Katze weibl./OxalatKristalle nach Struvit. Hilfe

Hallo Ihr!
Ich bin -eigentlich- eine sehr erfahrene Katzenhalterin, auch was das Thema gesundheit und krankheiten angeht. jedoch hab ich jetzt einen „fall“ im eigenen bestand, mit dem ich keine erfahrungen habe und wo mich kürzlich ein tierarzt enorm viel geld kostet hat - und im endeffekt es verschlimmbessert hat -
ich würde mich sehr über fundierte erfahrungswerte freuen, gern auch per email.

es handelt sich um eine perserkätzin, kastriert, ca. 4 jahre alt. im februar hatte sie erstmals (ich habe die katze seit ca. 1,5jahren erst) eine blasenentzündung mit blut im urin und struvitkristallen. diagnoseweg: sonographie blase, labor/stick/sediment etc., behandlung: synulox 500mg (!) für 15 tage und Aethylendiamin zur Harnsäuerung.
Diätfütterung wurde wg. Gabe von Aethylendiamin nicht durchgeführt.

Jetzt, vor ca. 14 Tagen wieder ständiges Klo-rennen aber ohne blut im urin, nur leichte tropfen etc. Diagnose: idiopathische Blasenentzündung nach untersuchung. Die blase füllt sich wg. starker entzündung nicht.
Therapie: Synulox 50mg, Astorin FLUTD-Aid, einmalig Cantharis-Miniplex, Rimadyl 50 für 14 tage --> nachuntersuchung ergab OXALKristalle ! und eine noch sehr erhebliche Entzündung. Urinieren allerdings klappte wieder gut nach dem Cantharis und ca. 2 Tagen Behandlung.
Weiterbehandlung: Astorin weiter, marboxyl 20mg. In 14 Tagen soll Nchuntersuchung sein, falls keine besserung dann Diätfütterung.

Und genau das ist mein Problem: ich habe vier Hauptkatzen, davon ist eine schwer HCM-erkrankt und eine ehemalige Krebspatientin (mittlerweile 18 jahre alt), eine 9jährige leidet an beginnender Herzinsuffizienz und ein gesunder Kater *toi toi toi*. Und die FUS-Kranke Kätzin frißt kaum Nassfutter. sie mag es einfach nicht und frisst nur ganz wenig davon, vielleicht 20 oder 30 gramm am Tag.
Sonst Trockenfutter, ist aber allgemein eine schlechte Fresserin.

Ich kann ihr definitiv kein Diätfutter geben, wir haben das schon probiert. Sie gehört zu den wenigen Katzen die trotz hunger nichts fressen. Getrennt füttern ist sehr schwierig bzw. unmöglich, und das Diätfutter Oxal… den anderen Katzen mit anzubieten ist natürlich nicht möglich.

Hier ist guter Rat teuer.

Wer hat also Erfahrung damit dauerhaft diese chron. idiopathische Cystitis wegzu bekommen und die Oxal - und struvitthematik auszublenden?

Vor allen Dingen kamen die Oxal-Kristalle ja daher, dass wgen der Struvitkristalle der Harn angesäuert wurde --> ist ja eine logische reaktion. und jetzt wenn man diätfüttert mit phwert 6,4-6,8 dann kriegt sie wieder struvit…

weiß wer was?

danke schön.

Hallo Heike,

zunächst klingt das alles sehr kompliziert. Dazu muss ich gleich sagen, dass ich selber keine Katzen habe, bekomme aber häufig mit, was mit Nachbars Katzen los ist, wir selbst hatten lange Meerschweinchen. Trotzdem kann ich etwas zu deiner Problematik sagen:

Wenn z. B. beim Menschen ein Urinsediment mikroskopisch untersucht wird, findet man je nach Art der vorher gegessenen Nahrungsmittel, unter Umständen verschiedene Kristalle unter dem Mikroskop. In früheren Jahren neigte man dazu, dies mit sich bildenen oder vorhandenen Harn/Nierensteinen der gleichen Kategorie in Verbindung zu bringen. Heute denkt man da anders. Wer Kristalle im Urin hat, neigt noch längst nicht zur vermehrten Steinbildung, sondern er hat einfach Nahrungsmittel zu sich genommen, die dies vorübergehend begünstigen.
Es gibt allerdings eine Einschränkung:

Menschen (bei Tieren wird es nicht anders sein), die regelmäßig zu wenig trinken, neigen zu Nierensteinen und sie neigen zu Entzündungen der ableitenden Harnwege. Hierbei kann der Urin durch große Mengen von Bakterien stark alkalisch sein. Nur im stark alkalischen Urin kommen Magnesium-Ammonium-Phospate (Tripelphospate; Struvit) vor. Letzteres ist also sekundär.
Wenn ich dich richtig verstehe, handelt es sich hierbei um die Katze, welche hauptsächlich Trockenfutter mag. Gleicht sie ihren Flüssigkeitsmangel, denn durch regelmäßiges Wassertrinken aus? Denn chron. Flüssigkeitsmangel (Dehydrierung, Dehydratation) wirkt nierenschädigend, viel trinken pflegt die Nieren, schützt vor Infektionen und verdünnt den Urin, sodass sich keine Steine bilden, die sich häufig mit Hilfe von Bakterien festsetzen und wachsen können.

Ich weiß natürlich nicht, wie man Katzen zum Trinken bekommt. Unsere Meerschweinschen tranken regelmäßig Wasser und mit Begeisterung besonders dann, wenn die Trinkflasche frisch gefüllt worden war. Möglicherweise solltest du auf immer frisches Wasser achten.

Hoffentlich können dir diese Infos ein wenig weiterhelfen.
Gute Besserung für deine Katze wünscht dir

Renate

PS:
Menschen, die z. B. Spinat oder Rhabarber gegessen haben, haben in der Regel anschließend vorübergehend Ca-Oxalate im Urinsediment, oder Harnsäurekristalle durch Purine(in Fleisch, besonders Innereien). Wer nun nicht krankhaft zu wenig trinkt, hat aber deshalb keine Nierensteine zu befürchten.

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