Keine W-Fragen im Unterricht?

Hallo,

als ich meine Vorführstunde im Blockpraktikum hatte, wies meine Mentorin mich später darauf hin, dass ich zu viele W-Fragen an die Schüler gestellt hatte und das ja nun mal gar nicht ginge.

Dabei dachte ich, man soll W-Fragen stellen, gerade weil die Schüler ihre Antworten dann ausweiten können und eben nicht nur mit ja oder nein antworten.

Was ist denn nun falsch an den W-Fragen und wie kann ich es besser machen?

Viele Grüße
PlanB

Hallo PlanB,

kurzes Beispiel, das hoffentlich zur Erleuchtung führt … Frage bei einer Bildbeschreibung nicht:
„Was seht ihr?“
sondern: „Beschreibt, was ihr seht.“ oder noch besser „Beschreibt eure Eindrücke.“ Du siehst, darauf kann man auch nicht mit „Ja“ oder „Nein“ antworten. Und wenn einem doch einmal eine Entscheidungsfrage entfleucht, schiebt man eben schnell ein „Begründe deine Entscheidung.“ hinterher.

Grund dafür ist, dass die Schüler lernen sollen, mit den verschiedenen Operatoren (also Handlungsaufforderungen) umzugehen. Denn in einer Klassenarbeit oder später einer Klausur gibt’s auch keine W-Fragen mehr.

Gruß sannah

Hallo Sannah,

das klingt doch sehr einleuchtend :smile:

Vielen Dank,

Gruß,
PlanB

Hallo,

als ich meine Vorführstunde im Blockpraktikum hatte, wies
meine Mentorin mich später darauf hin, dass ich zu viele
W-Fragen an die Schüler gestellt hatte und das ja nun mal gar
nicht ginge.

Was ist denn nun falsch an den W-Fragen

um das gezielt zu beantworten, müsste man Deine Stunde gesehen haben.

Typische „Anfänger“-Fehler sind (nach meiner Erfahrung):

  • Die Schüler werden mit zu vielen W-Fragen „bombardiert“ -> „Quiz-Effekt“.

  • Der Lehrer verwendet (fast) ausschließlich diese Fragetechnik -> eintönig.

  • Die Antworten werden „abgehakt“, aber nicht entsprechend gewürdigt (Z. B. Lehrer reagiert nur stereotyp mit „Ja“ oder „Gut“, vertut aber die Chance, geeignete Antworten flexibel zur Fortführung des Unterrichtsgesprächs zu nutzen.)

  • Die Fragen als solche sind unsinnig/überflüssig und nicht zielführend (Z.B. „Was steht im ersten Satz?“ statt „Fasse den ersten Satz mit eigenen Worten zusammen“.)

und wie kann ich es besser machen?

Schwer zu sagen, da Du keine konkreten Beispiele angeführt hast. Aber Du bist in der Ausbildung, und da darf man Fehler machen - es wäre die Aufgabe Deiner Mentorin, Dich nicht nur auf diese Fehler hinzuweisen, sondern Dir zu erklären, was Du wie künftig anders machen solltest (… und warum).

Scheu Dich nicht, bei jeder Stundenbesprechung Rückfragen zu stellen.

Falls Ihr im Praktikum gegenseitig hospitiert, kannst Du auch Deine Kollegen bitten, während Deiner Stunden Listen zu führen über die Frequenz Deiner W-Fragen, die jeweiligen Schülerantworten etc.

Gruß
Kreszenz