Liebeskranker Rüde ?

Hallo miteinander,

wir haben einen ca. 8 Jahre alten Spitzmix (Rüde, kastriert), und einen 15 Monate alten Mittelspitz (nicht kastriert).

Der Jungspund war und ist ein eher dominanter Hund, hat zum Beispiel schon mit wenigen Wochen seinen Wurf „tyrannisiert“, hat sich schon in der Welpengruppe gerne mit anderen Hunden angelegt, ganz früh gerammelt wie blöd und uns eine anstrengende Pubertät hingelegt. Jetzt wurde er eigentlich ruhiger, macht andere Hunde nicht mehr so an, es sah also ganz gut aus.

Seit rund zwei Wochen aber dreht er total ab. Er läuft im Ort etwas wirr, ständig mit der Nase am Boden. Wir haben ca. 5 Minuten bis zu dem Wiesen, diese Strecke führt durch eine Gegend mit vielen Fußgängern und vielen Hunden. Er zerrt an der Leine, und zwar heimwärts - völlig gaga, eigentlich kann er gar nie genug rennen. Er markiert daheim an allen Stellen, die unser alter Hund bevorzugt. Dabei ist er eigentlich stubenrein !

Vor allem aber rammelt er ständig unseren alten Hund. Das war am Anfang auch so, da kam es mir aber wie ein Rangordnungsklärungsproblem vor, wurde dann auch besser.

Jetzt kommt er vom Spaziergang heim (ich gehe getrennt mit den Hunden, der Senior ist krank, kann nicht mehr so gut laufen), stürmt ins Haus und rammelt los.

Er winselt den alten Hund an, klebt förmlich an ihm, erscheint mir richtig liebeskrank.

Ein Rüdenbesitzer hat mir gesagt, sein Hund drehe gerade auch so ab, vermutlich sind im Ort läufige Hündinnen unterwegs.

Kann es denn sein, dass unser Junghund den Senior als Hündin missdeutet ? So ging es uns früher in der Hundeschule, der kastrierte Hund wurde oft von Rüden bedrängt.

Ich gehe in der Regel dazwischen, weil es einfach auch furchtbar nervt, ist das die richtige Reaktion ? Geht die Rammelei und das Gewinsel wieder vorbei ? Was kann ich tun ? Während ich das hier schreibe, liegt mein Senior neben dem Schreibtisch, und der Junior liegt schmachtend und winselnd daneben.

Unser Senior läßt sich übrigens fast alles gefallen, nur selten wehrt er sich, dann aber richtig heftig, und der wirre Junior gibt dann sofort auf - für fünf Minuten *grmpf*.

Ich bin echt dankbar für Tipps !!!

Viele Grüße,
Insel

Hallo,
die Antwort ist doch sehr naheliegend.
Kastrieren! Bei solch einem Verhalten würde ich sofort den Termin bei TA ausmachen. Und danach ist es für alle Beteiligten besser.
Petra

Hallo,

das kann schon ein starker Sexualtrieb sein und Kastraten werden wenn auch vielleicht nicht als „Weibchen“ so doch zumindest als „Nicht-Männchen“ angesehen, und das ist in der Not ja besser als gar nix.

Falls eine Kastration für diesen Hund nicht sowieso geplant war, könnte man als Test über ein Hormonimplantat nachdenken. Damit kann man den Hund reversibel „chemisch kastrieren“ um zu beurteilen, ob die erwünschte Verhaltensänderung eintritt.

Gruß,

Myriam

Hallo Insel

Kastration ist eine mögliche Konsequenz… damit wird das Problem allerdings nicht einfach gelöst.

Der Rüde ist jetzt 15 Monate alt - er hat soeben entdeckt, dass er ein Mann ist und will das aller Welt beweisen. Da er offenbar schon von klein an ein relativ forsches Auftreten anderen Artgenossen (nur den Artgenossen gegenüber?) hatte, habt ihr das wohl mal so hingenommen.

Wichtig ist es gerade jetzt - egal ob ihr Euch für oder gegen eine Kastration entscheidet - dem Hund zu zeigen, wo die Grenzen liegen. Seid Euch bewusst, dass eine Kastration in den wenigsten Fällen einen völlig neuen Hund aus ihm machen wird, dafür ist esch schon zu spät, schliesslich hat er schon 15 Monate lang erfahren, dass rüpelhaftes Benehmen bis zu einem gewissen Grad (den ich hier auf Distanz natürlich nicht abschätzen kann) toleriert wird. Eine Kastration kann ihm im besten Fall den Sexualtrieb nehmen und ihn sogar etwas ruhiger werden lassen, er wird aber wahrscheinlich kaum zu einem völlig neuen, ruhigeren Hund werden. Es gibt solche Fälle, aber die sind sehr selten.

Erstens würde ich den jungen Herrn für eine gewisse Zeit ziemlich in die Mangel nehmen, sprich: es wird erst Recht auf korrektes Auführen von Befehlen gepocht. Das geschieht nicht mit Gewalt, sondern mit vernünftiger, fairer Konsequenz. Ich würde behaupten, ihr habt gerade einen neuerlichen Pubertätsschub mit ihm durchzumachen und da hilft nur eines: durchzuhalten und ihm zeigen, dass es sich lohnt, sich an Eure Spielregeln zu halten und alles andere unangenehme Konsequenzen hat. Pocht auf die Durchsetzung Eurer Befehle, setzt diese durch und erlaubt ihm dann zur Belohnung, wieder völlig Hund zu sein - stets Grenzen natürlich.

Zweitens würde ich jetzt ganz stark darauf achten, wer von beiden denn den ranghöheren Platz einnimmt. Es mag so aussehen, als ob es der jüngere sei, kann aber, wenns hart auf hart kommt auch ganz anders sein. Schaut Euch das genau an und wenn ihr Euch im Klaren seid, wer hier wirklich das Sagen hat, so handelt auch danach. Das heisst, dass ihr dem Ranghöheren beweist, dass es keinen Grund gibt, um seine Position zu fürchten und diese ständig verteidigen zu müssen. Behandelt ihn also so, dass er nicht das Gefühl haben muss, seinen Rang permanent beweisen zu müssen. Andererseits müsst ihr im Hinterkopf behalten, dass es auch bei der Rangverteidigung Grenzen gibt: ihr dürft auch ruhig den Unterlegenen bestätigen, wenn dieser sich gegen übermässiges Mobbing wehrt. Aber Achtung: dafür haben wir Menschen leider oft viel zu wenig Fachkenntnis. Hunde sind in solchen Dingen oft toleranter als wir meinen und fühlen sich, wenn sie sich nicht gleich wehren, nicht unbedingt so unterdrückt wie wir das wahrnehmen.

Mein Rat ist also, den jungen Burschen ganz klar in seine Schranken zu weisen um ihm zu zeigen, was geht und was nicht. Die Hormone sind in diesem Fall keine Entschuldigung für eine unzureichende Erziehung. Schliesslich wollt ihr später keinen Hund, der bei jeder Gelegenheit fortrennt um anderen Artgenossen aufzureiten, oder? Ihr seid dafür verantwortlich den Hund davon abzuhalten, andere Artgenossen zu belästigen.

Er muss gerade jetzt lernen, dass auch wenn es gut riecht, die gesetzten Grenzen immer noch gelten.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein kastrierter Rüde wie eine läufige Hündin riecht, er riecht aber sicherlich neutraler als ein intakter Rüde und eignet sich wahrscheinlich in den Augen Eures jüngeren Hundes deshalb grossartig als Prellbock und „Dummy“. Auch da müsst ihr Eurem Jüngling allerdings zeigen, dass das nicht akzeptabel ist.

Du sagst, der ältere Hund wehre sich manchmal heftig, was der jüngere dann auch respektiert. Das spricht dafür, dass der ältere doch noch die Oberhand innehat. Bestätigt den älteren ruhig darin, dass er sich wehrt. Daran, dass das Verhalten sich ja schon einmal beruhigt hat, zeigt sich auch, dass es durchaus wieder wieder besser werden kann - falls ihr jetzt nicht aufgibt. Die Pubertät ist noch nicht vorbei!

Alles Gute,

Semiramis

Hallo,

Falls eine Kastration für diesen Hund nicht sowieso geplant
war, könnte man als Test über ein Hormonimplantat nachdenken.
Damit kann man den Hund reversibel „chemisch kastrieren“ um zu
beurteilen, ob die erwünschte Verhaltensänderung eintritt.

bei einem meiner kater hat das funktioniert - die wirkung tritt so nach ca. 2 wochen ein und soll evtl. 6 monate anhalten - jetzt haben die katzen und der nachwuchs-kater ihre ruhe.

viele grüße

Noch eine Ergänzung
Hallo nochmal,

danke für die bisherigen Antworten, weitere Anregungen nehme ich natürlich auch gerne :wink:

Also, der Jungrammler war tatsächlich von Anfang an ein recht „aufmüpfiger“ Bursche. Wir haben den (VDH-)Züchtern damals gesagt, dass wir einen selbstbewußten Rüden möchten, denn wir sind eine große Familie, da kann es auch mal laut werden (nicht dem Hund gegenüber, es ist halt einfach „lebhafter“ als in einem Seniorenhaushalt). Nun haben wir eben ein besonders selbstbewußtes Modell *seufz*.

Wir sind von Anfang an in die Welpengruppe gegangen, und er hat auch so Kontakt zu anderen Hunden, aber die allerwenigsten haben ihm Kontra gegeben, leider. In der Hundeschule griffen die Trainer leider auch nicht ein, wenn er andere Welpen/Junghunde angegangen ist, da ging dann immer ich dazwischen. Nein, ich gehe nicht mehr in diese Hundeschule, wir werden demnächst woanders weitermachen.

Uns Menschen gegenüber verhält er sich aber bis auf etwas bockige Phasen ganz ordnungsgemäß, ist gut abrufbar und akzeptiert zumindest mich als Rudelchef. Das war zwar nicht so ganz einfach, ein Spitz ist ein eigenwilliger Hund, aber ich bin auch bockig :wink:

Wenn ich ihn also von unserem Senior herunterhole, trollt er sich zumindest kurz, aber eben nur kurz.

Eine Kastration war eigentlich nicht geplant, zwar werde ich ihn aufgrund seiner sonstigen Problemchen nicht als Zuchtrüden zur Verfügung stellen, aber ich befürchte eben auch die Nachteile einer Kastration, insbesondere Fellprobleme. Er hat ein ganz tolles und pflegeleichtes Fell, es wäre schade, wenn das leiden würde. Das Fell unseres Kastraten ist dagegen eine reine Katastrophe.

Und eigentlich habe ich so gehofft, dass ihr mir jetzt sagt, das geht vorbei *hmpf*…

Nebenbei gefragt - könnte es auch eine genetische „Charaktereigenschaft“ sein ? Sein Wurfbruder ist wegen seiner Rammelei, die auch viel früher anfing als bei gleichaltrigen Hunden, aus zwei Hundeschulgruppen rausgeflogen, weil nicht tragbar !

Viele Grüße
Insel

Danke, das macht mir Hoffnung !

Hallo Semiramis,

danke für deine ausführliche Antwort.

Der Rüde ist jetzt 15 Monate alt - er hat soeben entdeckt,
dass er ein Mann ist und will das aller Welt beweisen. Da er
offenbar schon von klein an ein relativ forsches Auftreten
anderen Artgenossen (nur den Artgenossen gegenüber?) hatte,
habt ihr das wohl mal so hingenommen.

Richtig getippt, er war und ist auch Menschen gegenüber recht frech, aber wir lassen ihm das nicht durchgehen. Man muss allerdings dauernd dranbleiben, mit Unterordnungsübungen und hoher Konsequenz. Wehe, wenn man da mal schlampt.

Zum Teil ist das spitztypisch, wir wollten auch keinen langweiligen Hund, das passt schon, aber ein Teil ist auch für einen Spitz zu heftig. Siehe mein anderes Posting - sein Bruder ist aus zwei anderen Hundeschulgruppen rausgeflogen, und der lebt bei einem Singlemann, der ganz viel Zeit investiert um den Hund auszulasten und in den Griff zu kriegen.

Das mit den Artgenossen ist insofern schwierig, als die Halter größerer Hunde einfach zu vorsichtig sind und nicht zulassen wollen, dass er eins auf die Mütze bekommt, oder deren Hunde so geduldig sind, dass sie sich alles gefallen lassen. Die kleineren Hunde hier im Ort haben eher Halterinnen Makre „Huch, der andere bellt ja, schnell weg.“ Inzwischen aber legt er sich ja nur noch selten mit Artgenossen an, das wurde besser.

Eine Kastration kann ihm im
besten Fall den Sexualtrieb nehmen und ihn sogar etwas ruhiger
werden lassen, er wird aber wahrscheinlich kaum zu einem
völlig neuen, ruhigeren Hund werden.

Mir geht es echt nur im die Rammelei und das Anschmachten und Gejaule, ruhger muss ernicht werden, er ist ein witziger Flummi, das passt schon.

Ich
würde behaupten, ihr habt gerade einen neuerlichen
Pubertätsschub mit ihm durchzumachen und da hilft nur eines:
durchzuhalten und ihm zeigen, dass es sich lohnt, sich an Eure
Spielregeln zu halten und alles andere unangenehme
Konsequenzen hat. Pocht auf die Durchsetzung Eurer Befehle,
setzt diese durch und erlaubt ihm dann zur Belohnung, wieder
völlig Hund zu sein - stets Grenzen natürlich.

Okay, dann habe ich ja Hoffnung, dass es wieder vorbeigeht, irgendwann endet ja auch die längste Pubertät :wink:

Zweitens würde ich jetzt ganz stark darauf achten, wer von
beiden denn den ranghöheren Platz einnimmt.

Das werde ich weiterhin beobachten, ist wirklich nicht ganz einfach.

.

Die Hormone sind in diesem Fall keine Entschuldigung für eine
unzureichende Erziehung. Schliesslich wollt ihr später keinen
Hund, der bei jeder Gelegenheit fortrennt um anderen
Artgenossen aufzureiten, oder? Ihr seid dafür verantwortlich
den Hund davon abzuhalten, andere Artgenossen zu belästigen.

Auf ANDERE geht er nicht unerlaubt zu, ich kann ihn abrufen, das Problem ist der hauseigene Seniorhund. Er belästigt andere Hunde nur dann, wenn man ihn zu ihnen läßt (Hundegruppe damals oder halt wenn wir gemeinsam mit anderen laufen).

Er muss gerade jetzt lernen, dass auch wenn es gut riecht, die
gesetzten Grenzen immer noch gelten.

Daran, dass das Verhalten
sich ja schon einmal beruhigt hat, zeigt sich auch, dass es
durchaus wieder wieder besser werden kann - falls ihr jetzt
nicht aufgibt. Die Pubertät ist noch nicht vorbei!

Danke, da schöpfe ich Hoffnung !

Viele Grüße,
Insel

Danke, Myriam, darüber werde ich mal mit meinem Tierarzt sprechen.

LG, Insel

Hallo Petra,

bevor ich zu so einer drastischen „Lösung“ (die ja nicht einmal Erfolg garantiert) greife, möchte ich eben alle anderen Möglichkeiten ausschöpfen.

Ich habe kein grundsätzliches Problem mit einer Kastration, der Jungspund soll nicht als Deckrüde zur Verfügung stehen (was seine Züchter sehr bedauern, aber ich habe einige Gründe dagegen), aber ich sehe auch die Risiken einer Kastration (Fellprobleme, Narkoserisiko).

Viele Grüße
Insel

Hi Insel

danke für deine ausführliche Antwort.

Gern geschehen :smile:

Zum Teil ist das spitztypisch, wir wollten auch keinen
langweiligen Hund, das passt schon, aber ein Teil ist auch für
einen Spitz zu heftig. Siehe mein anderes Posting - sein
Bruder ist aus zwei anderen Hundeschulgruppen rausgeflogen,
und der lebt bei einem Singlemann, der ganz viel Zeit
investiert um den Hund auszulasten und in den Griff zu
kriegen.

Ja, Spitze sind lebendige Hunde mit Charakter - dennoch, das ist keine Entschuldigung. Auch der „wilde Bruder“ ist keine Entschuldigung, wie viel Fachwissen der gute Singlemann investiert, kann ich natürlich nicht beurteilen, Fakt alleine ist, dass Zeit dabei gar nicht so eine Rolle spielt. Das nötige Know-How ist um Einiges wichtiger.

Das mit den Artgenossen ist insofern schwierig, als die Halter
größerer Hunde einfach zu vorsichtig sind und nicht zulassen
wollen, dass er eins auf die Mütze bekommt, oder deren Hunde
so geduldig sind, dass sie sich alles gefallen lassen. Die
kleineren Hunde hier im Ort haben eher Halterinnen Makre
„Huch, der andere bellt ja, schnell weg.“ Inzwischen aber legt
er sich ja nur noch selten mit Artgenossen an, das wurde
besser.

Die Hunde anderer Leute sollen ja auch nicht als Versuchskaninchen für Euren Hund herhalten. Ihr seid diejenige, die verwantworlich seid. Es kann Euch völlig egal sein, ob die anderen Hundehalten eine Dogge, einen Chihuahua oder einen Hamster an der Leine führen - ihr seid diejenigen, die Eurem Hund sagt, wann Schluss ist.

Mir geht es echt nur im die Rammelei und das Anschmachten und
Gejaule, ruhger muss ernicht werden, er ist ein witziger
Flummi, das passt schon.

Irgendwo geht das aber miteinander einher - kann es sein, dass gewisse Faktoren, die mit zum Verhalten, das er zeigt, gehört, Euch eigentlich gefallen, bzw. ihr es vielleicht auch unbewusst witzig findet? (Diese Frage müsst ihr nicht mir, sondern Euch selbst beantworten). Natürlich soll er seinen Charakter behalten dürfen - aber eben nur in gewissen Grenzen. Es hängt wirklich alles von Euch ab.

Okay, dann habe ich ja Hoffnung, dass es wieder vorbeigeht,
irgendwann endet ja auch die längste Pubertät :wink:

Ja, aber wie gesagt: abwarten und Tee trinken ist hier definitiv die falsche Strategie. Es geht nicht um die Pubertät an sich, es geht darum klare Grenzen zu ziehen. Warten bis es vorbei ist, zieht hier nicht, ihr müsst aktiv werden und ihm zeigen, was erlaubt ist und was nicht. Weder die anderen Hunde, noch die anderen Leute sind dafür zuständig, sondern ihr.

Auf ANDERE geht er nicht unerlaubt zu, ich kann ihn abrufen,
das Problem ist der hauseigene Seniorhund. Er belästigt andere
Hunde nur dann, wenn man ihn zu ihnen läßt (Hundegruppe damals
oder halt wenn wir gemeinsam mit anderen laufen).

Das ist schon mal eine sehr gute Basis. Unterstützt den älteren Hund, wenn er sich wehrt, aber nicht nur dann. Versucht eine ausgewogene Balance zu finden zwischen abwehrendes Verhalten unterstützen und eigenem Korrigieren.

Danke, da schöpfe ich Hoffnung !

Nur Mut! :smile:

Viele Grüsse zurück,

Semiramis

Hallo Semiramis,

irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir aneinander vorbeireden.

Ja, Spitze sind lebendige Hunde mit Charakter - dennoch, das
ist keine Entschuldigung. Auch der „wilde Bruder“ ist keine
Entschuldigung, wie viel Fachwissen der gute Singlemann
investiert, kann ich natürlich nicht beurteilen, Fakt alleine
ist, dass Zeit dabei gar nicht so eine Rolle spielt. Das
nötige Know-How ist um Einiges wichtiger.

Meine Frage bezog sich auf die Rammelei. Ich wollte wissen, ob es eine Phase ist, ob es okay ist, dazwischenzugehen, ob es wieder aufhört oder ob wir eingreifen müssen.

Ich habe nirgendwo geschrieben, dass das andere Verhalten des Hundes uns Probleme macht. Er ist lebhaft, das soll er sein. Er war nicht einfach zu erziehen, das war uns bekannt, weil rassetypisch. Er ISt erzogen !

Dass sein Bruder solche Probleme, insbesondere mit der Rammelei hat, habe ich erwähnt, weil ich fürchte, ein Teil wird eben auch genetisch bedingt sein. Unabhängig von der Kompetenz dessen Halters, die ich ja auch nicht beurteilen kann, haben immerhin zwei Hundetrainer ihn (als Junghund) aus der Gruppe geworfen, weil er zu viel gerammelt hat.

Die Hunde anderer Leute sollen ja auch nicht als
Versuchskaninchen für Euren Hund herhalten. Ihr seid
diejenige, die verwantworlich seid. Es kann Euch völlig egal
sein, ob die anderen Hundehalten eine Dogge, einen Chihuahua
oder einen Hamster an der Leine führen - ihr seid diejenigen,
die Eurem Hund sagt, wann Schluss ist.

Wir waren ja von Anfang an mit ihm in einer Welpengruppe, deren Trainer grundsätzlich sagten, das müssen die Hunde unter sich ausmachen, nur so lernt er, dass sein aufdringliches Verhalten nicht erwünscht ist. Er hat es aber nicht gelernt, sondern es wurde schlimmer, er bekam in dieser Gruppe keinerlei Kontra. Auch im Freilauf mit anderen Bekannten gab es halt keinen, der sich wehrte.

ANDEREN Hunden gegenüber verhält er sich aber inzwischen korrekt und ist auch abrufbar. An der Leine geht er ohne Theater an anderen Hunden vorbei, auch das ist kein Problem mehr (anfangs machte er da auch auf dicken Max, aber das habe ich ihm abgewöhnt).

Irgendwo geht das aber miteinander einher - kann es sein, dass
gewisse Faktoren, die mit zum Verhalten, das er zeigt, gehört,
Euch eigentlich gefallen, bzw. ihr es vielleicht auch
unbewusst witzig findet? (Diese Frage müsst ihr nicht mir,
sondern Euch selbst beantworten). Natürlich soll er seinen
Charakter behalten dürfen - aber eben nur in gewissen Grenzen.
Es hängt wirklich alles von Euch ab.

Wir finden ihn witzig und haben keine besonderen Probleme, bis auf das Verhalten hier im Hause dem anderen Hund gegenüber. DAS bestärken wir ganz sicher nicht, da ist nichts witzig.

Unterstützt den
älteren Hund, wenn er sich wehrt, aber nicht nur dann.
Versucht eine ausgewogene Balance zu finden zwischen
abwehrendes Verhalten unterstützen und eigenem Korrigieren.

Das werden wir tun.

Viele Grüße
Insel

Hallo nochmal,

ichb wollte noch kurz ergänzen, dass Kastration ja - wenn überhaupt - nur ein Teil der Problemlösung sein kann. Ich habe nur diese Implantate erwähnt, weil das ja eine interessante Alternative zum Testen ist.

Gruß,

Myriam