Sicherstellung eines Hundes

Hallo,
mein Anliegen passt sowohl bei Ämter und Behörden, ist auch eine Rechtsfrage, aber es geht dabei um ein Tier.
Folgendes: Eine Hündin wurde sichergestellt und ist nun im Tierheim, ich möchte diese Hündin gerne als weiteres Familienmitglied bei uns aufnehmen. Mein Rüde ist begeistert von ihr ( er stammt auch aus dem Tierheim). Meine Frage nun: Wie geht das denn nun genau vor sich, wie ist der Rechtsweg? Der Besitzer geht wohl vor Gericht und will seinen Hund zurück haben, wie sind seine Chancen? ( er ist in Urlaub gewesen und die Nachbarin rief die Polizei weil der Hund alleine war, er aber angeblich Jemand zur Betreuung gehabt hätte…-der nicht da war-)
Wie lange dauert sowas in der Regel und kann man „sichergestellte Hunde“ nicht vorübergehend in Pflege nehmen?
Kennt sich jemand damit aus?

Gruß
Timie

Hi Timie,

also, so ganz genau kenne ich mich damit nicht aus. Ich kenne das nur aus meiner Erfahrung im Tierheim, wo ich ehrenamtlich arbeite. Da schaut’s so aus: Tier wird sichergestellt und im TH untergestellt. Damit gehört das Tier nicht dem Tierheim, kann also nicht vermittelt werden. Es ist weiter nicht versichert, da es eben nicht dem Tierheim gehört und auch nicht über deren Haftplicht versichert sein kann. Ergo sitzt es bis zur Verhandlung quasi im Gefängnis.

Die besten Chancen hast du, wenn das Tierheim dem Besitzer den Hund abschwatzen bzw. abkaufen kann. Du solltest keinen Kontakt zu dem Ex-Besitzer aufnehmen, da der dich sonst kennt und du im Falle der Enteignung zwar den Hund bekommst, aber vermutlich dann im Nachgang auch Probleme mit dem ehemaligen Besitzer.

Frag’ beim Tierheim mal nach, ob die dich vielleicht mit dem Hund Gassi gehen lassen. Ist wohl rechtlich nicht so ganz koscher, aber eventuell gangbar.

So ein Verfahren kann lange dauern – zum Leidwesen des Hundes. Wir hatten da mal einen Fall im Tierheim, wo es fast ein Jahr gedauert hat. Der arme Hund tat mir total leid…

Viel Glück mit eurem neuen und natürlich eurem gegenwärtigen Vierbeiner!

Chris

Hallo Chris,
als ich das erste mal in das Tierheim kam, war es eigentlich ein anderer Hund der mich ( Zeitung) angesprochen hatte. Tier kam aus einer Tötungsstation, war operiert, hatte einige Stahlplatten in der Hüfte, sah fast nichts und war so gut wir taub. Dennoch, ich finde auch einem altem Tier soll man eine Chance geben und das wollte ich auch. Bevor es allerdings zum ersten Spaziergang kam, hat ein älteres Ehepaar das Tier mitgenommen. Bei meinem vorherigen Rundgang durch das Tierheim fiel mir ein Hund auf, es war Liebe auf den ersten Blick, aber bevor ich mich durch visuelle Sympathie überzeugen lasse ich mir Alles durch den Kopf gehen. Nun denn, da der Hund eh in Quarantäne war und ich nicht mit ihm Gassi gehen konnte habe ich mich erst ein wenig informiert. Papiere ausgefüllt, Info´`s gesammelt usw…
Plötzlich stellte es sich heraus, dass der Hund ein Pflegehund (Urlaubshund)sei…heul…snief…traurig guck. Na ja, ich wollte mir dann doch noch die Hunde ansehen die noch da sind. Die restlichen Hunde auch Welpen sah ich mir an, aber es sprang kein Funke über…und an der letzten Türe sprang mir plötzlich „Sie“ entgegen, die eigentlich ein Rüde sein sollte. Alles war klar, bis dann der Anruf kam, die Hunde wurden verwechselt und genau diese Hündin ist eine Sicherstellung! Ich war heute da und ging auch mit ihr und meinem Hund spazieren ( die Quarantänezeit war ja seit Anfang der Woche vorbei)…und es war toll. Wie es meine Zeit erlaubt werde ich auch hingehen wenn es mir möglich ist um das Tier kennen zu lernen, auch wenn die Zeit noch lange sein sollte bis es „Vielleicht“ klappt.
Hoffen wir mal, dass der Besitzer keine guten Chancen hat, wer sein Tier so alleine läßt, sollte es sich verspielt haben ein Tier halten zu dürfen!

Timie

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