliche gesegnet hat.

Dobermänner sind schon so überzüchtet, so wie diese Goldenretrievermodehunde, daß ich an Ihrer Stelle dies machen würde.

Gruß vom Raben

Hallo

  • ein Dackel mit einem 6 Jährigen Kind ist verm. ungefährlich, …

Ich habe mal von einem Unfall mit einem sehr kleinen Hund
gehört. Ich glaube, es war sogar sowas wie ein
Yorkshire-Terrier, aber maximal ein Dackel. Der hat einem Kind
eine Stück aus der Wange rausgerissen. Das Kind war allerdings
noch keine 6, eher 4-5, aber trotzdem.

das war ein Dackel. die können noch mal eine Ecke mehr anrichten, als ein Yorkshire. Aber man sollte nie vergessen, dass z.B. Yorkshiretrerrier für die Bergwerke gezüchtet wurden, um diese von Ratten freizuhalten. Yorkies sind daher ausgesprochen wehrhaft für ihre Größe.

Denke auch, dass eine gute Erziehung des Hundes da das Wesentliche ist.

Es scheint mir aber, dass Hunde von den Hundehaltern öfters
mal falsch eingeschätzt werden: Solange sie selber dabei sind,
benimmt der Hund sich sehr erzogen, sobald der Hund aber mit
einem Kind alleine ist, verhält er sich unter Umständen ganz
anders.

Viele Grüße

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  • ein Dackel mit einem 6
    Jährigen Kind ist verm. ungefährlich,

Ein Dackel ist ein tiefergelegter Schäferhund. Man muß nur mal die Zähne ansehen, da ist kaum ein Unterschied

bei Dobermännern ist

fraglich, wann es ungefährlich wird.

Bei Hunden ist es auch für einen Erwachsenen NIE ungefährlich! Deshalb das A und O:

Denke auch, dass eine gute Erziehung des Hundes da das
Wesentliche ist.

Eine gute genetische Grundlage UND eine sorgfältige Sozialisation nicht zu vergessen - dann kann das Leben mit großen und kleinen Hunden zur Bereicherung und für den Hund ein gutes Leben sein.

Liebe Grüße
MissSophie

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Hallo,
niemals den Dobermann mit den Kindern alleine lassen. Dieser Rasse ist nicht zu trauen.
Die sind heimtückisch. Jedenfalls die Dobermänner die ich kenne.

LG Rosenfreak

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Hallo Rosenfreak,

also das kann ich jetzt wirklich nicht auf Holgi sitzen lassen.

„Heimtückisch“ setzt eine Organisation des Gehirns voraus, die bei Tieren nicht gegeben ist.
Heimtücke ist etwas spezifisch menschliches und charakterisiert ihn meiner Meinung nach besser als Werkzeuggebrauch.
Wenn du damit meinst, daß alle Lebewesen auf Grund ihrer Komplexität prinzipiell unberechenbar sind, stimme ich dir zu.

Liebe Grüße
MissSophie

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Hallo Ihr Lieben,

natürlich würde ich Holgi NIEMALS mit den Kindern alleine lassen, selbst mit meiner anderen Hündin, die äußerst kinderlieb ist, nicht.

Richtig ist, dass bei ihm Erziehungsdefizite vorliegen.
Ich hab ihn vor 3,5 Jahrenvon der Dobermann-Nothilfe übernommen, und bis dato hatte er kein so schönes Leben.
Deshalb wurde er natürlich betüddelt und ich hab zu viel durchgehen lassen, das muss
ich mir wohl auf die Fahne schreiben.

Nun, ich muss sehen, wie ich die nächsten Treffen mit den Kindern arrangiere, es gibt ja
immer eine Lösung.

Habt vielen Dank für Eure Antworten!

Gruß zur Nacht,

Evi

Hallo,

nein, denn das wird bei einem Hund, der in der Familie integriert ist nicht passieren.
Das wird bei diesem Holger nicht funktionieren, weil er nicht in der Familie des Kindes ist (also nicht der Hund der Eltern, sondern „nur“ der Großeltern und weil es dazu einfach mal zu spät ist. Letztlich kommt noch erschwerend hinzu, dass der Hund anscheinend verzogen ist.

Wir hatten damals als das Kind zur Welt kam zwei Hunde und haben dies auf Anraten der Hebammen im Krankenhaus so gemacht. Der eine Hund schnupperte kurz und ging dann weg und der andere legte sich neben das Baby, presste sich regelrecht an das Kind und knurrte jeden an, der in die Nähe kam - auch nicht ganz optimal, das gebe ich zu. Sie entwickelte sich zu einer Art „Nanny“, schlief unter der Wiege und holte mich sofort wenn das Kind aufwachte, frass kaum und hatte sogar Milch - sie war bedeutend gestresster bei der Kinderbetreuung als ich. Ein psychisch gesunder Hund erkennt das Baby als Familienmitglied - der Beschützerinstinkt muss sicher nicht so ausgeprägt sein, wie bei unserem Hund und ich würde niemals den „Welpenschutz“ als in die „Wiege gelegt“ sehen und Kind und Hund alleine lassen. Wir haben das zwar gemacht, konnten uns aber auf unsere Hunde verlassen, aber ich würde es niemals jemanden raten.

Wenn aber Kind und Hund zusammen leben sollen, dann muss man für beide die Voraussetzungen dafür schaffen: das Kind muss geschützt sein und der Hund muss hören, aber damit er keine Eifersucht entwickelt, Aufmerksamkeit bekommen und beide dürfen nicht miteinander alleine gelassen werden. Das gilt auch für später, wenn das Kind anfängt mobil zu werden.

Nach dem was die UP schreibt, halte ich den Hund für nicht geeignet um mit Kindern zusammen zu sein.

Viele Grüße

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…schon die Frage macht mir Angst…das malt bei mir gaaanz seltsame Bilder.

Also allein würde ich die 2 nicht lassen,auch nicht auf Nasenlänge beobachtet…

Wo ist eigentlich unsere Hunde/Wolfexpertin Jule 9…,da hätte mich ihre Meinung mal interessiert…

LG von Oscara

Hallo,

der Hund wird nie und nimmer die Babies mit einem Spielzeug verwechseln. Never. Er weiß, dass es sich um Lebewesen handelt. Leider ist das auch schon alles, was man mit Sicherheit sagen kann.

Die denkbaren Verhaltensweisen wären diese:

  1. Die Kinder lösen den Beutetrieb aus. Das wäre das worst-case-Szenario, denn es würde einen ernstzunehmenden Angriff des Hundes zur Folge haben. Bei einem normal sozialisierten Hund ist das nicht zu erwarten, dennoch sollte man diese Option auf dem Schirm haben.

  2. Der Hund ist mit der neuen Situation überfordert und stark unter Stress. Das bedeutet, dass er seine Bewegungen nicht unter Kontrolle hat. Des weiteren ist sein Nervenkostüm insgesamt entscheidend dabei, wie er mit dem Stress umgeht. Handelt es sich um einen unsicheren Hund kann von extremem Beschwichtigungsverhalten (bei dem er versucht, die Kinder abzulecken oder an ihnen hochzuspringen) bis hin zu aggressivem Schnappen alles passieren.

  3. Der Hund ist schlicht neugierig und entwickelt seine Aufgeregtheit eher aus dem Umstand, dass er keinen Kontakt aufnehmen darf und möglicherweise die ganze Zeit unter Spannung festgehalten wird. Dies wäre die beste Variante, da hier eine schrittweise Annäherung schnell von Erfolg gekrönt sein würde.

Problem 1: Man weiß es nicht.
Problem 2: In jeder der Situationen besteht Gefahr für die Kinder.

Ich persönlich würde mich immer um eine Annäherung bemühen. Allerdings kann ich Hundeverhalten gut einschätzen und erkenne, wann eine Situation bedenklich ist.

In keinem Fall würde ich ohne Maulkorb agieren. Dabei muss die Maulkorbgewöhnung unabhängig von den Kindern erfolgen und möglichst positiv vom Hund verknüpft werden. Bis der Hund das erste Mal Kontakt mit den Kindern hat, muss er den Maulkorb entspannt tragen, ohne den Versuch zu machen, ihn abzustreifen. Ich würde in diesem Fall einen Nylonmaulkorb empfehlen, da dieser bei Kontakt die Kinder nicht verletzt (durch Kratzen).

Dann würde ich den Hund - ebenfalls unabhängig von den Kindern - daran gewöhnen, in der Wohnung ein Brustgeschirr und eine lange (ca. 4m) Leine daran zu tragen. Das wird ein wenig lästig, weil der Hund sich schnell mal verheddert, deswegen muss man das immer überwachen. Wenn er sich erschreckt, weil er einen Stuhl umwirft oder irgendwo festhängt, wäre das blöd.

In dieser Zeit würde ich für Geruchsinput sorgen: Gebrauchte Windeln der Babies, getragene Strampelhosen, vollgespuckte Lätzchen. Das alles kriegt der Hund zum ausgiebigen Untersuchen und Kennenlernen. Dabei nimmst du immer die Leine in die Hand und trainierst den Hund darauf, sich diesen Dingen langsam und kontrolliert zu nähern. Die Leine sollte immer locker durchhängen. Lass ihn z.B. auf dem Weg zu den Sachen absitzen und belohne ihn für Ruhe und Kontrolle.

Wenn ihn die Sachen nur noch bedingt oder nicht mehr interessieren und er gut kontrollierbar ist, ist es Zeit für die Kinder. Idealerweise sind sie satt und zufrieden, wenn der erste Kontakt stattfindet, und Holger hat eine ausgiebige Gassirunde hinter sich und ebenfalls einen vollen Bauch - und natürlich einen Maulkorb.

Dann können sich Mama und Papa mit den Babies auf dem Arm auf die Couch setzen und du kommst mit dem angeleinten Holger dazu. Lege den Weg zu den Gästen kontrolliert zurück und lobe Holger ruhig und sanft für Kontrolle in seinem Verhalten. Dann darf er an die Babies ran.

Die Eltern können für den allerersten Moment eine Stoffwindel über die Gesichter legen und diese dann wegnehmen, wenn Holger den ersten Kontakt aufgenommen hat. Ist er ruhig, darf er ausgiebig riechen, ist er sehr aufgeregt, führst du ihn nach dem ersten Kontakt wieder ein Stück zurück, lässt ihn sitzen und versuchst es dann wieder.

Zeigt er irgendeine Form von Aggression, wie Knurren oder Hochziehen der Lefzen (sieht man auch mit MK), brich die Aktion ab und lasse es für immer. Für diesen Fall würde ich Hund und Kinder konsequent getrennt halten.

Auf diese Art und Weise darf Holger immer wieder (am Anfang möglichst oft) Kontakt haben. Ist er ruhig, darf er im Zimmer bleiben (natürlich mit MK und Leine gesichert).

Beide Sicherungsmaßnahmen würde ich beibehalten. Selbstverständlich darf der Hund niemals allein mit den Kindern sein.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule,

da Holger eindeutig unter Punkt 3 fällt, werde ich das Maulkorbtraining nach Deiner
Anweisung starten.

Herzlichen Dank für Deine fundierte Antwort!

Evi