Einschulung 'Kannkinder'

Hallo, ich beobachte mit Sorge, dass immer mehr „Kannkinder“ mit 5 Jahren eingeschult werden. Ich sehe auch, dass oft nicht daran liegt, dass die Kinder schon so fit sind, sondern dass die Schulen, aufgrund der schwindenden Kinderzahl, ihre Klassen voll kriegen wollen (habe ich bei meinem eigenen Sohn auch erlebt und erfolgreich verhindert, die Schule würde das nie! zugeben!, war aber so).
Dazu kommen Eltern, die vor Stolz platzen,wenn sie gesagt bekommen, dass ihr Kind schon in die Schule darf und gar nicht blicken, was da abläuft.Oft entscheiden die Eltern sich für die vorzeitige Einschulung gegen den Rat von Erzieherinnen und Therapeuten, die das Kind besser einschätzen können als eine Lehrkraft, die es in der Schule einige Zeit begutachtet hat. Sie sind gekränkt, wenn man sagt, das Kind braucht noch ein Jahr Kindergarten. Wenn ich die Eltern und / oder das Kind kenne, kann ich dazu was sagen, aber ich dachte mir, ich nutze mal das Medium Internet, um meine Sorgen, die mit meinen befreundeten Grundschullehrerinnen und Sozialpädagoginnen teile, öffentlich zu machen.

Eure Erfahrungen und Meinungen dazu würden mich interessieren.

Und noch zum Schluss:
Ich weiss, dass es Kinder gibt, die mit 5 Jahren schulreif sind, die sollen dann auch in die Schule dürfen! Mir geht es hier um die Kinder, denen eine schwierige Schulzeit bevorsteht durch das gestohlene Jahr aus schulpolitschen, ehrgeizigen, egoistischen oder anderen Gründen.

Ich möchte hier nicht den Zorn der gesamten Lehrerschaft auf mich ziehen, ich sehe aber den Trend und möchte mahnen. Und ihr aufrichtigen, gewissenhaften und kompetenten LehrerInnen, die ihr eure Sache zum Wohl des Kindes ausrichtet, FÜHLT EUCH BITTE NICHT ANGESPROCHEN!!!

Deshalb, Ihr Eltern: Fragt nach der Anzahl der Kinder, wenn ihr die Empfehlung zur vorzeitigen Einschulung bekommt! Vielleicht soll euer Kind echt nur der Lückenstopfer für eine Klasse oder der Teiler für zwei Klassen sein!

Grüße von Allu

Hallo,

vorweg: ich verstehe deine Sorge gut, möchte aber aus eigener Erfahrung Anmerkung zum folgenden Satz von dir machen:

Oft entscheiden die Eltern sich für
die vorzeitige Einschulung gegen den Rat von Erzieherinnen und
Therapeuten, die das Kind besser einschätzen können als eine
Lehrkraft, die es in der Schule einige Zeit begutachtet hat.

Ich bezweifle, dass dieser Satz so generell stimmt, denn es gibt nicht wenige Erzieherinnen, die ich als inkompetent erlebt habe.
Ich selbst habe drei Kinder, von denen inzwischen die ersten beiden in der Schule sind, der erste vorzeitig eingeschult, der zweite normal. Wir haben es vom Kind abhängig gemacht und nicht von der Meinung einiger Erzieher/innen - und wir sind damit sehr gut gefahren. Natürlich gibt es auch kompentente Lehrer, aber ich behaupte - auch aus meiner eigenen Erfahrung mit Lehramtsabsolventen -, dass in der Regel auf die Kindgerechtheit der Entscheidungen von Lehrern weder im Studium noch im Referendariat geachtet wird.

Im Grunde stimmt also meine Kritik vielleicht mit deiner überein, nur dass wir beide das möglicherweise aus unterschiedlichen Blickrichtungen sehen.

Gruß

Bona

Hallo,

Hallo, ich beobachte mit Sorge, dass immer mehr „Kannkinder“
mit 5 Jahren eingeschult werden. Ich sehe auch, dass oft nicht
daran liegt, dass die Kinder schon so fit sind, sondern dass
die Schulen, aufgrund der schwindenden Kinderzahl, ihre
Klassen voll kriegen wollen (habe ich bei meinem eigenen Sohn
auch erlebt und erfolgreich verhindert, die Schule würde das
nie! zugeben!, war aber so).

Das verstehe ich nicht: es werden ja nur Kannkinder eingeschult, wenn die Eltern die Kinder überhaupt vorstellen. Es werden ja von den Grundschulen nur Eltern angeschrieben, deren Kinder im kommenden Schuljahr schulpflichtig sind. Also ohne Elternwille geht hier gar nichts.

Dazu kommen Eltern, die vor Stolz platzen,wenn sie gesagt
bekommen, dass ihr Kind schon in die Schule darf und gar nicht
blicken, was da abläuft.Oft entscheiden die Eltern sich für
die vorzeitige Einschulung gegen den Rat von Erzieherinnen und
Therapeuten, die das Kind besser einschätzen können als eine
Lehrkraft, die es in der Schule einige Zeit begutachtet hat.
Sie sind gekränkt, wenn man sagt, das Kind braucht noch ein
Jahr Kindergarten.

Das hat IMHO mehr mit der Unzufriedenheit der Eltern mit dem Kindergarten/Schulsystem zu tun. Man hört, dass in anderen Ländern (z.B. Großbritannien) Kinder viel früher eingeschult werden (im Falle von GB in dem Jahr, in dem sie 5 werden). Natürlich läuft der Unterricht in einer „reception“ Klasse anders ab als in der 1. Klasse einer deutschen Grundschule. Wenn die Eltern mit den Kindergärten und den Vorschulen in Deutschland zufriedener wären und da mehr Vorbereitung auf die Schule sehen würden, dann würden sie die Kinder nicht so in die Schule drängen. Die Unzufriedenheit der Eltern ist zum Teil gerechtfertigt, basiert aber oft auf einem falschen Verständnis, was in einer Vorschule bzw. im letzten Jahr Kindergarten geleistet werden kann. Schulreife hat für viele Eltern nur damit zu tun, dass Kinder Buchstaben kennen oder gar anfangen zu schreiben und lesen oder auch mit ersten Rechenkonzepten. Wobei das sehr kurzsichtig ist, weil es mindestens genausoviel mit Selbstständigkeit, Sozialverhalten, usw. zu tun hat. Ein Schulkind muss in gewissem Rahmen Ordnung halten können, sollte sich selbst an- und ausziehen können und all diese Sachen, an die man als Außenstehender oft nicht denkt.

Hallo,

vorweg: ich verstehe deine Sorge gut, möchte aber aus eigener
Erfahrung Anmerkung zum folgenden Satz von dir machen:

Oft entscheiden die Eltern sich für
die vorzeitige Einschulung gegen den Rat von Erzieherinnen und
Therapeuten, die das Kind besser einschätzen können als eine
Lehrkraft, die es in der Schule einige Zeit begutachtet hat.

Ich bezweifle, dass dieser Satz so generell stimmt, denn es
gibt nicht wenige Erzieherinnen, die ich als inkompetent
erlebt habe.

Hei Bona!
Stimmt, inkompetente Menschen gibt es in allen Bereichen…

Ich selbst habe drei Kinder, von denen inzwischen die ersten
beiden in der Schule sind, der erste vorzeitig eingeschult,
der zweite normal. Wir haben es vom Kind abhängig gemacht

Na da meinen wir doch im Grunde das Gleiche!

nicht von der Meinung einiger Erzieher/innen - und wir sind
damit sehr gut gefahren. Natürlich gibt es auch kompentente
Lehrer, aber ich behaupte - auch aus meiner eigenen Erfahrung
mit Lehramtsabsolventen -, dass in der Regel auf die
Kindgerechtheit der Entscheidungen von Lehrern weder im
Studium noch im Referendariat geachtet wird.

Im Grunde stimmt also meine Kritik vielleicht mit deiner
überein, nur dass wir beide das möglicherweise aus
unterschiedlichen Blickrichtungen sehen.

Seh ich auch so, schönes Wochenende! Allu

Gruß

Bona

Hallo,

Hallo, ich beobachte mit Sorge, dass immer mehr „Kannkinder“
mit 5 Jahren eingeschult werden. Ich sehe auch, dass oft nicht
daran liegt, dass die Kinder schon so fit sind, sondern dass
die Schulen, aufgrund der schwindenden Kinderzahl, ihre
Klassen voll kriegen wollen (habe ich bei meinem eigenen Sohn
auch erlebt und erfolgreich verhindert, die Schule würde das
nie! zugeben!, war aber so).

Das verstehe ich nicht: es werden ja nur Kannkinder
eingeschult, wenn die Eltern die Kinder überhaupt vorstellen.
Es werden ja von den Grundschulen nur Eltern angeschrieben,
deren Kinder im kommenden Schuljahr schulpflichtig sind. Also
ohne Elternwille geht hier gar nichts.

Hei elastic!
Stimmt eigentlich, aber wir wurden damals extra von der Schule angsprochen. Die wollten den Teiler für die zweite Klasse haben! Und wir waren nicht die einzigen, alle Kannkindereltern wurden angesprochen.
Andererseits hast du Recht mit dem Elternwillen, manche stellen ihre Kinder vor und wollen mal schauen lassen, ob das Kind denn fit genug für die Schule ist und geraten somit ins Gefüge…

Dazu kommen Eltern, die vor Stolz platzen,wenn sie gesagt
bekommen, dass ihr Kind schon in die Schule darf und gar nicht
blicken, was da abläuft.Oft entscheiden die Eltern sich für
die vorzeitige Einschulung gegen den Rat von Erzieherinnen und
Therapeuten, die das Kind besser einschätzen können als eine
Lehrkraft, die es in der Schule einige Zeit begutachtet hat.
Sie sind gekränkt, wenn man sagt, das Kind braucht noch ein
Jahr Kindergarten.

Das hat IMHO mehr mit der Unzufriedenheit der Eltern mit dem
Kindergarten/Schulsystem zu tun. Man hört, dass in anderen
Ländern (z.B. Großbritannien) Kinder viel früher eingeschult
werden (im Falle von GB in dem Jahr, in dem sie 5 werden).
Natürlich läuft der Unterricht in einer „reception“ Klasse
anders ab als in der 1. Klasse einer deutschen Grundschule.

Genau das ist das Problem! Ich kann doch nicht einfach die Kinder früher in die Schule packen, weil es in anderen Ländern so ist, ohne den Lehrplan anzupassen!!

Wenn die Eltern mit den Kindergärten und den Vorschulen in
Deutschland zufriedener wären und da mehr Vorbereitung auf die
Schule sehen würden, dann würden sie die Kinder nicht so in
die Schule drängen. Die Unzufriedenheit der Eltern ist zum
Teil gerechtfertigt, basiert aber oft auf einem falschen
Verständnis, was in einer Vorschule bzw. im letzten Jahr
Kindergarten geleistet werden kann. Schulreife hat für viele
Eltern nur damit zu tun, dass Kinder Buchstaben kennen oder
gar anfangen zu schreiben und lesen oder auch mit ersten
Rechenkonzepten. Wobei das sehr kurzsichtig ist, weil es
mindestens genausoviel mit Selbstständigkeit,
Sozialverhalten, usw. zu tun hat. Ein Schulkind muss in
gewissem Rahmen Ordnung halten können, sollte sich selbst an-
und ausziehen können und all diese Sachen, an die man als
Außenstehender oft nicht denkt.

Ist auch richtig, wird aber echt oft nicht gesehen, was alles zur Schulreife dazugehört…

Grüße Allu

Hallo Elke, :smile:

Das hat IMHO mehr mit der Unzufriedenheit der Eltern mit dem
Kindergarten/Schulsystem zu tun. Man hört, dass in anderen
Ländern (z.B. Großbritannien) Kinder viel früher eingeschult
werden (im Falle von GB in dem Jahr, in dem sie 5 werden).
Natürlich läuft der Unterricht in einer „reception“ Klasse
anders ab als in der 1. Klasse einer deutschen Grundschule.

Kinder in YrR, FS2 oder „reception“ sind allerdings 4 und nicht 5. Hab gerade mein Praktikum in dieser Stufe abgeschlossen…und ernsthaft, NIE, NIE, NIEMALS will ich da wieder hin. Ich liebe meine Kekschen und werde sie vermissen, nicht vermissen werde ich es, dass ich 4-Jährige ständig zur Ruhe drängeln sollte, sie ruhig sitzen sollten („bottom on the floor, cross your legs“), und da wir ne Mischklasse hatten, nie genug Spielzeit da war. Ganz ehrlich, ich hätte die Kleinen viel lieber viel mehr spielen gesehen und viel mehr Zeit darauf „verschwendet“ ihnen beizubringen, dass man sich nicht schuppsen/hauen/treten muss, dass man Spielzeug auch mal teilen kann, und dass man Freunde nicht ständig mit Schimpfwörtern belegt. Stattdessen wissen sie jetzt was über Lichtquellen, länger und kürzer, wie eine Geschichte aufgebaut ist (Anfang, Mitte, Ende), und dass sie Spielzeit verlieren/zur Direktorin geschickt werden wenn sie sich nicht benehmen. Wow…toll. (Ich hoffe so sehr, dass dies nur an meiner furchtbarten Schule lag und nicht überall so ist.)

Es gibt „Kannkinder“, die schon schulreif sind. Kein Thema. Ich hatte auch Vierjährige, die problemlos schon auf wesentlich höherem Niveau gearbeitet haben. Denen sollte man dann auch die Chance geben. Generell denke ich aber, dass Kindergärten ihren Platz haben. Schulvorbereitung hin oder her, die Kids kommen noch früh genug in die Schule. Soziale Kompetenzen und eben die Fähigkeit sich alleine an- und auszuziehen, einen Stift zu halten und benutzen zu können, massenweise Möglichkeiten rumzutoben und auch mal laut zu sein…sowas sollte einfach da sein, bevor Kinder in die Schule gestopft werden.

Kel

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Hallo Kel!

Es gibt „Kannkinder“, die schon schulreif sind. Kein Thema.
Ich hatte auch Vierjährige, die problemlos schon auf
wesentlich höherem Niveau gearbeitet haben. Denen sollte man
dann auch die Chance geben. Generell denke ich aber, dass
Kindergärten ihren Platz haben. Schulvorbereitung hin oder
her, die Kids kommen noch früh genug in die Schule. Soziale
Kompetenzen und eben die Fähigkeit sich alleine an- und
auszuziehen, einen Stift zu halten und benutzen zu können,
massenweise Möglichkeiten rumzutoben und auch mal laut zu
sein…sowas sollte einfach da sein, bevor Kinder in die
Schule gestopft werden.

Alles, was du hier geschrieben hast, spricht mir aus der Seele!! Und echt interessant, zu hören, wie es anderswo zu zugeht! Danke für deinen Beitrag :smile:
Hoffentlich lesen ihn gaaaaanz viele!
Grüße von Allu

Auch ich bin der meinung das Kinder zu früh zur Schuleeingeschult werden . Auch kann Kinder müssen noch nicht so früh zur Schule. Es geht doch nicht darum ob sie schon Fit für schreiben und lesen sind man soll doch mal an den leistungsdruck denken.Und von wegen sie müssen nur ordentlich sein sich an und ausziehen können und mal ruhig sitzen bleiben. Ich mache das ganze mit einem Schulreifen kind mit und mir tut mein Kind richtig leid wenn ich an meine Schulzeit denke und nur weil alles moderner werden muß . Um ja den ansprüchen der Lehrerinn gerecht zu werden sitzen wir oft drei Stunden da und machen hausaufgabe und lernen weil du sonst nicht weiterkommst. Wenn ich da höre das Kinder bewegungsmangel haben und zu wenig raus gehen ja wann denn wenn es Finster wird. Wenn Deutschland schon mit anderen Ländern mihalten will, dann aber richtig . Nämlich mit gezielter Vorschule und nicht mit dem was im Kidergarten getan wird das ist zu wenig.Dadurch das im Kidergarten die kinder auch immer jünger werden wird es für das Personal auch immer schwieriger gezielt was für die größeren zu tun.Der deutsche staat will mit anderen mithalten macht aber nur halbe Sachen.Und wenn man die kleinen dann so sieht in der Früh , dr Schulranzen größer als das Kind, und mit was sie sich da schon rumschlagen müssen. Sollte man sich doch fragen wie lange dürfen denn Kinder noch Kind sein.

Hallo Ulla!

In einer Neurologieseminarreihe hat uns ein Neuroanatomieprofessor mehr als einmal gesagt wie lernfähig junge Kinder sind und wie schnell die Plastizität des Gehirns stark abnimmt. Er meinte z.B., dass die bisherige Leitlinie, Kinder an Fremdsprachen erst mit 10, 12 und 14 Jahren heranzuführen aus neurologischer Sicht ziehmlicher Müll ist. Möglichst frühe Pädagogik/Lernaktivität/Erziehung seien die Mittel, die zu einer wünschenswerten Entwicklung führen.

Wenn Du sagst, ein Kind sollte eventuell länger im Kindergarten bleiben, als dies von schulischer Sicht für unbedingt notwendig erachtet wird, dann sollte man wohl, gedenk der obigen Aussagen, genau schauen, was den Kindergarten ausmacht.

Kann der jeweilige Kindergarten die Kinder effektiv auf die Schule vorbereiten?
Ich meine damit: Wenn die Verbesserung der „Schulfähigkeit“ in dem Jahr nicht deutlich ist, dann könnte es passieren, dass das Kind zwar ein Jahr später „schulfähiger“ eingeschult wird, aber das Entwicklungspotential dann vielleicht durch die Alterung so verringert ist, dass sich das Jahr Kindergarten nicht ausgezahlt hat.

Außerdem sollte man nicht vergessen, dass ein gewisser Jugendfaktor mitunter sehr praktisch ist, da das Kind dann später mehr Zeit hat, weil es z.B. im Studium noch jung ist und das Jahr vielleicht sehr produktiv nutzen kann. Kindergarten bedeutet in Deutschland leider manchmal mehr Bummeln als alles andere. Das Älterwerden macht das Kind zwar vielleicht schulfähiger aber nach einem Jahr Schule wäre es vielleicht schulfähiger (und lerntechnisch fortgeschrittener) geworden als durch das Bleiben im Kindergarten.

VG, Stefan

Hallo Stefan,

In einer Neurologieseminarreihe hat uns ein
Neuroanatomieprofessor mehr als einmal gesagt wie lernfähig
junge Kinder sind und wie schnell die Plastizität des Gehirns
stark abnimmt. Er meinte z.B., dass die bisherige Leitlinie,
Kinder an Fremdsprachen erst mit 10, 12 und 14 Jahren
heranzuführen aus neurologischer Sicht ziehmlicher Müll ist.
Möglichst frühe Pädagogik/Lernaktivität/Erziehung seien die
Mittel, die zu einer wünschenswerten Entwicklung führen.

Es hat ja niemand bestritten, dass junge Kinder sehr lernfähig sind. :smile: Allerdings gibt es wirklich mehr im Leben als Lesen, Schreiben, Rechnen und ggf. ne Fremdsprache. Meine Zwerge haben z.B. Französisch gelernt und fanden das auch sehr spaßig. Sie haben Buchstaben und Zahlen gelernt und den ganzen Krimskrams. Gleichzeitig hatte ich aber auch Schüler, die ständig aggressiv auf andere Kinder reagiert haben, die ständig Beschimpfungen von sich gaben, die um sich traten, schlugen etc. Einer meiner Schüler war zu nichts zu bringen, hat sich auf den Boden geworfen und die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, wenn er sich zu den anderen setzen sollte. Ein Mädchen sagte mir ständig, dass sie dumm wäre, nicht schreiben könnte, in Mathe nichts kann und hat sich dann heuelend unter einem Tisch versteckt. (Dieses Mädchen war in der höchsten Leistungsgruppe in Mathe, arbeitete praktisch auf dem Niveau der 2. Klasse, und konnte besser schreiben als viele ihrer Mitschüler.) Einer meiner Vierjährigen arbeitete spielend auf Niveau der 2. Klasse, war wissbegierig und konnte bereits schreiben. Dennoch, er konnte nicht still sitzen oder zuhören, hatte sich ständig mit seiner Schwester in den Haaren, war total von sich selbst eingenommen und hatte Probleme Material oder Spielzeug mit anderen zu teilen, war vom Arbeiten in Gruppen heillos überfordert.

Kann der jeweilige Kindergarten die Kinder effektiv auf die
Schule vorbereiten?

Das kommt wohl darauf an, was du unter „vorbereiten“ verstehst.

Außerdem sollte man nicht vergessen, dass ein gewisser
Jugendfaktor mitunter sehr praktisch ist, da das Kind dann
später mehr Zeit hat, weil es z.B. im Studium noch jung ist
und das Jahr vielleicht sehr produktiv nutzen kann.

Woher kommt eigentlich die eigenartige Idee, dass es ok ist Kinder und ihre Bedürfnisse in der Gegenwart zu vernachlässigen, um eine unbekannte Zukunft zu sichern? Dann brauchen sie eben ein Jahr länger im Studium. Vielleicht schmeissen sie es auch hin, vielleicht fliegt Schätzchen mit 15 von der Schule und entscheidet sich erst mit 30, dass Bildung ja doch ganz nützlich ist, vielleicht ist er/sie lieber Koch, Hausmeister, etc. oder findet Uni generell Zeitverschwendung…vielleicht, vielleicht, vielleicht…

Schöne Grüße,
Kel :smile:

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Hallo Ulla!

Hallo Stefan! Ich glaub, du hast mich nicht verstanden!?

In einer Neurologieseminarreihe hat uns ein
Neuroanatomieprofessor mehr als einmal gesagt wie lernfähig
junge Kinder sind

Das hab ich gar nicht in Abrede gestellt, die Bedingungen müssen aber stimmen!

und wie schnell die Plastizität des Gehirns
stark abnimmt. Er meinte z.B., dass die bisherige Leitlinie,
Kinder an Fremdsprachen erst mit 10, 12 und 14 Jahren
heranzuführen aus neurologischer Sicht ziehmlicher Müll ist.

Ich bin ein Verfechter zweisprachiger Erziehung, auch wenn ich da immer wieder, gerade bei behinderten Kindern,mit anderen Fachleuten aneinander gerate. Das ist, von einigen Ausnahmen abgesehen, die Chance des Lebens!

Möglichst frühe Pädagogik/Lernaktivität/Erziehung seien die
Mittel, die zu einer wünschenswerten Entwicklung führen.
Wenn Du sagst, ein Kind sollte eventuell länger im
Kindergarten bleiben, als dies von schulischer Sicht

Na, die hab ich ja wohl ausfühlich erläutert!!

für
unbedingt notwendig erachtet wird, dann sollte man wohl,
gedenk der obigen Aussagen, genau schauen, was den
Kindergarten ausmacht.

Und,(!!) aus welchen Gründen das Kind in die Schule soll! Es soll ums Kind gehen, nicht um die Interessen der Schule!

Kann der jeweilige Kindergarten die Kinder effektiv auf die
Schule vorbereiten?

Das mag durchaus unterschiedlich sein,es gibt, wie in allen Bereichen, gute Kindergärten und pädagogische Schlappnasen. Aber es gibt Kinder, die brauchen einfach noch Zeit, Förderung hin oder her: Zeit zum Spielen(!!!), zum sich mit anderen Kindern spielerisch zu messen und auseinanderzusetzen, dabei entwickelt sich das Gehirn auch, wenn das in unserer Leistungsgesellschaft auch immmer weniger anerkannt, geschätzt und gefördert wird…

Ich meine damit: Wenn die Verbesserung der „Schulfähigkeit“ in
dem Jahr nicht deutlich ist, dann könnte es passieren, dass
das Kind zwar ein Jahr später „schulfähiger“ eingeschult wird,
aber das Entwicklungspotential dann vielleicht durch die
Alterung so verringert ist, dass sich das Jahr Kindergarten
nicht ausgezahlt hat.

Ich erlebe eher, dass Eltern irgendwann sterbensunglücklich sind, weil das Kind zu früh in die Schule kam, nicht gut mitkommt, sich anstrengen und plagen muss ohne Ende und dann vielleicht auch noch sitzenbleibt. Dann ist es soweit wie vorher, aber die entmutigende frustige Schullaufbahn nimmt ihm keiner mehr ab…

Außerdem sollte man nicht vergessen, dass ein gewisser
Jugendfaktor mitunter sehr praktisch ist, da das Kind dann
später mehr Zeit hat, weil es z.B. im Studium noch jung ist
und das Jahr vielleicht sehr produktiv nutzen kann.

Aber dahin musst du erst mal kommen!!Es kann doch wegen mir jeder früher gehen, der KANN, weil er fit ist, aber nicht, WEIL DIE SCHULE ES BRAUCHT!!(Ich glaube, ich wiederhole mich…)

Kindergarten bedeutet in Deutschland leider manchmal mehr
Bummeln als alles andere.

Da müsste auf jeden Fall was verbessert werden im Stellenschlüssel, in der Ausbildung der Erzieher, aber das ist ein ganz anderes Thema.

Das Älterwerden macht das Kind zwar
vielleicht schulfähiger aber nach einem Jahr Schule wäre es
vielleicht schulfähiger (und lerntechnisch fortgeschrittener)
geworden als durch das Bleiben im Kindergarten.

Hier konnte es sich auf jeden Fall noch einfach weiterentwickeln, spielen, Kind sein! Lasst den Kindern ZEIT zum Wachsen! Einen Apfelbaum kann man doch auch nicht zum Äpfeltragen zwingen. Den hegen und pflegen und giessen wir, bis er soweit ist.
Und mein Anliegen bei meinem Beitrag war:
LASST DEN KINDERN ZEIT, BIS SIE SOWEIT SIND!
Verheizt sie nicht für andere Interessen!Jetzt verstanden??

VG, Stefan

Auch VG! Ulla

Hallo!

Ich glaub, du hast mich nicht verstanden!?

Oh, ich glaube schon :wink:

In einer Neurologieseminarreihe hat uns ein
Neuroanatomieprofessor mehr als einmal gesagt wie lernfähig
junge Kinder sind

Das hab ich gar nicht in Abrede gestellt, die Bedingungen
müssen aber stimmen!

Mit lernfähig meinte er so ziemliches alles, was erlent werden kann. Besonders auch das, was in der Grundschule vor der genannten „Deprimierung“ hilft, wird früh besonders gut gelernt. (Also Mathe und Deutsch, da sie in der GS wichtig sind und in erheblichem Maße von der Entwicklung spezifischer neuronaler Anatomie abhängen.)

Möglichst frühe Pädagogik/Lernaktivität/Erziehung seien die
Mittel, die zu einer wünschenswerten Entwicklung führen.
Wenn Du sagst, ein Kind sollte eventuell länger im
Kindergarten bleiben, als dies von schulischer Sicht

Na, die hab ich ja wohl ausfühlich erläutert!!

für
unbedingt notwendig erachtet wird, dann sollte man wohl,
gedenk der obigen Aussagen, genau schauen, was den
Kindergarten ausmacht.

Und,(!!) aus welchen Gründen das Kind in die Schule soll!

In dem, was ich geschrieben habe, hat die Meinung der Schule nur soweit Bedeutung, als dass die Schule überhaupt erlaubt, ob ein Kind so früh eingeschult wird. Das habe ich als limitierenden Faktor eingeführt. Warum das die Schule tut oder warum nicht, ist irrelevant.
Ob man das Kind anmeldet, sollte nur von den Folgen für das Kind abhängen.

Es

soll ums Kind gehen, nicht um die Interessen der Schule!

Ich habe an keiner Stelle erwähnt, dass dem Interesse der Schule nachgekommen ist. Ich habe nur gesagt, dass ein Angebot einer Schule im Kindesinteresse nicht mit der Begründung abgelehnt werden sollte, dass das Angebot auf schulinternen Interessen beruht. Allenfalls kann das ein Indiz für eine mögliche Fehleinschätzung der Schulfähigkeit sein. Auch sollte nicht vergessen werden, dass Teilungen von Klassen mit kleineren Lerngruppen verknüpft sind, was positiv für das Kind ist.

Kann der jeweilige Kindergarten die Kinder effektiv auf die
Schule vorbereiten?

Das mag durchaus unterschiedlich sein,es gibt, wie in allen
Bereichen, gute Kindergärten und pädagogische Schlappnasen.
Aber es gibt Kinder, die brauchen einfach noch Zeit, Förderung
hin oder her: Zeit zum Spielen(!!!), zum sich mit anderen
Kindern spielerisch zu messen und auseinanderzusetzen, dabei
entwickelt sich das Gehirn auch, wenn das in unserer
Leistungsgesellschaft auch immmer weniger anerkannt, geschätzt
und gefördert wird…

Also, mhmm, ich kann mir echt nicht vorstellen, dass das Leben eines Erstklässlers so zeitintensiv ist, dass man da keine Zeit mehr zum Spielen hat. Ist es nicht vielmehr so, dass einfach noch etwas dazukommt? Nämlich das Ernste daneben? Also ich hab auch in der Grundschule viel gespielt… Genauergesagt konnte fast jeder auch auf dem Gymnasium ohne große Lernaktivität zurechtkommen, solange er kein klasse Superzeugnis anstrebte. Das richtige Ackern fing für die Großzahl erst im Studium an. Und auch hier gilt wieder: Man muss nicht immer Ackern, aber man kann eben nicht ständig faulenzen.

Ich meine damit: Wenn die Verbesserung der „Schulfähigkeit“ in
dem Jahr nicht deutlich ist, dann könnte es passieren, dass
das Kind zwar ein Jahr später „schulfähiger“ eingeschult wird,
aber das Entwicklungspotential dann vielleicht durch die
Alterung so verringert ist, dass sich das Jahr Kindergarten
nicht ausgezahlt hat.

Ich erlebe eher, dass Eltern irgendwann sterbensunglücklich
sind, weil das Kind zu früh in die Schule kam, nicht gut
mitkommt, sich anstrengen und plagen muss ohne Ende und dann
vielleicht auch noch sitzenbleibt.
Dann ist es soweit wie
vorher, aber die entmutigende frustige Schullaufbahn nimmt ihm
keiner mehr ab…

Du siehst doch (professionshalber) vorwiegend die Fälle von Problemkindern. Jetzt ist die Frage, wie Du denn feststellen kannst, ob die Probleme überhaupt durch zu frühe Einschulung entstanden sind. Sind unter den bei dir vorstelligen Kindern überdurchschnittlich viele junge Kinder? Sind unter Sitzenbleibern überdurchschnittlich viele Kinder? Sind unter den Kindern mit recht schlechten Noten überdurchschnittlich viele junge Kinder?
Außerdem besteht in Deutschland eine extrem starke Korrelation zwischen schulischen Leistungen von Kindern (schon in frühen Jahren) und dem Bildungsgrad der Eltern/Adoptiveltern. Es ist daher anzunehmen, dass Lernfortschritt und schulische Leistungen extrem davon abhängen, welchen Einfluss Eltern auf ihre Kinder haben. Die Einschätzung „das Kind ist noch nicht so weit“ bedeutet eigentlich, sie haben das Kind noch nicht so weit gebracht! Es spricht nur keiner aus. Wenn die Kinder richtig herangeführt werden und von den Eltern unterstützt werden, dann quälen sich nicht so viele. Wenn jemand schon große Probleme hat, dann entsteht die Quälerei.

Außerdem sollte man nicht vergessen, dass ein gewisser
Jugendfaktor mitunter sehr praktisch ist, da das Kind dann
später mehr Zeit hat, weil es z.B. im Studium noch jung ist
und das Jahr vielleicht sehr produktiv nutzen kann.

Aber dahin musst du erst mal kommen!!Es kann doch wegen mir
jeder früher gehen, der KANN, weil er fit ist, aber nicht,
WEIL DIE SCHULE ES BRAUCHT!!

Also, das habe ich auch nie gesagt… Das ist irgendwie… absurd :wink:

Kindergarten bedeutet in Deutschland leider manchmal mehr
Bummeln als alles andere.

Da müsste auf jeden Fall was verbessert werden im
Stellenschlüssel, in der Ausbildung der Erzieher, aber das ist
ein ganz anderes Thema.

Nein, ist es nicht, denn Kindergarten ist ja die Alternative. Wenn der Kindergarten schlecht ist, dann sollte das Kind eher zur Schule gehen, damit es im Kindergarten nicht noch mehr „verdorben“ :wink: wird.

Hier konnte es sich auf jeden Fall noch einfach
weiterentwickeln, spielen, Kind sein! Lasst den Kindern ZEIT
zum Wachsen! Einen Apfelbaum kann man doch auch nicht zum
Äpfeltragen zwingen.

Oh, ich bin ganz sicher, das kann man.

Den hegen und pflegen und giessen wir,

bis er soweit ist.
Und mein Anliegen bei meinem Beitrag war:
LASST DEN KINDERN ZEIT, BIS SIE SOWEIT SIND!

Was ich an dem was Du sagst, kritisiere, das sind zwei Dinge:

Du vergleichst Apfelbäume mit Kindern! Der Vergleich ist unpassend. Dem entspräche es, Mädchen aufwachsen zu lassen, um diese Kinder gebären zu lassen. Der Baum und das Mädchen sollten wirklich ausgewachsen sein. Ich bin kein Anatom, aber das Mädchen sollte schon 16 oder so sein, damit es optimal ist.

Ein Mensch ist eher vergleichbar mit einem Haustier (Auch (neuro)anatomisch, da sich die Menschen sozusagen selbst domestiziert haben mein mein Prof)
So wie ein kleiner Hund möglichst ganz früh erzogen wird ist es auch mit uns Menschen. Auch das Verbot, in die Wohnung zu kacken oder die Pflicht auf Kommandos zu höhren lehrt man möglichst früh. Man lässt den Welpen nicht solange rumspielen, bis er auffällig weniger spielen will und ruhiger ist, sondern man lehrt es ihn früh. Ein fünfjähriges Kind ist kein Baby. So alte Urmenschen wären fähig, auf Nahrungssuche zu gehen, lernen zu müssen, welche Pflanzen essbar sind, kleine Werkzeuge herzustellen, sich bei der Nahrungssuche örtlich und auch zeitlich zu orientieren, darüber zu kommunizieren usw. Der Bewegungsradius von (heutigen) Fünfjährigen auf dem Land ist auch schon so, dass sie mit Gleichaltrigen zum Spielen in den Wald gehen können. Sie zeigen also schon viele differenzierte Fähigkeiten. Zu meinen, die Kinder wären an dieser Stelle noch nicht reif, etwas schulisch zu lernen halte ich für sehr gewagt, denn die Kinder wenden ja schon solche Fähigkeiten an, die der Schulfähigkeit zu Grunde liegen, ohne je dort gewesen zu sein. Auch mussten vierzehnjährige Menschen grundsätzlich in der Lage sein, Nachkommen durchzubringen und die Menschen sind schon sehr früh wieder gestorben. Dass die Menschen immer später selbstständig wurden, ist eine Entwicklung des letzten Jahrhunderts.

Was ich außerdem kritisiere ist dein philantropischer Ansatz:
Du schreibst… Die kleinen Kinder, die sollen Kind sein… In der Grundschule ist es ja nicht so, dass die Kinder da gequält werden und 12 Stunden jeden Tag lernen. Es ist nur ein ernstes Element was dazukommt. Wenn die Kinder das nicht packen ist es wie gesagt fast immer auf die Eltern zurückzuführen. Die Kinder vor der harten Welt schützen klappt aber nicht, da die Kinder wenn sie älter sind, eben nicht wie der Apfelbaum Früchte tragen, sondern sich deren Hirn nicht mehr so gut entwickeln kann. Werden lernschwächere Kinder sogar später eingeschult (oder rät man von frühem Einschulen ab), dann werden sie nachwievor das, was man in der Schule braucht, um (wie du selbst schriebst) dort nicht deprimiert zu werden, nicht lernen, denn die Eltern konnten es ja anscheinend schon nicht so gut vermitteln. Damit meine ich nicht Schulwissen, sondern die Herangehensweise etc. Ich konnte vor der Einschulung auch noch nicht Rechnen, Lesen oder Schreiben,
Ich habe den Eindruck es ginge dir besonders darum, den Kinders Zwang und Stress zu ersparen und deshalb sollen sie noch nicht in die Schule, wenn dort Probleme drohen. Es ist doch aber wichtig, dass die Kinder lernen, mit dem Umzugehen, was Schule bedeutet. Neben dem Spielen ein gewisses Pflichtelement innerhalb der Woche…

Wenn Du dich an Fälle erinnerst, wo Kinder dauerhafte Lernaktivität zeigen, also zu Hause vielleicht 2 Stunden am Tag Lernen und zwar nicht erst um bereits riesige Lernlücken die vorher entstanden sind, irgendwie zu stopfen, dann kaufe ich dir ab, dass manche Kinder echt noch ungeeignet sind für die Schule. Bitte präsentiere aber keine hochgradig Lernbehinderten, sondern solche, die eventuell zu jung sind… Meinst Du sowas gibt es?

VG, Stefan

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Hallo Kel!

Es hat ja niemand bestritten, dass junge Kinder sehr lernfähig
sind. :smile: Allerdings gibt es wirklich mehr im Leben als Lesen,
Schreiben, Rechnen und ggf. ne Fremdsprache.

Was??? Echt? :wink: Man lernt ja in der Grundschule auch andere Sachen. ZB was für Tiere es so gibt, was für Pflanzen, was Lebensräume sind, musisches, ethisches, mechanisches, wie beschreibt man Beobachtungen etc. An vielen Stellen wird in der Schule das gelehrt, was man auch von zu Hause wissen könnte.

Ich meine hier ja echt jede Form von Lernen

Meine Zwerge

haben z.B. Französisch gelernt und fanden das auch sehr
spaßig. Sie haben Buchstaben und Zahlen gelernt und den ganzen
Krimskrams.

Ja, ist doch schön

Gleichzeitig hatte ich aber auch Schüler, die

ständig aggressiv auf andere Kinder reagiert haben, die
ständig Beschimpfungen von sich gaben, die um sich traten,
schlugen etc.

weniger schön :confused:

Einer meiner Schüler war zu nichts zu bringen,

hat sich auf den Boden geworfen und die Hände über dem Kopf
zusammen geschlagen, wenn er sich zu den anderen setzen
sollte.

Vielleicht war der ja besonders „schüchtern“ :wink:

Kann der jeweilige Kindergarten die Kinder effektiv auf die
Schule vorbereiten?

Das kommt wohl darauf an, was du unter „vorbereiten“
verstehst.

Ne, es war schon so gemeint, ob der Kindergarten eben das „liefern“ kann, was das Kind noch zur „Schulreife“ braucht. Der Kindergarten in dem ich war, der war so, dass die „Erzieherinnen“ eigentlich nur in ihrem Zimmer hockten und da eine nach der anderen geschmökt haben :wink:
Also „Persönlichkeitsbildung“ fand da nicht so richtig statt. Das einzige, was relativ konsequent getan wurde, das war, dass alle immer ihr mitgebrachtes Essen abliefern mussten und das dann aufgeteilt wurde unter allen (Also schon Zwangskollektivierung).

Damit war die Zeit im Kindergarten etwa genauso wie die großen Pausen der GS. Nach der Schule war es angenehmer als im Kindergarten, da so viele Kinder auf einem Haufen einfach zu viel waren (zumindest für mich) Ich fand es besser, wenn nachmittags mit wenigen Bekannten irgenwo im Wald oder auf nem Grundstück etwas gespielt wurde.

Außerdem sollte man nicht vergessen, dass ein gewisser
Jugendfaktor mitunter sehr praktisch ist, da das Kind dann
später mehr Zeit hat, weil es z.B. im Studium noch jung ist
und das Jahr vielleicht sehr produktiv nutzen kann.

Woher kommt eigentlich die eigenartige Idee, dass es ok ist
Kinder und ihre Bedürfnisse in der Gegenwart zu
vernachlässigen, um eine unbekannte Zukunft zu sichern?

Das ist Pädagogik, die der Arterhaltung dient, da sie das Überleben und die Fortpflanzung der Nachkommen sichert. Der Mensch zeigt auch die Besonderheit der ausgeprägten kulturellen Evolution. Auch ist das keine völlig dummo oder unerhörte Sache, da unser Leben recht lang ist und der schulische und berufliche Werdegang eine ganz wichtige Linie darin zeichnet. Ich will ja keinem Kind das Spielen verbieten,aber ich denke, es sollten Chancen für die Kinder offengehalten werden und das geschieht eben besonders durch eine ordentliche Bildung. (Und ich weiss Canding wär jetzt kurz davor zu schreiben, man solle dann auf eine technische Realschule gehen :wink: Wie auch immer - Ich denke man sollte die Kinder etwas anleiten und in ihrer Jugend werden sie doch sicher langsam sehen, was für Wege sie dann einschlagen wollen. Ich halte es zumindest für unverantwortlich, das Kind nie fördernd zu fordern um es vor „Stress“ zu schützen und ihm dann mit 16 zu sagen, man könne wählen zwischen schlechter Chance auf einen Ausbidungsplatz und Verpflichtung bei der Bundeswehr. lol

Dann

brauchen sie eben ein Jahr länger im Studium. Vielleicht
schmeissen sie es auch hin, vielleicht fliegt Schätzchen mit
15 von der Schule und entscheidet sich erst mit 30, dass
Bildung ja doch ganz nützlich ist, vielleicht ist er/sie
lieber Koch, Hausmeister, etc. oder findet Uni generell
Zeitverschwendung…vielleicht, vielleicht, vielleicht…

Ja, das kann sein. Das sagt Kel, die mit 25 oder so vielleicht schon ausgebildete Lehrerin ist. Ich meine nur, man sollte die Kinder doch solange dazu bringen etwas in Richtung Schule zu tun bis sie ihr Handeln als solches selbst einschätzen können. Das wirst Du doch auch als Lehrerin so machen müssen.

VG, Stefan

Hallo, Stefan,
ich habe an zwei Stellen zu Deinem Beitrag Anmerkungen zu machen:

Es soll ums Kind gehen, nicht um die Interessen der Schule!

Vollkommen richtig. Ums Kind soll es gehen, aber eben nur nicht um Deines, sondern genauso sehr um die anderen. Und da kann, wie immer, die Verwirklichung der Interessen eines Kindes nur soweit gehen, als nicht Interessen der anderen Kinder beeinträchtigt werden.
Und ein Kind, das geistig oder körperlich oder sozial oder sprachlich oder aus anderen Gründen dem Unterricht nicht voll folgen kann, behindert die anderen. Das ist nun einmal so.

Die Einschätzung „das Kind ist noch nicht so weit“ bedeutet :eigentlich, sie haben das Kind noch nicht so weit gebracht!
Es spricht nur keiner aus.

Das ist schlichtweg unzutreffend. Es mag in der Vorstellung ehrgeiziger Eltern wohl so aussehen, ist deshalb aber keinesfalls richtiger.

Du kannst Dein Kind noch so sehr an den Ohren ziehen, es wird davon nicht größer. Entwicklung bedarf der Zeit und der Geduld. Und vielfach ist die Ungeduld der Eltern der Haupt-Hinderungsfaktor für eine ungestörte Entwicklung des Kindes. Da wird zu früh zu viel gewollt. Da wird nicht zweckfrei gespielt, sondern zielgerichtet, im Hinterkopf der Bildungswille, erzogen.

Zu reichliches Gießen oder Düngen verhindert oftmals den Erfolg. Das gilt nicht nur für Gemüse, sondern auch für Kinder.

Grüße
Eckard

Hallo Stefan,

Was??? Echt? :wink: Man lernt ja in der Grundschule auch andere
Sachen. ZB was für Tiere es so gibt, was für Pflanzen, was
Lebensräume sind, musisches, ethisches, mechanisches, wie
beschreibt man Beobachtungen etc. An vielen Stellen wird in
der Schule das gelehrt, was man auch von zu Hause wissen
könnte.

Danke, nun hätte ich doch fast vergessen, was ich so alles an Fächern und Themen unterrichte. Wie konnte ich nur?! *grins*

Einer meiner Schüler war zu nichts zu bringen,
hat sich auf den Boden geworfen und die Hände über dem Kopf
zusammen geschlagen, wenn er sich zu den anderen setzen
sollte.

Vielleicht war der ja besonders „schüchtern“ :wink:

Keineswegs. „Schüchtern“ ist was anderes.

Damit war die Zeit im Kindergarten etwa genauso wie die großen
Pausen der GS. Nach der Schule war es angenehmer als im
Kindergarten, da so viele Kinder auf einem Haufen einfach zu
viel waren (zumindest für mich) Ich fand es besser, wenn
nachmittags mit wenigen Bekannten irgenwo im Wald oder auf nem
Grundstück etwas gespielt wurde.

Du verstehst den Unterschied nicht ganz, glaube ich. Meine Schüler haben sehr gerne zusammen gespielt und es war weder unbeaufsichtigt noch chaotisch. Wir hatten auch keine große Horde an Kindern, die dann einfach sich selbst überlassen wurden, während ich mich sonstwohin verzogen habe. Sowas hätte ich nur gerne viel öfter gehabt. Schließlich läuft Schule hier von 9 bis um 3. In dem Alter hatte ich im Kindergarten noch Mittagsschlaf. Meine Schüler sollten den ganzen Tag durchhalten…bei Freitag waren die einfach völlig fertig.

Auch ist das keine völlig dummo oder
unerhörte Sache, da unser Leben recht lang ist und der
schulische und berufliche Werdegang eine ganz wichtige Linie
darin zeichnet. Ich will ja keinem Kind das Spielen
verbieten,aber ich denke, es sollten Chancen für die Kinder
offengehalten werden und das geschieht eben besonders durch
eine ordentliche Bildung.

Bildung lässt sich aber nicht erzwingen. Ein Kind, das in dem Alter nicht bereit ist zu lernen, wird nicht lernen. Und du hast doch sicher auch gelernt, dass Kinder in dem Alter am Besten durch spielerisches Entdecken und Erleben lernen. :smile:

Wie auch immer - Ich denke man sollte die
Kinder etwas anleiten und in ihrer Jugend werden sie doch
sicher langsam sehen, was für Wege sie dann einschlagen
wollen. Ich halte es zumindest für unverantwortlich, das Kind
nie fördernd zu fordern um es vor „Stress“ zu schützen und ihm
dann mit 16 zu sagen, man könne wählen zwischen schlechter
Chance auf einen Ausbidungsplatz und Verpflichtung bei der
Bundeswehr.

Man kann Kinder ganz bestimmt anleiten, und ich sagte ja auch, dass wenn sie Interesse für etwas zeigen und VON SELBST Dinge erforschen wollen, dann sollte man das auch fördern und unterstützen. Du verwechselst aber Jugendliche (von denen du zu sprechen scheinst) mit 5-Jährigen, um die es in dem Ausgangsbeitrag ging.

Ja, das kann sein. Das sagt Kel, die mit 25 oder so vielleicht
schon ausgebildete Lehrerin ist. Ich meine nur, man sollte die
Kinder doch solange dazu bringen etwas in Richtung Schule zu
tun bis sie ihr Handeln als solches selbst einschätzen können.
Das wirst Du doch auch als Lehrerin so machen müssen.

*lol* Ich bin noch im Studium, und das hat sich gerade um 6 Monate verlängert. (Sollte ich die Uni wechseln, wird es sogar noch 2 Jahre länger dauern, weil ich eine andere Altersgruppe unterrichten würde.) Das läuft hier nur ein bissl anders, weil es kein Referendariat an sich gibt. Wenn alles perfekt läuft, kann man hier mit 21 das Studium abgeschlossen haben und eine eigene Klasse übernehmen. Zusätzlich dazu hab ich für meinen Erstabschluss ein Jahr länger gebraucht als vorgesehen. Aber wie sagte mein Opa erst diese Woche: „Ist doch nicht schlimm, wenn’s noch ein bisschen länger dauert. Bist doch noch jung.“

Kel :smile:

Hallo Eckard,

eine kritische Anmerkung möchte ich hier doch gerne einwerfen:

Und ein Kind, das geistig oder körperlich oder sozial oder
sprachlich oder aus anderen Gründen dem Unterricht nicht voll
folgen kann, behindert die anderen. Das ist nun einmal so.

hier hast Du, vielleicht ungewollt, der gesamten Integrationsförderung (Integration statt Segregation, siehe auch http://www.gemeinsamleben-gemeinsamlernen.de/) einen Bärendienst erwiesen. Hier handelt es sich zwar um „behinderte“ Kinder, aber auch lernschwächere Kinder sind im Sinne der „alle müssen alles gleich können“-Schule „behindert“.

Nach allem, was ich von dieser Art der gemeinsamen Erziehung weiß, werden aber die Kinder (und zwar der überwiegende Teil, auch der „normalen“ Kinder), die in solche Integrationsklassen gehen, besser dazu herangeführt, auch auf Mitmenschen Rücksicht zu nehmen, etwas, das in unserer Zeit in der Erziehung sowieso zu kurz zu kommen scheint.

Gruß, Karin

Hallo, Stefan,
ich habe an zwei Stellen zu Deinem Beitrag Anmerkungen zu
machen:

Es soll ums Kind gehen, nicht um die Interessen der Schule!

Vollkommen richtig. Ums Kind soll es gehen, aber eben nur
nicht um Deines, sondern genauso sehr um die anderen. Und da
kann, wie immer, die Verwirklichung der Interessen eines
Kindes nur soweit gehen, als nicht Interessen der anderen
Kinder beeinträchtigt werden.
Und ein Kind, das geistig oder körperlich oder sozial oder
sprachlich oder aus anderen Gründen dem Unterricht nicht voll
folgen kann, behindert die anderen. Das ist nun einmal so.

Hallo Eckard, das sehr ich anders! Gemeinsamer Untericht und miteinander lernen kann für ALLE Beteiligten von Vorteil sein. Aber es sollte vom Kind abhänig gemacht werden! Die Bedingungen müssen stimmen, und manche Kinder sind in einer Förderschule besser aufgehoben als in einer I - Maßnahme.

Die Einschätzung „das Kind ist noch nicht so weit“ bedeutet :eigentlich, sie haben das Kind noch nicht so weit gebracht!
Es spricht nur keiner aus.

Das ist schlichtweg unzutreffend. Es mag in der Vorstellung
ehrgeiziger Eltern wohl so aussehen, ist deshalb aber
keinesfalls richtiger.

Du kannst Dein Kind noch so sehr an den Ohren ziehen, es wird
davon nicht größer. Entwicklung bedarf der Zeit und der
Geduld. Und vielfach ist die Ungeduld der Eltern der
Haupt-Hinderungsfaktor für eine ungestörte Entwicklung des
Kindes. Da wird zu früh zu viel gewollt. Da wird nicht
zweckfrei gespielt, sondern zielgerichtet, im Hinterkopf der
Bildungswille, erzogen.

Wohl wahr, der Ehrgeiz mancher Eltern macht so viel kaputt!

Zu reichliches Gießen oder Düngen verhindert oftmals den
Erfolg. Das gilt nicht nur für Gemüse, sondern auch für
Kinder.

Da sprichst du mir aus der Seele
Grüße von Ulla

Grüße
Eckard

Lass uns aufhören…
…das geht irgendwie aneinander vorbei. Bis mal wieder an anderer Stelle
Grüße von Ulla

Nach allem, was ich von dieser Art der gemeinsamen Erziehung
weiß, werden aber die Kinder (und zwar der überwiegende Teil,
auch der „normalen“ Kinder), die in solche Integrationsklassen
gehen, besser dazu herangeführt, auch auf Mitmenschen
Rücksicht zu nehmen, etwas, das in unserer Zeit in der
Erziehung sowieso zu kurz zu kommen scheint.

Wohl wahr, Karin,
und auch Allu hat ja diesen Punkt angesprochen.
Das ist so und das stelle ich auch gar nicht in Abrede.

Nur, was ich gerne (im Sinne der Eingangsfrage) betonen wollte, war, dass man dem Kind einen Bärendienst erweist, wenn man unnötigerweise Probleme herbeiführt. Ein Kind, das noch nicht schulpflichtig ist („Kann-Kind“) einzuschulen, obwohl die Schulreife noch nicht voll gegeben ist, ist eine Belastung für alle Beteiligten, die mit einem Jahr des Zuwartens und des Sich-Entwickeln-Lassens nicht auftreten müsste.

Damit habe ich keinesfalls gegen integrative Klassen gesprochen, die ich aus vielerlei Gründen für alle Kinder als förderlich betrachte. Nur ist das hier nicht das Thema.

Gruß
Eckard

Huhu.

…Ich will ja keinem Kind das Spielen
verbieten,aber ich denke, es sollten Chancen für die Kinder
offengehalten werden und das geschieht eben besonders durch
eine ordentliche Bildung. Und ich weiss Canding wär jetzt
kurz davor zu schreiben, man solle dann auf eine technische
Realschule gehen :wink:

Wenn Du das „technisch“ streichst, gehe ich mit.
Das hat aber nichts damit zu tun, daß ich allgemein gymnasiale Werdegänge ablehne - bin ja selbst ganz klassisch übers Abitur ins Studium gegangen -, sondern es geht darum, daß der gesündere Bildungsweg nicht über Frühselektion führt. Das Gymnasium ist nunmal eben keine Schule, wo besonders viele oder gar die Mehrheit der Kinder hingehört.

MfG