Hund finden

Guten Tag an alle,
vor einiger Zeit ist mein Hund gestorben. War ein Tierheimhund mit vielen Problemen, aber wir haben uns über die Jahre zusammengerauft. Sie hat mir viel beigebracht - ein durchgeknallter Bordercolliemix.

Jetzt bin ich auf der Suche nach einem neuen Hund. Mein Besuch beim Tierheim war ziemlich unangenehm. Seit meinem letzten Besuch vor etlichen Jahren hat sich da anscheinend einiges geändert. Ich wurde sehr argwöhnisch begutachtet und einer Verhörgleichen Befragung unterzogen. Ich hatte den Eindruck die ‚Tierschützer‘ wollten eigentlich keinen Hund abgeben. Außerdem wurden mir, sollte ich einen Hund bekommen etliche unangemeldete Hausbesuche angekündigt. Zu sehen bekam ich kein Tier - die könnte ich nur im Internet aussuchen. Wer aber sucht ein Tier im Internet aus?
Dann habe ich mal auf den Seiten geschaut die Hunde aus Spanien oder Rumänien vermitteln. Aber auch da muss man sich nach einem Foto, im besten Fall noch nach einem YouTube-Filmchen entscheiden, ob der Hund kommt oder nicht.
Hat jemand Erfahrungen damit?
Wer hat Empfehlungen wie man am besten an einen Hund kommt der zu einem passt?
Danke für Ideen. otherland

Hallo,
also, ich schau auch nicht so gerne im Tierheim nach einem neuen felligen Freund, aber ich durfte mir IMMER die Tiere ansehen und mit meinem Favorit durfte ich auch IMMER Gassi gehen, gar kein Problem. Wenn der Hund auf einer Pflegestelle untergebracht ist, kann man dir auch ein klein wenig mehr über seinen Charakter erzählen.
Diese Hausbesuche machen sie um sicher zu gehen, dass der von ihnen aufgepäppelte Hund nicht in seinen eigenen Fäkalien krepiert. Aber die schauen, wenn überhaupt, einmal nach einem halben oder ganzen Jahr vorbei, das wars. Jedenfalls war das bei mir in Hessen so.
Du kannst auch einfach im Internet schauen, welcher Hund dir bei einem bestimmten Tierheim zusagt und sagst denen dann im Büro, du möchtest z.B. Snoopy, Lucy und Bello mal sehen. Denn auch bei einem Gelände, das von Tierheimbesuchern begutachtet werden kann, sind nicht immer alle Hunde zu sehen. Gerade sehr kleine, alte oder ruhige Hunde sind dann in irgendwelchen Räumen untergebracht. Nach solchen Hunden musst du fragen, dann werden sie dir auch gezeigt.

Hallo,

ich finde es klingt nicht seriös, was Du da über das Tierheim berichtest.
Es ist toll, dass sie vorher eine Befragung machen, die darf auch umfangreich ein - bis sie Dich zu den Tieren lassen. Oft schieben sich am Wochenende Massen von Menschen durch die Gänge der Käfige und es sind bestimmt nicht alle davon, die wirklich ein Tier mitnehmen wollen.
Du hast aber vollkommen recht, dass man sich ein Tier nicht nach einem Foto und einem kurzen Steckbrief aussucht. Üblicherweise sucht man sich ein Tier, nimmt den ersten Kontakt auf und kann auch Spaziergänge mit ihm machen.

Die unangekündigten Besuche sind üblich und das finde ich auch gut und sinnvoll. So eine Art „Jugendamt“ für Tiere, um zu überprüfen, dass sie auch wirklich in gute Hände gekommen sind.

Viele Grüße und viel Glück bei der Suche.

Hallo otherland,

deine Erfahrungen decken sich zum Teil mit meinen (Und du kannst sicher sein, dass du und ich hier gewaltig einen drüber bekommen…)

Mir ging es genauso wie dir. Wir wollten nur wieder einen Hund!

Wo geht man hin?, ins Tierheim.

Die Arroganz der Leute ging mir auf den Keks. Ich lasse mir mein Haus nicht durchleuchten! Hier war es fast schlimmer, als wolle man ein Kind adoptieren!

(In unserem großstädtischem Tierheim sitzen tatsächlich sehr viele „geschädigte“ oder Listenhunde, die erfahrenen Führung bedürfen, aber das war nicht die Anfrage).

„Einen Hund aus einer Tötungstation retten?“

Ich unterstütze auch immer noch einen griechischen Tierschutzverein, es sind dort elende Verhältnisse im Vergleich zu hier.

Aber die Hunde aus Spanien, Griechenland, sind trotzdem keine „dankbaren Hunde“, sondern nur Hunde, die sich einleben müssen.

Uns ist es glücklicherweise passiert, dass eine „deutsche“ Hündin von einem „deutschen“ Hund gedeckt wurde und unseren wunderbaren Mix in einer wunderbar hundgerechten Umgebung zur Welt gebracht wurde.

Und, nein, ich bin nicht für berufsmäßige Vermehrung. Aber gelengentlich passiert ein nicht gewolltes Vermehren auch in D. Da kommen dann schon Hunde mit einer sehr guten Welpenaufzucht auch von Laien ohne Trauma raus.

Schau mal in der Zeitung, manche trauen sich noch.
Oder doch in einem Internetportal?
http://www.deine-tierwelt.de/kleinanzeigen/mischling…

Mit etwas Hundeerfahrung und Kommunikations- und Reisefähigkeit geht das.

Ich wünsche dir viel Glück mit einem neuen Wauz.

LG

Guten Morgen,

ich reihe mich ein.
Ich wollte vor Jahren einen Neufirüden aus einem Tierheim rausholen und kastrieren lassen, er hätte seinen Lebensabend mit meinen Mädels verbringen können.
Wir haben den Hund nicht bekommen.
Das TH sollte ihn noch auf unsere Kosten kastrieren lassen… nö wollten sie nicht.

Leider weiß ich nicht, was aus dem Rüden geworden ist, es war ein stattlicher lieber Kerl, der nicht in diesen Tierheimzwinger gehörte :frowning:

LG Margit

Hallo Chilli,

Die unangekündigten Besuche sind üblich und das finde ich auch
gut und sinnvoll. So eine Art „Jugendamt“ für Tiere, um zu
überprüfen, dass sie auch wirklich in gute Hände gekommen
sind.

als „Kinderhalter“ steht man aber nicht grundsätzlich unter Generalverdacht, und hat deshalb i.d.R mit dem Jugendamt weder an- noch unangemeldet etwas zu schaffen.

Gruß

Johnny

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Kleine Tierheime
Guten Morgen otherland,

ich wohne hier in der Pampa, und die zwei (absolut überfüllten) Tierheime in meinem direkten Umfeld sind ganz anders gestrickt.

Ich habe mich allerdings im Vorfeld auch via Mail „freiwillig beworben“ (Lebensumstände beschrieben, meine Vorstellungen erläutert, Fotos von meinen anderen Tieren geschickt etc.).

Die hiesigen Tierheime handhaben es so, dass die Tiere von ihnen persönlich in das neue Zuhause gebracht werden. Wenn die Mitarbeiter dann feststellen konnten, dass die Angaben auch stimmen, hat sich nie wieder jemand sehen lassen. Im Gegenteil: Mir werden via Mail von den Tierheimen immer wieder Tiere „angeboten“.

Aber anscheinend ist die Handhabung „meiner“ Tierheime nicht die Regel (siehe mal meine Anfrage vor nicht allzu langer Zeit: /t/rechte-des-tierheims/6886983/20

Daher: Fahr mal aufs Land - dort gibt es u.a. auch immer wieder „ungewollte Vermehrungen“ (unser Käseblatt ist voll von diesen Anzeien - und das sind keine bewussten Vermehrer, sondern nur Leute, die ihre Tiere nicht kastrieren lassen - Landleben eben!).

Und wenn Du Border-Collie-Erfahrung hast, frag mal hier nach:
http://bordercollie-in-not.de/vermittlung.html - aber die werden Dich definitiv auf Herz und Niere prüfen! :smile:

Viele Grüße von

Kathleen, die auch einen BC hat

Hallo,

in Sachen Tierheim kann ich nur sagen: Es gibt solche und solche. Ich arbeite seit 30 Jahren für den Tierschutz - und mein größter Horror sind die selbsternannten „Obertierschützer“, die sich eine völlig irreale Welt zurechtstricken und Tiere zu engelsgleichen Wesen erheben, die für sie das wichtigste im Universum darstellen. Ihnen gemein ist neben dem fehlenden Bezug zur Realität meist auch der Umstand, dass sie Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen haben und aus diesem Grund jedes Tier behandeln, als hätten sie es selbst geboren .).

Man findet viele von dieser Sorte im Umfeld von Tierheimen und im Importgeschäft mit Tieren aus dem Ausland, und die meisten ordnen ihr eigenes Leben komplett den (oft eingebildeten) Bedürfnissen ihrer Tiere unter. Dasselbe erwarten sie von den zukünftigen Besitzern der Tierschutztiere. Inquisitorische Verhöre und kuriose Schutzverträge sind da gang und gäbe.

Glücklicherweise gibt’s aber auch noch andere, und deshalb lohnt es sich meist, nicht gleich aufzugeben, sondern nach einem Tierheim zu suchen, dessen Mitarbeiter den Bezug zur Realität nicht verloren haben.

Was du ebenfalls tun kannst ist, bei den Notvermittlungen der Rassezuchtvereine des VDH nachzufragen. Die gibt es für nahezu jede Rasse, und je nach Rasse sind dort immer auch Hunde zu vermitteln. Diese Hunde stammen häufig aus Scheidungen, aber man findet dort auch Hunde, deren Besitzer nach einer Weile festgestellt haben, dass sie sich mit der Anschaffung übernommen haben. Da nicht jeder Züchter Hunde zurücknehmen kann und will, greifen hier die Notvermittlungsstellen und schließen die Lücke, um zu verhindern, dass die Hunde zu lange im Tierheim sitzen. Viele Hunde gelangen dort auch erst gar nicht hin, sondern bleiben bis zur Abgabe noch bei den Besitzern oder in Pflegestellen. Hier hast du häufig auch noch nach der Übernahme des Hundes gute Unterstützung und Beratung.

Der letzte Weg sollte dich zu Vermehrern führen. Ganz besonders dann, wenn du in Versuchung kommst, dort einen Hund aus Mitleid zu nehmen. Das ist lediglich eine Geschäftsmasche, die solange blüht, wie es Dumme gibt, die immer wieder Hunde kaufen.

Vorsicht auch bei Auslandshunden. Die wenigsten Hunde sind für ein Leben in Deutschland geeignet. Den meisten fehlt eine positive Sozialisation auf Menschen, was bedeutet, dass sie niemals eine Bindung aufbauen können. Auch wenn die meisten Besitzer sich das schön reden, bedeutet das immer Probleme. Wenn es aber denn sein muss, dann unbedingt lieber einen Hund aus Süd- als auch Osteuropa. Abgesehen von echten Mafiastrukturen im Hundegeschäft, handelt man sich hier nicht selten tickende Zeitbomben ein, die richtig gefährlich werden können, weil sie nicht nur nicht positiv, sondern negativ auf Menschen geprägt wurden. Solche Erfahrungen vergessen Hunde lebenslang nicht mehr. Und da hilft auch die vielbeschworene „Liebe“ kein bisschen weiter.

Schöne Grüße
Jule

Wer hat Empfehlungen wie man am besten an einen Hund kommt der
zu einem passt?

Hallo otherland,

habe einen meiner Hunde dem ‚schwarzen Brett‘ beim Tierarzt zu verdanken.

Eventuell eine Idee . . .

LG
kalei

Hallo, Otherland,
habe alle Beiträge gelesen, alle www-Mitglieder haben irgendwie recht.
Wissen müßte man, wie alt Du bist und wie u. wo Du wohnst, wie groß Deine Fam. ist.
Wir sind schon Rentner (66). Hatten 2 Hunde vorher. Tierheim.
Schäferhund 1/4 Jahr bis 7,5 Jahre Herzfehler, Schlaganfall (einschl)
Belg. Schäferh. 7 Jahre bis 14 Jahre (altersschwach - einschl)
2 Jahre nichts. Jetzt Schäferh. mix 7 Jahre aus dem Tierschutz als Pflegestelle. Wie vorher schon gesagt wurde, sind diese Tiere meist nicht aggr. und biisig, aber sehr scheu und wenig sozialisiert. Müssen sich an alles erst gewöhnen. Z.B. spielen sie nicht bis gar nicht. War große Umstellung. Jetzt, nach 3/4 Jahr sind wir recht zufrieden, sie ist ganz ruhig, macht keinen Stress, geht gut an der Leine u. hört mehr oder weniger. Als Pflegestelle (Hündin kann weiter vermittelt werden)gehen wir nicht in die Hundeschule wir glauben auch es könnte recht schwierig werden, da sie daß,was sie kann (erlernt mit der Zeit)nur macht, wenn sie will. Manchmal immer öfter, manchm. gar nicht. Aber eben in einer ganz liebenswerten Art.
Also, es kommt eben darauf an, was Dir am Hund wichtig ist.
Viel Erfolg
lumabl

Guten Morgen,

ich schließe mich vor allem Jule, aber auch einigen anderen Postern an.
Ein Tierheim alleine zu kennen, reicht nicht, wenn du einen Hund, der zu dir passt und den du auch „bewältigen“ kannst, finden willst.

Ich habe, nach langjährigem Rassehundebesitz und auch Zucht, meinen jetzigen Hund nach langer Suche in verschiedenen Tierheimen gefunden.

Definitiv hätte ich mich nicht auf Internetfotos verlassen!

Kriterien waren: persönlicher Kontakt zu dem Hund, einige Zeit gemeinsam zu verbringen um herauszufinden, ob ich mit dem Hund in allen meinen Lebenssituationen - und er mit mir - zurecht komme.

Ich hatte Gelegenheit, den Hund (ein Kuvasz - nicht ganz einfach) in vielfältigen Situationen kennenzulernen und auch mich zu überprüfen, ob ich (als damals Rassenunkundige) dem gewachsen war.

Ich hatte das Glück, an ein gutes Tierheim zu kommen und fühlte mich nicht „argwöhnisch begutachtet“ sondern als mögliche Besitzerin gut „durchleutet“ (im Sinne des Hundes) und betreut und hatte auch die Zeit, mich über die für mich neue Rasse kundig zu machen.

Ich wurde von dem Tierheimbesitzer (ein kleines Heim am Land) persönlich natürlich zuerst über die Vorzüge des Hundes (die auch stimmten) informiert, aber auch sehr nachdrücklich über die rassespezifischen Schwierigkeiten hingewiesen. Das war mir eine große Hilfe, weil ich mich danach auch selbst noch ausreichend informieren und überprüfen konnte.

Ich bekam die Gelegenheit, zwei „Probewochen“ mit dem Hund zu verbringen, ihn (und mich) zu testen, ob wir „miteinander können“
Wir hatten auch danach noch einige „Kommunikationsprobleme“ - aber die konnten wir gemeinsam lösen. Diese Probleme kennst du ja vermutlich durch deinen eigenen Tierheimhund:smile:

Und: vielleicht nicht ganz unwichtig: Es war - damals noch ohne wirkliche Rassenkenntnis - Liebe auf den ersten Blick, der ich dennoch nicht nachgegeben hätte, wäre ich nicht vom Tierheim gut darauf vorbereitet worden.

Hausbesuche wurden mir auch angekündigt, tatsächlich haben wir dann nur einigen Male miteinander telefoniert und ich fand das völlig ok!

Wer hat Empfehlungen wie man am besten an einen Hund kommt der
zu einem passt?

Nicht nur in einem einzigen Heim suchen, sondern sondieren. Nicht alle Tierheimbesitzer sind durchgeknallte „Überdrüberhundegurus“.

Wie Jule (und andere Poster) auch schon sagte: „Hunde in Not“ (teilweise vom VDH) sind ebenfalls eine gute Anlaufstelle. Absolut „no go“ sind Massenzüchter, „Mehrrassenzüchter“ und Billigannoncen, die mehrere Rassen anbieten.

Eine Möglichkeit ist auch noch, bei deinem Tierarzt nach Hunden zu fragen - oft haben die Notfälle, die gerade deine „Wünsche“ erfüllen.

Viel Glück bei deiner Suche nach einem neuen Kameraden!
Maresa

Hi,

Vorsicht auch bei Auslandshunden. Die wenigsten Hunde sind für
ein Leben in Deutschland geeignet.

Ich finde es schade, mit dieser Begründung jemanden davon abzuhalten, einen Auslandshund zu nehmen. Sicher hast du viele diesbezügliche Erfahrungen gemacht, sonst würdest du das nicht sagen. Aus meinen Erfahrungen heraus kann ich das aber nicht bestätigen. Wir haben insgesamt drei Bekannte (davon 2 Nachbarn, die wir oft sehen) mit insgesamt vier Auslandshunden (Italien/Sizilien) und alle sind mit ihren Hunden glücklich und vermutlich auch umgekehrt. Also von meinen Bekannten her 100 % Happy Ends.
Vielleicht trifft deine Aussage ja wirklich vor allem auf Osteuropa zu.

LG,
Julia

Vielen Dank allen Antwortern!
Danke für die vielen Tipps und die guten Wunsche!
Bei „Hunde in Not“ und VDH werde ich auf jeden Fall schauen. Und mir noch einige Tierheime in erreichbarem Abstand raus suchen.
Wenn ich was finde werde ich mich auf jeden Fall nochmal melden. Mal sehen was mir auf meiner Suche über den Weg spaziert.
Gruß. otherland