Sollten Babys bilingual aufwachsen?

Sollten Babys bilingual aufwachsen? Vielleicht auch mehr als zwei Sprachen?

Sollten Babys bilingual aufwachsen?

Auf keinen Fall! Es sollten sich zunÀchst sehr schnell Kinder aus den Babys entwickeln!

Vielleicht auch mehr als
zwei Sprachen?

Auf jeden Fall! Es sollten nur noch gemischtnationale Ehen erlaubt werden und ein Au-pair verpflichtend noch dazu. Außerdem werden diese drei mit dem Baby in ein viertes Land ausgewiesen, damit das Kind dort zur Schule geht. Dann klappt es vielleicht mit den vier akzent- und fehlerfreien Muttersprachen. Aber auch nur dann.

Fragen gibt’s


Ja, aber

Sollten Babys bilingual aufwachsen? Vielleicht auch mehr als
zwei Sprachen?

Guten Tag Alexander,

das Thema ist hier schon mehrfach in den letzten Jahren gefragt worden und generell sieht es so aus, dass Kinder kein Problem haben mindestens 2-sprachig aufzuwachsen. Allerdings sollte der Bezug zu einer Sprache auch zu einer Person gebunden sein, also z.B.:

  • Mutter: Immer ThailĂ€ndisch zum Kind
  • Vater: Immer Englisch zum Kind

FĂŒr mehrere Sprachen, sind mir jetzt keine hĂ€ufigen Aussagen bekannt.

Auch gilt: Wenigstens eine Sprache muss bis zu einer gewissen Tiefe gelernt werden, damit alle Hirnareale damit angesprochen werden. Von dieser Basis ausgehend, kann man viele andere Sprachen gut lernen.

Es gibt zwar Untersuchungen, die aber auch vielleicht nur deswegen ĂŒberhaupt Ergebnisse bringen, weil sie gemacht werden, dass mehrsprachige Kinder etwas mehr Probleme in der Schriftsprache haben. Und wenn ich mir meine Schriftsprache ansehe und mit anderen Erwachsenen vergleiche, dann hat es auch einfach was mit dem hĂ€ufigen Gebrauch von Schriftsprache zu tun. Und evtl. auch der Übung bestimmter grammatikalischer Regeln in verwandten Sprachen (z.b. der s-Genetiv in DE und EN).

Ich schĂ€tze auch, dass intensiver Sprachkontakt fast wichtiger ist, als uninteressiertes „vor die Glotze setzen“ oder verwandte wenig emotionale Sprachkontakte.

Es gibt genĂŒgend erfolgreiche Studierende an der Hochschule die ich kenne, die sehr wohl mit mehreren Sprachen (darunter das schwierige Deutsch) zurecht kommen und sich gut verstĂ€ndlich ausdrĂŒcken können.

Gruß

Stefan

Hallo,

Allerdings
sollte der Bezug zu einer Sprache auch zu einer Person
gebunden sein, also z.B.:

Das ist eine Theorie. Inzwischen gibt es durchaus andere Theorien zu dem Thema.

FĂŒr mehrere Sprachen, sind mir jetzt keine hĂ€ufigen Aussagen
bekannt.

Gerade Partner mit verschiedenen Muttersprachen sind eher „highly mobile“, d.h. sie landen oft in einem Drittland, wo das Kind dann durch Umwelt, Freunde, spĂ€ter Kindergarten und Schule eine dritte Sprache erlernt. Wenn man sich die Kinder ansieht, die an internationale Schulen gehen, wird dies bestĂ€tigt.

Gruß
Elke

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Hallo,

Sollten Babys bilingual aufwachsen? Vielleicht auch mehr als zwei Sprachen?

Die meisten Kinder tun das ohnehin. Wenn man - wie manche Wissenschaftler das durchaus tun - Sprache als die FÀhigkeit definiert, sich mittels frei geschaffener (also nicht instinktgebundener) Symbole miteinander zu verstÀndigen, dann lernen Kinder nicht nur die Wortsprache, sondern auch die Verwendung von Gesten, Mimik und GebÀrden.

Lebt das Kind in einer vom Dialekt geprÀgten Sprachumgebung, lernt es entweder in der Familie oder in der KiTa zumindest in AnsÀtzen zusÀtzlich die Hochsprache.

Kinder lernen Sprache durch Sprechen. Wenn man sie also in weiteren Sprachen als der eigenen schulen will, muss man eine Sprachumgebung schaffen, die die Kinder veranlasst, sich dort in der entsprechenden Sprache zu verstĂ€ndigen. Alles, was an Fremdsprachenkonzepten in KiTas und Grundschulen im Einsatz ist, abstrahiert das Erlernen der Sprache bereits. Und da zeigt sich, dass Ă€ltere Kinder, die die Fremdsprache erst ab der 5. oder 6. Klasse lernen, die Vorkenntnisse von fremdsprachengeschulten GrundschĂŒlern sehr schnell ausgleichen, weil sie diesen in der FĂ€higkeit des abstrakten Denkens ĂŒberlegen sind.

Deshalb meine Meinung: Lernt euern Kindern erstmal konkret korrektes Deutsch! :smile:

Schöne GrĂŒĂŸe,
Jule

Moin Grußloser,

Fragen gibt’s


Mittermeyer und
‚Antworten gibts‘

Gandalf

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Blöde Frage:

Sollten Babys bilingual aufwachsen? Vielleicht auch mehr als
zwei Sprachen?

Wie willst Du beeinflussen, ob Deine Kinder bilingual aufwachsen oder nicht?

-Hast Du eine Philipinische Frau, dann darf die nur deutsch reden?
-Hast Du eine deutsche Frau, dann ziehst Du ins Ausland?
-Machst Du deine Partnerwahl davon abhÀngig, ob Du eine Bilingual-Empfehlung bekommst?

Nick

Huhu!

Ich finde das gar nicht so abwegig. Sollte ich irgendwann mal Kinder bekommen und dazu noch einen Partner haben, werde ich zu Hause nur noch englisch reden und der Partner deutsch (oder anders herum, Details werden spÀter geklÀrt *g). So war das mit meinem Ex damals auch schon abgemacht.

Liebe GrĂŒĂŸe
Lockenlicht

Guten Tag Stefan,

generell sieht es so aus, dass Kinder kein
Problem haben mindestens 2-sprachig aufzuwachsen.

Ich stimme deinem Posting zu, widerspreche aber aus Erfahrung obiger Aussage vehement: Auch wenn ich dabei an ein Tabu rĂŒhre, viele Unterschicht-Kinder (oder wie man sie auch nennen will) haben oft - nicht immer! - ein extremes Problem mit dem Erlernen zweier Sprachen mit dem Resultat, keine Sprache richtig zu beherrschen.

Gruß!
Karl

Bei Äpfeln stimmt es nicht


 ich dabei an ein Tabu rĂŒhre, viele Unterschicht-Kinder

  1. Meine (un)heiligen KĂŒhe sind schon lange alle tot. Nix Tabu.

  2. Ich bin ein Feind von Political Correctness

  3. „Wie der Herr, so’s G’scherr“


 keine Sprache richtig zu beherrschen.

Eben. Wenn das einzige Hochdeutsch aus der Bildzeitung und von TLR-Stuss kommt; Mami so undeutlich nuschelt, weil sonst die Kippe aus der Fresse fĂ€llt und der jeweils aktuelle BeischlĂ€fer nur einen Satz kann „Ei AldĂ€, wo iss’n die FĂ€hnbedingung?“.

Kinder lernen nun mal durch Nachahmen. Kapiern durch Kopieren.

Gruß

Stefan

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Hallo,

Sollte ich irgendwann mal
Kinder bekommen und dazu noch einen Partner haben, werde ich
zu Hause nur noch englisch reden und der Partner deutsch (oder
anders herum, Details werden spÀter geklÀrt *g). So war das
mit meinem Ex damals auch schon abgemacht.

hallo,
Falls du nicht annĂ€hernd muttersprachlich Englisch kannst (gerade was Akzent und einwandfreie Grammatik betrifft), tust du damit deinem Kind keinen Gefallen (ich arbeite an einer internationalen englischsprachigen Schule, unsere Lehrer haben immer wieder Problemfallkinder, denen sie ihr falsches Englisch sehr mĂŒhevoll abgewöhnen mĂŒssen).

Außerdem habe ich regelmĂ€ĂŸig die Erfahrung gemacht, dass Kinder ein sehr gutes GespĂŒr dafĂŒr haben, ob jemand Englisch spricht, weil es „seine Sprache“ ist oder nicht. Meist verweigern sie ganz automatisch mit einem Nicht-Muttersprachler Englisch zu sprechen.

Und als letztes: meine Kinder sind zweisprachig aufgewachsen. Englisch wurde bei uns zuhause dann gesprochen, wenn Englischsprachige da waren und das war sehr oft. Dennoch hÀtte ich gerade beim ErzÀhlen, MÀrchen, Geschichten, Vorsingen, KinderabzÀhlreime etc. nie Englisch gesprochen, selbst Hochdeutsch war da irgendwie nicht die passende Sprache (obwohl ich sehr viele englischsprachige Kinderlieder, AbzÀhlreime etc. kenne).

Gruß
Elke

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Hallo Stefan

  1. Meine (un)heiligen KĂŒhe sind schon lange alle tot. Nix
    Tabu.

Prima. Aber alle Printmedien, FernsehbeitrĂ€ge, Politiker und Wissenschaftler sprechen stets von „Kindern aus bildungsfernen ElternhĂ€usern“, „SchĂŒler aus benachteiligten sozialen Gruppen“ u. À 

Eben. Wenn das einzige Hochdeutsch aus der Bildzeitung und von
TLR-Stuss kommt; Mami so undeutlich nuschelt, weil sonst die
Kippe aus der Fresse fÀllt und der jeweils aktuelle
BeischlĂ€fer nur einen Satz kann „Ei AldĂ€, wo iss’n die
FĂ€hnbedingung?“.

Ich merke, du versteckst dich nicht so gerne hinter diplomatischen WorthĂŒlsen
sehr erfrischend!
Gruß!
Karl

Hallo Karl,

Prima. Aber alle Printmedien, FernsehbeitrÀge, Politiker und
Wissenschaftler sprechen stets von „Kindern aus bildungsfernen
ElternhĂ€usern“, „SchĂŒler aus benachteiligten sozialen Gruppen“
u. À 

'nen gewissen Unterschied zwischen „Unterschicht“ (vor allem definiert ĂŒbers Einkommen) und „bildungsfern“ (ĂŒber die Bildung definiert) gibt’s aber schon.
Ebenso einen gewissen Unterschied zwischen „AuslĂ€nder, mit Migrationshintergrund“ und „aus benachteiligten sozialen Gruppen“.
Deshalb macht es meines Erachtens Sinn, den entsprechenden Begriff zu verwenden und nicht alles in einen (und den falschen) Topf zu werfen.
Die Schnittmenge existiert und ist groß - aber die entsprechenden Mengen sind nicht die selben.

Viele GrĂŒĂŸe,
Nina

Hallo Nina,

'nen gewissen Unterschied zwischen „Unterschicht“ (vor allem
definiert ĂŒbers Einkommen) und „bildungsfern“ (ĂŒber die
Bildung definiert) gibt’s aber schon.

Ja, du hast recht, die gesellschaftliche Struktur in Deutschland ist bestimmt viel komplexer als ein Zwei- oder Dreiteilung suggeriert.

Was ich dennoch beobachte ist oft eine Unaufrichtigkeit oder auch eine Selbstillusionierung im - medialen und auch wissenschaftlichen - Umgang mit eben der Unterschicht (ich meine damit Menschen mit niedrigem Schulabschluss, geringer Intelligenz und geringer Bildung).

Viele Probleme werden verschwiegen, nicht laut gesagt, man eiert herum, hat im Kopf aber doch ganz bestimmte Meinungen. Andererseits trifft man auch auf illusionĂ€re, naive Vorstellungen wie „Wenn man nur genug fördert, schafft jedes Kind das Abitur“.

Über eine differenzierte Betrachtung der „Unterschicht“ (und das Finden eines anderen neutralen, kurzen Begriffs) wĂŒrde ich mich sehr freuen (ich meine in den Medien, nicht - nur - hier im Forum)

Gruß!
Karl

Hallo Karl,

dem stimme ich sehr zu!

Viele GrĂŒĂŸe,
Nina

Hallo,

bist du englische Muttersprachlerin? Falls nein, macht dein Vorhaben keinen Sinn. Damit tust du deinem Kind dann keinen Gefallen - ganz im Gegenteil. Es lernt die Englische Sprache völlig falsch und wird diese Fehler (Aussprache, Grammatik, 
) wahrscheinlich nie wieder raus bekommen oder nur mit harter Arbeit.

Gruß

Samira

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