Katzen vertragen sich nach 6 Monaten noch nicht

Hi miteinander,
wir haben letzten Dezember 2 Kater aus dem Tierheim geholt, hatten zu der Zeit schon 2 weibliche Katzen. Die beiden Katzen kommen so ok miteinander aus, die beiden Kater kommen auch so ok miteinander aus. Das Problem ist, dass einer der Kater ein total wilder Feger ist und wenn er könnte die Katzen absolut platt machen würde. Wir haben jetzt im Haus (nach Tip einer Tiertherapeutin) eine Fliegengitter-Tür eingebaut, so dass die Tiere sich sehen können wenn sie gefüttert werden aber keinen direkten Kontakt haben können. Sie werden auch zu unterschiedlichen Zeiten in den Garten gelassen (die einen tagsüber, die anderen nachts) insofern haben sie dann da auch keinen direkten Kontakt. Das Problem ist, dass der wilde Kater nach wie vor auf die Katzen losgehen will. Wenn er eine der Katzen sieht klettert er am Fliegengitter hoch, wenn er es mal schafft sich an uns vorbei durch die Tür zu drücken attackiert er die Katzen sofort.
Wir hatten gehofft das Verhalten legt sich mit der Zeit und möchten den Kater eigentlich behalten weil er ansonsten absolut entzückend ist. Langfristig wird es jedoch nur gehen wenn sie miteinander auskommen - hat da jemand eine Idee wie wir da vorgehen können?
Vielen Dank!
Susanne

Hallo Susanne,

ich kann dir sagen, was ich tun würde: Ich würde die Katzen zusammen nach draußen lassen. Und da sollen sie ihre Rangordnung klären. Das können sie nie, wenn sie keinen Kontakt haben dürfen. Dieses Gitter samt Kontaktsperre muss ja die Aggressionen hoch fahren.

Natürlich besteht die Gefahr von Verletzungen. Wenn das Ganze draußen abläuft, hat die unterlegene Katze eine Chance, zu flüchten, was aber gleichzeitig bedeuten kann, dass sie nicht wiederkommt.

Ich persönlich würde das Risiko eingehen. Nach meiner Erfahrung kriegen die das meist geregelt. Zudem ist auch nie garantiert, dass die Katzen nicht mal auf eine fremde Katze treffen könnten, die ihnen die Hucke voll haut und sie verjagt.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Susanne,

ich kann Dir aus meiner Erfahrung sagen, dass es ohne die direkte Konfrontation nie etwas werden kann.

Das heißt: Fliegengitter weg, alle raus - und dann gute Nerven und Geduld behalten.

Ich habe vor zwei Jahren einen Kater aus dem Tierheim zu meinem Kater geholt. Ich habe hier schon öfter erwähnt, dass der TH-Kater etwas „bekloppt“ ist: Er greift (aus Spiel) sogar die beiden großen Hunde an und hat überhaupt keinen Respekt/keine Angst.

Im ersten Jahr herrschte zwischen den beiden Katern mehr oder weniger „friedliche Koexistenz“, bis plötzlich der „Kleine“ (sprich Tierheim-Kater) meinte, auf Angriff gehen zu müssen. Er hat den „Alten“ (der um einiges größer und kräftiger ist) so vermöbelt, dass dieser sich über Wochen nicht ins Haus oder in den Garten getraut hat, sondern nur im Stall war, wo ich ihn auch gefüttert habe, weil es mir schlicht das Herz zerrissen hat (was aber gar nicht so gut war).

Erst als ich aufhörte, ihn dort zu füttern, wagte er sich (gezwungenermaßen) wieder ins Haus. Danach gab es immer mal wieder Auseinandersetzungen, in denen Haarbüschel über Haarbüschel flogen, immer einer mal einen Kratzer auf der Nase hatte, eingerissene Ohren haben beide etc.

Aber: Der „Alte“ hat seinen Platz wieder, auch wenn es lange gedauert hat (bestimmt 9 Monate): Er ist vollkommen entspannt, die beiden fressen gemeinsam. Freunde werden sie sicherlich nie, es wird auch mal geknurrt - und sicherlich werden irgendwann auch mal wieder die Fetzen fliegen, aber im Großen und Ganzen haben die beiden die Lage geklärt. So war es auch bei all den vorherigen Katzen, die bei mir waren.

Was ich damit sagen will: Je mehr Du Dich einmischt, desto geringer die Aussicht, dass es langfristig unter den Vieren funktioniert. Wie gesagt: Du benötigst mehr Nerven als die Katzen! Gut wäre, sich prophylaktisch eine Wundsalbe vom Tierarzt zu besorgen!:smile:

Viel Glück und viele Grüße

Kathleen