Mein hund oriniert in der wohnung

Guten Abend.

Ich habe seit 4 wochen einen boxerrüden aus den tierheim geholt,weil ich ein typischer boxerfan bin.

er ist 2 jahre alt.

er hatte ein sehr schlechtes zuhause vermute ich,da er bei mir übers leben ,kämpfte" am anfang,obwohl er bei mir das paradies auf erden hat. er hat sich essensreste aus dem müll gestohlen,türen aufgemacht und man bemerkte,dass er totale panik hatte,alleine gelassen zu werden.

er hatte keinerlei erziehung und war dominant (aber auch sehr abgemagert bis auf den knochen)

das tierheim beschloss ihn kastrieren zu lassen. er wurde nach und nach ruhiger.

ich bemerkte das er total aufblühte bei mir,nur halt das er immer in der wohnung pinkelte.
auch wenn ich 10 mal am tag draußen war mit ihm.
wir gingen mit ihm zur tierklinik,er hatte vom zwinger eine blasenentzünung.mittlerweile ist sie längst verheilt,aber er hört nicht auf.
es kommt mir vor wie eine ,trotzreaktion" , weil wenn er sein wille nicht bekommt,hebt er das bein,auch wenn er vor 5 minuten draußen war.

wenn ich mit ihm im garten war und rauf in die wohnung wollte und er aber noch lieber im garten geblieben wäre,pinkelt er. räumt man den müll weg,pinkelt er. verlässt jmd die wohnung und nimmt ihn nicht mit (obwohl er nicht allein ist) pinkelt er. immer wenn er seinen wille nicht bekommt.

mein freund will ihn wieder zurück ins tierheim bringen,aber ich möchte das nicht,weil ich denke man kann ihn verändern. er hat schon sovieles dazu gelernt,und man merkt das er richtig aufblüht . ich will noch kämpfen und noch nicht aufgeben,weil man muss ihn doch irgendwie stubenrein bekommen. ich bin am verzweifeln. :frowning:

ich bitte um euren Rat. Danke.

Hallo Mouicha,

das sieht mir nach extremen Verlustängsten aus! Nach dem was er durchgemacht hat, wird er das, was Du ihm jetzt bietest auf keinen Fall mehr hergeben wollen und mrkiert alles lieber öfter mal, damit auch „Jeder“ weiss, das hier ist jetzt meins! Nun ja, das hilft Dir jetzt nicht viel weiter, aber mit etwas Einfühlungsvermögen und Tricks vom Hundeprofi (googlen) müsste das abzustellen sein! Vielleicht musst Du die ersten Male, wenn er das tun will genau abpassen und dann EILIGST mit ihm nach draussen hasten… Er muss dieses Verhalten mit einem für ihn nicht so schönen Ereignis assoziieren! Also, wenn ich jetzt hier gerade Pipi machen will, dann passiert ja immer das, was mir gar nicht so gefällt…und wenn ich hier drin kein Pipi mehr mache passiert das nicht! Hört sich einfach an, erfordert aber Geduld!

Alles Liebe mit Deinem Boxer :smile:
Gruß Jürgen

Hallo Mouicha,

das scheint kein einfaches Missverständnis zwischen Mensch und Hund zu sein.
Geh doch mal in eine gute Hundeschule und sprich mit dem Instruktor. Welches eine gute Hundeschule ist, kann die ein Tierarzt oder das Tierheim sicher sagen.
Viel Erfolg.
MDT-50

Hallo,

wenn mit dem Hund gesundheitlich alles in Ordnung ist - vielleicht sind vier Wochen noch keine allzu lange Zeit, um sich richtig bei euch einzuleben und vor allem, um Vertrauen zu euch aufzubauen und sich - nach der Zeit im Tierheim - geborgen zu fühlen?

Bei uns lebt ein Boxer-Mix Welpe, der gerade stubenrein geworden ist - daher kann ich dir leider aus eigener Erfahrung keine Tipps mit einem erwachsenen Hund geben, der in die Wohnung macht, vielleicht aber hat er die Stubenreinheit gar nicht gelernt und du musst wie bei einem Welpen vorgehen (wenn er draußen macht - überschwänglich loben und Leckerchen, wenn er drinnen macht - ignorieren und wortlos wegwischen).

Ich kann dir aber empfehlen, dir eine gute Hundeschule in deiner Nähe zu suchen, in der einfühlsam und gewaltlos (!) mit Hunden gearbeitet und nach Ursachen des Verhaltens deines Hundes gesucht wird.

Viel Erfolg und alles Gute!

Hallo, Hut ab, daß ihr euch einen schwierigen Hund aus dem Tierheim geholt habt. Es ist schrecklich, was Menschen einem Tier antun. Da ihr bereis so viel Zeit und Energie in euren Hund investiert habt, würde ich es an eurer Stelle mit einem Hundetrainer/Psychologen versuchen. Eins ist gewiss, er braucht eure Fürsorge und Liebe, ein Zurück in Tierheim wäre das Schlimmste für ihn. Ich wünsche euch sehr, dass sich alles zum Besten ändert. Gudrun

Hi Mouicha,

meines Erachtens nach ist das ganz klar eine Dominazgeste bzw. wie Sie es beschreiben eine Trotzreaktion!
Wenn Sie vorher wissen, wann der Hund dies tut, dann warten sie nicht bis er pinkelt sondern beschäftigen ihn bis die „Pinkelphase“ vorbei ist, natürlich ohne das er gepinkelt hat. Sitz, Platz, Komm, Ballspiel.
Sollte dies nichts nutzen, ordnen sie den Hund unter und schicken ihn unverzüglich vor die Tür.
Mit Stubenunreinheit im eigentlichen Sinne hat dies wenig zutun, da er ja genau weiß das er drinnen nicht darf, es aber eben wie Sie schon sagen aus Trotz oder Dominanz macht.
Da eine Ferndiagnose immer schwierig ist, sollten sie sich im Zweifellsfalls einfach mal einen Hundtrainer ins Haus holen. Der kann Ihnen auch sehr gute Tips geben, zumal er die Situation live mitbekommt.

Viele Grüße,
elfe

Hallo,

ich fürchte, ich kann da nicht wirklich helfen. Ich kenne das nur, dass ein Hund, der neu ist, vor lauter Freude pinkelt, z.B. wenn man weg war und wieder kommt.
Aber was du beschreibst, klingt nicht danach.

Hast du abklären lassen, dass mit der Blase alles wieder o.k. ist?

Wie verhälst du dich, wenn er in der Wohnung pinkelt, schimpfst du, bekommt er seinen Willen, ignoprierst du es???

Ich kann dir sonst nur den Tipp geben, noch mal im Tierheim nachzufragen, vielleicht wissen die einen Rat, oder eben den Tierarzt, manchmal können die auch was machen in solchen Fällen.

Ich wünsch dir Durchhaltevermögen! Es hört sich so an, als wenn er es verdient hätte.

Viele Grüße von Bremel

Hallo zusammen,
leider habe ich nicht soviel Erfahrung mit Pinkeln in der Wohnung. Kenne jedoch „Stresssituationen“ von meiner eigenen Hündin die aus einem Tierheim kommt und zuvor in einer Familie war die sie sehr schlecht behandelte und ihr keinerlei Erziehung bot. Was mir zu Problemsituationen jedoch einfällt gebe ich gerne weiter: könnte es ev. ein Stressverhalten sein? Ich würde keinenfalls mit dem Hund schimpfen, keinesfalls schreien, schon gar nicht schlagen (auch keinen Klapps!) noch die Nase rein halten. Beim direkten Erwischen vielleicht ein klares „nein“ (ohne Aggression) und auf sein Bett schicken, wenn Du es später entdeckst ignorieren! Die Spuren mit Essigwasser auswaschen, damit auch der Geruch weggeht. Wenn Euer Hund einen kurzen Moment alleine war ohne zu piseln: loben und loben und Leckerli geben. Diese kurze Momente immer wieder im Tag einbauen und diese Momente ganz langsam verlängern. Ich glaube es braucht sehr, sehr viel Geduld. Der Hund muss sein Misstrauen abbauen und sein Vertrauen aufbauen können. Bei uns dauerte dies 1 1/2 Jahre! Heute ist sie in gewissen Situationen immer noch ein „schwieriges“ Mädchen, jedoch durchaus händelbar und ein Leben ohne sie ist mir derzeit schwer vorstellbar.
Damit möchte ich Dir sagen, dass die Herrausvorderung die ein Tierheimhund an Dich stellt durchaus auch für Dich eine grosse Chance ist, Dich selbst weiterzuentwickeln und viel Erfahrung in Sachen Beobachtung und Reaktion zu sammeln. Hast Du schon mal daran gedacht eine Hundeschule zu besuchen? Auch da bekommst Du vielleicht gute Tipps zu diesem Thema.
Ich wünsche Dir viel, viel Geduld und Ausdauer damit Ihr zu einem tollen Team zusammenwachsen könnt.
Grüsse aus der Schweiz Jane + Atina

Hallo, schön guten Abend,
ich bin zwar kein Hundepsychologe, aber es sieht schon so aus, als will er dich in den Griff bekommen, und er schafft das auch !!!
Die erste Zeit müßt ihr schon durchhalten, denn sonst hat er schon gewonnen und das sollte er nicht. Schenkt ihm nicht zu viel Beachtung und geht zu ca. 4 bestimmten Zeiten mit ihm raus, damit er lernt, daß er nicht das "sagen " hat. dann ihn viel loben wenn er draußen pinkelt. Drinnen bestraft ihr ihn mit nichtachtung. Wegwischen und nicht beachten und dann wieder draußen loben und ihn dabei auch mehr beachten, er muß den Unterschied merken und sich auch bewußt werden wer der Herr im Hause ist (ich weiß dass das schwer ist, aber geht leider jetzt nicht anders…
viel Glück

Hallo,
da bin ich auch ein wenig ratlos, ich kann mir aber kaum vorstellen dass bei dieser Vorgeschichte Dominanz oder Trotz eine Rolle spielt. Ich kann dir nur raten erst mal abzuklären ob medizinisch alles in Ordnung ist und dann eine gute Hundeschule zu besuchen. Vielleicht sogar jemand der deinen Hund live zu Hause miterlebt.
Ich kann dich verstehen und finde es ganz toll dass du den Hund nicht sofort zurück ins Tierheim geben willst. Drücke dir ganz fest die Daumen, tut mir leid, dass ich nicht wirklich helfen konnte.

Inge

Hallo!

Einen guten Ratschlag zu geben, gestaltet sich als sehr schwer.

Zu allererst stellt sich die Frage, ob der Hund tatsächlich körperlich komplett gesund ist?
Eine Trotzreaktion würde ich nicht vermuten - viel eher eine Art „Angst-/Stressreaktion“.
Man müsste abwägen, ob der Hund vielleicht nur in die Wohnung pinkelt, wenn seine Bezugsperson ihn allein lässt oder ob es egal ist, wer bei ihm bleibt!?

Einen guten Tipp kann ich leider nicht geben - einen solchen Fall hatte ich selbst nämlich auch noch nicht…
Der Hund hat durch seine schlechten Erfahrungen vermutlich ein schweres Trauma davongetragen, das sich nur mit ganz viel Zeit, Mühe, Liebe und Training in den Griff bekommen lässt.
Vielleicht wäre es ganz gut, in einer nahegelegenen Hundeschule oder beim Tierheim selbst um Rat zu fragen - meist arbeiten dort gut ausgebildete Hundetrainer, die die Probleme in kurzer Zeit definieren und beheben können…

Viel Erfolg.

lg
Christin

Hallo!
Leider war ich lange krank und konnte nicht eher antworten.
Hat sich das Problem nun schon gelöst?

VG Bernadette