Hallo Chrissie,
Mit zwei Jahren ist der Hund noch nicht wirklich erwachsen und lernt sicher noch, wenn man ihn dazu anregt.
Hunde lernen lebenslang, das ist richtig. Das Problem ist aber, dass es für bestimmte Lernprozesse enge Fenster gibt, innerhalb derer sie stattfinden müssen. Die Sozialisation auf Artgenossen gehört dazu. Wenn der Hund in dieser Zeit bestimmte grundlegende Dinge nicht lernt, sind diese nicht mehr vollständig nachzuholen.
Viele Tierheimhunde haben ja diese Angstkläfferei.
Angstkläffen ist nicht gleich Angstkläffen. Bei Tierheimhunden weiß man ja in aller Regel nicht, welche Erfahrungen sie im Welpenalter gemacht haben und welche nicht. Von daher ist es durchaus möglich, dass ein Hund gut sozialisiert wurde, aber im Laufe seines Lebens Unicherheiten (weiter-)entwickelt hat. Kriegt er die richtige Führung, kommen aber in den meisten Fällen die ursprünglich positiven Sozialisationserfahrungen wieder zum Tragen.
Ich würde nachdrücklich eine Hundeschule empfehlen mit Gruppenstunden und auch ein paar Einzelstunden, um das eigene Verhalten zu überprüfen.
Das ist sicher eine gute Idee.
Ganz wichtig scheint hier das andere Ende der Leine zu sein, das eine gewisse Lockerheit entwickeln muss.
Auch das ist richtig. Und es funktioniert dann, wenn der Hund ordentlich sozialisiert wurde. Wenn nicht, kann auch größtmögliche Lockerheit beim Besitzer nichts daran ändern, dass ein anderer Hund möglicherweise Hackfleisch aus seinem macht.
Da wir von einem kleinrassigen Hund reden, der ein Problem mit großen Hunden hat, wäre ich persönlich diesbezüglich einfach vorsichtig. Wenn das daneben geht, ist der Hund halt mindestens schwer verletzt. Bei Hunden, die sich kräftemäßig gewachsen sind, würde ich das auch anders angehen.
Schöne Grüße,
Jule